Die Wettbasis informiert Millionen Leser seit Jahrzehnten mit allen Informationen zu den verschiedenen Buchmachern, Wettmöglichkeiten und vor allem auch Prognosen zu Sportevents. Angefangen von König Fußball, über Tennis, Golf, Wintersport, Motorsport und auch Gesellschaftsthemen.
Wir wollen uns aber auch einem Thema widmen, welches im Regelfall sehr wenig Beachtung findet. Die Rede ist von Spielsucht. Neue Buchmacher sprießen aus dem Boden und verzeichnen Jahr für Jahr hohe Gewinne. Um diese Gewinne zu erzielen, ist es naheliegend, dass es mehr Kunden gibt, die Geld mit Sportwetten verlieren als solche, die Geld gewinnen!
Inhaltsverzeichnis
Das Thema Spielsucht wird jedoch nur selten behandelt, denn wer gibt schon von sich aus gerne zu, dass er auf einem Gebiet wenig erfolgreich ist oder die Kontrolle verliert? Wer im Bekanntenkreis mit Freunden, Kollegen und Bekannten über das Thema redet, wird oftmals nur von Gewinnen hören.
Maximal Frust über die knapp nicht gewonnene Kombiwette spielt ein Thema. Die verlorenen Wetten zuvor und die Höhe der Einsätze sind allerdings nur selten ein Thema. Kaum jemand will sich als Verlierer deklarieren.
Doch neben der Alkoholsucht ist die Spielsucht die zweitgrößte Suchterkrankung im deutschsprachigen Raum. Dennoch ist auch dies ein sehr sensibles Thema, nur wenige Leute können und wollen offen damit umgehen. Dabei ist die Erkenntnis von spielsüchtigen Tendenzen einer der größten Siege, die man erringen kann.
Die Wettbasis nimmt sich dem Thema Spielsucht und will
- in einem ersten Teil zunächst einmal ein paar Daten und Fakten zum Thema Spielsucht auf den Tisch legen.
- in einem zweiten Teil die äußerst selbstkritische Frage “Bin ich spielsüchtig?” betrachten.
- und in weiterer Folge versuchen, Spielsucht-Hilfestellungen & Kontakte zu liefern, falls diese Frage mit einem “Ja” beantwortet wird.
Zudem müssen auch die jeweiligen Buchmacher in die Pflicht genommen werden und wir wollen kurz schauen, welche Möglichkeiten es für Spieler gibt, die ein eindeutiges Muster aufweisen, sich von Sportwetten zu distanzieren.
Spielsucht: Was kann man tun? – Wettbasis.com Ratgeber
Ab wann beginnt Spielsucht?
Wie schon erwähnt, gehört die Spielsucht mittlerweile zur zweithäufigsten Suchterkrankung im deutschsprachigen Raum. Nahezu jeder Mensch hat schon einmal Alkohol getrunken, alkoholsüchtig ist man deswegen aber noch lange nicht. Beim Thema Glücksspiel verhält es sich ähnlich.
Laut mehreren Studien kann davon ausgegangen werden, dass über 85 % der 16- bis 65-jährigen Männer im deutschsprachigen Raum schon mindestens einmal an irgendeiner Form von Glücksspiel teilgenommen haben. Neben Sportwetten und Poker gibt es allerdings noch viele andere Formen von Glücksspiel.
Auch Rubellose oder Lotto zählen selbstverständlich zu diesem Thema. In der Fachsprache wird ein Spielsüchtiger als “pathologischer Spieler” bezeichnet! Wir werden in unserer Serie vor allem den Fokus auf die Online Sportwetten legen!
Bei einem pathologischen Glücksspieler wird über eine längere Zeit hinweg aus Spaß bitterer Ernst. Sportwetten dienen nicht mehr dazu, um sich am Samstagnachmittag die Bundesligakonferenz ein bisschen interessanter zu gestalten, sondern der monetäre Aspekt steht im Vordergrund. Viel schlimmer: das Privatleben, Beziehungen und sonstige Hobbys geraten in den Hintergrund.
Spielsucht? Hier findest du Hilfe!
Oftmals haben diese Leute schon Unmengen an Geld verloren und denken permanent daran, die verlorenen Scheine zurückzugewinnen. Frei nach dem Motto: “Wenn die nächste Wette klappt, dann bin ich auf dem richtigen Weg!”
In der Regel sind vor allem Männer von Glücksspielen betroffen, auch wenn dies natürlich Gefahren für Frauen nicht ausschließt.
Studien zufolge – welche jedoch immer mit Vorsicht zu genießen sind und eine hohe Dunkelziffer unerkannt lassen – soll es angeblich knapp eine halbe Million Menschen in Deutschland geben, die Anzeichen von “pathologischem Spiel” erkennen lassen.
Ist Spielsucht eine anerkannte Krankheit?
Dabei ist die Spielsucht eine ernstzunehmende Erkrankung. In Deutschland wurde Spielsucht mittlerweile schon von der Krankenkasse anerkannt und ist der Alkoholsucht gleichgestellt. Das Problem ist jedoch, wie auch bei vielen psychischen Krankheiten, dass die Probleme erst äußerlich sichtbar werden, wenn der Betroffene bereits tief drinsteckt.
Wer sich etwas gebrochen hat, präsentiert dies öffentlich. Doch ein Spielsüchtiger kann seine Krankheit nach außen hin oft gut verstecken.
