Über die Jahre war Bela Rethy immer einer dieser Fußball-Kommentatoren, die von den Fans entweder geliebt oder gehasst wurden. Doch nach 35 Jahren als Kommentator im ZDF ist nach Rethys Abschied klar:
Der gebürtige Wiener ist eine der markantesten Stimmen, die der deutsche Fußballfan seit 1986 zu hören bekam. Hier sind fünf Facts zum 66-jährigen, die ihn etwas näher vorstellen.
1. Bela Rethy letztes Spiel als Geburtstagsgeschenk
Nur wenige Menschen tun ein ganzes Arbeitsleben das, was ihnen wirklich am meisten Spaß bereitet. Noch weniger treten dann mit dem größtmöglichen Spiel zurück. Bei Bela Rethy ist dies anders.
Denn sein letztes Spiel ist nicht nur ein WM Halbfinale zwischen dem amtierenden Weltmeister Frankreich und der Überraschungsmannschaft aus Marokko, sondern ebenfalls das letzte Spiel, das vom ZDF von der WM 2022 übertragen wird.
Und damit nicht genug: Denn Bela Rethy wurde am 14. Dezember 1956 geboren. Damit darf der Kommentator an seinem Geburtstag als Geschenk sein letztes Spiel miterleben. Die Winter-WM in Katar macht es möglich.
Vor Rethys letztem Spiel ist er sich im Übrigen noch nicht sicher, was die finalen Worte On-Air sein werden, wie er in einem Interview im ZDF-Morgenmagazin verriet: “Ich mache das aus der Emotion heraus – so wie alles. Mal gelingt es, mal nicht.”
Er selbst freue sich auf “auf Terminlosigkeit, auf Laissez faire, nicht mehr Fußball gucken zu müssen. Vielleicht überlagert das die Wehmut.”
2. Bela Rethys Herkunft: Schon früh Globetrotter
Bela Rethy stammt nicht aus Deutschland oder Ungarn, wie viele fälschlicherweise denken. Nein, der Geburtsort des ZDF-Kommentators ist die österreichische Landeshauptstadt Wien.
Die Wurzeln der Rethys liegen allerdings tatsächlich in Ungarn. Kurz vor der Geburt ihres Sohnes hatten Bela Rethys Eltern nach dem Volksaufstand in der Heimat das Österreicher Nachbarland verlassen.
Schon kurz nach der Geburt verließ Familie Rethy allerdings auch Wien und machte sich über den Atlantik auf ins brasilianische São Paulo. Erst 1967 kehrte der dann 11-jährige Bela in das deutsche Rhein-Main-Gebiet zurück.
Dort absolvierte er an der Gutenbergschule in Wiesbaden 1976 das Abitur. In Mainz studierte er schließlich Publizistikwissenschaft, Soziologie und Ethnologie. Schon während des Studiums machte er im Sportarchiv und als freier Mitarbeiter der Hauptredaktion seine ersten Schritte beim ZDF.
Deutschland verließ er seitdem nicht mehr für einen längeren Zeitraum, wenn es nicht gerade Job oder Urlaub erforderten.
3. Rethys Familie bleibt meist privat
Wer Bela Rethy privat bzw. dessen Familie kennenlernen möchte, stößt dabei schnell an Grenzen. Denn der Kommentator hält sein Privatleben gerne aus den Medien heraus.
Ob zu Rethys Familie eine Ehefrau gehört, ist überhaupt nicht bekannt. Einzig seine zwei Kinder sind hin und wieder einmal in der Öffentlichkeit unterwegs. Laura und Paul Rethy sind mittlerweile selbst erwachsen und freuen sich auf das letzte Spiel ihres Vaters in Katar.
Laura tritt dabei zumindest zum Teil in die Fußstapfen von Bela Rethy. Sie verdient ihr Geld als Journalistin als Ressortleiterin Ratgeber/Wissenschaft bei der Funke Mediengruppe in Berlin.
Darüber hinaus ist bekannt, dass Rethy einen Enkelsohn namens Jonathan hat. Wie alt dieser ist, bleibt allerdings ein Fragezeichen.
4. Bela Rethy Vermögen: Das verdiente er beim ZDF
Bei den Öffentlich-Rechtlichen ist es für Fußball-Kommentatoren möglich, bestens für die Zukunft vorzusorgen. Zwar wurde Bela Rethy so nicht zum Millionär, konnte sich aber dennoch ein annehmbares Vermögen anhäufen.
Die Bild enthüllte bereits 2016 das Gehalt deutscher Sportkommentatoren. Beim ZDF verdiente Bela Rethy pro Einsatz zwischen 7.000 und 12.000 Euro.
Alleine bei einer einzigen Weltmeisterschaft kann Rethy beim ZDF so über 100.000 Euro Gehalt einnehmen. Dazu war er stets auch gerne bei den Olympischen Spielen im Einsatz, kommentierte dort mit Hockey eine seine anderen Lieblingssportarten.
Der heutige Wahl-Wiesbadener landete nicht durch Zufall im TV, wie sein Sprachtalent zeigt. Neben seiner Muttersprache Ungarisch spricht Rethy ebenfalls Deutsch, Portugiesisch, Englisch, Französisch und Spanisch.
5. Bela Rethys beste Sprüche zum Abschied
Besonders bekannt wurde Bela Rethy nicht nur durch seine Stimme, sondern ebenfalls durch seine lockeren Sprüche, mit denen er doch zumindest den einen oder anderen Lacher erntete. Hier ist eine Auswahl seiner besten Live-Kommentare während Spielen:
“Das da vorn, was aussieht wie eine Klobürste, ist Valderrama.”
“Ziege ist da umgeknickt… Scheint sich um eine Schulterverletzung zu handeln.”
“Der Oberarm gehört zur Hand.”
“Im Gegensatz zu Stoiber war Pele dreimal Weltmeister.”
“Jetzt kommt der Mann, dessen Name hervorragend zum Wedaustadion passt: Marcus Wedau.”
“Jetzt kommt einer, der in der Lage ist, im 1-gegen-1 Überzahl zu schaffen.”
“Pinto fordert den Ball, aber Soldo entschließt sich zu einem Fehlpass.”
“Wir haben jetzt das Bild vom Schweizer Fernsehen übernommen. Dadurch sieht das Spiel der Deutschen aber auch nicht besser aus.”