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Pokal/Cup

“Stepi” Stepanovic & Maurizio Gaudino zum DFB-Pokal Mittwoch: “Bei Toppmöller funktioniert alles”

Philipp Stottan  4. Dezember 2024
DFB-Pokal Mitwoch
Stepi & Gaudino schwärmen von Dino Toppmöller (Bild). (© Cal Sport Media / Alamy Stock Photo)

Nach Dienstag kommt Mittwoch und nach Bayern vs. Leverkusen kommt Leipzig vs. Frankfurt. Und nur wenige kennen die Eintracht so gut wie Dragoslav “Stepi” Stepanovic und Maurizio Gaudino.

Beide waren bei der SGE als Spieler aktiv, Stepi obendrein zweimal als Trainer. Unter anderem von Maurizio Gaudino 1996/97.

Im 2. Teil des Doppel-Interviews blicken die beiden auf die Krise von RB Leipzig und wie Frankfurt sie knacken kann, wo es eine Überraschung geben wird. Weiters schwelgen die beiden in Erinnerungen, wie Gaudino den Trainer Stepanovic zu einem Transfer gezwungen hat, wie Marco Rose einen Sprint gegen Stepi verloren hat und was Guardiola Gianluca Gaudino beigebracht hat.

 

 

DFB-Pokal Mittwoch: Eintracht Frankfurt ist “die neue Generation”

 
Wettbasis: Vorab muss man eventuell wissen, Stepi hat Maurizio Gaudino wieder zurückgeholt. Der war in Mexiko zusammen mit einem gewissen Marco Rossi, jetzt Nationaltrainer Ungarns, und die beiden haben Sie nach Frankfurt geholt. Warum eigentlich?

Dragoslav Stepanovic: “Also ich habe Mauri geholt und Mauri hat Rossi geholt. Die haben zusammen gespielt und er sagte, Trainer, ohne ihn kann ich nicht spielen. Dann haben wir den auch geholt.”

 
War das so?

Maurizio Gaudino: “Ja, das stimmt. Ich kam zurück, Stepi hat mich früh morgens angerufen, als ich noch in Mexiko war. Durch die Zeitverschiebung war es, glaube ich, 6:30 morgens und hat mit mir darüber geredet, dass er der Trainer ist von der Eintracht und mich gerne zurückholen wollte.

Wir haben dann das Gespräch, nachdem ich dann nach der Saison nach Deutschland kam, zusammen in Frankfurt am Riederwald geführt. Er hat mich damals auch überzeugt, nach anfänglichem Schwierigkeiten, weil ich nicht ganz überzeugt war, auch davon, in die 2. Liga zu gehen.

Aber er hat mich überzeugt und ich bin heute noch dankbar, dass er das gemacht hat, weil das für mich dann auch sehr, sehr wichtig war, um mich in Deutschland wieder zu etablieren und ich konnte dann unter ihm auch wieder zur alten Stärke zurückfinden und in Deutschland wieder Fuß fassen, nachdem ich in Mexiko war, davor auch noch in England bei Manchester City.

Da war ich ja dann fast eineinhalb Jahre weg aus der Bundesliga und so konnte ich mich in der 2. Liga mit Stepi und Eintracht Frankfurt einfach wieder zeigen und etablieren. Das war ein sehr, sehr wichtiger Schritt.

Am Anfang war es so, dass der Kader sehr dünn war nach dem Abstieg der Eintracht und wir haben uns darüber unterhalten, wo ich sagte der Marco Rossi ist ein wahnsinniger Typ, charakterlich sehr, sehr in Ordnung und natürlich auch fußballerisch sehr, sehr stark mit seiner Vita. Stepi hat mit ihm Gespräche geführt und hat ihn dann natürlich auch sofort zur Eintracht geholt.”

 
So haben Sie schon damals kooperiert und beide haben Sie bei Manchester City gespielt, also das ist auch noch eine Gemeinsamkeit.

Stepi: “Ja, es ist eine Gemeinsamkeit. Und außerdem, Mauri du bist ja Berater, du schuldest mir noch einen Job, da hast du dich nicht mehr gemeldet, das wäre schon nett gewesen.

Ich habe mich bei dir gemeldet und dich geholt und du dich bei mir nicht. (lacht)”

 
Gaudino: “Da hast du recht, aber du hast deine Karriere gemacht, du bist so stark, dich kann jeder Verein holen. Müsste dich holen.”

 
Stepanovic: “Ich habe gedacht zu bist Spieler, aber du warst ja damals schon Manager.”

 
Bei Manchester City ist ja gerade einer der größten Trainer tätig, den man so auf dem Markt finden kann. Pep Guardiola hat ja auch Ihren Sohn, Gianluca Gaudino, trainiert bei den Bayern.

Gaudino: “Ja, das stimmt. Er hat ihn hochgezogen gehabt, da hat er mit sechzehn schon das ein oder andere Mal bei ihm mittrainieren dürfen und ihn mit siebzehn damals dazu geholt, hat ihn zum Profi gemacht und er war sehr, sehr überzeugt von ihm.

