Nach dem überzeugenden 5:1 gegen Schottland trifft die deutsche Nationalmannschaft heute Abend in Stuttgart auf die Ungarn, die sich wiederum im ersten Gruppenspiel den Schweizern mit 1:2 geschlagen geben mussten.
Dementsprechend stehen die Magyarok bereits jetzt unter einem gewissen Druck – Quirin Sterr, Gründer der Fußballconsultancy CREATEFOOTBALL erklärt in der neusten Deep Dive Episode warum die letzten vier Partien gegen Deutschland (1 Sieg, 3 Remis) Ungarn allerdings Hoffnung machen!
Marco Rossi: Von Drittklassigkeit zur Europameisterschaft
Unter der Leitung des 59-jährigen Italieners Marco Rossi, der das Team bereits seit 2018 als Cheftrainer betreut, entwickelte man rund um Superstar Dominik Szoboszlai (FC Liverpool) einen Spielstil mit klarer Handschrift – geprägt vom autoritären, aber herzlichen Übungsleiter. Dieser hatte in seiner Heimat kaum Erfolg auf der Bank, nach Stationen in der drittklassigen Serie C verhalf ihm unter anderem ein Engagement bei Honved Budapest zum Trainerjob des Nationalteams.
Rossi bat gegen die Schweiz das drittälteste Team des Turniers auf (28,0 Jahre im Schnitt), setzte zudem auf die Erfahrung von sechs aktuellen bzw. ehemaligen Bundesligaspielern. Besonders der Abwehrverbund um die beiden Leipziger Peter Gulacsi im Tor und Willi Orban (zentraler Innenverteidiger der Dreierkette), gepaart mit Attila Szalai (1899 Hoffenheim) hatte in Spiel eins viel zu tun, häufig ließ man zwischen dem Mittelfeldzentrum und dem Defensivriegel zentral zu viel Platz, lud die Schweizer in Persona Michel Aebischer regelmäßig zu Läufen in die Zwischenräume ein.
Rossi rotiert wenig, die Mannschaft Ungarns ist dementsprechend im 3-4-2-1 System perfekt eingespielt, kennt die Automatismen gerade in Ballbesitz: nach Balleroberungen wird direkt und zielstrebig umgeschaltet, häufig der progressive, oft lange Pass in die Tiefe gesucht.
Gerade der angesprochene Szalai, aber auch der Rest des Teams hat das sofortige Umschalten in die DNA übernommen, kaum ein Team schloss in der Qualifikation mehr Konter mit einem Schuss ab. Gleiches gilt für die Stärke per Kopf und nach Standards/Flanken.
Regelmäßig schlägt man diese aus dem Halbfeld in Richtung Box, war so gegen die Schweiz erfolgreich – nur Irland kreierte in der Qualifikation mehr Gefahr nach ruhendem Ball.
Kampf um 2. Ball: Top in Europa
Gegen den Ball nutzt man die Laufstärke und Intensität, sowie die Kampfeslust jedes einzelnen Spielers. Kein Ball wird hergeschenkt, gerade im Kampf um den 2. Ball gehört man zu den besten Teams Europas; der Gegner soll möglichst früh im Mitteldrittel aggressiv angegangen und vom eigenen Tor fergehalten werden.
In Halbzeit eins gegen die Schweizer agierte man deutlich tiefer als gewohnt, ließ den Gegner ohne Druck kombinieren – auch gegen Deutschland wird dies bestraft. Von einer höheren, intensiveren Idee gegen den Ball ist also schwer auszugehen.
Wie kann die DFB-Elf die Schlüsse aus dem Schottland-Spiel nutzen und die Ungarn schlagen? Weshalb ist der Gegner in beiden Spielphasen mit und ohne Ball so unangenehm zu bespielen? Welche Schlüsselrolle nimmt Freiburgs Roland Sallai gerade gegen den Ball ein?
Die Antworten erfährst du in der neuen Deep Dive Episode auf Youtube, die wir dir hier verlinkt haben.
Wettbasis und CREATEFOOTBALL wünschen einen spannendes Spiel gegen Ungarn!