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EM 2024 News

Guido Buchwald lobt Führich & Mittelstädt: “Sehe ich in der Bundesliga als das Beste an”

Philipp Stottan  26. März 2024
Guido Buchwald
Guido Buchwald findet, Nagelsmann hat mit dem DFB-Kader alles richtig gemacht. ( © IMAGO / foto2press)

In 76 Partien kam Guido Buchwald für das DFB-Team zum Einsatz. Spätestens mit seiner Meisterleistung im WM-Finale gegen Diego Maradona machte sich der Defensivspieler zur Legende.

Gerade auf seiner Position sucht Julian Nagelsmann noch nach der richtigen Mischung. Doch auch generell ist der Kader von Experimenten geprägt. Ob das aufgeht?

Im Interview bei Beidfüßig blickt “Diego” Buchwald au den DFB-Kader und bewertet die Stuttgart-Kicker im Speziellen.

 

Guido Buchwald über Toni Kroos: “Kann viel mitgeben”

 

Wettbasis: Die Heim-EM steht vor der Tür. Knapp drei Monate noch, dann geht’s rund in Deutschland. Und natürlich ist die Nationalmannschaft das große Thema. Besprochen wird das Ganze mit einem Weltmeister. Herzlich willkommen, Guido Buchwald!

Guido Buchwald: “Guten Morgen! Hallo!”

 
Die Europameisterschaft steht an und Toni Kroos ist zurück in der Nationalmannschaft. Im Dezember hat Uli Hoeneß gesagt: ‘Das ist eine Titanic-Entscheidung.’ In den letzten Tagen hat er da ein bisschen eine andere Meinung vertreten. Zum jetzigen Zeitpunkt könnte man das durchaus als gute Entscheidung sehen. Wie sehen Sie diese Entscheidung?

Buchwald: “Grundsätzlich sehe ich es auch immer sehr kritisch, wenn ein Spieler, der zurückgetreten ist und Jahre weg ist, dann wieder zurückkommt oder den zurückholen muss, weil man keine besseren hat im Endeffekt. Das ist das eine.

Das andere ist natürlich bei Toni Kroos, er spielt nach wie vor auf einem sehr, sehr hohen Niveau und bei mit der besten Vereinsmannschaft auf der Welt, eine ganz tolle Rolle. Er ist ein Führungsspieler und so einen Spieler kann natürlich die Nationalmannschaft in dieser Situation auch sehr, sehr gut gebrauchen.

Toni Kroos hat sich damit sehr lange auseinandergesetzt und dann gesagt: Jawohl, das wäre noch mal ein ganz großes Ziel für Deutschland, mit meinem Land eine große EM zu Hause zu spielen. Und deshalb sehe ich das auch so. Grundsätzlich sehe ich das etwas kritisch, wenn einer zurückgeholt wird, nach einer langen Zeit.

Da müssen sich alle aktuellen Spieler mal Gedanken machen, warum man ihn zurückholen muss? Auf der anderen Seite spielt er immer noch auf einem sehr, sehr hohen Niveau und kann sich dann für so ein großes Turnier auf den Punkt konzentrieren. Mit seiner Erfahrung kann er der Mannschaft sehr viel mitgeben.”

 

EM 2024 Wetten & Quoten

 
Sie waren in einem Team, das sehr erfolgreich war. Sie waren jahrelang in großen Mannschaften. Wenn jetzt der Trainer die Maßnahme ergreift, ich hole einen zurück und der ist gesetzt. Wie nehmen die Mitspieler das auf?

Buchwald: “Unterschiedlich. Aber man hat natürlich einen großen Vorteil. Es war in den letzten Jahren ja fast gar keiner gesetzt. Und die Position des Anführers auf der Sechs, die war ja immer mal vakant bei uns. Kimmich hat es immer wieder versucht, aber Joshua Kimmich hatte immer ein großes Problem, dass er alles machen wollte.

Der war dann auf einmal auf dem rechten Flügel, mal ganz in der Spitze. Er hat die Position nicht so bekleidet, wie ein Toni Kroos das machen soll, als Regiegeber, von hinten heraus. Einen tollen Nebeneffekt hat es aus meiner Sicht auch noch, dass Joshua Kimmich die rechte Seite, die bei uns ja auch nicht so gut besetzt war, mit ihm jetzt wieder überragend besetzt ist, wenn er spielt. Also von daher, denke ich, passt es von der Zusammenstellung her ganz hervorragend.