Ähnlich wie auch alkoholsüchtige Menschen bauen sich diese ein sehr durchdachtes Konstrukt auf, um nicht „aufzufallen“. Der Ursprung der Sucht liegt allerdings zumeist etliche Monate zurück. Doch wie kann es überhaupt dazu kommen, dass die Kontrolle über das eigene Tun und Handeln in solch einem drastischen Ausmaß verloren wird?
Wer ist von Spielsucht betroffen?
Wie die Studien beweisen, haben knapp neun von zehn Männern Erfahrungen im erweiterten Umkreis mit Spielsüchtigen gemacht. Die Risikobereitschaft ist beim männlichen Geschlecht von Natur aus eher vorhanden. Dies kann in vielen Lebenssituationen durchaus von Vorteil sein, birgt allerdings auch Gefahren.
Solange nur um ein paar Euro gespielt wird, um das aktuelle Bundesliga-Spiel ein wenig spannender zu gestalten, ist keine Gefahr vorhanden. Gefährlich wird es aber, wenn der Kunde überzeugt ist, das System zu überlisten.
Selbstverständlich gibt es Menschen, die dank dem Glückspiel reich geworden sind. Genau diese Menschen sind dann oft die Vorbilder und der Reiz des großen und vor allem schnellen Geldes ist auf einmal der Mittelpunkt.
Zwar ist es hinlänglich bekannt, dass ein erfolgreicher Buchmacher die Quoten so berechnet, dass für ihn ein Gewinn herausschaut, dennoch glaubt ein Jeder, dass man selbst der/die Person ist, die das System überlistet.
Wieder einmal schlägt die kognitive Wahrnehmung zu. Das beste Beispiel für kognitive Wahrnehmung ist beim Lotto und beim Rauchen zu finden. Beim Lotto denkt ein jeder Spieler, dass man ausgerechnet diese eine Person sein könnte, welche die sechs Richtigen tippen wird.
Allerdings glaubt auch genau diese Person, dass man auf keinen Fall zu den Personen gehört, die aufgrund langjährigem Rauchen an Krebs sterben werden. Dabei ist hier die Wahrscheinlichkeit weitaus größer als auf einen Lotto-Sechser.
Doch der Mensch hört und fühlt das, was er sich wünscht. Und da ist der Gewinn bei den Sportwetten auf einmal ganz weit oben zu finden. Und in der heutigen Zeit wird genau dieser Reiz nahezu überall gefördert.
Dank Smartphones ist das Wetten zu jeder Tages- und Nachtzeit möglich. Die Buchmacher haben zudem 24 Stunden, sieben Tage die Woche Livewetten im Angebot und dank unzähligen TV-Werbungen kommen viele Leute auch immer wieder ungewollt mit dem Thema „Wetten“ in Verbindung.
Gerade für Ex-Sportwetter, die versuchen, abstinent zu bleiben, gibt es heutzutage viel zu viele Gefahrenquellen. Umso wichtiger ist es, sich zu öffnen und ehrlich mit sich selbst zu sein.
Ab wann ist man spielsüchtig? Wettbasis.com Ratgeber
Was sind die Anzeichen für Spielsucht?
Der Weg bis zur Spielsucht ist zumeist ein breiter, der sich über einen langen Zeitraum erstreckt. Jedoch ist man nicht erst spielsüchtig, wenn man bereits die halbe Existenz verspielt hat.
Schon wenn das Verlangen nach Sportwetten den Alltag bestimmt, wird von Spielsucht gesprochen. Zu diesem Zeitpunkt ist noch ganz egal, ob die eigene Bilanz positiv oder negativ ist.
Spielsüchtige vernachlässigen oft ihre sozialen Kontakte, angefangen von Familie, Partner, den eigenen Kindern, Bekannten bis hin zur regulären Arbeit. Diese Veränderungen passieren allerdings nicht radikal von einem Tag auf den anderen, sondern sind zumeist ein langwieriger, schleichender Prozess.
Da die heutige Menschheit äußerst schnelllebig ist, werden vernachlässigte Freundschaften oftmals ohne Nachfragen zur Kenntnis genommen. Es ist halt so.
Und wenn jemand einen Spielsüchtigen auf das Thema anspricht, reagiert der meist gereizt und sucht nach Ausreden, um die Vorwürfe zu entkräften.
Zumeist geht es sehr lange, bis ein Spieler sich diese eigene Krankheit eingesteht. Wie bei jeder Suchterkrankung muss der Betroffene allerdings den eigenen Willen haben, diese zu bekämpfen. Und genau deshalb ist die selbstkritische Frage „Bin ich spielsüchtig?“ auch so wichtig.
Für einen rationell denkenden Menschen ist es nicht nachvollziehbar, wie eine Person seine Existenz aufs Spiel setzen kann und den Monatslohn nur wenige Stunden nach dem Erhalten verspielen kann.
Doch spielsüchtige Menschen kann man nicht als dumm bezeichnen. Spielsüchtige sind oftmals sehr intelligent und sicher, sich mit einer Mischung aus Wissen und Disziplin gegenüber dem Buchmacher durchsetzen zu können.
Und ein „dummer Mensch“ schafft es zumeist gar nicht, seine eigene Sucht so lange zu verheimlichen, wie es viele spielsüchtige Menschen können.
Eine Übersicht und Informationen auf der Wettbasis, die sich mit den Thema Wettsucht und Spielmanipulation beschäftigen, finden Sie in unserem Artikel:
Verantwortungsvoll Wetten – Spielsucht & Wettmanipulation