In der Gladbach-Fanszene ist Buschi’s Borussia eine feste Größe, doch auch generell zählt er zu den größten Streamern in ganz Fußball-Deutschland.
Prinzipiell haben die Gladbach Anhänger derzeit Grund zur Freude, denn immerhin sind die Fohlen näher an den Champions-League-Plätzen, als an den Abstiegsrängen. Dennoch sind die Leistungen noch nicht durchweg konstant.
Buschi’s Borussia soll etwas Licht ins Dunkle bringen, wie Gladbach den nun einzuschätzen ist. Er erklärt die Situation rund um Geschäftsführer Sport Roland Virkus und wieso er von einer Verlängerung nicht überzeugt ist.
Buschi’s Borussia kritisch: “Beutelt uns finanziell brutal”
Wettbasis: Die Bundesliga geht in den Jahres-Endspurt. Mit dabei ist ein Kollege, der Borussia Mönchengladbach besonders gut kennt. Hallo, Buschi’s Borussia. Was ist mit Gladbach los aktuell?
Buschi’s Borussia: “Das ist natürlich eine sehr gute Frage. Wir können noch gar nicht zu 100 Prozent sagen, wo die Reise hingeht. Wir hatten in letzter Zeit eigentlich einen ganz guten Lauf mit fünf Spielen ungeschlagen. Jetzt die Niederlage in Freiburg, die aus meiner Sicht ein kleiner Rückschritt war.
Gerade in der Defensive hatten wir doch wieder sehr, sehr viele individuelle Fehler, haben sehr, sehr leichte Tore in Freiburg gefangen, was wir eigentlich die letzten Wochen abgestellt hatten. Jetzt muss man einfach gucken, wie es weitergeht. Wir hatten einen schwierigen Saisonstart gegen Leverkusen, einen Tiefschlag in der zehnten Minute der Nachspielzeit, einen aus meiner Sicht auf jeden Fall diskutablen Elfmeter bekommen, wo man dann schwer in die Saison reinkommt.
Auswärtssieg in Bochum, dann zu Hause gegen Stuttgart verloren. Und dann hatten wir sehr, sehr schwierige Wochen mit wirklich ganz, ganz schlechten Spielen gegen Mainz auswärts, wo man noch einen glücklichen Punkt mitnimmt, ein ganz schwaches Spiel in Augsburg, dann die Pokalniederlage in Frankfurt und ich glaube, da stand dann Seoane vor der Länderspielpause auch schon mal auf der Kippe.
Aber ja, dann haben wir gute Spiele gemacht, zu Hause gegen Werder Bremen ganz klar gewonnen, in Leipzig einen Punkt geholt und dann wurde es halt deutlich besser. Gegen Heidenheim gewonnen, zu Hause gegen St. Pauli gewonnen, jetzt leider gegen Freiburg ein kleiner Rückschlag.
Aber gut, dass wir bis zum Ende der Saison nicht alle Spiele gewinnen bzw. nicht verlieren, war auch klar. Und jetzt bin ich gespannt, welches Gesicht die Mannschaft gegen Dortmund zeigt.” [Interview geführt vor dem BVB-Spiel, Anm.]
Wie sehen Sie denn allgemein die Arbeit von Seoane, von Virkus? Es gab ein paar gute Transfers im Sommer: Kleindienst, einen ablösefreien Stöger. Finden Sie, dass Virkus sich da in den letzten ein, zwei Jahren in seiner Amtszeit deutlich gesteigert hat?
Buschi’s Borussia: “Wirklich ein ganz schwieriges Thema. Man muss ja gucken, wo wir herkommen. Roland Virkus hat ein sehr, sehr schwieriges Erbe von Max Eberl übernommen, mit ganz vielen auslaufenden Verträgen, was er eigentlich ja mehr oder weniger bereinigt hat. Er hatte natürlich auch Transfers, die uns finanziell richtig beuteln aktuell, dass ist halt ein Tomas Cvancara für 10,5 Millionen, der nur auf der Bank sitzt, eigentlich ein klarer Back-Up von Kleindienst ist.
Der Kleindienst-Transfer ist für mich auch so ein bisschen so ein Eingeständnis, dass dieser Transfer von Tomas Cvancara nicht zu 100 Prozent funktioniert hat. Ein Nathan Ngoumou für 8,5 Millionen, der quasi gar keinen Wert darstellt in seiner aktuellen Verfassung. Jonas Omlin für 10 Millionen, der jetzt nur noch auf der Bank sitzt als Nummer zwei. Das ist für Borussia Mönchengladbach viel zu teuer, einen Jonas Omlin als Nummer zwei auf der Bank zu haben.
Das sind so Transfers, wo ich sage, da hat Roland Virkus keine gute Arbeit gemacht mit seinem Team und das beutelt uns finanziell brutal. Er hat natürlich auch Tim Kleindienst geholt, er hat Robin Hack geholt. Franck Honorat, ich glaube Itakura, den Transfer kann man ihm noch zuschreiben, da sind viele gute Transfers dabei gewesen. Trotzdem haben wir auch immer mal wieder Probleme in der Kommunikation, dass Roland Virkus öfters mal zurückrudern muss von Aussagen, die er trifft.
Wir haben diese ganzen Trainerentlassungen gehabt, von Adi Hütter, der dann nach der Saison gegangen ist, von Daniel Farke, der dann gegangen ist, Gerardo Seoane stand schon brutal auf der Kippe. Das hat uns richtig Geld gekostet. Dann das Fiasko mit Nils Schmadtke, wo wir ein Jahr einen Sportdirektor hatten, der jetzt wieder weg ist. Wo wir eigentlich keinen Nachfolger geholt haben, weil David Zibung in einer anderen Position ist.
Ich bin da wirklich bei Roland Virkus, um da ein Fazit zu machen, sehr, sehr zwiegespalten. Sein Vertrag läuft aus, da gab es jetzt schon Gerüchte, ob das verlängert werden soll oder nicht. Da sage ich jetzt erst mal Füße stillhalten. Ganz klar gucken, wie die Wintertransferphase läuft, wo wir fast nie was machen. Letzte Saison hätte uns das fast den Abstieg gekostet, weil wir eine brutal schlechte Rückrunde gespielt haben.
Deswegen will ich jetzt erst mal die Wintertransferphase sehen und wie die Mannschaft sich bis zum 20., 25. Spieltag schlägt. Dann kann man sagen, ob Roland Virkus der richtige Mann für Gladbach ist. Da habe ich auf jeden Fall meine Zweifel, aber an der Stelle noch mal alles Gute nachträglich an Roland Virkus, der kürzlich 58 Jahre alt geworden ist.”