Bis zur WM-Pause nach dem 15. Spieltag präsentierte sich Bayer Leverkusen als die wohl größte Enttäuschung der Bundesliga. Vor dem Saisonstart noch als Favorit auf die Champions-League-Qualifikation gehandelt, sah die Realität schnell anders aus.
Platz 12 und nur vier Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz 16, fünf Zähler sind es auf einen direkten Abstiegsplatz. Die Hoffnung für die zweite Saisonhälfte liegt bei der Werkself vor allem in den Händen vom lange verletzten Youngster Florian Wirtz.
Wohin führt der Weg von Bayer Leverkusen – wird es noch der Europapokal oder gar Abstiegskampf bis zum bitteren Ende?
Hoffnung dank Wirtz und November-Siegen
Nach dem 12. Spieltag stand Bayer Leverkusen noch mit neun Punkten auf Platz 16 und blickte damit erstmals seit langer Zeit dem Abstieg direkt ins Auge. Nach drei Siegen in Serie bis zur WM-Pause Mitte November steht der Klub nun bedeutend besser da.
In der Tat dauerte es etwas, bis der Trainer-Effekt des neuen Mannes Xabi Alonso griff. Doch letztlich stehen zumindest in der Liga unter dem Basken nur zwei Niederlagen, die es gegen die Topteams aus Frankfurt und Leipzig setzte.
Auf diese positiven Ergebnisse möchte Leverkusen nun dringend aufbauen und setzt dabei neben Alonso auf einen weiteren Hoffnungsträger, der vielleicht eine noch größere Bedeutung für den Klub besitzt: Florian Wirtz.
Der 19-jährige zog sich im März 2022 Derby gegen seinen Jugendklub 1. FC Köln einen Kreuzbandriss zu und verpasste den Rest des Fußballjahres inklusive Weltmeisterschaft in Katar.
Eine extrem lange Zeit für einen so jungen Spieler, der noch mitten in der Entwicklung steckt. Dennoch zeigte er sich in der Winter-Vorbereitung schon wieder gut in Form und sofort bester Spieler seiner Mannschaft.
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Bayer Leverkusen auch defensiv auf gutem Weg
Die große Schwäche an den ersten 15 Spieltagen der Bundesliga-Saison 2022/23 war ohnehin nicht die Offensive, die genauso oft (25 Tore) zuschlug wie jene aus Freiburg oder Dortmund.
Bayer Leverkusen schwächelte lang Zeit vielmehr dabei, Stabilität in das eigene Spiel zu bringen. 26 Gegentore in 15 Spielen waren viel zu viele und brachten die Werkself auf ein Niveau mit Augsburg oder Stuttgart.
Dass Bayer 04 trotzdem nicht Abstiegskampf bis in den Mai 2023 hinein droht, hat die Mannschaft ebenfalls den Verbesserungen unter Xabi Alonso zu verdanken. In den vier November-Pflichtspielen gab es nur ein Gegentor, dreimal gar eine weiße Weste.
In der Vorbereitung auf die Rückrunde setzte Leverkusen den positiven Trend fort – die 0:3-Niederlage gegen die Glasgow Rangers einmal ausgeklammert.
Nun kommt es in den kommenden Wochen und Monaten darauf an, hinten weiter stabil zu stehen und die Kritik an der wenig attraktiven Spielweise – so gesehen in den Winter-Testspielen – möglichst zu überhören.
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Kommt Bayer Leverkusen trotz Krise noch nach Europa?
Angesichts der Qualität im Kader inklusive Wirtz-Rückkehr und den Verbesserungen in der Abwehrarbeit ist nicht davon auszugehen, dass Bayer Leverkusen noch allzu lange in den unteren Tabellenregionen um Punkte gegen den Abstieg kämpft.
Vielmehr richtet sich der Blick bei vielen Experten schon auf die Frage: Schafft es Bayer 04 sogar noch nach Europa?
19 Spieltage bleiben noch, um Punkte für dieses Ziel einzufahren und unrealistisch ist dies für eine Mannschaft wie Leverkusen keineswegs. Auf Platz 6, der zur Teilnahme an der Conference League berechtigt, fehlen aktuell sieben Punkte.
Und selbst Platz 4 und damit die Königsklasse, ist nur zwei zusätzliche Punkte aus der eigenen Reichweite. Klar ist, dass der FC Bayern oben in einer eigenen Liga spielt. Doch mit Freiburg und Frankfurt stehen zwei Klubs derzeit unter den Top-4, bei denen man ein solches Finish zumindest infrage stellen darf.
Der Nachteil für Bayer Leverkusen ist derweil, dass auf den Plätzen 6 bis 8 mit Dortmund, Wolfsburg und Gladbach Mannschaften stehen, die in der Rückrunde ebenfalls nach oben wollen.
Gut möglich, dass so am Ende die vielen Niederlagen zu Beginn der Hinrunde den Ausschlag zu Ungunsten der Werkself geben könnten. Der abermalige Einzug in den Europapokal würde somit ein Traum bleiben.
Doch immerhin würde am Ende der Saison niemand mehr von der größten Enttäuschung 2022/23 sprechen…