In der Bundesliga war Didi Hamann ausschließlich für Bayern München im Einsatz, doch spätestens mit seiner Experten-Rolle ab 2017 hat er sich ein profundes Wissen rund um Deutschlands höchste Spielklasse aufgebaut.
Nur wenige verfolgen die Bundesliga so intensiv und äußern sich so regelmäßig zu den 18 Vereinen, ihren Spielern und Verantwortlichen wie er – was ihm zahlreiche Kritiker beschert.
Im ersten Teil des dreiteiligen Interviews mit der Wettbasis hat Hamann bereits über diesen Gegenwind ausführlich gesprochen. Hier im zweiten Teil wirft der 51-Jährige einen Blick auf das Meisterrennen zwischen den Bayern und Leverkusen und wo sie sich verbessern müssen. Weiters analysiert er die erneut enttäuschenden Dortmunder, Stuttgart und ihr Spitzenspiel gegen den FCB, sowie die kontroverse Rolle von Jürgen Klopp im Red-Bull-Imperium.
Didi Hamann über den BVB: “Dachten sie sind besser, als sie sind”
Wettbasis: Zu Beginn eine brandaktuelle Frage, Thomas Tuchel wird ja als Kandidat für den Job des Nationaltrainers in England gehandelt. Was sagen Sie dazu? [Frage wurde vor offizieller Verkündung gestellt]
Didi Hamann: “Ich habe das mitbekommen und ich verfolge das natürlich und es haben sich einige Engländer, einige englische Ex-Nationalspieler, sehr kritisch geäußert. Vom Fachlichen traue ich ihm das absolut zu, er hat einen großen Stellenwert in England und dass sie sich mit ihm befassen, verstehe ich auch.
Nur die Frage wird sein, wie die Öffentlichkeit denn dazu steht, dass ein Deutscher England trainiert. Ich weiß, dass die Engländer sehr faire Sportsmänner sind, aber ob sie einen Deutschen als Nationaltrainer akzeptieren – auch wenn es Thomas Tuchel ist, der wie erwähnt einen sehr, sehr hohen Stellenwert hat – das ist nicht zu unterschätzen. Da bin ich jetzt gespannt, wie das weitergeht.
Ich war etwas überrascht, weil es sind einige namhafte Leute um die Ecke gekommen, als das schon mal aufkam vor einigen Monaten, die gesagt haben, ein Deutscher kann England nicht trainieren. Ich könnte es mir grundsätzlich schon vorstellen, ich bin aber kein Engländer.
Deswegen verfolge ich das sehr intensiv, weil ich mir vorstellen könnte, sollte das dann in die Endphase der Verhandlungen gehen, dass die Öffentlichkeit vielleicht dort noch mal versucht, Einfluss zu nehmen.”
Wettbasis: Wenn Sie auf die bisherige Bundesliga-Saison blicken, was ist für Sie die größte Überraschung?
Dietmar Hamann: “Die größte Überraschung würde ich vielleicht sogar sagen ist Freiburg. Wie gut sie das unter dem neuen Trainer machen. Julian Schuster macht das sehr unaufgeregt, mit einer wahnsinnigen Ruhe.
Und es waren ja sehr große Fußstapfen zu füllen, nach den über zehn Jahren mit Christian Streich und das hat mich sehr überrascht, muss ich sagen. Das hätte ich nicht gedacht.”
Sie hatten vor der Saison Bayer Leverkusen wieder als Meister getippt. Glauben Sie, sind die tatsächlich jetzt auch noch dazu zu rechnen? Und was hindert gerade Bayer Leverkusen daran, an die Erfolge anzuknüpfen?
Didi Hamann: “Im Moment spielen sie nicht wie ein kommender Meister, aber da muss man natürlich sagen, dass auch erst fünf, sechs Spiele gespielt sind. Die haben im Moment Probleme, das steht außer Frage.
Es war wahrscheinlich auch etwas Glück dabei, dass sie jetzt die Punktzahl haben, die sie haben. Da waren ein, zwei, drei Spiele dabei, die sie wahrscheinlich nicht hätten gewinnen dürfen, was sie dann aber trotzdem gemacht haben. Das kennen wir ja vom letzten Jahr.
