EM 2020 Qualifikation – Gruppen & Lostöpfe
Die WM 2018 ist abgehakt. Die erste Gruppenphase in der Nations League ist auch bereits wieder Geschichte. Ab jetzt geht es mit Vollgas in Richtung EURO 2020. Zum 60. Jubiläum hat sich der ehemalige Präsident der UEFA, der Franzose Michel Platini, etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Erstmals wird die Endrunde der Europameisterschaft in zwölf Ländern auf dem gesamten Kontinent verteilt ausgetragen. Es ist kaum vorstellbar, dass bei diesem Turnier eine Stimmung aufkommen wird wie einst beim Sommermärchen 2006 in Deutschland. Es gibt aber auch nicht mehr viele Länder, die ein Turnier mit 24 Teilnehmern alleine stemmen können. Weil es eben nicht nur den einen Ausrichter gibt, ist auch kein Gastgeber automatisch für die Endrunde qualifiziert.
Inhaltsverzeichnis
Die Auslosung für die Qualifikationsgruppen wird am Sonntag in Dublin stattfinden. Insgesamt bewerben sich 55 Nationen um einen Platz bei der EURO 2020. Diese werden in sechs Töpfe eingeteilt und spielen dann in zehn Gruppen zunächst einmal 20 Teilnehmer aus. Das bedeutet, dass die beiden ersten Teams eines jeden Pools sicher bei der Endrunde sein werden. Dazu gibt es noch vier Mannschaften, die das Ticket über die Playoffs in der Nations League lösen. Die UEFA hat sich zahlreiche Besonderheiten allein schon bei der Gruppenauslosung einfallen lassen, die beinahe schon absurd erscheinen. Von den zwölf Ausrichtern dürfen maximal zwei in eine Gruppe gelost werden, damit im Vorfeld nicht ausgeschlossen werden kann, dass alle Gastgeber auch bei der Endrunde mit dabei sein werden. So ist beispielsweise eine Qualifikationsgruppe mit England, Deutschland und Rumänien ausgeschlossen, weil in allen drei Ländern Endrundenspiele stattfinden werden.
Diese Beispielliste ließe sich noch deutlich länger gestalten. Es gibt aber zahlreiche weitere Ausschlusskriterien, auf die wir später noch etwas näher eingehen werden. Wichtig ist an dieser Stelle, dass Deutschland nicht als Gruppenkopf gesetzt sein wird, weil die Resultate der Nations League maßgebend für die Setzliste sind und der Weltmeister von 2014 dort nur als Elfter geführt wird. Den Lostopf mit den Topteams hat die DFB-Elf also hauchdünn verpasst. Dennoch sollte die Qualifikation machbar sein. Wir schauen uns an dieser Stelle einmal genauer an, wie die EM 2020 Qualifikation funktioniert und was wir dabei alles beachten müssen.
Europameister 2020 – beste Quoten * – Gesamtsieg
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(Wettquoten 27.11.2018 um 9:36 Uhr)
EURO 2020 Auslosung – Einteilung in die Lostöpfe
Die Setzliste für die Qualifikation, aber auch die Endrunde eines großen Turniers, war in den letzten Jahrzehnten nicht selten einigermaßen kompliziert. Immerhin hat die UEFA nun ein System gefunden, das einfach und übersichtlich ist. Es wurde eine komplette Tabelle der 55 Teilnehmer nach ihrem Abschneiden in der Nations League erstellt. Die besten zehn Mannschaften sind in der Qualifikation zur EURO 2020 gesetzt. In Zehnerschritten geht es mit den nächsten Töpfen weiter, ehe die schlechtesten fünf Mannschaften den sechsten Topf bilden. Die topgesetzten Mannschaften werden aber auch noch einmal unterschieden. Sicher ist, dass die vier Halbfinalisten in der Nations League, Portugal, Holland, England und die Schweiz, in einer Fünfergruppe spielen werden, damit es im kommenden Sommer keine Terminkollisionen gibt. Hinzu kommen also noch eine weitere Fünfergruppe und fünf Sechsergruppen.
