Es ist für die Skispringer ein Jahr ohne Olympische Spiele und beinahe ohne Weltmeisterschaften. Freilich stehen Ende Januar die Titelkämpfe im Skifliegen am Kulm im Bad Mitterndorf auf dem Programm, aber die Vierschanzentournee sollte der Höhepunkt der Winters sein, zumal sehr viel darauf hindeutet, dass der Gesamterfolg nach neun Jahren wieder einmal nach Österreich, oder nach 22 Jahren des Leidens nach Deutschland gehen könnte.
Inhaltsverzeichnis
Traditionell wird die Tournee am 29. Dezember mit dem Wettbewerb auf der Schattenbergschanze in Oberstdorf eröffnet. Für den Führenden im Gesamtweltcup dürfte die Vorfreude auf ein Wiedersehen mit diesem Bakken groß sein, denn Stefan Kraft hat in Oberstdorf mehrfach gewonnen und ist dort 2021 auch Weltmeister geworden. Der Österreicher sollte auch am Freitag im Auftaktspringen favorisiert sein.
Vierschanzentournee 2023/24: Programm & Startzeit
Datum | Uhrzeit | Disziplin |
---|---|---|
Fr., 29.12.2023 | ab 17:15 Uhr | Skispringen Oberstdorf |
Mo., 01.01.2024 | ab 14:00 Uhr | Skispringen Garmisch-Partenkirchen |
Mi., 03.01.2024 | ab 13:30 Uhr | Skispringen Innsbruck |
Sa., 06.01.2024 | ab 16:30 Uhr | Skispringen Bischofshofen |
Dahinter könnten die Deutschen Adler für Furore sorgen. Stephan Leyhe, Andreas Wellinger, Karl Geiger und Pius Paschke haben heuer schon starke Springen hingelegt und standen mehrfach auf dem Stockerl. Als Mannschaft hat Deutschland in diesem Winter bisher den besten Eindruck hinterlassen, nun wird sich zeigen müssen, ob die deutschen Athleten nach einer ewig langen Durststrecke auch für den Tourneesieg in Frage kommen.
Siegerliste Skispringen in Oberstdorf
Datum | Sieger | Zweiter | Dritter |
---|---|---|---|
29.12.2022 | Granerud | Zyla | Kubacki |
29.12.2021: | R. Kobayashi | Granerud | Johansson |
05.03.2021 (WM) | Kraft | Johansson | Geiger |
29.12.2020: | Geiger | Stoch | Lindvik |
29.12.2019: | R. Kobayashi | Geiger | Kubacki |
Neben den genannten Springern werden beim Buchmacher Bet365 vor allem noch der zweifache Tourneesieger Ryoyu Kobayashi oder der Slowene Anze Lanisek hoch gehandelt. Mit Jan Hoerl hat die österreichische Mannschaft außerdem noch ein zweites heißes Eisen im Feuer. Aus deutschsprachiger Sicht könnte beim Skispringen in Oberstdorf die Prognosen kaum besser aussehen.
Die Favoriten im Skispringen in Oberstdorf
Stefan Kraft
Position im Gesamtweltcup 2023/24: 1.
Es ist wohl nicht übertrieben, wenn man Stefan Kraft schon jetzt den Legendenstatus umhängt. Der Österreicher bestimmt seit vielen Jahren das Geschehen im Skisprungzirkus mit. Nicht immer war er ganz vorne, aber unter dem Strich lässt sich sagen: Je größer die Schanze, desto besser die Chancen des Tourneesiegers aus der Saison 2014/15. Nach dem großen Triumph reichte es in der Gesamtwertung zwar nicht mehr für das Treppchen, aber dieser Umstand könnte sich heuer ändern.
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Stefan Kraft dominiert den Weltcup
Stefan Kraft ist der herausragende Springer des bisherigen Winters und hat alleine fünf der acht Weltcupspringen der laufenden Saison gewonnen. Dazu kommen einmal Rang zwei und ein dritter Platz. Nur ein einziges Mal hat es der 32jährige nicht auf das Stockerl geschafft. Mit ihm wird bei der Tournee auf jeden Fall zu rechnen sein, auch wenn man ihm die Siegestrophäe kaum auf dem Silbertablett überreichen wird, denn schon viele Favoriten haben dem Druck bei der Tournee nicht standgehalten.
