Celtic Glasgow vs. Glasgow Rangers 15.04.2018, 15:30 Uhr – FA Cup Schottland (Halbfinale) (Endergebnis: 4:0)
In der letzten Woche wurde weniger über das nun anstehende Old Firm Derby im Pokal gesprochen, als vielmehr um das noch bevorstehende letzte Derby in der Liga. Nachdem Celtic vergangenes Wochenende in Hamilton mit 2-1 siegte, betrug der Vorsprung bei noch fünf ausstehenden Spielen nach dem „Split“ in der Meisterrunde auf Aberdeen und die Rangers 13 Punkte. Celtic-Trainer Brendan Rodgers wünschte sich ein Old Firm Derby am ersten Spieltag der Meisterrunde, um mit einem Sieg vor heimischer Kulisse gegen den Erzrivalen den Titelgewinn feiern zu können. Das rief natürlich ehemalige Polizeichefs, einst verantwortliche Ligavorsitzende, Ex-Spieler und Fans auf den Plan, die alle davon sprachen, wieso eben ein Titelentscheider besser nicht stattfinden sollte. Es sind die schlimmen Szenen von vor 20 Jahren, als die Rangers bei Celtic Meister wurden, drei Spieler vom Platz flogen, Zuschauer auf den Rasen liefen und Referee Hugh Dallas nach einem Münzwurf blutüberströmt auf dem Rasen zusammenbrach. Nicht wirklich deeskalierend war nach Spielende der Jubel der Rangers-Spieler, die den „Celtic-Huddle“ imitierten, um die grün-weißen Fans zu verhöhnen. Insgesamt verzeichnete die Polizei 130 Festnahmen im Stadion, während sich etwa 300 außerhalb in den Straßen Schlägereien lieferten. Die Polizei hat Mühe, die Ausschreitungen in den Griff zu bekommen.
Inhaltsverzeichnis
Dieses Spiel war einer der Gründe, wieso Old Firm Derbys in Zukunft in der Regel mittags ausgetragen wurden und eben keinesfalls eine Meisterschaft entscheiden sollten. 2012, vor dem Zwangsabstieg der Rangers, hatte Celtic die Chance, im Ibrox Meister zu werden. Selbst die Spieltagsplaner gingen im Vorfeld nicht von einem solchen Szenario aus, da die Old Firm Derbys nun zeitig vor Saisonende ausgetragen werden sollten. Da jedoch seit Jahren nur Celtic dominiert, droht nun eben diese Problematik bei Ansetzungen deutlich vor Saisonende. 2012 verpasste Celtic die Möglichkeit und es blieb ruhig, zumindest im Stadion. Dass mit zunehmender Stunde und erhöhtem Alkoholpegel Ausschreitungen in der Stadt nicht ausbleiben, bringt die Rivalität leider mit sich. Nicht von ungefähr ist es die tiefgreifendste Rivalität im Weltfußball. Denn beim Duell Grün-Weiß gegen Blau geht es seit jeher um viel mehr als nur den Fußball. Die soziale Herkunft spielt eine Rolle, ebenso die Politik und besonders die Religion machen das Duell zu einer der hitzigsten Partien, die es im Weltfußball gibt. Celtic, ein katholischer Klub, wurde 1888 von einem irischen Mönch gegründet, um für die hungernden irischen Immigranten durch Fußballspiele Geld zu sammeln. Die Rangers sind protestantische Loyalisten. Am Sonntag geht es um den Einzug ins Pokalfinale. Celtic wäre sicherlich enttäuscht, es würde aber die Leistung in der Liga und im League Cup nicht schmälern. Die Rangers-Saison wäre trotz Derby-Sieg noch lange kein Erfolg. Dazu müsste der Klub den Pokal im Anschluss auch gewinnen – was bereits 2016 misslang, als die Rangers letztmals Celtic besiegen konnten, wenn auch erst im Elfmeterschießen.
Gespielt wird Sonntagnachmittag im schottischen Nationalstadion Hampden Park. Anpfiff ist um 15:30 Uhr. Sky Sports Football überträgt live. Leiten wird die Partie der 38-jährige Unparteiische Bobby Madden. Der Referee pfiff in dieser Saison bereits 21 Premiership Partien, in denen er 69 Gelbe Karten und drei Gelb-Rote Karten und eine Rote Karte verteilte. Zudem gab er neun Elfmeter. Als Assistenten sind David McGeachie und Graeme Stewart im Einsatz. Steven McLean ist der vierte Offizielle.
