Die WM 2022 in Katar geht in den 3. Spieltag, bin USA vs Iran steht eines der prekärsten Spiele an.
Schon der politische Hintergrund liefert genügend Geschichten, obendrauf muss die USA gewinnen, um ins Achtelfinale einzuziehen. Ex-Nationalspieler Eric Wynalda zeigt sich bislang aber wenig begeistert.
In seiner USA vs Iran Vorschau bei “Bet & Breakfast” kritisiert er Nationalcoach Gregg Berhalter, fordert Giovanni Reyna und offensiven Fußball sowie einen neuen Trainer, egal was kommt.
Eric Wynalda über die USA: “Wir spielen langweilig”
Für die USA geht es im Spiel gegen den Iran um alles. Mit zwei Remis und somit einem Punkt hinter dem Iran, braucht es zwingend einen Sieg für das WM Achtelfinale.
Schon im Vorfeld war die Aufregung groß. Eric Wynalda selbst geriet sogar mit Nationaltrainer Gregg Berhalter aneinander.
“Gregg Berhalter hat in der Pressekonferenz nach dem Spiel gegen Wales einen Fehler gemacht. Er hat gesagt Gio Reyna hat nicht gespielt, weil er verletzt war. Aber die Presse hat den Spieler gefragt und er hat gemeint ‘Nein, ich bin fit’. Ja, deswegen haben wir ein wenig Theater gehabt”, fasst er zusammen.
“Ich habe gesagt er hat einen Fehler gemacht und gemeint ‘Das darfst du nicht sagen’. Normalerweise spielt Reyna, also waren wir verwirrt. Aber ich glaube das Theater ist vorbei”, so der Ex-Nationalspieler weiter.
Doch nun muss man an einem Strang ziehen. Wynalda rückt die historische Möglichkeit ins richtige Licht: “Jetzt müssen wir uns auf das Iran-Spiel konzentrieren. Das ist das allergrößte Spiel unserer Geschichte, kann man sagen.”
Dabei ist natürlich der politische Hintergrund zwischen den USA und dem Iran nicht außer Acht zu lassen: “Die Geschichte mit dem Iran zieht sich jetzt seit 25 Jahren. Bei der Pressekonferenz waren viele Fragen für unsere Spieler sehr politisch und sie haben versucht wenig Theater zu veranstalten, aber das war ein ganz komischer Tag. Ich glaube aber jetzt können sich die Spieler auf das Sportliche konzentrieren.”
Eric Wynalda: “Haben ein Riesenproblem in den USA”
Nach den zwei Unentschieden mit nur einem Gegentor, sticht beim USMNT vor allem die Defensive heraus. Diese geht aber auf die Kosten der Offensive.
“Das liegt an unserem System, wir sagen das schon lange. Das System ist sehr defensiv. Wir haben eine gute Mannschaft und eine gute Abwehr, aber wir haben nicht gezeigt, dass wir offensiv Fußball spielen können. Wir haben in den letzten vier Spielen nur ein Tor gemacht”, erklärt Wynalda.
“Wir spielen langweilig”, bringt er es auf den Punkt. Doch gegen den Iran braucht es einen Sieg, ergo Tore. “Im Spiel gegen den Iran müssen wir gewinnen und wir müssen Tore schießen, das heißt wir müssen nach vorne gehen und Risiko nehmen. Wir haben ein Riesenproblem in den USA, wir schießen kein Tor.”
Für Eric Wynalda ist es deshalb unausweichlich, dass Gio Reyna diesmal startet: “In so einem Spiel, gegen so einen Gegner wie den Iran, ist Reyna der Richtige. In so einem Spiel, in dem wir clever sein müssen, in dem wir schlau spielen müssen, da ist er der Richtige.”
Immerhin kennt er tiefstehende Gegner vom BVB: “Normalerweise spielt Dortmund gegen einen Block und er ist so ein Spieler, der dagegen etwas machen kann. Reyna ist einer der besten Spieler die wir haben.”
“So viel Geld investiert, dürfen nicht verlieren”
Wynalda wird nicht müde, die Tragweite dieser Partie zu betonen.
“Wir haben so viel Geld investiert in den Fußball jetzt und deswegen dürfen wir so ein Spiel nicht verlieren. Das ist ein Spiel das wir gewinnen müssen. Wenn das Spiel 0:0 endet und wir rausfliegen, das ist für uns eine Katastrophe.”
Doch klar ist für den Ex-Nationalspieler auch, egal wie diese WM endet, dass es einen Neuanfang braucht. “Egal was passiert, wir brauchen einen anderen Weg. Wir müssen versuchen eine andere Mannschaft zu sein.”
“Ich habe das schon davor gesagt – und ich habe kein Problem mit Gregg Berhalter – aber wir haben das schon ein halbes Jahr davor gemerkt, wir haben nie gezeigt, dass wir offensiv Fußball spielen können”, beschließt Wynalda. Sich selbst als US-Coach schließt er aber kategorisch aus.