Dadurch, dass Gianluca ein sehr, sehr guter und intelligenter Fußballer ist, der so gut wie keine Fehler macht am Ball, im Spielaufbau und im Ball halten, hat er dem Trainer Guardiola damals sehr imponiert und hat ihn zum Profi gemacht.”

 
Jetzt hat man in letzter Zeit gesehen, wie er sich selbst das Gesicht zerkratzt hat. Hat Gianluca auch mal erzählt, dass er schon auch ein sehr spezieller Charakter ist?

Gaudino: “Nicht in dieser Extreme. Er war er auch nicht so lange dabei, aber er ist speziell in dem, was er macht. In seinen Trainings-Ausführungen und in dem, was er von sich und natürlich von der Mannschaft, von jedem einzelnen Spieler verlangt.

Er ist sehr, sehr penibel und sehr kleinlich. Das heißt, wenn ein Spieler die Schnittstelle nicht richtig zu macht – das bedeutet aber nicht um zwei Meter oder einen Meter – sondern einfach nur einen Schritt weiter rechts oder weiter links steht, dann hält er das Training an und versucht dem Spieler klarzumachen, dass er auf höchstem Niveau diesen Schritt, diese zwanzig Zentimeter weiter rechts oder weiter links stehen muss, weil sonst ein Weltklassespieler den Ball da durchspielt.

Und ich denke, das geht irgendwann an die Substanz, das merkt man jetzt bei ihm, dass gewisse Dinge nicht so so umgesetzt werden, wie er sich das vorstellt. Gerade das jetzt auch in der Champions League, wenn man 3:0 führt und dann noch 3:3 spielt, nach so einer Serie, die er vorher hatte, dann nagt es schon an so einem Trainer und es kommen Selbstzweifel auf.

Ich denke, dass Manchester City sich mit der Verlängerung mit ihm, um da ein Zeichen zu setzten, in eine sehr, sehr schwierige Situation gebracht hat.”

 
Herr Stepanovic, haben Sie sich schon einmal das Gesicht zerkratzt bei einer Niederlage oder bei einem Unentschieden?

Stepi: “Nein, nein, nein. Also ich muss ja zu Mauri sagen, selten ist der Sohn besser als der Vater gewesen. Nicht nur in unserer Branche, auch bei der Schauspielerei, Singerei. Machen dir keine Gedanken, der findet seinen Weg.

Aber bei mir haben sie während den Spielen den Puls gemessen und ich hatte immer zwischen achtzig und hundert. Ich habe mich nicht aufgeregt wenn ein Gegentor fällt, aber mich auch nicht aufgeregt, wenn ein Tor für uns gefallen ist.”

 
Angst haben muss allerdings gerade Marco Rose, denn das Thema ist natürlich schon ziemlich heiß, RB Leipzig in einer veritablen Krise, nach dem 1:5 zu Hause gegen Wolfsburg. Jetzt bekommt er offensichtlich das Endspiel gegen Eintracht Frankfurt. Aus der Ferne, was ist da los bei Leipzig?

Gaudino: “Aus der Ferne ist ja immer schwierig, aber natürlich beobachtet man das. Und ich denke, es war schon heftig gegen Wolfsburg. Wobei Wolfsburg so still und heimlich, man redet ja über alles Mögliche, aber nicht über Fußball in Wolfsburg und die haben sich da so still und heimlich ein bisschen stabilisiert und auch gute Ergebnisse erzielt.

Das war jetzt enorm, durch dieses Ergebnis haben sie richtig auf sich aufmerksam gemacht und haben die Situation von Leipzig einfach gut genutzt. Aus der Ferne ist da Unruhe drin und man kann es nicht greifen. Sie waren sehr gut, sind super gestartet.

Möglicherweise haben die Spiele in der Champions League mental ziemlich zugesetzt oder die Mannschaft unruhig gemacht. Warum sie nicht punkten, warum sie da keine Stabilität reinbekommen? Wieso können sie gegen solche Mannschaften nicht gewinnen? Das zieht sich wie ein roter Faden jetzt auch in die Bundesliga mit.

Ein Schlüsselspiel war Juventus Turin, da hat alles für sie gesprochen, denn in diesem Spiel machen sie den Ausgleich, gehen mit 2:1 in Führung in dem Moment, wo Juve die rote Karte bekommt, spielen dann praktisch mit der 2:1-Führung gegen zehn Mann und Juve stellt um und dreht das komplette Spiel und die verlieren das noch 3:2. Das war so ein Knackpunkt, irgendwas ist passiert in der Mannschaft dadurch und seitdem fassen sie keinen Fuß mehr und jetzt versuchen sie es mit der Brechstange.

