Deutschland vs. Spanien 30.06.2017, 20:45 Uhr – U21 EM 2017 (Endergebnis 1:0 – Herzlichen Glückwunsch an die deutschen Youngstars rund um Stefan Kuntz, die sich den U21 EM-Titel in Polen holen.)
Bereits im Vorfeld dieser U21-Europameisterschaft in Polen wurden Deutschland und Spanien als absolute Topfavoriten auf den Titel gehandelt. Für einen EM-Sieg der Spanier gab es Quoten bis zu 4.00, ein deutscher Erfolg wurde mit Wettquoten von 4.33 in der Spitze bedacht.
Tatsächlich haben es die beiden hochgehandelten Nachwuchsmannschaften ins Finale geschafft und das völlig verdient. Spielerisch waren die Furia Roja und die DFB-Elf über den Turnierverlauf gesehen die stärksten Teams, die sich letztlich auch im Halbfinale durchsetzen konnten. Deutschland brauchte trotz klarer Überlegenheit gegen England das Elfmeterschießen, während die Spanier beim 3:1-Sieg gegen Italien einmal mehr nichts anbrennen ließen. Mit vier Siegen in vier Partien spielt die Mannschaft von Albert Celades eine bislang fehlerfreie Europameisterschaft, die am Freitagabend mit dem Titel gekrönt werden soll.
Inhaltsverzeichnis
Einfach wird das Unterfangen für die Iberer, die schon 2011 und 2013 den Pott in dieser Altersklasse absahnen konnten, aber nicht, denn die Kuntz-Elf präsentierte sich mit Ausnahme der Begegnung gegen Italien ebenfalls in starker Verfassung und hat als vermeintlicher Außenseiter weniger zu verlieren als der Favorit aus Spanien. Die Wettquoten der Buchmacher sind für ein Endspiel sehr einseitig verteilt. Die Höchstquote von 1.91 für einen Sieg nach regulärer Spielzeit von Saul Niguez und Co. impliziert eine Eintrittswahrscheinlichkeit von 52%. Schießt Deutschland nach 90 Minuten ein Tor mehr als der Kontrahent, winkt eine sensationelle 4.45er Quote. Selbst der Europameisterschaftsgewinn des Weltmeister-Nachwuchses wird noch mit Quoten um die 2.90 belohnt. Der Anstoß am Freitagabend erfolgt um 20:45 Uhr in Krakau. Die Wettbasis wünscht viel Spaß und ein gutes Händchen bei ihren Wetten!
Deutschland – Statistik & aktuelle Form
Noch heute vergeht keine TV-Übertragung der deutschen U21-Nationalmannschaft, in der nicht der Europameistertitel 2009 in Schweden benannt wird. Vor mittlerweile acht Jahren holten sich die DFB-Jungs unter der Leitung von Horst Hrubesch sensationell den Titel und überzeugten dabei vor allem durch herausragenden Fußball sowie einen 4:0-Finalsieg gegen den Rivalen aus England, obwohl in der Vorrunde lediglich ein 1:1-Remis gegen die Young Lions herausgesprungen war. Gonzalo Castro, Mesut Özil und der doppelte Sandro Wagner trugen sich damals in die Torschützenliste des Endspiels ein und sorgten dafür, dass Deutschland erstmals in dieser Altersklasse den Titel gewann. Nach wie vor spricht man dank Spieler wie Özil, Neuer, Boateng, Hummels oder Khedira, die allesamt Weltmeister 2014 wurden und fünf Jahre vorher in der U21-Startelf standen, von einer “Goldenen Generation”. Am kommenden Freitag winkt dem Deutschen Fußballbund der zweite Titelgewinn bei der U21-Europameisterschaft in Polen. Im Endspiel treffen die Mannen von Coach Stefan Kuntz mit Spanien allerdings auf den klaren Favoriten, der sich im Turnierverlauf keine Blöße gab. Anders die Deutschen, die im abschließenden Gruppenspiel nur einen Gegentreffer vom Ausscheiden entfernt waren. Hätte der Weltmeister-Nachwuchs gegen Italien nämlich anstatt 0:1, 0:2 verloren, wäre die Slowakei als bester Gruppenzweiter nachgerutscht und Deutschland ausgeschieden. Kapitän Maxi Arnold und seine Kollegen retteten sich trotz der mit Abstand schwächsten Turnierleistung gegen Italien aber ins Ziel und lieferten im Halbfinale gegen England ein denkwürdiges Match ab.