Wir schauen einmal auf die Einteilung der Lostöpfe:
Topf 1
Schweiz, Portugal, Holland, England, Belgien, Frankreich, Spanien, Italien, Kroatien, PolenTopf 2
Deutschland, Island, Bosnien-Herzegowina, Ukraine, Dänemark, Schweden, Russland, Österreich, Wales, TschechienTopf 3
Slowakei, Türkei, Irland, Nordirland, Schottland, Norwegen, Serbien, Finnland, Bulgarien, IsraelTopf 4
Ungarn, Rumänien, Griechenland, Albanien, Montenegro, Zypern, Estland, Slowenien, Litauen, GeorgienTopf 5
Mazedonien, Kosovo, Weißrussland, Luxemburg, Armenien, Aserbaidschan, Kasachstan, Moldawien, Gibraltar, FäröerTopf 6
Lettland, Liechtenstein, Andorra, Malta, San Marino
Auf den ersten Blick wird ersichtlich, dass die beiden Nachbarn Deutschland und Österreich beispielsweise nicht in eine Gruppe gelost werden können, weil beide sich in Topf 2 befinden. Allerdings droht beiden eine absolute Hammergruppe. Der Super-GAU wäre wahrscheinlich ein Pool mit Weltmeister Frankreich, alternativ auch Spanien, England oder Belgien als Gruppenkopf. Dazu aus Topf 3 die Türken oder die erstarkten Serben. In Topf 4 lauern mit Rumänien, Griechenland oder Montenegro sehr unangenehme Kontrahenten. Reisen nach Weißrussland, Aserbaidschan oder Kasachstan würde man sich vielleicht auch lieber sparen.
Allerdings könnte bei der EM 2020 Auslosung auch wieder das beinahe sprichwörtliche deutsche Losglück zuschlagen. Polen, Finnland, Estland, Gibraltar und San Marino wären ebenfalls denkbare Gruppengegner sowohl für das Team von Jogi Löw als auch für Franco Foda und seine Kicker.
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Die Gruppeneinteilung – Update am 02.12.2018
Gruppe A mit England, Tschechien, Bulgarien, Montenegro und Kosovo
Die Engländer können sich über die Auslosung nicht beschweren. Am Gruppensieg der Three Lions dürfte kein Weg dran vorbeiführen. Spannend ist aber das Rennen um das zweite EM-Ticket, wo wir den Tschechen, den Bulgaren, aber auch Montenegro durchaus alles zutrauen. Der Kosovo wird daraf hoffen, sich über die Nations League für die EURO 2020 zu qualifizieren.
Gruppe B mit Portugal, Ukraine, Serbien, Litauen und Luxemburg
Titelverteidiger Portugal ist der große Favorit in dieser Gruppe, allerdings darf man Serbien und die Ukraine auch nicht unterschätzen. Die zwei EM-Tickets werden mit großer Wahrscheinlichlichkeit an diese drei Teams gehen. Litauen und Luxemburger sind als krasse Außenseiter zu bezeichnen.
Gruppe C mit Holland, Deutschland, Nordirland, Estland und Weißrussland
Dass es eine Gruppe mit mindestens zwei großen europäischen Fußballnationen geben wird, wahr klar, weil Deutschland in Topf zwei gesetzt war. Nun kommt es erneut zum Duell zwischen Holland und Deutschland. Alles andere als ein Zweikampf um den Gruppensieg dieser beiden Mannschaften wäre eine Sensation. Für Nordirland, Estland und Weißrussland geht es wohl nur um Rang drei, wobei Belarus noch gute Aussichten hat, sich über die Nations League zu qualifizieren.
Gruppe D mit Schweiz, Dänemark, Irland, Georgien und Gibraltar
Die Schweizer haben wohl die besten Chancen auf den Gruppensieg, wobei Dänemark und Irland sicher auch eine gute Rolle einnehmen können. Georgien hat sich in der Nations League zuletzt stark verbesser gezeigt und könnte als Zünglein an der Waage funieren. Gibraltar wird mit ziemlicher Sicherheit am Ende dieser Qualifikation keinen einzigen Punkt auf dem Konto haben.
Gruppe E mit Kroatien, Wales, Slowakei, Ungarn und Aserbaidschan
In der Gruppe E dürfte kein Weg am Vize-Weltmeister Kroatien vorbeiführen. Alle anderen vier Mannschaft könnten durchaus den zweiten Platz belegen. Selbst Aserbaidschan ist es zuzutrauen, dass die Osteuropäer, als einer der zwölf Ausrichter der Endrunde, selbst mit von der Partie sein werden. Wahrscheinlich ist das die ausgeglichenste Gruppe in dieser Qualifikation.
