Die Cash Out Option ist inzwischen unter Sportwettern Gewohnheit geworden. Doch kann man die Erträge beziehungsweise Auszahlungen bei einem Cash Out berechnen? Gibt es Maßstäbe, an denen sich die Buchmacher orientieren?
Die Antwort ist “Nein”, denn jeder Wettanbieter legt eigenhändig fest, nach welchem Algorithmus die Auszahlungen erfolgen. Entsprechend ist es unmöglich, einen Cash Out Rechner anzubieten, der sofort erkennen lässt, welche Auszahlung beim Spielstand XY noch zu erzielen sind. Dies wäre genauso realistisch, wie Wettquoten auf Wettbasis detailliert vor der Veröffentlichung vorherzusagen – also unmöglich.
Doch für alle Neulinge im Sportwetten-Sektor sei anhand eines Beispiels das Prinzip des Cash Outs noch einmal erklärt:
Beispiel Einzelwette
Am einfachsten lässt sich die Cash Out Funktion anhand einer Einzelwette betrachten. Diese kann dann meist, je nach Verlauf der Partie, schon während dem Spiel live ausbezahlt werden. Nach dem neuen Glücksspielstaatsvertrag erfolgt die Gutschrift des fixen Auszahlungsbetrages aber erst nach dem Abpfiff.
Der Auszahlungsbetrag wird in Echtzeit an die Live-Quote angepasst. Ein Vorreiter ist auch hier der Bet365 Cash Out, der sich fast sekündlich aktualisiert. Als Beispiel nehmen wir eine Tennis-Partie, bei der wir 10€ auf die Außenseiterin mit einer Quote von 3,0 platzieren. Unser denkbarer Auszahlungsbetrag würde demnach 30€ (Steuern einfachheitshalber vernachlässigt) betragen. Angenommen unsere Spielerin startet nun gut in die Partie und schafft ein frühes Break, wodurch ihre Live-Quote auf 2,0 sinkt. Nun ist also unsere Chance auf die 30€ von zu Beginn 33% (Quote 3,0) auf 50% (Quote 2,0) gestiegen. Der Buchmacher reagiert darauf und bietet und also circa den Betrag von 13,50€, um unseren Wettschein vorzeitig zu verkaufen.
Der Erwartungswert der Auszahlung liegt aber bei o,5 (50%) * 30€ = 15€. Es würde eigentlich keinen Sinn ergeben, die Einzelwette abzusichern. Mit jeder weiteren Quotenschwankung wird dieser Betrag sofort angepasst. Wir als Wettende haben also jederzeit die Chance, einen Gewinn durch einen Cash Out vorzeitig abzusichern. Die Berechnung des Erwartungswertes lässt den Cash Out aber zumindest stark hinterfragen.
Beispiel Kombi-Wette
Etwas komplizierter stellt es sich bei Kombiwetten dar. Wobei auch dort, wie schon bei Einzelwetten, der Wettanbieter einen Betrag anbietet, für den wir unseren kompletten Schein verkaufen können und auf weitere Gewinnansprüche damit verzichten. Wie sich dieser Betrag errechnet, wird bei einer größeren Anzahl von Wetten natürlich komlexer.
Im Allgemeinen läuft es aber so ab, dass die Quoten auf ausstehende Wetten umgewandelt werden in eine Gewinnwahrscheinlichkeit. Diese wiederum ergibt mit dem möglichen Auszahlungsbetrag einen Erwartungswert, den der Buchmacher durchschnittlich ausbezahlen muss. Dieser wird dann noch etwas abgesenkt, damit der Wettanbieter einen Vorteil erlangt und anschließend dem Wettenden für den Verkauf des Scheins angeboten.
Was es bei Cash Outs zu beachten gilt
Die genaue Mathematik hinter diesem System ist gar nicht so entscheidend. Grundsätzlich sollte einem allerdings klar sein, dass Buchmacher diese Cash Out-Funktion natürlich zum eigenen Vorteil anbietet und man somit dauerhaft die Finger davon lassen sollte. Wenn einem eine große Kombi aber doch zu brenzlig wird oder eine Live-Partie auf des Messers Schneide ist, dann ist es durchaus eine Überlegung wert, manchmal auf einen vorzeitigen Cash Out zurückzugreifen.