Die Frankreich Wahl 2022 wird am 24. April ein weiteres Kapitel hinzu erhalten, wenn es zur Stichwahl zwischen den verbliebenen Kandidaten Emmanuel Macron und Marine Le Pen um das Präsidentenamt kommt.
Im ersten Wahlgang, der letztlich wie erwartet nicht zum entscheidenden wurde, holte Macron (LREM) 27,8 Prozent der Stimmen, während Le Pen (RN) bei 23,1 Prozent landete. Die Empfehlungen der geschlagenen Kandidaten gehen nun klar in Richtung Macron.
Doch wie sehen die Frankreich Wahl Umfragen und Prognosen für die Stichwahl aus? Darüber hinaus blicken wir auf die Wettquoten der Buchmacher zum neuen französischen Präsidenten 2022.
Buchmacher Prognose: Wer wird Frankreichs Präsident?
Bet365
|
|
---|---|
Emmanuel Macron | 1.03 |
Marine Le Pen | 11.0 |
Wette jetzt bei Bet365 |
* Wettquoten Stand vom 22.04.2022 08.36 Uhr | 18+ | AGB gelten
Hinweis: Politik-Wetten sind in Deutschland aus lizenzrechtlichen Gründen derzeit nicht möglich, in Österreich jedoch schon. Aufgrund des öffentlichen Interesses an der Frankreich Wahl informieren wir an dieser Stelle über die Wettquoten und Prognosen der Buchmacher.
Inhaltsverzeichnis
-
Buchmacher Prognose: Wer wird Frankreichs Präsident?
Termin & Ablauf zur Stichwahl in Frankreich
Frankreich Wahl 2022: Bleibt Macron Präsident?
Kann Marine Le Pen neue französische Präsidentin werden?
Frankreich Wahl Umfragen: Macron liegt weiter vorne
Wie funktioniert das französische Wahlsystem?
Prognose: Wer gewinnt die Stichwahl und wird Frankreichs Präsident?
Termin & Ablauf zur Stichwahl in Frankreich
Frankreich Wahl 2022: Bleibt Macron Präsident?
Seit dem 14. Mai 2017 ist Emmanuel Macron Frankreichs Präsident und würde dies auch nach 2022 gerne bleiben. Seine Aussichten darauf stehen laut Frankreichs Wahl Prognosen nicht schlecht.
Denn im ersten Wahlgang setzte er sich mit seiner Partei La République en Marche (LREM) an die Spitze. 27,8 Prozent der Stimmen vereinigte er auf seinen Namen und gilt damit nicht nur bei den Buchmachern als Favorit für die Stichwahl am Sonntag, den 24. April.
Interessant ist, dass bereits 2017 eine Stichwahl zwischen Macron und Le Pen über den späteren Präsidenten bestimmen musste. Damals setzte sich der Zentrumsliberale Macron auch deshalb durch, weil linke Wählerinnen und Wähler vor allem Le Pen als Präsidentin verhindern wollten.
Doch 2022 machten sie klar, dass sie dies nicht erneut tun wollten. Viele Tageszeitungen titelten deshalb schon vor der Wahl zu Macron: “Der Glanz ist ab.” Die große Frage ist: Kann er diesen bis zur Stichwahl wieder etwas aufpolieren?
Die Frankreich Wahl Ergebnisse vom 10.04.
Einstige Konkurrenten werben für Präsident Macron
Nachdem die Wahlbeteiligung bereits im ersten Wahldurchgang bei 73,7 Prozent lag, ist hier keine großartige Steigerung bei der Stichwahl mehr zu erwarten. Vielmehr stellt sich nun die Frage, für welchen Präsidentschaftskandidaten sich die Wähler der ausgeschiedenen Aspiranten entscheiden.
Die meisten von ihnen gaben bereits auf den jeweiligen Wahlpartys am Abend eine Empfehlung für die Stichwahl ab. Für eine Prognose auf Emmanuel Macron spricht, dass sich die meisten für ihn aussprachen.
Das gilt unter anderem für die Kandidatinnen und Kandidaten von Republikanern, Sozialisten, Grünen
und Kommunisten. Valérie Pécresse, Fünfte bei der ersten Wahl in Frankreich, betonte etwa, dass Le Pen “desaströse Folgen für das Land und für folgende Generationen” nach sich ziehe.
Der neben Macron und Le Pen mit Abstand drittstärkste Kandidat war Jean-Luc Mélenchon von den Linken. Er vermied ein direktes Statement pro Macron, sprach sich allerdings in aller Deutlichkeit gegen dessen Konkurrentin aus: “Ihr dürft Frau Le Pen eure Stimme nicht geben.”
Kann Marine Le Pen neue französische Präsidentin werden?
Die große Frage vor der Frankreich Stichwahl 2022 ist deshalb: Wie kann Marine Le Pen sich die nötigen Stimmen im Volk sichern, um an Macron vorbeizuziehen? Auffällig war, dass sie im Gegensatz zu Macron Wahlkampf bei den Menschen vor Ort betrieb.