Und ich glaube, Toni Kroos ist anerkannt und und wird respektiert bei allen Spielern, weil er über ein gutes Jahrzehnt einfach immer wieder Weltklasse-Leistungen abgerufen hat. Wenn er bei einem Club wie Real Madrid jetzt über Jahre als der Leader in der Mannschaft immer wieder gespielt hat, dann muss ich sagen, der wird respektiert.

Wer ihn nicht respektiert? Man hat ja auch sehr viele junge Spieler um sich rum, neue Spieler berufen, unter Julian Nagelsmann. Also von daher denke ich, das wird akzeptiert. Natürlich muss er aber auch die Leistung bringen.”

 

 
Für die Defensive hat jetzt Julian Nagelsmann auch einen Stuttgarter nominiert und Sie sind ganz nah dran an Stuttgart. Maxi Mittelstädt, gerade 27 Jahre alt geworden, mit Hertha letztes Jahr abgestiegen, auf einmal ist der die Lösung für hinten links. Auch Julian Nagelsmann sagt, statistisch ist er unter den Top-Vier der Linksverteidiger auf der Welt. Ist der nicht noch zu unerfahren?

Guido Buchwald: “Ja, aber er ist einer, der unheimlich viel Selbstvertrauen und unheimlich viel Power mitbringt und Führich, Mittelstädt, das sehe ich in der Bundesliga als das Beste an, was es momentan auf der linken Schiene gibt, im Endeffekt.

Da ist doch ganz klar, dass er dann auch mal nominiert werden wird. Er hat ja nicht zwei gute Spiele gemacht, sondern wir sind jetzt im letzten Drittel der Saison und die bisherigen zwei Drittel hat er hervorragend gespielt, seine Leistung abgerufen und selbst gegen Mannschaften wie Leverkusen gezeigt, wie gut er ist. Im Pokal oder auch in den Bundesligaspielen. Also von daher ist er einer, der es absolut verdient hat.

Einmal ist immer das erste Mal. Er hat tolle Mitspieler um sich herum, die haben jetzt auch ein paar Tage Zeit, sich noch besser kennenzulernen. Deshalb denke ich, ja, warum nicht? Warum soll er nicht mit dem Selbstvertrauen reingehen, warum soll er nicht die Zweikämpfe so aufnehmen, wie er das beim VfB Stuttgart macht?

Also ich habe da gar keine Bedenken. Bei ihm sowieso nicht, weil er geerdet ist und für ihn ist das ja ein Glücksfall. Mit Berlin abgestiegen, zum VfB gekommen und jetzt unter den Top-Drei Mannschaften zu sein. Und dann jetzt auch noch Nationalspieler zu werden. Also es ist einfach toll für ihn und er hat es absolut verdient und er wird seine Leistung bringen, davon bin ich hundertprozentig überzeugt.”

 

Deutschlands EM 2024 Gruppe A

 
Dann kommen wir zu der wohl spektakulärsten Personalie: Jan-Niklas Beste. Der erste Heidenheimer Nationalspieler für Deutschland. Etwas mehr als 20 Bundesligaspiele, netter Kerl, aber reicht das für die Nationalmannschaft, Herr Buchwald?

Buchwald: “Erst mal ist es immer gut, wenn Schwaben in der Nationalmannschaft spielen und ich glaube, er hat einfach mal die Nominierung verdient. Julian Nagelsmann hat überall seine Scouts.

Er hat Heidenheim bestimmt auch zehn Mal gesehen und weiß, was Beste für eine Dynamik hat, dass er sehr gute Standards auch hat, was auch noch dazukommt. Von daher hat er es mal verdient, da reinzuschnuppern und vielleicht bekommt er auch mal einen Kurzeinsatz. Die Spieler, die einfach happy sind, mal dabei zu sein, die bringen immer etwas.”

 
Aber er hat international noch nie einen Gegner gesehen. Die kochen den doch ab?

