Buchmacher, Wettbörsen und Tippgemeinschaften sind mittlerweile ein fester Bestandteil unserer Sportkultur. Viele Wettfreunde nutzen tagtäglich ihr Wissen und ihre Kenntnisse, um erfolgreich Sportwetten zu betreiben. Befolgt man einige Grundsätze wie ein ordentliches Bankrollmanagement, ein zuverlässiges Informationssystem und natürlich gründliche Analysen der ausgewählten Spiele, dann ist es durchaus möglich auf lange Sicht gutes Geld mit Wetten zu verdienen. Auf der Wettbasis gibt es zahlreiche Ratgeber-Artikel, die das Rüstzeug bereitstellen, um langfristige Erfolge beim Wetten einzufahren!
Inhaltsverzeichnis
In diesem Artikel beleuchten wir das “Gesetz der großen Zahlen” und transferieren dieses mathematische Wissen in den Wettsport. Erfolgreiche Wettexperten haben dieses Gesetz verinnerlicht und binden den dahinterliegenden Inhalt in ihren Wettentscheidungen mit ein. Statistiker, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler, sowie Mathematiker arbeiten tagtäglich mit diesem Gesetz und in nahezu allen Prognosen, wie sie beispielsweise Versicherungen und Marktforschungsinstitute ermitteln, ist genau dieses Gesetz am Werke. Was hat dies aber mit Wetten zu tun? Eine Menge sagen wir.
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Das Gesetz der großen Zahlen
In der Wahrscheinlichkeitsrechnung ist das Gesetz der großen Zahlen ein zentrales Element und nicht wenige sprechen sogar vom Grundpfeiler der Stochastik. Dieses Gesetz macht es sich zum Inhalt, dass die Genauigkeit einer Voraussage mit zunehmender Anzahl der Einzelfälle zunimmt. Dementsprechend ist eine große Stichprobe oder eine große Anzahl an Beobachtungseinheiten notwendig, um gewisse Wahrscheinlichkeiten, Chancen und Verteilungen mit einer geringen Abweichungstoleranz zu ermitteln. Das klassische Beispiel ist natürlich der Würfelwurf. Schon in der Schule lernt man, dass die Wahrscheinlichkeit eine Augenzahl zu würfeln der Kehrwert der gesamten Ergebnismenge ist. Da es sechs Möglichkeiten bei einem Würfel gibt (1, 2, 3, 4, 5, 6) ist die Chance eine dieser Zahlen zu würfeln ein Sechstel oder etwa 16,7 %. Wird der Würfel 100-mal geworfen sollen sich die Ereignisse idealerweise um diese Wahrscheinlichkeit bewegen.
In der Realität ist das aber nicht immer der Fall. Gut möglich, dass der Zufall die Verteilung 20x eine “1”, 18x eine “2”, 15x eine “3”, 21x eine “4”, 11x eine “5” und 6x eine “6” hergibt. Das ist nicht weiter tragisch, denn erhöhen wir die Stichprobe auf 1000 Würfe, dann nähert sich die relative (und damit die absolute) Verteilung in Richtung des sogenannten “wahren” Wertes. Die relative Abweichung dieser Zufallsereignisse würde somit ganz im Sinne des Gesetzes der Großen Zahlen mit der Anzahl der Versuche verringert werden. Das ist die Kernthese des Gesetzes der großen Zahlen und lässt sich auch auf das Arbeiten mit Sportwetten übertragen.
Auf lange Sicht zum Erfolg: Glück und Pech gleichen sich aus
Statt dem Eintreten einer Augenzahl interessiert uns beim Wetten lediglich ob unser Tipp richtig oder falsch ist. Es gibt zwei Ausprägungen, die unsere Trefferquote entscheiden. Pauschal lässt sich allerdings nicht sagen wie hoch eine “gute” Trefferquote ist, denn diese ist relativ zu den gespielten Quoten. Wenn man beispielsweise 80 von 100 Wetten richtig tippt und eine außerordentliche Trefferquote von 80 % vorweisen kann, dann bringt das auch nichts, wenn man durchgehend Favoriten mit einer 1.10er Quote angespielt hat. Nach diesen 100 Wetten hätten wir Minus gemacht und die starke Trefferquote würde nur blenden. Umgekehrt ist eine Trefferquote von 30 % herausragend, wenn man sich auf Außenseiterwetten spezialisiert und im eine Durchschnitt 4.00er Quote trifft.
Um dies zu veranschaulichen reicht folgendes Beispiel: Ein Fußballexperte, der sich auf Unentschieden-Wetten spezialisiert hat, trifft am Wochenende drei seiner zehn Tipps mit einer Durchschnittsquote von knapp 4.00 (die wahren Quoten bewegen sich in diesem Bereich, beispielsweise traf er eine 4.20er Quote, eine 3.80er Quote und eine 4.00er Quote). Auf jedes Spiel setzte er 50 Euro, sodass er am Wochenende immerhin 500 Euro im Umlauf hatte. Die drei getroffenen Wetten brachten ihm 210 Euro, 190 Euro und 200 Euro ein, also insgesamt 600 Euro. Damit hat er 100 Euro Plus gemacht und einen ROI von starken 20 % erzielt, obwohl er sieben seiner zehn Tipps in den Sand setzte.
