Die Auswärtstorregel im Europapokal war vielen Vereinen über lange Jahre ein Dorn im Auge. Zum Achtelfinale der Champions League gilt sie endlich nicht mehr.
Dass Auswärtstore doppelt zählen, gehört damit auch bei Partien wie Salzburg – Bayern oder PSG – Real der Vergangenheit an. Was genau bedeutet das nun aber für diese Saison und in Zukunft für den Europapokal?
Europapokal Regeln geändert: Champions League Auswärtstore zählen einfach
Vor 57 Jahren wurde im Fußball Europapokal eine Regel eingeführt, die Fans wie Experten über lange Jahre spalten sollte: die Auswärtstorregel. Sie besagte, dass bei Torgleichstand nach Hin- und Rückspiel die auswärts erzielten Tore einen größeren Stellenwert haben.
Nun ist diese Europapokal Auswärtstorregel selbst ein Teil für die Geschichtsbücher. Denn ab dem Champions League Achtelfinale zählen Auswärtstore ganz normal und einfach.
Das bedeutet konkret: Gehen bei Salzburg – Bayern oder PSG – Real Madrid die Spiele erst 2:2 und dann 1:1 aus, würde es insgesamt – on aggregate, wie es auf Englisch so schön heißt – 3:3 stehen.
In der letzten Saison hätte nun Bayern bzw. Real den Vorteil, da man trotz Torgleichheit ein Auswärtstor mehr erzielt hat. Die Münchner und Madrilenen würden eine Runde weiterkommen. Ab sofort würde es stattdessen in eine Verlängerung gehen.
Auch in dieser zählen Champions League Auswärtstore einfach. Das ist vor allem dann wichtig, wenn sowohl Hin- als auch Rückspiel 1:1 ausgeht. In diesem Fall geht es bei einem 2:2 n.V. im Rückspiel in ein Elfmeterschießen.
Zuvor hätte das Heimteam noch ein zusätzliches Tor in der Verlängerung benötigt. Sobald eine Mannschaft trifft, wäre ein Elfmeterschießen zudem unmöglich gewesen.
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Gilt die Champions League Auswärtstorregel auch in der Europa League?
Die Champions League Auswärtstorregel ist unter dem Strich eine Europapokal Auswärtstorregel. Das bedeutet, dass sie gleichfalls in der Europa League wie auch Europa Conference League gilt.
Sämtliche Regeländerungen betreffen damit unter anderem auch das Spiel von Borussia Dortmund gegen die Glasgow Rangers.
Warum gibt es eine neue Europapokal Auswärtstorregel?
Die Änderung der Regeln rund um die Champions League Auswärtstore hat den Grund, dass die damalige Einführung mittlerweile nicht mehr den gewünschten Zweck verfolgt.
Das Ziel war einst, Auswärtsmannschaften im Europapokal offensiver auftreten zu lassen. Schließlich zählten Auswärtstore doppelt und waren damit mehr wert.
Eintreten tat zuletzt immer öfter das Gegenteil. Die Heimteams verbarrikadierten sich und agierten extrem vorsichtig, um möglichst ohne Gegentor aus dem Spiel zu gehen.
Dazu kam im Rückspiel oftmals der offensichtliche Nachteil für die Heimmannschaft. Denn sollte es tatsächlich zwei exakt gleiche Spielstände geben, galt zuvor in der darauffolgenden Verlängerung, dass Auswärtstore doppelt zählten.
Sollten also wie im obigen Beispiel beide Mannschaften einmal treffen, würde die Auswärtself eine Runde weiterkommen. Diese Ungerechtigkeit wurde durch die Regeländerung nun beseitigt.
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Welche Folgen haben die neuen Champions League Regeln?
Wie so oft ist das Ziel der Regeländerungen, die Qualität des Wettbewerbs zu erhöhen. Somit sollen alle Heimteams ermutigt werden, sich nicht mehr mit einem 0:0 zufrieden zu geben, das in den letzten Jahren als ein akzeptables Resultat galt.
Die Neuerungen dürften durchaus einen beachtlichen Einfluss haben. Denn allein in der Geschichte der Champions League entschieden 36 Mal Auswärtstore über das Weiterkommen.
Dank der veränderten Europapokal Auswärtstorregel könnten zudem mehr Spiele ins Elfmeterschießen gehen. Allerdings war zuletzt bereits ein Trend erkennbar, dass Partien zunehmend spät in der Verlängerung entschieden wurden.
Am meisten freuen wird sich ob der neuen Champions League Auswärtstorregel im Übrigen Inter Mailand. Die Italiener halten den Rekord der meisten Niederlagen nach Auswärtstoren (4).
Kein Wunder also, dass man sich 2022 gegen Liverpool wieder größere Hoffnungen macht…
