Werbung im Stadion ist nicht ungewöhnlich und sowohl für die Besucher vor Ort als auch die Zuschauer an den TV-Geräten immer sichtbar, selbst wenn es in unterklassigen Ligen zur Sache geht. Die Sponsoren und Unternehmen machen Werbung für ihre Produkte, die Vereine können von den Einnahmen profitieren.
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Die Werbebande ist eine recht klassische Art der Werbung im Stadion, doch immer häufiger sieht der Zuschauer sogar Logos und Anzeigen direkt neben den Toren. Diese sehen wie Aufsteller aus, über die jedoch interessanterweise die Bälle hindurchfliegen können. Das liegt daran, dass sich diese sogenannten Cam Carpets oder 3D Werbung eines optischen Tricks bedienen.
Flache Cam Carpets im richtigen Winkel für die Kamera
Was Cam Carpets genau sind, sagt eigentlich schon der Name. Es handelt sich dabei im Grunde genommen um “Kamera Teppiche”. Gemeint ist damit, dass es zwar flache Teppiche sind, die Motive darauf aber extra für die Kameras gemacht sind. Damit erklärt sich auch, warum zwar die Motive der Cam Carpets wie perfekte 3D Werbung im Fernsehen wirken, die Spieler aber darüber laufen können und auch der Ball nicht wie an den Banden abprallt.
Das entscheidende für die perfekte Illusion ist, dass die Kamera richtig ausgerichtet ist. Cam Carpets und die Fernsehkamera ergeben die richtige Kombination. Meist ist es die zentrale Kamera, die auf Höhe der Mittellinie arbeitet. Durch den richtigen Winkel sieht das flache Bild auf dem Teppich in der Kamera wie ein dreidimensionales Objekt aus. Sobald sich der Winkel ändert – beispielsweise in anderen Kameraeinstellungen (etwa bei Zeitlupen für Tore) – kann auch der Fernsehzuschauer klar erkennen, dass es sich nur um flache Teppiche handelt, die hinter der Grundlinie neben den Toren liegen. Für die Besucher im Stadion ist das die gesamte Zeit offensichtlich. Für manche Zuschauer aber, die recht nah zur entsprechenden Kamera sitzen, kann sich ein ähnlicher Effekt ergeben.
Als Werbefirmen treten ganz verschiedene Unternehmen auf, die aber gemeinsam haben, sich an prominenter Stelle im Stadion zu positionieren. Manchmal können das auch Wettanbieter wie beispielsweise Betway sein. Die 3D Werbung gehört dann zum Gesamtpaket für Sponsoren, wobei dann auch Bandenwerbung und andere Flächen mit dazu gehören.
Vor- und Nachteile der Cam Carpets
Mittlerweile kann der Zuschauer bei sehr vielen Fußballspielen die Cam Carpets neben den Toren sehen. Der Vorteil dieser Werbeform liegt auf der Hand und das ist vor allem die recht häufige Einblendung. Die Tore werden während eines Spiels sehr oft gefilmt und so haben Sponsoren die Chance, sehr oft während der neunzig Minuten eingeblendet zu werden. Auch in kurzen Nachberichten kann die Werbung dann gesehen werden, die sich eben vor allem an den Zuschauer am TV-Bildschirm richtet. Cam Carpets stören auch nur indirekt die Spieler. Es besteht nicht die Gefahr, dass Spieler dagegen knallen, wie es etwa bei Banden der Fall wäre.
Allerdings sind es am Ende des Tages auch einfach nur Teppiche, die meist aus Velours bestehen, sodass das Laufen darauf mit den Stollen nicht optimal ist. Manche Fußballvereine haben daher die Cam Carpets auch schon wieder reduziert, um mehr Platz für die Auswechselspieler zu haben. Weitere Nachteile sind, dass die Werbung eben im Stadion selbst nur bedingt funktioniert. Ein dreidimensionales Objekt auf einer Fläche lässt sich eben nicht mehr so einfach erkennen, da es verzerrt ist. Zudem ist auch die Langlebigkeit der Teppiche meist auf zwei bis drei Jahre beschränkt, da sie der ständigen Witterung ausgesetzt sind.
3D-Effekt dieser Art außerhalb des Stadions
Derartige 3D Werbung, die vorwiegend auf glatten Flächen eine besondere Wirkung haben, gibt es nicht nur im Stadion. Es gibt beispielsweise auch Werbefolien in Supermärkten, die aus bestimmten Perspektiven in den Gängen im Raum zu stehen scheinen. Eine andere Anwendungsmöglichkeit sind sogenannte 3D-Zebrastreifen, die unter anderem schon in Island genutzt werden. Sie funktionieren nach demselben Muster wie die Cam Carpets. Wenn der Autofahrer sich dem Zebrastreifen nähert, sieht es für kurze Zeit so aus, als würden die Streifen über der Straße schweben und sind so besser sichtbar. Aus der Nähe betrachtet sind die Streifen aber lediglich verzehrt und bereits mit Seiten und Schatten versehen. In diesem Fall geht es aber nicht um Werbung, sondern um die Erhöhung der Verkehrssicherheit.