Der VfL Wolfsburg hat am Wochenende in Hannover verloren (0:1). Es war ein besonderes Spiel für die Wölfe – nicht nur weil es sich um das Niedersachsen Derby handelte.
[An dieser Stelle muss unbedingt auf die Aussagen von Hannovers Trainer Slomka ("Herr Slomka, welchen Stellenwert hat für sie das Derby? – Keinen besonderen, ist ja nicht mal ausverkauft") und Hannovers Pinto ("Wolfsburg ist keine Stadt") hingewiesen werden.]
Viel mehr war es für Wolfsburg ein Spiel, das einen Neubeginn bedeuten sollte. Das erste Spiel nach diesem Neubeginn ging verloren: An und für sich kein Problem, das bringen Neubeginne häufiger mit sich. Doch die Art und Weise ist mal wieder unbegreiflich. "Die Rädchen haben beim Auto-Club nicht annähernd ineinander gegriffen und was sich der Diego da erlaubt ist eine Frechheit!", resümierte Guido das schwache Auftreten einer Wolfsburger Mannschaft, die namentlich deutlich über Hannover 96 anzusiedeln ist. "Das abstruse daran ist doch, dass dieser verschossene Elfmeter im Grunde das Aus für den Trainer bedeutet. Für den Trainer, der ausdrücklich Patrick Helmes als Schützen ausgegeben hatte, denn – sein wir mal ehrlich – nach einem 1:1 in Hannover hätte keiner den Trainer gefeuert", sagte ich.
Noch paradoxer wird die ganze Geschichte, wenn man auf den nächsten Spieltag blickt. Dann spielt Wolfsburg zu Hause gegen Hamburg und sollte sich, angesichts eines einzigen Zählers Unterschied zum Relegationsplatz, ranhalten zu punkten. Diego wird dann vermutlich wieder auf dem Platz stehen – wahrscheinlich auch mit Patrick Helmes. Trainer ist dann Pierre Litbarski, wenn nicht noch schnell ein Nachfolger für Steve McClaren gefunden wird. Ralf Rangnick steht im raum und die Ambitionen des Trainers scheinen sich mit dem Kapital der Automarke aus Niedersachsen recht gut anfreunden zu können. Um zum Paradoxen zurückzukehren, muss man sich einmal vor Augen halten, dass Wolfsburg am 22. Spieltag wieder von vorne beginnt. Gewissermaßen der Neuanfang nach dem Neubeginn. Und sollte Pierre Litbarski am Wochenende als Verantwortlicher die Mannschaft dirigieren, dann gibt es für Wolfsburg am 23. Spieltag – sie ahnen es schon – wieder einen Neuanfang. Im Februar hätte man dann nicht nur viel Geld überwiesen, sondern auch noch ganze drei Mal neuangefangen.
Und Neuanfänge bringen bekanntlich schon mal eine Niederlage im ersten Spiel mit sich. Es winkt ein schöner Frühlingsanfang in Wolfsburg.
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