In der ersten Halbzeit brachte Davie Selke Deutschland mit 1:0 in Führung, doch nach einer von vielen schlecht verteidigten Standardsituationen glich Demarai Gray zum 1:1 aus. Als Tammy Abraham die Young Lions im zweiten Durchgang (50.) sogar nach vorne schoss, schüttelte sich die Kuntz-Elf nur kurz und kam durch Joker Felix Platte zurück (70.).
“Es war einfach geil. Für solche Spiele, für solche Momente gucken wir alle Fußball, dafür spielen wir Fußball”
In der Folgezeit hätten die Deutschen bei etwas besserer Chancenvertwertung den Sack zumachen können, doch teilweise kläglich vergaben Nadiem Amiri und Co. beste Einschussmöglichkeiten, sodass das Elfmeterschießen die Entscheidung bringen musste. Hier avancierte Keeper Julian Pollersbeck mit zwei gehaltenen Elfmetern zum Held und führte seine Nation ins Finale. Im Gegensatz zu den Spaniern hatten die Deutschen demnach durchaus bereits mit schwierigen Situationen in den vergangenen beiden Wochen zu kämpfen. Der Zusammenhalt des Teams, der ohnehin als sensationell beschrieben wird, ist dadurch noch größer geworden und womöglich einer der Faktoren, der dafür spricht, dass Deutschland gegen Spanien die Überraschung schaffen kann. Auf der anderen Seite ist es erfahrungsgemäß immer mental ungünstig, nach einem Höhepunkt – wie es der Elfer-Sieg gegen England zweifelsohne war – im nächsten Spiel erneut 100% abliefern zu müssen. Fakt ist, dass der DFB-Nachwuchs eine Top-Leistung braucht, um die selbstbewussten Iberer vor Probleme zu stellen. Deutschland hat das Potential dazu, dennoch wird es eine unbequeme Aufgabe, zu der auch ein Quäntchen Glück gehört.
Anders als gegen England, wo Max Mexer, Jannik Haberer und Maxi Arnold sowie die einrückenden Außenspieler Gnabry, Phillip oder später Amiri mit fortlaufender Spielzeit quasi keine Gegenwehr im Mittelfeld verspürten, erwarten wir gegen Spanien besonders im Zentrum viele Zweikämpfe um die Ballbesitzhoheit.
“Du musst die Spanier beschäftigen, du musst sehen, dass du dein Spiel durchdrückst. Das wird schwer genug.”
Die Defensive der Deutschen wirkte bisweilen nicht immer sattelfest, zumal Toljan auf Rechts und Gerhardt auf Links ihre Außenverteidigerrollen in der Viererkette enorm offensiv wahrnahmen. Gegen die technisch hochversierte und temporeiche spanische Angriffsabteilung wird hier eine Adaption notwendig sein. Horst Hrubesch, Vorgänger von Stefan Kuntz, hofft jedenfalls, dass sich die Mannschaft, die zum Teil 2016 das Olympia-Finale verlor, nun die Krone aufsetzt. Personell dürfte es nicht viele Veränderungen in der Startelf geben. Davie Selke scheint rechtzeitig fit zu werden und sogar Niklas Stark, der sich gegen England beim Aufwärmen verletzte, könnte für Gideon Jung in die Innenverteidigung rücken.