„Ich bin überzeugt, dass ihm ein guter Start gelingt, weil ihm Oberstdorf einfach voll taugt.“
Selten wirkte der Österreicher aber so locker wie in diesem Jahr. Vielleicht hat das mit der Routine und dem Wissen zu tun, dass einfach alles funktioniert, wenn er sein Zeug macht. Immerhin hat er in Oberstdorf auch schon große Erfolge gefeiert. 2014 und 20216 siegte Stefan Kraft im Rahmen der Vierschanzentournee. Dazu kommt noch der WM-Titel auf der Schattenbergschanze im März 2021. Sollte am Freitag nicht alles aus dem Ruder laufen, wird der Führende im Gesamtweltcup zumindest auf das Podium springen.
Andreas Wellinger
Position im Gesamtweltcup 2023/24: 2.
Andreas Wellinger war der absolut strahlende Stern am deutschen Skisprunghimmel. 2014 in Sotschi und 2018 in Pyeongchang holte der Traunsteiner insgesamt vier Olympische Medaillen, davon zweimal in Gold, ehe aber eine sehr lange Leidenszeit mit schweren und langwierigen Verletzungen begann. Es dauerte fast sechs Jahre, ehe der heute 28-Jährige im Februar dieses Jahres in Lake Placid wieder ein Weltcupspringen gewann. Offenbar hat dieser Sieg, zusammen mit dem anschließenden Erfolg in Rasnov, großen Auftrieb gegeben.
Viermal auf dem Stockerl
In dieser Saison ist Andreas Wellinger nämlich so stark, wie schon sehr lange nicht mehr. Ein Weltcupsieg blieb ihm in diesem Winter zwar noch verwehrt, aber viermal das Stockerl in acht Springen können sich auf alle Fälle sehen lassen. Im Gesamtweltcup liegt der Deutsche auf dem zweiten Platz und wird nun auch für den Gesamtsieg bei der Tournee durchaus ins Visier genommen.
„Natürlich ist es schön, dass wir diese Rivalität mit Österreich haben. Das macht die Tournee aus.“
Auch wenn der Tourneestart für die deutschen Springer immer das Gefühl einer Heimkehr mit sich bringt, so hatte Andreas Wellinger in Oberstdorf doch häufiger seine Probleme. Bis im letzten Jahr schaffte es der zweifache Olympiasieger auf der Schattenbergschanze nie, ein einstelliges Ergebnis zu holen. Die WM 2021 verpasst er außerdem. Vielleicht ist aber mit dem sechsten Platz im vergangenen Winter nun auch auf diesem Bakken der Knoten geplatzt.
Karl Geiger
Position im Gesamtweltcup 2023/24: 4.
Für Karl Geiger ist der Tourneeauftakt auf der Schattenbergschanze das vielleicht wichtigste Springen des Winters. Unweit der Sportanlagen ist der Oberstdorfer aufgewachsen und wenn man sprichwörtlich behauptet, die deutschen Adler kommen nach Hause, dann ist das bei Karl Geiger im wahrsten Wortsinn der Fall. Auf den Schanzen in seiner Heimat hat er das Springen gelernt und der Lokalmatador wird am Freitag natürlich einen ganz besonderen Support von den Zuschauen erhalten.
Gute Erinnerungen an das Heimspringen
2020 hat er auf der Schattenbergschanze das Auftaktspringen der Vierschanzentournee gewonnen und holte 2021 bei der Nordischen Ski-WM an Ort und Stelle grandiose vier Medaillen. Wenn es ihm gelingt, sich am Freitag von allen, freilich weitgehend positiven Begleiterscheinungen, zu befreien, dann würden wir im Skispringen von Oberstdorf über einen Tipp auf einen Heimsieg nachdenken.
„Ich habe sehr viel Selbstvertrauen mitgenommen und gehe mit breiter Brust in die Tournee.“
Das liegt vor allem auch daran, dass Karl Geiger sehr gut in die Saison gekommen ist. Unlängst gelang ihm bereits bei den Heimspringen in Klingenthal ein Doppelsieg. Die Form sollte also passen, auch wenn es in Engelberg zunächst nur zu Rang 20 reichte. Bei der Generalprobe in der Zentralschweiz sprang der 30jährige mit Platz vier dann aber nur knapp am Podium vorbei. Vielleicht hat er sich dieses für den Freitag auf der Schattenbergschanze aufgespart.