Was die Probleme sind? Ich weiß es nicht. Also das eine ist wahrscheinlich die Erwartungshaltung, dass egal gegen wen sie jetzt spielen, erwartet wird, dass sie die Spiele gewinnen und dann läuft es im Moment noch nicht wirklich rund, aus welchen Gründen auch immer. Die Kombinationen aus diesen zwei, drei Sachen ist wahrscheinlich der Grund, warum sie noch nicht diese Form besitzen.
Nichtsdestotrotz haben sie trotzdem schon wieder sehr viele Punkte geholt. Viel schlechter wie sie im Moment spielen, können die Leverkusener wahrscheinlich nicht spielen, also ich glaube schon, dass sie noch großes Potenzial nach oben haben. Das haben sie ja letztes Jahr gezeigt und deswegen bin ich weit davon entfernt, sie dieses Jahr im Meisterschaftskampf abzuschreiben.”
Die Bayern sind ja überraschend souverän in die Saison gestartet. Sie hatten ihnen eigentlich nicht sofort einen Erfolg oder ein Comeback zugetraut. Wie ist die Situation aktuell? Was sagen Sie dazu?
Hamann: “Der Trainer macht das wunderbar. Sie haben sehr gute Leute geholt. Jetzt muss man mal abwarten nach der Länderspielpause, Palhinha oder Sane sind Spieler, die natürlich jede Woche spielen wollen. Die ersten Wochen schauen sich die Spieler das noch an, jetzt muss man mal abwarten, ob sich der eine oder andere da mal zu Wort meldet und sagt, so habe ich mir das nicht vorgestellt.
Gerade im Fall von Palhinha ist es ja so, als er geholt wurde, dass er davon ausging, dass er spielt. Im Moment ist er ja bestenfalls zwölfter oder dreizehnter Mann. Da kann natürlich dann schon mal Unruhe aufkommen. Aber der Trainer, Vincent Kompany, macht das bisher wunderbar. Es ist alles sehr ruhig in und um den Verein.
Nur die letzten drei Spiele waren sie in allen dreien hoch überlegen und haben nur zwei Punkte geholt. Das ist natürlich etwas, die Chancenverwertung zu verbessern, effektiver und effizienter zu werden, wo sie sich verbessern müssen. Aber der Start war sehr solide bisher, muss man sagen.”
Würden Sie denn sagen, wenn man führt, kann man ruhig auch mal eine andere Systematik auf dem Platz verfolgen? Soll heißen, warum muss man immer hart und vorne drauf gehen, wenn man führt und nur noch zehn, oder fünfzehn Minuten zu spielen sind?
Hamann: “Nein, das kann man nicht nur, das muss man. Man muss schauen, dass man das macht, damit man Spiele gewinnt. Das war natürlich in so einem dominanten Spiel, zum Beispiel wie in Frankfurt, dass man dann noch so ein Tor bekommt, als Marmoush aus fünfunddreißig Meter alleine aufs Tor zuläuft. Das darf nicht passieren, das ist ganz klar.
Gegen Aston Villa auch überlegen, ohne dann wirklich die Riesenchance zu haben. Aber wenn man keins schießen kann, dann muss man 0:0 spielen. Also das ist etwas, da müssen sie sich verbessern. Da waren sie vielleicht auch ein Stück weit naiv in den drei Spielen und das ist aber mit Sicherheit etwas, was der Trainer ansprechen wird und wo sie sich verbessern müssen und wahrscheinlich auch werden.”
Sie sprechen den Trainer an, der ist jung und möchte diesen Stil durchsetzen. Kann es sein, dass er da noch Erfahrung braucht oder salopp gesagt, sich einmal einen Kamillentee macht und dann die Jungs das Spiel nach Hause schaukeln lässt?
Hamann: “Da wird er schon selber draufkommen müssen, wenn sie mehrere solcher Spiele haben; es waren jetzt drei, die sie alle drei hätten gewinnen müssen. Wenn man nicht gewinnen kann, dann muss man schauen, dass man zumindest unentschieden spielt. Und das sollte sich natürlich nicht so oft wiederholen.
Deswegen wird er das lernen müssen und vor allem schnell lernen müssen. Das braucht ihm auch keiner sagen, das weiß er selber. Wenn man dann eben hinten anfällig ist und die Frankfurter viermal aufs Tor schießen und drei Tore machen, dann wird er auch selber wissen, dass da vielleicht etwas, nicht zu ändern, aber doch anzupassen ist. Gerade, wenn man führt, so kurz vor Schluss.
Als Trainer von Bayern München muss man schnell lernen. Aber er ist ein sehr intelligenter junger Mann, ich glaube, das wird er auch.”
Borussia Dortmund hingegen ist mal wieder wenig konstant. Worin liegen die Gründe, Ihrer Meinung nach?
Hamann: “Ich glaube, dass sie vielleicht gerade nach dem Celtic-Spiel den Fehler gemacht haben, zu denken, dass sie besser sind, als sie tatsächlich sind. Da muss man wissen, wie man das einzuschätzen hat. Gegen Stuttgart und dann jetzt gegen Union Berlin, auch gegen Bochum zu Hause, haben sie immer eine Halbzeit gehabt, wo sie fast nicht anwesend waren. Das ist natürlich etwas, was man abstellen muss.
Das hat weniger mit dem Trainer oder mit der Taktik zu tun, das ist mehr Einstellungssache. Man muss natürlich wissen, dass die einzige Mannschaft die Sachen spielerisch lösen konnte oder vielleicht mit 80 oder 70% Einsatz gewonnen hat in den letzten zehn Jahren, das waren die Bayern. Spiele nur mit spielerischer Überlegenheit und Klasse zu gewinnen ist heute fast nicht mehr möglich.
Da tun sich die Bayern zum Teil jetzt auch schwer, das haben sie letztes Jahr gesehen. Die Leverkusener haben es geschafft, aber die haben natürlich auch immer diese Intensität im Spiel gehabt, um Mannschaften mürbe zu machen und das müssen sie halt erkennen und lernen die Dortmunder, dass wenn sie nicht auch körperlich an ihre Grenzen gehen, dass es egal gegen wen es geht, schwer wird Spiele zu gewinnen. Da ist der Trainer gefordert.
Sie hatten großes Glück in Bochum, das Spiel noch zu drehen, haben dann wieder schlecht gespielt in Berlin, wo sie verloren haben. Also da muss schnell Besserung her. Aber nochmal, das ist nichts technisches, nicht taktisches, das ist eine Einstellungssache. Und da müssen sie einfach schauen, jetzt nach den Abgängen von Hummels und Reus, dass sie da Spieler finden, die da einfach vorangehen und die anderen Jungs mitziehen.”
Hamann über Klopps neue Rolle: “Fußball-Romantik wird weniger und weniger”
Hier hört man zwei Dinge heraus. Ein Mal, der Kader hat offensichtlich keine Führungsspieler, oder nicht genügend?
Didi Hamann: “Die zeigen es im Moment nur nicht. Also es gab ja diese Diskussionen. Sabitzer hat nicht gespielt, ich halt große Stücke auf einen Nmecha, der nach längerer Verletzungspause jetzt zurückkommt. Sie haben hinten Schlotterbeck, haben Anton geholt, der ist jetzt natürlich neu im Verein, also diese Führungspersönlichkeiten, diese Leader haben sie. Aber es ist natürlich so, dass mit Guirassy, mit Anton, mit Pascal Groß Spieler gekommen sind, die neu im Verein sind und das muss sich erst finden.
Nur, man hat halt nur begrenzt Zeit. Also das sollte sich schon in den nächsten Wochen jetzt finden, weil noch mehr solcher Leistungen wie gegen Bochum, Union, Stuttgart sollten sie sich nicht erlauben. Also da müssen sie schauen, dass sie da möglichst schnell zusammenwachsen. Ich glaube, das ist eine Kombination aus wichtige Spieler verloren, mit Hummels und Reus, die auch großen Einfluss in der Kabine hatten. Und die, die aber erst neu da sind, die müssen auch erst ihren Platz finden.
Das ist eine Kombination. Also Führungsspieler haben sie, sie zeigen es im Moment nur nicht ganz klar.”
Muss das nicht der Coach lösen? Sie hatten namhafte Coaches, Sie wissen, was ein Trainer bewirken kann. Bringt man es auf den Punkt: Ist Nuri Sahin der Richtige?
Hamann: “Das ist richtig. Ob Sahin der Richtige ist, das wissen wir an Weihnachten oder vielleicht im März, oder vielleicht auch erst am Ende der Saison. Also ich traue es ihm auf alle Fälle zu. Die Dortmunder sprechen alle in den höchsten Tönen von ihm, von seiner fachlichen Qualität, von seiner menschlichen Qualität.
Aber man muss natürlich als Trainer von Borussia Dortmund eine Mannschaft führen und ein Stück weit auch den Verein führen und die Erwartungen der Fans irgendwo befriedigen. Das heißt, es ist ja nicht nur getan damit, dass man da zwanzig oder fünfundzwanzig Spieler trainiert, da hängt mehr dran, da muss man eine Mannschaft führen und ob er das kann, das werden wir sehen. Ich will mir da jetzt überhaupt kein Urteil erlauben. Ich traue ihm zu, weil er ein sehr intelligenter Mann ist, ein sehr guter Spieler war, das Spiel verstanden hat. Aber ob er das dann letztendlich kann, dafür ist es jetzt natürlich zu früh.
Man muss so einem jungen Mann natürlich dann die Zeit geben, man kann ja Spiele verlieren, nur so wie gegen Union und Stuttgart, sollten sie nicht sehr viel öfter Spiele verlieren. Man muss natürlich schon irgendwo eine Entwicklung sehen und ich glaube, das wird die Frage sein in Dortmund, wie es jetzt die nächsten Wochen weitergeht. Spiele verlieren, das geht. Ab und zu muss man einfach den Hut ziehen und muss sagen, die anderen waren besser.
Aber ich glaube nicht, dass Stuttgart besser besetzt ist als Dortmund personell. Ich glaube nicht, dass Union besser besetzt ist und mit Sicherheit auch nicht Bochum. Deswegen muss da schnell Besserung her. Man muss ihm die Zeit geben, man muss ihm die Chance geben, aber man sollte relativ zeitnah eine Entwicklung oder Besserung sehen.”
Jetzt gab es ja zuletzt viel Aufregung, speziell auch bei den Anhängern vom BVB, über die Entscheidung von Jürgen Klopp, jetzt bei Red Bull Head of Global Football zu werden. Können Sie seine Entscheidung nachvollziehen?
Hamann: “Das ist etwas, was er für sich entscheiden muss. Also ich will das garnicht kommentieren. Er hat sich dazu entschieden. Es haben sich ja viele Leute zu Wort gemeldet, die ihm vorhalten das zu machen.
Bei Red Bull oder RB Leipzig finde ich erst mal gut, dass Leipzig da ist, damit der Osten repräsentiert ist, weil ohne die Leipziger wäre da nur Union und das ist in Berlin, das ist auch nochmal ein bisschen was anderes. Es sind einige Mannschaften in der 2. Liga, deswegen ist es grundsätzlich gut, dass man einen ostdeutschen Vereinen in der Bundesliga hat.
Was seine Beweggründe sind oder was da seine Aufgaben sind, das muss er entscheiden. Ich will mir da gar kein Urteil erlauben, ob er das hätte machen sollen oder nicht. Fußball-Romantiker sind wir wahrscheinlich alle irgendwo, nur mit der Romantik wird es halt immer weniger, wenn man sieht, was für neue Wettbewerbe geschaffen werden, was in England passiert mit den Clubbesitzern, dass Manchester City angeklagt wird in 115 Fällen. Da muss man schauen, was da passiert.
Also die Fußball-Romantik, die wird natürlich weniger und weniger. Deswegen steht es mir da nicht zu, seinen Schritt zu kommentieren. Aber mit Sicherheit haben sie herausragende Möglichkeiten. Sie sind jetzt auch in England vertreten, mit Leeds United, wo sie eine Beteiligung haben und das ist einfach der Weg, den der Fußball im Moment geht.
Also das wirst du nicht aufhalten, das werde ich nicht aufhalten. Daran wird jetzt auch nichts ändern, dass Klopp bei RB die Trainer oder die Vereine global betreut.”
Waren Sie überrascht, dass er diese Entscheidung getroffen hat?
Didi Hamann: “Naja, ich habe das gehört schon vor dem Champions League Finale, dass er das anscheinend machen wird oder soll. Und als ich das das erste Mal gehört hab, war ich natürlich überrascht, weil eine Woche später oder fünf Tage später das Champions League Finale war, wo er von Dortmund eingeladen war.
Und ich dachte mir nur, wenn das jetzt öffentlich wird, wüsste ich nicht, wie die Reaktion der Dortmunder Fans beim Finale wäre. Das hat jetzt einige Zeit gedauert, bis es öffentlich wurde. Aber meine erste Reaktion war schon, dass ich überrascht war.
Aber er wird mit Sicherheit seine Gründe haben und deswegen, wünschen wir ihm alles Gute.”
Hamann wählt Überraschung der Saison: “Zeigt, was für ein toller Spieler er ist”
Zurück zur Bundesliga, es steht jetzt auch das Spiel Bayern gegen Stuttgart an. Würden Sie Sebastian Hoeneß raten, das Spiel so anzulegen wie die Frankfurter? Umschaltspiel, einfach versuchen über Konter zu gewinnen und einen Punkt zu holen. Oder eben über Ballbesitzfußball, denn Hoeneß liebt ja eigentlich auch das gepflegte Fußballspiel.
Hamann: “Wahrscheinlich eine Mischung. Also ich glaube schon, dass die Stuttgarter spielerisch wahrscheinlich besser sind als die Frankfurter und die Stuttgarter haben letztes Jahr, wenn mich nicht alles täuscht, 3:0 verloren in München, da haben sie früh den Ball in der eigenen Hälfte verloren und dann zwei Standards bekommen. Dann wurde gesagt, Hoeneß wurde ausgecoacht, was meiner Meinung nach nicht gestimmt hat. Da hat der Spielverlauf und die Standardsituationen schon einen Teil dazu beigetragen.
Es wird eine Mischung sein, sie haben ja auch schnelle Spieler vorne, deswegen wird es eine Mischung sein. Aber wenn man nach München fährt, wir haben gesehen wie dominant die Bayern in den letzten Wochen waren, muss man natürlich schon schauen, dass man immer mal wieder den Ball hält, weil sie einen sonst erdrücken mit ihrer Überlegenheit.
Deshalb wird Hoeneß da mit Sicherheit eine gute Balance finden. Aber ganz ihren Weg aufzugeben, den Ball zu passen und Ballbesitz zu haben, wird er mit Sicherheit nicht.”
Wie würden Sie Sebastian Hoeneß charakterisieren und wie sehen Sie seinen Weg?
Hamann: “Sensationell, was er da gemacht hat. Also vom Nicht-Abstieg jetzt in die Champions League. Herausragende Entwicklung von ihm, von der Mannschaft. Sie haben wichtige Spieler verloren, spielen trotzdem ähnlich guten Fußball oder genauso guten Fußball wie letzte Saison.
Mit der Champions League-Belastung muss man mal warten, wie sie da dann fertig werden mit den Extra-Spielen, aber ein herausragender Trainer. Er hat noch alles vor sich.”
Haben sie eine Chance im Spitzenspiel?
Hamann: “Die Chance haben sie auf alle Fälle. Die Bayern haben ja gezeigt in den letzten drei Spielen, dass die verwundbar sind, deswegen haben sie mit Sicherheit die Chance, die Stuttgarter.
Vorhin haben Sie mich nach der größten Überraschung gefragt, ich habe Freiburg genannt. Wenn es ein Spieler gewesen wäre, wäre es wahrscheinlich Enzo Millot gewesen, den ich genannt hätte, der die Saison herausragend angefangen hat und zeigt, was er für ein toller Spieler ist.”
Ein weiterer Spieler bei bei Stuttgart wäre wohl Deniz Undav. Der ist praktisch aus dem Dornröschenschlaf, vom TSV Havelse, in den Orbit geschossen.
Didi Hamann: “Tolle Geschichte, er ging ja dann nach Brigthon, also die Leute haben von ihm gehört, aber die Entwicklung die er jetzt genommen hat, auch in der Nationalmannschaft, ist herausragend. Er ist einfach ein Spieler, den kann man hinstellen, egal in welche Liga, in welcher Mannschaft, der macht überall Tore.
Er ist ein Schlitzohr, technisch sehr gut, hat einen unheimlich guten Abschluss und deswegen auch so eine gute Quote. Es macht einfach Spaß, ihm zuzuschauen und wird wahrscheinlich für die Nationalmannschaft auch noch ein unheimlich wichtiger Spieler werden.”
Im dritten und letzten Teil wirft Didi Hamann einen Blick auf die Premier League, vor allem die Entwicklung von Liverpool nach Jürgen Klopp, die Entwicklung seiner beiden Ex-Klubs Manchester City und Newcastle unter ihren Scheichs und welche zwei Bundesliga-Spieler in England hoch am Zettel stehen.