Celtic Glasgow – Statistik & aktuelle Form
Dass der unglaublichen „Invincibles“ Saison, in der Celtic alle Rekorde pulverisierte, die komplette Saison ungeschlagen blieb und von 38 Ligaspielen 34 gewann (vier unentschieden), eine daran gemessen etwas schwächere Spielzeit folgen lassen würde, war fast zwangsläufig. Dennoch führen die Grün-Weißen Hoops aus dem Glasgower East End die Tabelle mit 15 Zählern Vorsprung bei noch fünf ausstehenden Partien souverän an. Den League Cup haben die Mannen von Trainer Brendan Rodgers im November mit 2-0 gegen Motherwell ebenfalls gewonnen. So trennen Celtic einzig noch zwei Spiele davon, auch in diesem Jahr mit dem Gewinn des schottischen FA Cups das zweite Triple in Folge einzufahren. Es wäre erneut eine historische Leistung. Auf europäischer Bühne erreichte Celtic die Zwischenrunde der Europa League, schlug sich nach einem phänomenalen Hinspiel jedoch im Rückspiel durch katastrophale, individuelle Fehler selbst und scheiterte so an Zenit St. Petersburg.
” Dies ist ein Spiel, bei dem sie nach der Auslosung in Jubel ausbrachen. Einer der Werte dieses Clubs ist Demut. Wir respektieren jeden Gegner.”
National verlor Celtic unter Trainer Rodgers in dessen nun fast zweijähriger Amtszeit nur zwei von 88 Pflichtspielen in Schottland (73 Siege, 13 Unentschieden, zwei Niederlagen). Eine unfassbare Bilanz. Mitte Dezember riss bei den Hearts aus Edinburgh eine Serie von 69 ungeschlagenen Partien. Der Grund, weshalb Celtic in der Meisterschaft nicht so dominiert wie in der Vorsaison, lag auch an der Formkrise von Leistungsträgern wie Scott Sinclair und am ungemeinen Verletzungspech in dieser Saison. Mit Abwehrchef Dedryck Boyata, den Stürmern Moussa Dembele und Leigh Griffiths, Stammkeeper Craig Gordon, Mittelfeldantreiber Stuart Armstrong, Tom Rogic oder Patrick Roberts fehlen über weite Teile der Saison absolute Schlüsselspieler. Da jedoch dennoch der siebte Meistertitel in Folge für den 48-fachen schottischen Champion im Endeffekt eingefahren ist, könnte Celtic mit dem nationalen Triple die Saison krönen. Meister werden kann Celtic am kommenden Wochenende in der Liga mit einem Auswärtssieg bei Hibernian aus Edinburgh.
Stammkeeper Craig Gordon und Linksverteidiger Kieran Tierney sind nach Verletzung zurück. Gordon wurden auf dem Kunstrasen in Hamilton noch geschont, feierte aber zuvor zuhause gegen Dundee sein Comeback. Celtic hat keine neuen Verletzungssorgen vor dem Halbfinale. Mit Patrick Roberts hat Rodgers eine weitere Option. Die einzige Frage wird sein, ob Leigh Griffiths oder Moussa Dembélé von Anfang an spielen wird.