Dies reichte allerdings trotz allem nicht für den Sieg beim ersten Wahlgang. Unterstützung erfährt Le Pen vonseiten der Rechtsextremen Reconquête um Éric Zemmour, der die viertmeisten Stimmen sammelte.
“Emmanuel Macron ist der Hauptgegner”, so Zemmours Unterstützerin Marion Maréchal. “Er ist der Präsident der massiven Einwanderung, der Präsident der Unsicherheit, der Präsident der Deindustrialisierung.”
Diese Unterstützung ist im Übrigen nicht nur politisch, sondern ebenfalls familiär bedingt. Denn Maréchal ist die Nicht Le Pens und war im Vorgänger der Le-Pen-Partei RN aktiv, ehe sie einen weiteren Gang nach rechts einschlug.
Frankreich Wahl Umfragen: Macron liegt weiter vorne
Eine repräsentative Umfrage von Kea & Partners sowie dem Pariser Meinungsforschungsinstitut OpinionWay zeigt, dass die Frankreich Wahl Umfragen nach wie vor Emmanuel Macron vorne sehen. Am 15. April 2022 wurden 1.666 Menschen online befragt, für wen sie sich in der Stichwahl entscheiden würden.
Das Ergebnis dieser Umfrage sieht Macron mit 54% vor Le Pen mit 46%. Diese Umfragewerte waren in den vergangenen Tagen sehr stabil (+/- 1%).
OpinionWay gibt eine Umfragemarge im Bereich von maximal 2,8% an. Damit ist ebenfalls klar: Es könnte am zweiten Wahlsonntag innerhalb von zwei Wochen in Frankreich extrem eng werden.
Im Wahlkampf 2017 hielt Macron damals noch einen kontinuierlichen Vorsprung von rund 20 Prozentpunkten auf seine Widersacherin Le Pen. Davon kann er selbst nach dem ersten Wahlgang am 10. April nur träumen. Somit scheinen die Wähler trotz klarer Empfehlungen ihrer eigenen Kandidaten ihrem Unmut Luft zu machen.
Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine hatte Macron seinen Vorsprung in den französischen Umfragen zum nächsten Präsidenten auf bis zu 18% ausbauen können. Nun ist er wiederum auf nur 8% gesunken. Eine weitere Umfrage von ELABE sieht gar nur 5% zwischen den Kandidaten.
?? Nie war es so eng zwischen Emmanuel Macron und Marine Le Pen.
Umfrage @elabe_fr sagt der Rechtsextremen für wahrscheinliche Stichwahl am 24.4. Ergebnis voraus, das um 14 Punkte besser ist als 2017.Tektonische Verschiebung hinter vermeintlicher Stabilität (= wohl Macron-Sieg) pic.twitter.com/GUbwUdbsxl
— Leo Klimm (@LeoKlimm) March 30, 2022
Wie funktioniert das französische Wahlsystem?
Im Gegensatz zu Deutschland wird der französische Präsident in einer Direktwahl vom Volk bestimmt. Wählen tun alle über 18-jährigen französischen Staatsbürger auf dem europäischen Festland sowie in den noch immer zahlreichen Überseegebieten.
Um bei der Präsidentschaftswahl antreten zu dürfen, müssen die Kandidaten mindestens 500 Unterschriften von Mandatsträgern auf lokaler oder nationaler Ebene sammeln.
Da es eine absolute Mehrheit – also mindestens 50% der Stimmen – im ersten Wahlgang benötigt, um Präsident zu werden, ist es heutzutage fast unmöglich geworden, eine Stichwahl zu umgehen.
Der letzte französische Präsident, dem das gelang, war Charles de Gaulle 1958. Er holte damals 78,1% aller Stimmen in Frankreich.
Prognose: Wer gewinnt die Stichwahl und wird Frankreichs Präsident?
Die Umfragewerte in Frankreich liegen knapper beisammen als je zuvor. Dies sollte für Emmanuel Macron Anlass zur Sorge sein, der zwar von allen Seiten – sogar Ex-Präsident Sarcozy – Unterstützung erhält, sich aber dennoch nicht absetzen kann.
Erlebt Frankreich bei der Stichwahl am 24. April deshalb sein “rechtes Wunder”? Durchaus denkbar, auch wenn die Prognosen der Buchmacher bislang nicht in diese Richtung ausschlagen.
Sie sehen den Amtsinhaber vorne, der sich somit seine zweite, abermals fünfjährige Amtszeit sichern könnte. Danach allerdings würde es in Frankreich eine ernsthafte Alternative zu Le Pen benötigen, denn per Gesetz sind nur zwei Amtsperioden in Folge zulässig.
Bis dahin wird immerhin noch etwas Zeit verstreichen. Wir halten es aktuell mit den Wettanbietern und sehen Macron ebenfalls als Favoriten der Stichwahl.