Voraussichtliche Aufstellung von Deutschland:
Pollersbeck – Gerhardt, Kempf, Jung (Stark), Toljan – Haberer – Gnabry, Meyer, Arnold, Phillip (Weiser) – Selke – Trainer: KuntzLetzte Spiele von Deutschland:
27.06.2017 – England U21 vs. Deutschland U21 2:2 (U-21 Europameisterschaft)
24.06.2017 – Italien U21 vs. Deutschland U21 1:0 (U-21 Europameisterschaft)
21.06.2017 – Deutschland U21 vs. Dänemark U21 3:0 (U-21 Europameisterschaft)
18.06.2017 – Deutschland U21 vs. Tschechische Rep. U21 2:0 (U-21 Europameisterschaft)
28.03.2017 – Deutschland U21 vs. Portugal U21 0:1 (U21 National Team Friendlies)
Spanien – Statistik & aktuelle Form
Nach dem 5:0-Auftaktsieg der Spanier gegen Mazedonien hatten wir schon die Ehre, uns mit der U21-Nationalmannschaft vor dem Portugal-Match eingehend zu beschäftigen. Vor allem die Personalie Marco Asensio bestimmte vor einer guten Woche die Schlagzeilen. Der Profi von Real Madrid, der in der Heimat sogar als designierter Nachfolger von Cristiano Ronaldo bei den Königlichen gehandelt wird, markierte beim angesprochenen Erfolg gegen den Außenseiter aus Mazedonien gleich drei Tore – eines schöner als das andere – und wurde von sämtlichen Gazzetten als Superstar dieser EM-Endrunde heraufbeschworen. Spätestens seit dem Halbfinale am Dienstagabend wissen wir aber, dass diese Europameisterschaft einen neuen Megastar hat. Die Rede ist natürlich von Saul Niguez. Der zentrale Mittelfeldspieler von Atletico Madrid schoss die Italiener in der Vorschlussrunde mit drei Toren fast im Alleingang ab und führt mit fünf Toren in vier EM-Partien sogar die Torschützenliste an. Im Vergleich zum erwähnten Asensio ist Niguez zudem ein Akteur, der dem spanischen Spiel komplett seinen Stempel aufdrückt und schon in jungen Jahren an eine torgefährliche Mischung aus Iniesta, Xavi und Thiago Alcantara erinnert. Auf ihn gilt es am Freitagabend ein besonderes Augenmerk zu haben. Sowohl aus deutscher wie auch aus spanischer und selbstverständlich aus Fansicht.
Nichtsdestotrotz wäre es falsch, die junge Furia Roja auf ein oder zwei Spieler zu reduzieren. Bislang glänzt die Elf von Coach Albert Celades im Kollektiv und wurde deshalb der Favoritenrolle mehr als nur gerecht. Dem 5:0-Auftakterfolg gegen Mazedonien folgte ein verdienter 3:1-Sieg gegen Portugal sowie ein 1:0 gegen Serbien, bei dem der Trainer sich sogar den Luxus erlaubte, alle bisherigen Startelfspieler von Beginn an draußen zu lassen. Im Halbfinale gegen Italien reichte dann eine gute zweite Halbzeit, um den Finaleinzug mit einem weiteren 3:1-Erfolg perfekt zu machen. Nach dem Führungstreffer durch Niguez und dem italienischen Ausgleich aus dem Nichts profitierte Spanien von einem Platzverweis gegen die Azzurrini und ließ in der verbleibenden Zeit keine Zweifel mehr aufkommen. Spanien begeisterte mit fast fehlerfreiem Kurzpassspiel und starken Solos der Mittelfeldspieler, die im System der Iberer mitunter mehr Torgefahr ausstrahlen als die drei eigentlichen Offensivspieler. Immer wieder versuchen Niguez oder Dani Ceballos in die Tiefe zu starten, um so Räume freizuziehen. Über die Defensive können wir kein verbindliches Urteil fällen, denn aufgrund der dominanten Ballbesitzphase ist die Abwehr um den Ex-Frankfurter Jesus Vallejo zu wenig gefordert worden. Trotzdem deutete sich ein ums andere Mal an, dass die Hintermannschaft durchaus zu überwinden ist – insbesondere von den talentierten deutschen Angreifern.
Während die DFB-Elf den zweiten Europameistertitel bei den unter 21-Jährigen anstrebt, könnte der spanische Verband schon zum fünften Mal die eigene Auswahl zum kontinentalen Meister küren. Zuletzt gewann die Seleccion 2011 und 2013 den Titel. 2015 bei der bis dato letzten Austragung konnte sich Spanien nicht mal für die Endrunde qualifizieren. Auch dieses Mal reichte es für die Furia Roja lediglich aufgrund eines mehr geschossenen Auswärtstores gegenüber Österreich für die insgesamt zwölfte Teilnahme. Bei dieser EM, wo Coach Celades quasi auf alle Stars zurückgreifen kann, wäre es trotzdem eine Überraschung, sollte Spanien am Ende den Deutschen gratulieren müssen. Verletzungen und Sperren sind uns keine bekannt. Wir gehen deshalb von einer unveränderten Elf gegenüber dem Halbfinale aus.
