Es ist die ewig junge Diskussion, die seit vielen Jahren Fußballfans in der Welt beschäftigt: Welche Liga ist denn nun die beste der Welt? Ist es die Bundesliga, die Premier League oder doch eine ganz andere?
Nun kann die beste Liga auf verschiedene Arten bestimmt werden. Geht es zum Beispiel um die erzielten Tore? Sorgen besondere Ausnahmekönner für die Attraktivität einer Liga? Oder ist es das explizit gepflegte Passspiel?
Doch auch Daten können eine Antwort auf die obige Frage geben. Und eine Analyse jener Daten zeigt, dass es um die Bundesliga nicht so schlecht bestellt ist, wie der andauernde Abgesang vermuten lässt.
Bundesliga liegt bei Torchancen vor Premier League, La Liga & Co.
Wie eine Studie der CIES Football Obversatory anhand von InStat-Daten zeigt, ist Deutschland die europäische Liga mit den meisten Torchancen pro Spiel. Im Durchschnitt 11,9 Mal gibt es in der 1. Bundesliga pro Spiel Torchancen für die beiden Klubs.
Damit setzt sich Deutschlands Bundesliga gegen die gesammelte Konkurrenz der 36 analysieren Ligen Europas durch. Auf Platz 2 landete die Schweizer Super League mit 11,8 Chancen pro Spiel, während die niederländische Eredivisie das Podest mit 11,7 vervollständigt.
Wer spätestens dann Englands Premier League oder Spaniens La Liga erwartet hatte, wird allerdings überrascht sein. Denn die Plätze 4 bis 6 gehen an Österreichs Bundesliga, die Pro League aus Belgien und Norwegens Eliteserien.
Erst dann folgt auf Platz 7 mit der Serie A die erste der anderen großen fünf europäischen Ligen (11,1). Die Premier League landet hingegen nur auf Platz 9 und muss mit 10,9 Chancen pro Spiel sogar der 2. Bundesliga den Vortritt lassen (11,0).
Die Top-Position der Bundesliga ist nicht weiter verwunderlich. In der Saison 2021/22 stehen mit Bayern München, Bayer Leverkusen und Borussia Dortmund gleich drei Klubs unter den besten zehn Europas (Top-5 Ligen) mit den meisten Torchancen pro Spiel.
Auch beim Thema Spielzeit schlägt die Bundesliga England
Doch nicht nur in Punkto Torchancen liegt die Bundesliga vor der vermeintlich so überlegenen Premier League. Ein Diskussionsthema der jüngeren Vergangenheit war auch die Spieldauer.
Hier ergab die Datenanalyse, dass die 1. Bundesliga innerhalb der UEFA-Nationen den sechsbesten Wert in der effektiven Spielzeit aufweist. Durchschnittlich wurden in den letzten dreieinhalb Jahren 61:28 von 90:00 Minuten gespielt.
Die Premier League folgt drei Plätze dahinter mit einer effektiven Spielzeit von 60:59 Minuten pro Partie. Damit gibt es in Deutschland pro Spiel 29 Sekunden mehr vom eigentlichen Sport zu sehen.
Wer also alle Spiele in einer Bundesliga-Saison anschaut, wird insgesamt 2:46,5 Stunden mehr Fußball gesehen haben als auf der Insel.
Den Bestwert bietet im Übrigen mit den wenigsten Unterbrechungen die Niederlande. In der Eredivisie kicken Ajax, Feyenoord und Co. im Schnitt 63:21 Minuten. Es folgen Schwedens zweite Liga Allsvenskan (63:05) und Russland Premier League (62:59).
Was bedeuten die Daten im europäischen Liga-Vergleich?
Mit den vorhandenen Daten wurde in der Studie eine Liste namens “Game Openness Index” erstellt. Sprich auf Deutsch, wie offen die Spiele in den jeweiligen Ligen Europas geführt werden.
Hier erreicht die Eredivisie letztlich Platz 1, gefolgt von der deutschen Bundesliga und der belgischen Pro League.
Die zweitattraktivste Liga der Big 5 ist Italiens Serie A (5.). Premier League (8.), Ligue 1 (15.) und La Liga (23.) folgen mit deutlichem Abstand.
Ohnehin scheint Spanien das Land der Spielverzögerung zu sein. Denn ganz unten auf der Liste findet sich Spaniens zweite Liga mit nur 8,7 Chancen pro Spiel (36.) und einer Nettospielzeit von nur 55:06 Minuten (35.).
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