Donnerstagmittag: Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft scheitert völlig überraschend bereits in der Vorrunde der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft. Die Enttäuschung ist groß, damit bleibt der erhoffte Erfolg in Australien aus.
Wir haben die Profi-Fußballspielerin und Wettbasis-Expertin, Eunice Beckmann zum Ausscheiden der DFB-Elf in der Vorrunde der WM 2023 befragt.
WM-Aus gegen Südkorea: Wie konnte das passieren?
Auch mit der frühen Führung der Südkoreanerinnen hatte die ehemalige Jugendnationalspielerin und Deutsche Meisterin von 2016 nicht mit dem Turnierende gerechnet: “Ich war eigentlich ziemlich guter Dinge. Nach fünf Minuten stand es 1:0 für Südkorea – da waren erstmal alle ziemlich unter Schock – trotzdem hatte ich weiterhin ein gutes Gefühl”…
“Colin Bell hat sie (Anm. die Südkoreanerinnen) wirklich sehr gut drauf vorbereitet, aber die gefährliche Mannschaft waren sie jetzt trotzdem nicht. Vor allem in der zweiten Halbzeit hatten sie glaube ich keinen Schuss aufs Tor mehr.”, sagte Eunice Beckmann (32), die selbst in allen großen Frauenligen gespielt hat und sich aktuell nach einer langwierigen Knieverletzung auf ihr Comeback vorbereitet.
“Die Deutschen haben keine Mittel gefunden an der Abwehr durchzukommen. Das haben die Südkoreanerinnen gut gemacht”, so Beckmann weiter.
Die Schwächen der deutschen Mannschaft seien ihr zufolge vor allem in der zweiten Spielhälfte offen zu Tage getreten:
“In der ersten Halbzeit waren Aktionen da, aus denen man viel hätte machen können. Das Problem war, dass sie vieles zu kompliziert machen wollten. Man hatte zwischendurch das Gefühl, als würde man das erste Mal zusammen spielen. Das war sehr frustrierend, vor allem in der zweiten Halbzeit.”
Startelf ohne Lohmann und Magull – Voss-Tecklenburg muss sich Kritik gefallen lassen
Hinter der Entscheidung, Sydney Lohmann und Lina Magull nicht, beziehungsweise spät starten zu lassen, steht Eunice Beckmann nicht: “Martina Voss-Tecklenburg wird schon wissen, was sie gemacht hat. Ich hätte mich anders entschieden. Man kann nicht wissen, was Martina für ein Gefühl hatte, in welcher Verfassung die beiden Spielerinnen waren, vielleicht waren sie ein bisschen angeschlagen. Ich hätte Lina Magull in der Startaufstellung gesehen. Weil sie eine Kämpferin ist und dahin geht, wo es wehtut. Auch wenn sie nicht in der besten Verfassung ist, hätte ich sie tatsächlich eher in der Startelf gesehen als andere Spielerinnen. Das gleiche gilt für Sydney (Anm. Lohmann).”
Wie es jetzt mit der deutschen Mannschaft weitergehen soll und wieso der DFB schleunigst daran arbeiten sollte, die Ligen in Deutschland attraktiver zu machen, verrät uns Eunice Beckmann in einem weiteren Interview, das in den kommenden Tagen auf Wettbasis.com erscheinen wird.