Buchwald: “Das glaube ich nicht. Das Spielfeld hat um die 100 auf 60 Meter, es wird mit einem Ball gespielt und man hat Fußball-Verständnis, wenn man in der Bundesliga spielt. Also von daher denke ich mal, er hat die Dynamik und auch die Zweikampfstärke.

In der Bundesliga spielen ja auch große Stars und da hat ihn keiner abgekocht, wenn er mal einen Gegner gehabt hat, wie gegen Bayern München oder gegen andere. Er hat es verdient und ich glaube, man muss das Momentum einfach auch nutzen. Man kann nicht immer nur Spieler nehmen, weil sie eine Vita haben, nur weil sie schon mal gezeigt haben, dass sie sehr, sehr gut sind, aber momentan einfach leistungsmäßig nicht in einer Top-Verfassung sind.

Wenn man mit Erfolg in eine Nationalmannschaft kommt, wird man zum einen erst mal unheimlich respektiert von den anderen und zum anderen man geht mit einem Selbstvertrauen da rein und möchte es auch mal zeigen. Das ist wie in einem normalen Vereinsleben, wenn da junge Spieler hochkommen, wenn man die erst mal beschnuppert und schaut, wie gut ist der, kann der mir meinen Platz streitig machen?

Dadurch wird der Konkurrenzkampf in der Nationalmannschaft auch angeschoben. Natürlich ist die Zeit sehr, sehr kurz, das muss man auch sehen. Aber wenn er es jetzt nicht macht, die anderen haben Zeit genug gehabt, sich zu präsentieren, auch nach dem Bundestrainer-Wechsel. Das war alles sehr, sehr bescheiden, was die Erfahrenen gezeigt haben. Also von daher absolut richtig.”

 
Noch eine eine Sache. Das neue Auswärts-Trikot der Nationalmannschaft, wie gefällt Ihnen das? Es ist das meistverkaufte. Riesenstart.

Buchwald: “Wahrscheinlich, weil es sehr außergewöhnlich ist. Aber Jan-Niklas Beste hat das anscheinend schon mal im Kopf gehabt und schon mal die passenden Schuhe dabei [trägt rosa Schuhe, anm.]. Bei uns war alles schwarz-weiß im Endeffekt, also von den Schuhen her. Da hat man mal vielleicht mal die Deutschlandfahne so leicht drin gehabt.

Es ist einfach die neue Welt und es ist interessant und spannend. Es ist auch eine Vermarktung, die man akzeptieren muss. Ob es einem gefällt oder nicht gefällt, ist zweitrangig. Aber wenn es jeder kauft, dann haben sie alles richtig gemacht.

Und wenn man dann mit dem Trikot vielleicht sogar erfolgreich ist, vielleicht gerade mit dem Trikot mal ein toller Sieg einfährt, dann kommt der Aberglaube wieder irgendwo rein in den Kopf.”

 
Maximilian Beier, wäre er ein Schwabe, wäre seine Berufung ja auf jeden Fall gerechtfertigt oder?

Buchwald: “Auf jeden Fall, ja klar. Er hat auch mit seiner Geschwindigkeit die Bundesliga aufgemischt und Tore erzielt, die einfach klasse waren. Intuitiv hat er da ein paar Dinge gemacht, wo er sich von anderen Spielern abhebt.

Gerade in der Situation ist die Nominierung gerechtfertigt. Allerdings wird er sich erst mal ein Stück hinten anstellen müssen. Aber für ihn ist es ja schon eine tolle Sache, da reinzuschnuppern und dabei zu sein.

Das ist eine tolle Entwicklung und der nächste Schritt auf seiner Entwicklungsstufe. Er ist ja wirklich noch ein junger Spieler.”

 

Interview: Carsten Fuß

 

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Philipp Stottan

Philipp Stottan

Alter: 31 Nationalität: Österreich Lieblings-Wettanbieter: Bet-at-home, Bet365

Das Thema Sport und all seine Facetten begleiten Philipp seit er denken kann, zu Uni-Zeiten kamen dann auch die Sportwetten hinzu. Nach diversen Stationen im Journalismus entschied er sich dann dazu, seiner Wett-Leidenschaft auch beruflich nachzugehen. Vor allem in den Bereichen Fußball sowie US- und Kampfsport, kann man sich auf seine angesammelte Expertise verlassen.   Mehr lesen