Echte Qualität eines Tippers zeigt sich erst auf die Dauer
Der Fußballexperte wettet aber nicht nur an einem Wochenende, sondern an jedem Wochenende. Hier kommt das Gesetz der großen Zahlen zum Tragen, denn wäre es ganz doof gelaufen, dann hätte er nur zwei, nur eine oder sogar gar keine Wette am Wochenende richtig gehabt und er wäre in jedem Fall im Minus gewesen. Es kommt auf die lange Sicht an und seine Trefferquote wird sich genau wie die Wahrscheinlichkeit bei einem Würfel- oder Münzwurf einpendeln, wenn er seine Strategie beibehält und Ereignisse (und damit Wettquoten) anspielt, dessen Eintrittswahrscheinlichkeit von den Buchmachern fehlquotiert wurden. In diesem Fall bedeutet das Gesetz der großen Zahlen nichts anderes, als dass es eine gewisse Varianz in der Trefferwahrscheinlichkeit gibt. Durch eine Strategie und das Rüstzeug erfolgreichen Wettens kann man aber eine Trefferquote auf lange Sicht ermitteln, die auch Auskünfte darüber geben können, ob das gewählte Wettverhalten sinnvoll ist.
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Value und das Gesetz der großen Zahlen
Auch der Value-Begriff ist mit dem Gesetz der großen Zahlen verbunden und zwar, wenn man nicht zehn unterschiedliche Partien mit einer Wette (hier Unentschieden) anschaut, sondern eine Einzige. Hat das Match zwischen Inter Mailand und Juventus beispielsweise eine 4.00er Quote auf das Unentschieden (und somit eine Eintrittswahrscheinlichkeit von 25 % gemäß der Buchmacher), dann würde diese Wette auf lange Sicht dann rentabel sein, wenn wir nach sorgfältiger Analyse (direkter Vergleich, Verletzte, Gesperrte, sonstige Umstände) dem Match die subjektive Eintrittswahrscheinlichkeit von mehr als 25 % (beispielsweise 35 %) geben. Auch wenn wir den Tipp nicht treffen, weil der glückliche Siegtreffer in der 90. Minute gefallen ist, hätte die Wette auf lange Sicht (wenn das Match zum Beispiel 1000x gespielt werden würde) Sinn ergeben. Das Gesetz der großen Zahlen würde dafür sorgen, dass etwa 350 der 1000 Spiele Unentschieden ausgehen würden. Die Rentabilität auf lange Sicht wird von den Wettexperten auch Value genannt und lässt sich mit dem Gesetz der großen Zahlen ermitteln.
Statt aber 1000 Mal dasselbe Spiel zu beobachten (was ja unmöglich ist) kann man auch einfach 1000 unterschiedliche Wetten mit dieser Überlegung anspielen. Eine Garantie dafür, dass die eigens errechnete Wahrscheinlichkeit für den Eintritt des Ereignisses richtig ist, gibt es natürlich nicht. Erfahrene Wettexperten, welche Daten, Statistiken, Informationen und Insider-Wissen haben und zusätzlich noch ein gutes Gespür, können mit dieser Herangehensweise aber ein ordentliches Plus machen.
Es bleibt der Grundgedanke, dass es wertlos ist, das Können eines Sportwetters allein über einen sehr kurzen Zeitraum mit wenigen Wetten einzuschätzen.
Fazit: Das Gesetz der großen Zahlen und was es mit Sportwetten zu tun hat (für Fortgeschrittene)
Wir halten fest: Das Gesetz der großen Zahlen mischt nicht nur bei Versicherungsmathematikern und Finanzhaien mit, sondern auch beim Wettsport und zwar sowohl bei der Varianz der eigenen Trefferquote als auch bei der Ermittlung des berüchtigten Values bei Sportereignissen. Gute Spieler verfolgen eine Strategie und wissen, dass sie nicht jede Wette treffen können. Sie wissen aber, dass sie gute Wettquoten anspielen und einen Informationsvorteil gegenüber den Wettanbietern und den anderen Marktteilnehmern haben. Deswegen regen sich gute Spieler auch nicht über verlorene Wetten auf. Sie sind immun gegenüber emotionalen Aussetzern und Frustwetten, weil sie wissen, dass das Gesetz der großen Zahlen auf lange Sicht alles regeln wird. Genau wie beim Würfelwurf.
Eine Übersicht über alle Sportwetten Empfehlungen, Wetttipps und Strategien finden Sie in unserem Artikel: Wettempfehlungen, Tipps & Strategien in der Übersicht