Skispringen in Oberstdorf – Außenseiter
In diesem Winter sind acht Weltcupspringen ausgetragen worden. Es gab also 24 Mal die Möglichkeit, auf das Stockerl zu springen. Der Japaner Ryoyu Kobayashi, Gregor Deschwanden aus der Schweiz und der Norweger Marius Lindvik waren dabei die einzigen Athleten, die es einmal geschafft haben, die deutsch-österreichische Phalanx zu durchbrechen. Alle weiteren 21 Podestplätze wurden von Athleten aus Deutschland und Österreich belegt.
Starke zweite Reihe aus Deutschland und Österreich
Bei den DSV-Adlern muss man wahrscheinlich außer Karl Geiger und Andreas Wellinger noch Pius Paschke auf dem Schirm haben. Der 33jährige Routinier befindet sich im zweiten oder dritten Frühling und gewann vor Weihnachten in Engelberg sein erstes Weltcupspringen überhaupt und stand insgesamt dreimal auf dem Treppchen. Dazu kommt mit Stephan Leyhe ein vierter deutscher Springer, der heuer schon auf dem Stockerl stand.
Bei den Österreichern überstrahlt Stefan Kraft so ziemlich alles. In seinem Sog zeigt Jan Hoerl aber ebenfalls konstant gute Leistungen. In Kuusamo, in Lillehammer und auch zuletzt in Engelberg schaffte er es jeweils auf das Podium. Vielleicht muss man aus österreichischer Sicht auch noch Daniel Tschofenig auf der Rechnung haben, der beispielsweise in Lillehammer mit dem dritten Platz seine gute Form unter Beweis gestellt hat.
Prognose & Wettbasis-Trend – Wer gewinnt das Skispringen in Oberstdorf
Wenn wir auf die Gesamtwertung im Weltcup schauen, dann dürfte relativ klar sein, wohin die Reise am Freitag auf der Schattenbergschanze in etwa gehen wird. Die ersten fünf Plätze dieser Wertung werden von Athleten aus Deutschland und Österreich belegt. 21 von 24 möglichen Podestplätzen gingen in diesem Winter an Springer aus diesen beiden Nationen. Dass die Vierschanzentournee in eben diesen beiden Ländern ausgetragen wird, gibt dieser Veranstaltung eine weitere pikante Note.
Der derzeit beherrschende Athlet ist aber ganz klar Stefan Kraft. Der Tourneesieger von 2015 hat fünf der acht Weltcupspringen in dieser Saison für sich entschieden. Er ist nicht nur beim Skispringen in Oberstdorf der Favorit, sondern wahrscheinlich auch für die gesamte Vierschanzentournee, wobei die Prognosen in dieser Hinsicht immer nur eine Momentaufnahme sind. Die Quoten in der Bet-at-Home App auf den Gesamtsieger werden sich schon am Freitagabend wahrscheinlich entscheidend verändern.
- Stefan Kraft hat fünf der acht Weltcupspringen dieses Winters gewinnen und stand siebenmal auf dem Podium.
- Andreas Wellinger stand in dieser Saison bei vier Weltcupspringen auf dem Podium.
- Karl Geiger holte sich heuer einen Doppelsieg in Klingenthal und sprang dreimal auf Rang vier.
- 21 von 24 Podestplätze wurden in diesem Winter von deutschen und österreichischen Athleten belegt.
Die deutschen Springer werden alles daran setzen, im Heimspringen den Sieg zu holen. Mit Pius Paschke, Andreas Wellinger und Lokalmatador Karl Geiger gibt es zumindest drei ganz heiße Kandidaten, die Stefan Kraft das Leben schwer machen wollen. Wir denken aber, dass sich „Krafti“ derzeit in einer Überform befindet und deshalb würden wir im Skispringen von Oberstdorf zu einer Wette auf einen Sieg des Österreichers tendieren.
Skispringen in Oberstdorf, 29.12.2023: Wettquoten *
Sportler | Quote Sieg | Quote Podium | Wettanbieter |
---|---|---|---|
Kraft | 2.25 | 1.40 | |
Wellinger | 6.50 | 2.50 | |
Geiger | 7.50 | 2.75 | |
R. Kobayashi | 9.00 | 3.40 | |
Paschke | 9.00 | 3.40 | |
Lanisek | 16.00 | 5.00 | |
Hoerl | 18.00 | 6.00 | |
Lindvik | 21.00 | 7.00 |
18+ | AGB beachten
Wettquoten Stand: 28.12.2023, 8:55 Uhr