Beste Torschützen in der Premiership:
9 Tore: Scott Sinclair
9 Tore: Leigh Griffiths
8 Tore: Moussa DembéléVoraussichtliche Aufstellung von Celtic Glasgow:
Craig Gordon – Jozo Simunovic (Jack Hendry), Dedryck Boyata, Kristoffer Ajer – Kieran Tierney, Scott Brown ©, Olivier Ntcham, James Forrest – Scott Sinclair, Tom Rogic (Callum McGregor) – Moussa Dembélé
Trainer: Brendan RodgersLetzte Spiele von Celtic Glasgow:
08.04.2018 – Hamilton Academical vs. Celtic Glasgow 1:2 (Premiership)
04.04.2018 – Celtic Glasgow vs. FC Dundee 0:0 (Premiership)
31.03.2018 – Celtic Glasgow vs. Ross County 3:0 (Premiership)
18.03.2018 – FC Motherwell vs. Celtic Glasgow 0:0 (Premiership)
11.03.2018 – Glasgow Rangers vs. Celtic Glasgow 2:3 (Premiership)
Schalke – Dortmund 15.04.2018 – Wettbasis.com Analyse
Glasgow Rangers – Statistik & aktuelle Form
Obwohl Graeme Murty derzeit einen guten Job bei den Rangers macht, warf ihn Rangers-Boss Dave King mit seinem Schreiben an die Dauerkartenbesitzer unter einen fahrenden Bus. Er lobte Murty zunächst etwas, nur um dann festzustellen, der neue Trainer müsse mit den großen Herausforderungen bei den Rangers klarkommen und er hoffe, er möge größtmöglichen Erfolg haben. Murtys Vorgänger Mark Warburton und der Portugiese Pedro Caixinha floppten und dass King ausgerechnet vor dem entscheidenden Pokalhalbfinale gegen Celtic eine solche Aussage trifft, ist mit unglücklich noch maßlos untertrieben. Der 43-jährige Murty war lange Interimslösung, da die Rangers keinen großen Trainernamen für sich begeistern konnten und auch Aberdeen-Coach Derek McInnes dankend abgewunken hatten. So wurde McMurty kurz vor Jahreswechsel zur Billig-Dauerlösung bis Saisonende. Doch im Sommer stellt sich erneut die große Frage, wer den Trainerjob übernehmen soll. Ein großer Name dürfte aufgrund Ebbe im Geldbeute erneut schwer zu bekommen sein. McInnes bleib ein Thema, Favorit soll aktuell der ehemalige Rangers-Spieler Billy Davies sein – auch kein Name, bei dem die Rangers-Fans vor Begeisterung in die Luft springen. Für die Rangers geht es neben dem Pokalfinaleinzug in den restlichen fünf Partien darum, irgendwie ihren Tabellenplatz zu verteidigen. Aberdeen ist punktgleich, nur drei Punkte dahinter lauert Hibernian.
“Wir waren in Verhandlungen mit David und wollten, dass er bleibt – aber Hamburg hat ihm ein Angebot gemacht, womit wir nicht mehr mithalten konnten.”
Wie es finanziell um die Rangers bestellt ist, zeigte sich bereits im Winter, als bis auf Greg Docherty ausschließlich Leihspieler verpflichtet wurden. Zudem berichteten die Rangers Ende März von einem operativen Verlust von 1 Mio. Pfund und dass der Klub bis Ende 2017 Darlehen in Höhe von fast 18 Mio. Pfund erhalten hat. Doch sportlich ist die Kluft zwischen den Rangers und Celtic nicht wirklich kleiner geworden. Zumal, wenn Celtic wirklich gefordert werden würde, nicht nur personell, sondern auch finanziell mächtig Spielraum vorhanden wäre. Nicht von ungefähr gab das hoffnungsvolle Innenverteidigertalent David Bates seinen Abschied am Saisonende bekannt. Er wechselt ablösefrei zum Hamburger SV. Ein schmerzhafter Verlust, sollte Bates doch eine Säule der neuen, jungen Rangers werden. Ebenfalls bezeichnend ist, dass im jüngsten Ligaspiel gegen Ross County der 38-jährige Haudegen Kenny Miller bester Mann auf dem Platz war. Auch gegen Celtic soll der Routinier einmal mehr die Kohlen aus dem Feuer holen. Das kann eigentlich nur schiefgehen. Andy Halliday und Ross McCrorie drängen ebenfalls auf einen Einsatz. Josh Windass ist fraglich, David Bates, Ryan Jack und Kapitän Lee Wallace fallen aus.
