Olaf Thon ist ein Schalker Urgestein, der bereits über die Jugend in die Kampfmannschaft kam und nach einem Zwischenstopp beim FC Bayern auch wieder zu Königsblau zurückkehrte.
Mittlerweile ist der Weltmeister Funktionär im Verein und deshalb natürlich hautnah dran, am Geschehen in Gelsenkirchen.
Daher gibt er zum Besten, was der FC Schalke 04 tun kann, um den Abstieg noch zu verhindern. Von Den Fans, über Thomas Reis, bis hin zu den Backup-Spielern, die nun allesamt in der Pflicht stehen.
Olaf Thon über Schalke 04: “Der Rucksack muss weg”
Olaf Thon über Spiel gegen Werder Bremen:
“Nach dem Spiel in Freiburg denken natürlich viele Schalke 04 ist am Boden und hat gar keine Chance mehr, mit nur noch zwei Heimspielen und drei Auswärtsspielen. Und alle denken natürlich: Die Schalker packen das nicht mehr.
Aber ich glaube mit einem Sieg kann sich alles wieder ganz schnell wieder in die richtige Richtung drehen für Schalke, aber natürlich auch für die anderen Mannschaften wie Hertha, Stuttgart und Bochum. Man darf keine Mannschaft dort abschreiben, sondern es können kleine Wunder passieren.
Und ein kleines Wunder ist ja schon passiert, dass der BVB noch Chancen hat deutscher Meister zu werden und da sogar gute Chancen. Hätte keiner im Winter für möglich gehalten, oder gar vor ein paar Wochen. Dass der FC Bayern so in Schwierigkeiten gerät.
Kommen wir auf Schalke zurück: Am Samstag bin ich im Stadion und drücke natürlich fest die Daumen. Das wird nicht einfach, das wissen alle, aber es ist schon der Strohhalm, an den man sich klammert und der muss ergriffen werden.”
Olaf Thon über Verletzungspech von Schalke 04:
“Am Schönsten wäre es natürlich die verletzten Spieler wie Fährmann oder auch Moritz Jenz, der ausgewechselt wurde in Freiburg – bei Jenz ist es der Fall, bei Fährmann und vielen anderen nicht, dass die spielen können.
Das schwächt Schalke noch mehr, aber wir haben einen großen Kader und jetzt müssen die anderen versuchen zu schwimmen. Wir haben ja auch gesehen mit Bülter, der beim letzten Heimspiel gegen Hertha super gespielt hat, mit Skarke der ein tolles Tor gemacht hat aber verletzt ist, das Für und Wider, das für Schalke spricht.
Ich denke die Fans werden der 12. Mann sein und Schalke nach vorne peitschen und wenn es dann ein erkämpfter Sieg gegen Bremen im Abstiegskampf sein wird, dann nehmen wir den mit. Und dann fährt man nach Mainz und hat dann eine Chance, aber auch nur, wenn wir drei Punkte machen gegen Werder Bremen.”
Thon über psychologische Kniffe:
“Die Kniffe, bei denen ist man begrenzt, vor allem im Abstiegskampf. Ich bin selber abgestiegen 1988, wir sind Letzter geworden, viele Verletzte gehabt. Du hast dann einen riesigen Rucksack drauf und der muss, für das vorerst letzte Endspiel, ist ja noch nicht endgültig soweit, weg. Damit man dann von den Massen der Fans getragen werden kann.
Das heißt, man muss ähnlich spielen wie gegen Hertha. Nur Werder Bremen ist besser als Hertha, das wird nicht so einfach gehen, denn die Hertha war wie gemalt für uns und daher haben sie sicher gewonnen.
Jetzt muss man am Anfang genauso Druck entwickeln und das erste Tor machen. Das kann der Türöffner sein für eine Mannschaft, die sich dann in einen Rausch spielt und das Spiel gewinnt. Als Trainer, Manager und alle die rund um das Team stehen heißt es halt sicherlich, intern Druck aufbauen, der ohnehin schon groß ist, aber untereinander heraus zu kitzeln.
Dann weiß der Einzelne nicht ob er spielt oder nicht. Und das sind so Dinge, die müssen im Finetuning besprochen werden, aber das wird Thomas Reis auch gut händeln. Denn er hat es ja gezeigt, dass er vor paar Wochen eine Serie von acht nicht verlorenen Spielen hatte. Und daran muss man sich hochziehen, dass er sagt: ‘Hey, wir konnten es doch. Auch gegen stärkere Mannschaften!’
Bremen ist jetzt auch so eine Mannschaft, die im Niemandsland steckt. Die wollen natürlich auch gewinnen, um mit dem Abstieg gar nichts zutun zu haben. Da wird auf jeden Fall eine Spannung im Stadion sein, die unbeschreiblich ist, die man von Schalker Seite gar nicht so haben möchte, aber die den Fußball so interessant macht.”