Gruppe F mit Spanien, Schweden, Norwegen, Rumänien, Färöer und Malta
Eine wirkliche Hammergruppe gibt es bei dieser Auslosung nicht. Wenn man so will, kann man aber die Gruppe F so bezeichnen. Trotzdem wäre es eine Überraschung, wenn sich die Spanier nicht den ersten Platz sicher werden. Mit Schweden, Norwegen und Rumänien gibt es aber durchaus einige Stolpersteiner. Die Färöer-Inseln und Malta werden über den Status eines Punktelieferanten kaum hinauskommen.
Gruppe G mit Polen, Österreich, Israel, Slowenien, Mazedonien und Lettland
Die Österreicher haben das Losglück der deutschen übernommen. Wahrscheinlich ist Österreich sogar der Favorit auf den Gruppensieg, nachdem die Polen zuletzt deutlich abgebaut haben. Wirklich einfache Spiele gibt es in der Qualifkation zwar nicht, aber wir können uns schon vorstellen, dass Franco Foda die Alpenrepublik zur EURO 2020 führen wird. Der einzige wirklich Konkurrent dürften die Polen sein.
Gruppe H mit Frankreich, Island, Türkei, Albanien, Moldawien und Andorra
Didier Deschamps konnte nach der Auslosung entspannt lächeln. Die Gruppe H sollte für den Weltmeister keine große Herausforderung darstellen. Spannend könnte das Rennen um Rang zwei zwischen Island und der Türkei werden. Vielleicht kann sogar auch Albanien noch ein Wörtchen bei der Vergabe der EM-Tickets mitsprechen. Moldawien und Andorra sind die großen Underdogs.
Gruppe I mit Belgien, Russland, Schottland, Zypern, Kasachstan und San Marino
Zwei-Klassen-Gesellschaft in der Gruppe I. Belgien hat die besten Aussichten auf Platz eins, könnte aber vielleicht von Russland und Schottland attackiert werden. Mit großer Wahrscheinlichkeit werden diese drei Teams auf den ersten drei Plätzen landen. Zypern und Kasachstan streiten sich um Platz vier, während San Marino sicher Letzter wird.
Gruppe J mit Italien, Bosnien, Finnland, Griechenland, Armenien und Liechtenstein
Es wird sich zeigen müssen, ob die Italiener die verpasste WM-Teilnahme verdaut haben. Vom Potenzial her, muss die Squadra Azzura den Gruppensieg holen. Bosnien, die erstarkten Finnen und Griechenland kämpfen um den zweiten Platz, werden aber auch die Italiener vor Probleme stellen wollen. Armenien und Liechtenstein dürften chancenlos sein.
EURO 2020 Qualifikation – Regularien bei der Auslosung
Es ist nicht so, dass es mit der Einteilung der Lostöpfe nun getan ist und frei nach Schnauze die Auslosung stattfinden kann. Die UEFA wäre kein Fußballverband, wenn sie nicht in der Lage wäre, die ganze Geschichte zu verkomplizieren. Wir versuchen deshalb, Antworten auf die Frage zu finden: Wie funktioniert die Auslosung der EM 2020 Qualifikation? Für Wetten auf die EURO 2020 könnten die Umstände dieser Auslosung durchaus eine Rolle spielen.
Dass die Schweiz, Portugal, England und Holland als Halbfinalisten bei der EURO 2020 Qualifikation aus Termingründen nicht in einer Sechsergruppe eingeteilt werden, erscheint noch nachvollziehbar. Während andere Teams nämlich im kommenden Sommer Qualifikationsspiele zu bestreiten haben, werden diese vier Mannschaften den ersten Sieger der Nations League ausspielen.
Schon etwas schwerer verständlich ist es, dass maximal zwei der Ausrichter (England, Deutschland, Italien, Aserbaidschan, Russland, Rumänien, Holland, Irland, Spanien, Ungarn, Schottland und Dänemark) in einer Gruppe gelost werden dürfen, damit nicht von vornherein klar ist, dass ein Gastgeber gar nicht bei der Endrunde mit dabei sein wird. Dennoch kann dieses Schicksal in der EURO 2020 Qualifikation zum ersten Mal in der Geschichte einen Gastgeber treffen.