Beste Torschützen in der Premiership:
14 Tore: Alfredo Morelos
12 Tore: Josh Windass
7 Tore: James TavernierVoraussichtliche Aufstellung von Glasgow Rangers:
Wes Foderingham – Declan John, Russell Martin, Ross McCrorie (Bruno Alves), James Tavernier © – Greg Docherty (Andy Halliday), Graham Dorrans – Jamie Murphy, Kenny Miller, Daniel Candeias – Alfredo Morelos
Trainer: Graeme MurtyLetzte Spiele von Glasgow Rangers:
07.04.2018 – Glasgow Rangers vs. FC Dundee 4:0 (Premiership)
31.03.2018 – FC Motherwell vs. Glasgow Rangers 2:2 (Premiership)
17.03.2018 – Glasgow Rangers vs. FC Kilmarnock 0:1 (Premiership)
11.03.2018 – Glasgow Rangers vs. Celtic Glasgow 2:3 (Premiership)
04.03.2018 – Glasgow Rangers vs. Falkirk 4:1 (FA Cup)
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Celtic Glasgow vs. Glasgow Rangers Direkter Vergleich
411 Mal standen sich die beiden Mannschaften bislang in Pflichtspielen gegenüber. Die Rangers führen die Bilanz mit 159 Siegen an. Für Celtic stehen 153 Siege zu Buche. 99 Mal trennte man sich unentschieden. Die jüngste Partie fand am 11. März 2018 Ibrox Stadium statt. Es war der 30. Spieltag der laufenden Premiership Saison und Celtic siegte trotz Unterzahl mit 3-2. Tom Rogic, Moussa Dembele, und Odsonne Edouard trafen für die Bhoys, Josh Windass und Daniel Candeias für die Rangers. Das erste Old Firm dieser Saison gewann Celtic im Ibrox mit 2-0. Im Celtic Park gab es ein 0-0. In der vergangenen Saison besiegte Celtic die Rangers in deren Stadion mit 5:1 – der höchste Auswärtssieg beim Erzrivalen seit 1897!
Celtic-Trainer Rodgers verlor bislang keines seiner neun Old Firm Derbys (sieben Siege, zwei Unentschieden). Den einzigen Rangers-Erfolg in den vergangenen zwölf Old Firm Derbys (wettbewerbsübergreifend) gab es vor zwei Spielzeiten nach Elfmeterschießen im schottischen Pokal-Halbfinale (ein Sieg, ein Unentschieden, neun Niederlagen). Zehnmal gab es das Old Firm in einem Halbfinale des FA Cups. Fünfmal in Folge setzten sich die Rangers durch, ehe Celtic in der vergangenen Saison erstmals seit März 1925 weiterkam.
Celtic Glasgow vs. Glasgow Rangers Statistik Highlights
Prognose & Wettbasis-Trend Celtic Glasgow vs. Glasgow Rangers
Ein Blick auf die Wettquoten der Buchmacher offenbart, dass Celtic am Sonntag als Favorit ins Spiel geht. Wer auf den Serienmeister wetten will, hat die Möglichkeit auf Quoten von 1,73. Wetten auf den Rangers Football Club versprechen Wettquoten von 5,30. Wer auf eine Verlängerung und damit ein Remis nach Ende der regulären Spielzeit tippt, kann Wettquoten von 3,90 nutzen.
Key-Facts – Celtic Glasgow vs. Glasgow Rangers
- Celtic verlor national unter Trainer Brendan Rodgers nur zwei von 88 Pflichtspielen (73 Siege, 13 Unentschieden, zwei Niederlagen).
- Celtic-Trainer Rodgers verlor keines seiner neun Old Firm Derbys (sieben Siege, zwei Unentschieden)
- Die Rangers gewannen nur eines der letzten vier Spiele (ein Sieg, ein Unentschieden, zwei Niederlagen)
Mit der Ansetzung des ehemaligen Rangers-Dauerkarten-Inhabers Madden als Referee hat der schottische Verband alles dafür getan, den Rangers den Weg zum ersten Pokalerfolg seit 2011 zu ebnen. Wir halten dennoch einen Celtic-Sieg für realistischer. Immer wenn es darauf ankam, waren die Grün-Weißen unter Rodgers zur Stelle, besonders in den Old Firm Derbys.
Alle Infos zum Bwin Bonus
Beste Wettquoten* für Celtic Glasgow vs. Glasgow Rangers 15.04.2018
Sieg Celtic Glasgow: 1.73 @William Hill
Unentschieden: 3.90 @Betvictor
Sieg Glasgow Rangers: 5.30 @Betfair
(Wettquoten vom 13.04.2018, 14:54 Uhr)
Quoten-Wahrscheinlichkeiten für Sieg Celtic Glasgow / Unentschieden / Sieg Glasgow Rangers:
Beste Wettquoten* für über/unter 2.5: 15.04.2018
Über 2,5 1,73 @BetVictor
Unter 2,5 2,20 @Tipico
(Wettquoten vom 13.04.2018, 14:54 Uhr)
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