Voraussichtliche Aufstellung von Spanien:
Kepa – Mere, Vallejo, Jonny, Bellerin – Ceballos, Llorente, Saul Niguez – Deulofeu, Ramirez, Asensio – Trainer: CeladesLetzte Spiele von Spanien:
27.06.2017 – Spanien U21 vs. Italien U21 3:1 (U-21 Europameisterschaft)
23.06.2017 – Serbien U21 vs. Spanien U21 0:1 (U-21 Europameisterschaft)
20.06.2017 – Portugal U21 vs. Spanien U21 1:3 (U-21 Europameisterschaft)
17.06.2017 – Spanien U21 vs. EJR Mazedonien U21 5:0 (U-21 Europameisterschaft)
27.03.2017 – Italien U21 vs. Spanien U21 1:2 (U21 National Team Friendlies)
Deutschland vs. Spanien Direkter Vergleich
Elfmal traf eine deutsche U21 bisher auf Spanien. Dabei gab es bloß drei Siege, zwei Remis und sechs Niederlagen. Der letzte Sieg datiert vom 15. August 2000 (3:1 in Celle), danach folgten aus vier Begegnungen nur ein Remis und drei Niederlagen. Zuletzt begneten sich die Teams 2014 in einem Freundschaftsspiel, das Spanien mit 2:0 gewann. Allerdings hat dieses Ergebnis keine Aussagekraft für das Endspiel am Freitag, da damals noch eine andere Generation auf dem Platz stand. Beispielsweise sorgten Morata und Isco für die Treffer der Furia Roja. Auf deutscher Seite stand Bernd Leno im Tor und Kevin Volland, Antonio Rüdiger oder Emre Can auf dem Platz. Erstmals treffen die Auswahlmannschaften in einem EM-Finale aufeinander.
Prognose & Wettbasis-Trend Deutschland vs. Spanien
Mit großer Vorfreude erwarten wir das Endspiel der U21-Europameisterschaft am kommenden Freitag im polnischen Krakau zwischen Deutschland und Spanien. Möglicherweise werden wir noch in vielen Jahren über dieses Endspiel sprechen – so wie wir noch heute vom EM-Titel 2009 zehren. Fakt ist, dass mit der DFB-Elf und der Furia Roja die beiden besten Teams dieses Turniers den Sprung ins Finale geschafft haben. Die Deutschen überzeugten – abgesehen vom schwachen Auftritt gegen Italien – auf ganzer Linie und sind nun heiß, als erste Mannschaft die Spanier vor Probleme zu stellen. Die Iberer stellen bislang die beste Offensive (zwölf Tore) wie Defensive des Turniers (zwei Gegentore) und konnten alle vier Partien souverän für sich entscheiden.
Key-Facts – Deutschland vs. Spanien
- Spanien bislang tadellos: vier Spiele, vier Siege, 12:2 Tore
- Deutschland offenbarte in der Defensive gegen England einige Schwächen
- Spanien will nach 2011 und 2013 den dritten Titel in sechs Jahren, Deutschland den zweiten überhaupt (nach 2009)
Aus diesem Grund überrascht es nicht, dass die Buchmacher gemäß ihrer Wettquoten den Europameister von 2011 und 2013 vorne sehen. Fußballerisch sind sie sicherlich noch stärker als Deutschland einzuschätzen. Zudem scheinen die Spanier dank Individualisten wie Niguez, Asensio oder Deulofeu auch qualitativ im Vorteil. Hinzu kommt die Tatsache, dass die Kuntz-Elf nach einem Höhepunkt gegen England erst wieder die mentale Einstellung zu einem neuen Highlight finden muss. Da uns die deutsche Defensive mitunter nicht immer überzeugt hat und wir glauben, dass Kempf und Co. gegen Spanien noch mehr gefordert sein werden, empfehlen wir tendentiell Wetten auf einen 3-Weg-Sieg des Favoriten. Eine weitere sinnvolle Option könnte das “Both Teams to score” sein, wenn man die herausragenden Offensivspieler beider Auswahlmannschaften bedenkt. Die Quoten sind in beiden Fällen ordentlich und womöglich ein Multiplikator für Kombiwettscheine.
Beste Wettquoten für Deutschland vs. Spanien 30.06.2017
Sieg Deutschland: 4.45 @Betsson
Unentschieden: 3.75 @Sportingbet
Sieg Spanien: 1.91 @Betway
Quoten-Wahrscheinlichkeiten für Sieg Deutschland / Unentschieden / Sieg Spanien:
