Fußball bewegt die Welt. Vom Volkssport sind die großen Fußballligen Europas schon seit Jahrzehnten weit entfernt. Die immer flächendeckendere Vermarktung führt aber dazu, dass die Zuschauerzahlen fast jährlich neue Rekordwerte erreichen. An der Spitze in Europa sind – bereits seit einigen Jahren – Borussia Dortmund & Barcelona mit einem Zuschauerschnitt jenseits von 80.000.
Nur wenige Vereine haben Fußballstadien mit einer höheren Kapazität, um diesen Wert überhaupt attackieren zu können. Stets auf Rang 2 der Bundesrepublik: Der FC Bayern. Die Allianz Arena des FCB war zuletzt vor Jahren im Ligaalltag nicht bis auf den letzten Platz gefüllt.
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Die Wettbasis hat sich auf die Spur gemacht und die Länder gefunden, in denen die Stadien bestmöglich gefüllt sind. Zudem steht die Frage im Blickpunkt, ob allein das kleine Wörtchen „ausverkauft“ auch ein Indikator für ein stimmungsvolles Fußballfest ist. Wetten, wir haben für jeden Leser eine neue Info parat?
Premier League vs. Bundesliga – Wo ist die Stadionauslastung höher?
Es ist kein Geheimnis, dass die Deutsche Bundesliga und die Premier League seit Jahren die größten Fußballfeste feiern. In erster Linie sind die TV Übertragungen in der höchsten englischen Spielklasse ein echtes Erfolgsrezept. Der asiatische Markt wird perfekt ausgenutzt, denn die Japaner und Chinesen sehnen sich nach hochklassigen Fußball und jener wird – trotz des zum Teil äußerst mageren Abschneidens in der Königsklasse – in England Woche für Woche geboten. In keiner Liga spielen mehr Topstars, nirgendwo ist auch die Dichte an starken Vereinen größer. Arsenal, Manchester, Chelsea und Co sind gegen den Stern des Südens aus München eher kein Favorit, doch Mittelfeldteams der Premier League überragen in der Regel ähnlich platzierte Vereine aus dem deutschen Oberhaus.
Oftmals fällt der Spruch, dass die Engländer zwar den besten Fußball zu sehen bekommen, die Anhänger aber aufgrund der Fanaktivitäten neidvoll nach Deutschland blicken. Die Stadionauslastung kann das nicht bestätigen: 2016 waren 94,02% aller Plätze in der Premier League belegt. Die Bundesliga kam „nur“ auf 93,06%. Besonders die Top 8 – Arsenal, Swansea, Manchester United, Everton, Chelsea, Stoke, Leicester und Manchester City – sind mit Auslastungsquoten von 98,6% und höher nur schwer für Nicht-Vereinsmitglieder zu entern. Der drittbeste Wert Deutschlands ist identisch mit Platz 8 der Premier League. Am stärksten verzerrt die Alte Dame von Hertha BSC das Bild, da der Hauptstadtclub noch (Stadionneubau geplant) im zweitgrößten Stadion des Landes spielt, aber meist nur gut 2/3 aller Plätze zu füllen vermag.
Interessant ist, dass manche Wettanbieter in der Vergangenheit sogar Wetten darauf angeboten haben, ob eine Mannschaft einen gewissen Zuschauerschnitt erreicht oder im kommenden Match eine gewisse Marke überspringt. Solche Wetten sind absolute Ausnahmen, doch die Quoten äußerst lukrativ. Beispielsweise hatte Mybet solche Wettquoten bereits bei Mannschaften drin, die Werbepartner des Buchmachers waren.
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Italien und die Sehnsüchte vergangener Jahre
Viele Fußballfans werden sich noch an die 90er Jahre in Italien erinnern. Es war die Blütezeit italienischer Kurven. Die gesamte Ultrakultur – die anschließend nach Deutschland schwappte – begann sich im Stiefel-Land zu entwickeln. Was sich aus dem einstigen Vorreiter im Kapitel Fankultur entwickelt hat, ist mit einem einfachen „traurig“ noch zu Gelinde umschrieben: Mit dem Ziel der besseren Überwachung und Eindämmung von Straftaten wurden in Italien diverse Maßnahmen ergriffen, beispielsweise die Einführung der sogenannten „Tessera del Tifoso“. Dies ist ein Fanausweis, ohne den es nicht möglich ist, Auswärtstickets oder Dauerkarten zu kaufen. Die Ultras der beiden Mailänder Vereine akzeptierten die Tessera del Tifoso, doch die große Masse der aktiven Fanszenen anderer Clubs lehnten den Fanausweis ab. Stattdessen trafen anfänglich Fans immer wieder auf der Haupttribüne aufeinander, da man mit neuen Standorten im Stadion die Tessera del Tifoso zu umgehen versuchte. Mittelfristig ergab sich ein breiter Boykott der Ultraszene, da Auswärtsfahrer oft wieder in die Heimat geschickt wurden, ohne das Spiel ihres Vereins gesehen zu haben. Damit verschwand ursprünglich zwar nur jeweils eine kleine vierstellige Anzahl der Anhänger aus dem Stadion, doch zugleich der Charme italienischer Kurven. Auch normale Stadiongänger waren weitaus weniger begeistert vom Stadionerlebnis, sodass die Zuschauerzahlen rapide sanken.
Die Stadien der Serie A sind nur noch hauchdünn über 50% gefüllt. Die italienische Liga fällt nicht nur im Vergleich zu den Top 3 (Deutschland, England, Spanien) klar ab, sondern kann selbst mit Frankreich (66% Stadionauslastung) nicht einmal mehr ansatzweise mithalten. Es mag teils andere Gründe haben, doch allein, dass das Römer Derby schon seit Jahren von beiden Seiten boykottiert wird (2016 erstmals wieder nur noch von einer Seite), ist ein Spiegelbild der italienischen Stadien.
Spanien – Qualitätsunterschiede wie auf dem Rasen
In La Liga ist die reine Bewertung der Stadionauslastung eigentlich nicht wirklich sinnvoll. Den Spitzenplatz nimmt Leganes (90,44%) ein, Barcelona hingegen folgt nur auf Rang 5. Die Begründung dafür ist schnell gefunden: CD Leganes besitzt ein sehr kleines Stadion: Nur 10.958 Zuschauer finden im Estadion Municipal de Butarque einen Platz. Noch eine Spur kleiner ist das Estadio Municipal de Ipurua von Eibar mit einer Kapazität von 7.083. Damit ist die Spielstätte weniger als halb so groß, als die Mindestanforderung des DFB für ein deutsches Erstligastadion (15.000).
Zugleich steht in Spanien aber auch das größte Fußballstadion Europas: Das Camp Nou verpasst aktuell nur um 213 Plätze eine sechsstellige Kapazität. Barcelona stellte zwar aufgrund der Größe nie die stärkste Auslastung, doch bei den durchschnittlichen Zuschauerzahlen wurde der BVB einige Jahre düpiert. 2016 kamen im Schnitt rund 80.000 Fans zu den Heimspielen des ruhmreichen Vereins. Insgesamt belegt Spanien bei der Stadionauslastung mit deutlichen Respektsabstand auf England & Deutschland Platz 3. Rund 74 Prozent aller Plätze sind im Durchschnitt gefüllt.
Fußball am Rande der großen Vermarktung
Die Stadien der bekanntesten Ligen sind mindestens zu 50 Prozent ausverkauft. Ähnlich sieht es in der Regel auch in den meisten sonstigen Stadien Westeuropas aus. Beispielsweise glänzen Belgien und Holland ebenfalls mit einer recht hohen Stadionauslastung weit über 60 Prozent. Bereits in Dänemark wendet sich das Blatt. Ein Blick nach Osteuropa verrät, dass der Fußball in vielen Ländern nicht ein solches Event ist, wie man es aus Deutschland und der Umgebung kennt. In Ländern wie Slowenien, der Slowakei, Rumänien, Bulgarien oder Serbien gibt es Erstligavereine, die kaum 1.000 Zuschauer in das Stadion bringen. Dafür schießen die Zuschauerzahlen bei echten Topspielen in die Höhe. Einen sehr hohen Stellenwert hat das Derby in Belgrad, wenn Crvena Zvezda (Roter Stern) auf Partizan trifft. Nicht selten sind 40.000 und mehr Fans Zeuge dieses Duells, obwohl im Ligaalltag im Schnitt nur um die 5.000 Anhänger den jeweiligen Vereinen die Daumen drücken.
Schockierend schlecht sind die Zuschauerzahlen im Baltikum, wo nur Ausnahmespiele von mehr als 1.000 Augenpaaren verfolgt werden. Gleiches gilt natürlich auch für die Zwergstaaten Luxemburg und Liechtenstein, die in dieser Betrachtung aber eher ausgeklammert werden sollten. Ebenfalls klar schwankend sind die Zahlen in Polen und der Türkei – aus italienischen Gründen: Auch dort ist bei der Mehrheit der Spiele – vorwiegend in Liga 1 – eine Fankarte nötig, um überhaupt die Chance zu erhalten, eine Eintrittsgenehmigung zu erwerben. Zudem sind Gästefans regelmäßig verboten. Gleiches gilt für Griechenland, wenngleich dort die Topvereine Paok, Panathinaikos, Olympiakos und AEK Athen weiterhin auf zumindest ansprechende Besucherzahlen bei ihren Heimspielen kommen.
Ein Blick sei noch auf die Alpenrepublik Österreich geworfen: Mit Sankt Pölten, Admira, Mattersburg, oder dem Wolfsberger AC gibt es auch dort Vereine mit eher dürftigen Zuschauerzahlen und ohne größere Fanszene. Austria Wien und Sturm Graz hingegen machten sich durchaus auch außerhalb des Landes einen Namen. Die klare Nummer 1 ist jedoch Rapid Wien. Die Hütteldorfer füllen trotz der sportlichen Tristesse das 28.345 Zuschauer fassende neue Allianz Stadion hochprozentig (meist über 20.000 Zuschauer). Geht es nach Choreographien und dem Lautstärkepegel, dann muss Rapid den Vergleich mit kaum einem anderen Verein in Europa scheuen.
Steht eine hohe Stadionauslastung für herausragende Stimmung?
Zum Abschluss sei noch ein kritisches Thema aufgeworfen: Ist ein volles Stadion wirklich ein passender Indikator für Stimmung auf den Rängen? Die Antwort ist ein klares Nein! Mit Ausnahme von Deutschland entwickeln sich ausgerechnet die Stadien der Topteams, welche regelmäßig in der Königsklasse vertreten sind, fast zu Friedhöfen. Klassische Beispiele sind leider das Camp Nou, nahezu jedes britische Stadion (und der britische Flair zieht sich auch durch einen großen Teil der Stadionlandschaft in Frankreich, Belgien und Holland), aber auch der Prinzenpark von Paris St. Germain. An all diesen Orten werden die aktiven Fanszenen mit Füßen getreten. In England in erster Linie durch die hohen Ticketpreise, welche die untere Bevölkerungsschicht fern der Stadionmauern hält. Dank der grenzenlosen Begeisterung für den Fußball auf der Insel werden die Stadien dennoch voll. In Spanien und der Türkei ist in der Regel sogar der Schriftzug „Ultras“ auf Fahnen und Transparenten verboten. Gute Stimmung kann es dennoch geben, aber nahezu ausschließlich dann, wenn der Spielverlauf dies begünstigt. Gründe dafür können frühe Tore, vermeintliche Fehlentscheidungen des Schiedsrichters, Aluminium-Treffer oder grobe Fouls sein.
Der Spagat zwischen technisch hochwertigen Fußballs und großartiger Stimmung schafft derzeit fast nur Deutschland. Wer die Kabinettstückchen auf dem Rasen liebt, der reist nach England, Spanien, Frankreich & Italien – Liebhaber einer lautstarken und sehr lebendigen Fankultur sind aber dennoch weit öfter in Polen, Serbien oder Griechenland zu finden.
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Fazit – Stadionauslastung Europa
Klare Erkenntnisse sind aus dem Blick auf Europas Zuschauerzahlen im Fußball abzuleiten: Die am stärksten vermarkteten Fußballligen in Westeuropa haben zugleich auch die höchsten Stadionauslastungen. Das immer kritischere Durchgreifen der UEFA und auch nationaler Verbände sollte aber einige Sorgenfalten liefern. Da neuerdings selbst Sprüche wie „WITHOUT FANS FOOTBALL IS NOT WORTH A PENNY“ (Bayern bei Arsenal wegen Eintrittspreisen um 64 Pfund) und Fangesänge (beispielsweise Kritik an RB Leipzig oder dem DFB) bestraft werden, drohen möglicherweise zukünftig auch dem momentanen fantechnischen Marktführer, Deutschland, italienische Verhältnisse. Es bleibt zu hoffen, dass die Fankultur der Bundesliga am Leben bleibt, denn anderenfalls sind schlechter gefüllte Stadien die Zukunft.
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