Die Kader-Nominierungen zur Europameisterschaft 2021 laufen auf Hochtouren. Für eine Nation ergibt sich nun kurzfristig ein ganz neuer Spieler, denn zukünftig spielt Aymeric Laporte für Spanien.
Geboren ist der Innenverteidiger von Manchester City eigentlich im beschaulichen Agen, einer 33.000 Einwohner fassenden Kleinstadt in Frankreich.
Doch trotz teilweise überragender Leistungen für Athletic Bilbao und heute ManCity, kam er für die “Equipe Tricolore” nie zum Einsatz. Dies macht sich nun eine andere Nation zu Nutze.
Nationenwechsel: Es heißt für Laporte Spanien statt Frankreich
Nationenwechsel sind nicht direkt ungewöhnlich. Meist passieren diese aber noch im Jugendalter, bevor ein Spieler die Höhen eines Weltklasse-Spielers erreicht hat. Diego Costa (Brasilien zu Spanien) gilt aber als Gegenbeispiel.
Der mittlerweile 26-Jährige Laporte schaffte dies nun ebenfalls. Zu seinem Glück auch direkt vor der Europameisterschaft, die eigentlich bereits 2020 hätte stattfinden sollen.
Nun kann der Innenverteidiger für seine zweite Heimat, in der er acht Jahre lang (ab seinem 16. Lebensjahr) lebte, direkt bei einem Großevent auslaufen.
Mit Real Madrids Sergio Ramos fällt ein großer Name vermutlich verletzungsbedingt aus, weshalb ein Platz in der Abwehrzentrale vakant ist. Die Konkurrenz rund um Pau Torres, Inigo Martinez, Diego Llorente oder Klub-Kollege Eric Garcia hat (noch) nicht das Niveau von Laporte.
Laporte zu Spanien: Wie war das möglich?
Möglich macht diesen Nationen-Wechsel aber nicht seine Zeit im spanischen Fußball. Sondern der Grund, wieso es ihn dorthin überhaupt erst verschlagen hat.
Seine Großeltern sind nämlich Basken, erst deshalb durfte er zu Athletic Bilbao wechseln. Diese akzeptieren nämlich bekanntermaßen nur Basken, oder Spieler mit baskischen Vorfahren, in ihren heiligen Hallen.
Somit hatte er Zugang zum spanischen Pass. Seine Einbürgerung ist mittlerweile abgeschlossen, eine Teilnahme an der EM 2021 für Spanien in der Gruppe E nur mehr Formsache.
Aymeric Laporte hat in seiner Karriere lediglich Länderspiele für die U21 bestritten, weil er bei den Nominierungen zum A-Nationalteam drei Mal nicht eingesetzt wurde. Deshalb war ein Verbandswechsel auch von Seiten der FIFA-Statuten möglich.
Dem Vernehmen nach hat sich Nationalcoach Luis Enrique explizit an den Verband gewandt, damit dieser eine Einbürgerung in Gang setzt.
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Bei “La Furia Roja” trifft Aymeric Laporte auf gleich drei(!) Klubkollegen: Verteidiger Eric Garcia, Mittelfeldspieler Rodri und Angreifer Ferran Torres.
Diese Spieler werden voraussichtlich im Kader gesetzt sein. Dies gilt wohl auch für den einzigen Vertreter aus der deutschen Bundesliga, Dani Olmo. Mit einer starken Saison für den Vize-Meister RB Leipzig hat er sich das verdient.
Die spanische LaLiga wird wenig überraschend die meisten Spieler stellen. Etwas überraschender ist es aber wohl, dass die englische Premier League dahinter rangiert. Ganze 13 Spieler(!), die ihre Brötchen auf der Insel verdienen, sind in der engeren Auswahl.
Darunter prominente Namen wie Thiago (FC Liverpool), David de Gea (Manchester United), Hector Bellerin oder Dani Ceballos (beide FC Arsenal). Für jene Spieler wäre es also ein halbes Heimspiel, sollten sie im Halbfinale oder auch im Finale im englischen Wembley Stadium auflaufen.