Es gibt bekanntlich Tage, da läuft nichts zusammen. Wenn man solche Tage bei anderen miterlebt, dann sollte man sich tendentiell zurückhalten, da es einfach irgendwann einen selber trifft. “Am Wochenende konnte ich das nicht!”, gab Guido lachend zu. “Ich muss zugeben, eigentlich wollte ich das Abendspiel gar nicht schauen. Berlin gegen Wolfsburg hatte für mich keinerlei Attraktivität. Wenn man micht vorher gefragt hätte, ich hätte ein müdes 0:0 vorhergesagt, oder vielleicht ein Tor der Wölfe.” In Guidos Sprache klang eine amüsante Vorfreude im Hintergrund mit. “Habe mir dann doch beim Abendessen die ersten Minuten angeschaut und war überrascht. Das Ganze wurde insbesondere von der Hertha kurzweilig angegangen. Auf Wolfsburger Seite sorgte Dejagah für genug Action. Wie die Berliner dann während der kompletten Spielzeit ihre Chancen verballerten und hinten immer wieder auf unglücklichste Art und Weise die Quittung erhielten, war genau mein Humor. Da kann keine Vorabendsendung mithalten und Prime-Time schon gar nicht!”, sagte Guido immer noch mit einem spürbaren Lachen im Gesicht.
“Seit diesem Spiel sind die Berliner für mich abgestiegen. Zwar steht der FC genauso schlecht da, aber die Berliner haben wieder das Syndrom von vor zwei Jahren aufgeschnappt. Total sinnlose Torabschlüsse, wenn man hätte spielen müssen, extrem freistehende Fehlversuche aus nächster Nähe und günstigster Position und massig Pech mit einer Prise Unvermögen in der Abwehr – in dieser Saison auf den Außenbahnen. Vielleicht schafft man es ja noch auf den Relegationsplatz, aber selbst da sehe ich schwarz.”, resümierte Guido, der wieder etwas ernster geworden war.
“Und obwohl ich die Berliner so belächelt habe, haben die Kölner in Sachen Komik am Sonntag noch einen drauf gesetzt. Wie kann man den innerhalb von einer Stunde den Trainer feuern und wieder einstellen?” Guidos Grinsen war zurück.
“Während ich ein unterklassiges Amateurspiel anschaute, hörte ich von einem Köln-Fan gleich mehrere Neuigkeiten. Erst beriet man über den Rauswurf. Dann wurde Frank Schäfer gefragt. Dieser dann sinngemäß zitiert mit: “Ich sag’ nichts, aber gleich geht’s los!” In dieser von Schäfer angekündigten Nachricht meldete sich einer, dessen Namen ich vergessen habe, zu Wort und boxte Solbakken offensichtlich aus dem Amt. Frank Schäfer stand als Nachfolger mit zwei Co-Trainern fest. Eine gefühlte halbe Stunde später – in der zweiten Halbzeit des Spiels, das ich guckte – ging nicht nur die Heimmannschaft dank eines abgefälschten Balls in Führung, sondern Solbakken war auf einmal wieder Trainer beim FC. Angekündigt wurden drastische Maßnahmen und Veränderungen in der Spielvorbereitung.”, resümierte Guido süffisant.
Heute ist der FC ins Trainingslager für das Heimspiel gegen Bremen gefahren – ohne Andrezinho, Petit, Pezzoni und Novakovic.
“Auf den nächsten Spieltag freue ich mich schon jetzt: Köln zu Hause gegen schwache Bremer. Achja, und Berlin wieder im Abendspiel!”
Bei Guidos Guide geht es jeden Dienstag um den letzten Bundesliga-Spieltag, den internationalen Fußball, sowie um aktuelle Stammtischthemen, die sich mit dem Lederball beschäftigen. Und natürlich Guidos Meinung.