Jetzt kommt Eintracht Frankfurt im Pokal, das ist die letzte Chance, um die Trendwende einzuläuten. Wenn sie dieses Spiel gewinnen würden, dann hoffen sie auf eine gewisse Ruhe, aber ich glaube, das es jetzt dadurch sehr, sehr schwer wird, weil mit Eintracht Frankfurt eine Mannschaft kommt, die extrem stabil ist, die Stabilität bekommen hat.

Dino Toppmöller macht es hervorragend. Das ist die neue Generation und die macht das hervorragend. Da stimmt auch die DNA. Der kann die Mannschaft einstellen, der kann die Spieler stärker machen. Und er wird auch die Mannschaft gegen Leipzig so einstellen, dass sie gewinnen werden.”

 

 
Jetzt sagen alle, Kloppo ist ja eigentlich im Kosmos von RB Fußball unterwegs. Warum sollte der nicht jetzt auf die Trainerbank von Leipzig?

Stepanovic: “Das glaube ich nicht. Ich hatte gestern Angst, dass Leipzig Rose entlässt. Aber er bekommt noch eine Chance. Ich glaube aber, dass Frankfurt gegen Red Bull Leipzig gewinnt am Mittwoch, weil im Moment bei Dino Toppmöller alles funktioniert und die Ergebnisse stimmen.

Was da bei Leipzig nicht so gut läuft, ist glaube ich die Abwehr. Und Frankfurt hat diese zwei Stürmer, Etikite und Marmoush, die es im Moment wunderbar machen und deshalb denke ich mir, dass die das Spiel regeln.

Aber Marco Rose war mein Spieler, als ich bei Lokomotive Leipzig war und ich muss kurz eine Geschichte erzählen. Als ich ihn in Frankfurt begrüßt habe, sagte er zu mir: ‘Trainer, kannst du dich erinnern, als wir im Training fünfzig Meter gelaufen sind?’
‘Natürlich, ich habe gewonnen.'”

 
Also er wollte im Training auf fünfzig Meter gegen Sie im Sprint antreten?

Stepi: “Er wollte gegen mich gewinnen, aber gegen den alten Hasen hatte er keine Chance.”

 
Wie alt waren Sie da?

Stepi: “Da war ich Trainer in Leipzig, das war vor 1999. Ich war nicht mehr so jung, aber laufen konnte ich immer gut.”

 
Maurizio Gaudino, sehen Sie Jürgen Klopp als möglichen Nachfolger auf der Trainerbank?

Gaudino: “Das kann ich mir nicht vorstellen. Wie er in Liverpool aufgehört hat und wir auch über den neuen Job gesprochen hat, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Kloppo da auf die Bank geht.”

 

Wer gewinnt den DFB-Pokal?

 

Stepi und Gaudino einig: “Karlsruhe wird gewinnen”

 
Hasenhüttl gegen Ilzer, also zwei Österreicher auf der Trainerbank bei Wolfsburg gegen Hoffenheim. Kurz nachgefragt, wen sehen Sie vorne?

Stepanovic: “Ich sehe Hoffenheim im Vorteil, weil der Trainer aus Österreich, der hat gesagt, ich muss mich in der Bundesliga beweisen und deshalb gehe ich nach diesem Spiel, wo er 4:2 gewonnen hat, dass er auch gegen Wolfsburg gewinnt.”

 
Okay, Herr Gaudino, sind Sie der gleichen Meinung?

Gaudino: “Es wird ein spannendes Spiel auf Augenhöhe. Aber ich sehe Wolfsburg da leicht favorisiert und leicht vorne.”

 
Der KSC als Gastgeber für den FC Augsburg. Schaffen die Karlsruher die Sensation gegen den Bundesligisten?

Gaudino: “Da sehe ich die Möglichkeit und lege mich auch fest, dass der KSC dieses Spiel gewinnen wird.”

 
Stepanovic: “Der KSC hat letztes Jahr den Aufstieg verpasst, aber dieses Jahr spielen sie auch nicht schlecht und von daher gehe ich auch davon aus, dass der KSC das Spiel gewinnt.

Und außerdem, was ich noch sagen wollte, der Trainer von Hertha BSC war auch mein Spieler.”

 
Christian Fiel. Haben Sie mit ihm ein 100m-Rennen gemacht?

Stepanovic: “Den habe ich aus der Jugend geholt und in die erste Mannschaft gestellt.”

 

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Philipp Stottan

Philipp Stottan

Alter: 31 Nationalität: Österreich Lieblings-Wettanbieter: Bet-at-home, Bet365

Das Thema Sport und all seine Facetten begleiten Philipp seit er denken kann, zu Uni-Zeiten kamen dann auch die Sportwetten hinzu. Nach diversen Stationen im Journalismus entschied er sich dann dazu, seiner Wett-Leidenschaft auch beruflich nachzugehen. Vor allem in den Bereichen Fußball sowie US- und Kampfsport, kann man sich auf seine angesammelte Expertise verlassen.   Mehr lesen