Spannend wird es mit dem nächsten Kriterium. Die UEFA hat nämlich zehn Länder (Weißrussland, Ukraine, Russland, Norwegen, Litauen, Lettland, Island, Finnland, Färöer und Estland) als Austragungsorte mit mittleren oder hohem Risiko für schwerwiegende Wetterverhältnisse eingestuft. Auch von diesen zehn Teams dürfen maximal zwei in eine Gruppe gelost werden, damit die Wahrscheinlichkeit einer Spielabsage auf ein Minimum reduziert wird. Finnland, Island und Färöer ist es zudem generell untersagt, zwischen März und November Heimspiele in dieser EURO 2020 Qualifikation auszutragen. Klingt komisch, ist aber so.
Damit aber noch nicht genug. Natürlich gibt es auch heuer wieder Ausschlusskriterien, die mit der politischen Gemengelage zu tun haben. Die UEFA schließt daher im Vorfeld aus, dass Gibraltar und Spanien, Aserbaidschan und Armenien, Bosnien und Kosovo, Serbien und Kosovo sowie Russland und die Ukraine in einen Topf gelost werden. Zumindest an dieser Stelle können wir verständnisvoll mit dem Kopf nicken.
Einen haben wir aber noch. Die UEFA-Oberen halten es für wenig zumutbar, dass die Profikicker zu lange Zeit im Flugzeug verbringen. Eine Gruppe mit Frankreich und Schottland mit Kasachstan oder Israel ist ebenso ausgeschlossen wie das Aufeinandertreffen von Island und Armenien. Wir hoffen, dass diese Ausführung einige Fragen geklärt haben und unsere Leser bei der Auslosung die Hintergründe nachvollziehen können, weshalb welche Konstellationen unmöglich sind. Dieses Wissen im Hinterkopf zu behalten, wenn Sie im Zusammenhang mit der EURO 2020 Qualifikation die Wettquoten analysieren, ist sicherlich angebracht.
EURO 2020 Qualifikanten aus der Nations League
Als ob die EURO 2020 Auslosung nicht schon kompliziert genug wäre, setzt die UEFA noch einen oben drauf. Nach dem Abschluss der regulären EURO 2020 Qualifikation stehen erst 20 der 24 Teilnehmer fest. Aus jeder der vier Divisionen der Nations League kommt noch ein Team hinzu. So weit, so gut. Allerdings wird die Auslosung zur Endrunde der EURO 2020 bereits Ende 2019 stattfinden. Die Playoffs der Nations League und der Kampf um die restlichen EM-Tickets erfolgt aber erst im Frühjahr 2020. Bei der Auslosung zur EURO 2020 wird es also vier Platzhalter geben müssen, weil zum ersten Mal in der Geschichte eines Endrunden-Draws gar nicht alle Teilnehmer feststehen.
Mit diesem ganzen Konstrukt hat sich die UEFA sicherlich keinen Gefallen getan. Vielmehr ist diese EURO 2020 Auslosung Ausdruck dessen, was in den Köpfen von Fußball-Funktionären so vor sich geht. Trotzdem freuen wir uns schon jetzt darauf, wenn der Ball ab März 2019 in der Qualifikation zur EURO 2020 rollt und der Fußball wieder in den Mittelpunkt rückt, auch wenn uns im Laufe der Quali sehr viele Fragen erneut begegnen werden und wir dank der Tickets, die über die Nations League gewonnen werden können, kaum nachvollziehen können, wer alles bei der EURO 2020 am Start sein wird, bis denn alle Teilnehmer Anfang 2020 feststehen. Denn an dieser Stelle sei es noch einmal erwähnt: Sollten sich sieben Teams aus der Division A in der Nations League direkt für die EURO 2020 qualifizieren, hat Deutschland ebenfalls noch Chancen, über diesen Wettbewerb die Fahrkarte zur Endrunde zu lösen – auch ein Szenario, das durchaus denkbar ist. Erst einmal schauen wir aber am Sonntag nach Dublin.
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Europameister 2020 – Beste Wettquoten * für den Sieg
Frankreich: 4.75 @Bet-at-Home
Deutschland: 6.50 @Bet-at-Home
Spanien: 6.50 @Interwetten
Belgien: 7.75 @Bet-at-Home
England: 8.00 @Bet-at-Home
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Italien: 14.00 @Bet-at-Home
Holland: 15.00 @Bet-at-Home
Kroatien: 21.00 @Bet-at-Home
Schweiz: 54.00 @Bet-at-Home
Österreich: 88.00 @Bet-at-Home
(Wettquoten 27.11.2018 um 9:36 Uhr)