Die Beziehung von Franco Foda zur österreichischen Nationalmannschaft ware bereits länger zerrüttet, nun gab der Teamchef seinen Rücktritt bekannt – doch wer wird Foda Nachfolger?
Insgesamt konnte Foda zwar einen sehr starken Punkteschnitt vorweisen, aber er hatte nicht nur das Vertrauen der Fans, sondern auch jenes der Mannschaft verloren – nun setzte er dem Engagement selbst ein Ende.
Nachfolge-Kandidaten gibt es mehrere. Der ÖFB hat mit der Admira bezüglich Andreas Herzog bereits gesprochen, das gab der Verein bekannt. Auch zu Jogi Löw und Peter Stöger soll bereits Kontakt herrschen.
Hinweis: Aus rechtlichen Gründen sind derzeit Wetten in Deutschland auf Ereignisse wie Trainer-Wechsel nicht möglich. Aufgrund des öffentlichen Interesses, zeigen wir hier trotzdem die aktuellen Wettquoten.
Foda Nachfolger: Wer wird nächster ÖFB-Teamchef?
Ein Problem war lange auch, dass im ÖFB ein neuer Präsident gewählt wurde. Der ausscheidende Leo Windtner wollte sein Amt nicht mit der Entlassung von Franco Foda beenden.
Nachfolger Gerhard Milletich begann mit 17. Oktober und musste sich ab dann in die Materie einarbeiten. Zumal es nicht an ihm alleine liegt, da das Präsidium aus neun Landesverbandspräsidenten sowie drei Bundesliga-Vertretern besteht.
Die Mehrheit davon hat bereits Schöttel zum Sportdirektor und Foda zum Teamchef gemacht. Damals ging es auch um Machterhalt, der vorherige Sportdirektor Willi Ruttensteiner hat sich nicht hineinreden lassen und damit den Unmut auf sich gezogen.
Die Mühlen mahlen langsam im österreichischen Verband, Franco Foda nahm die Entscheidung nun selbst in die Hand.
Kandidaten auf den nächsten ÖFB-Teamchef gibt es einige.
Wer wird nächster ÖFB Teamchef? – Favoriten für Foda Nachfolge
- Andreas Herzog
- Peter Stöger
- Jogi Löw
- Didi Kühbauer
- Markus Schopp
- Niko Kovac
Bereits als der Deutsche noch aktiv war wurden immer wieder Foda Nachfolger spekuliert. Von altbekannten Namen bis hin zu Sensationen.
Ralph Hasenhüttl hat früher bereits betont das Amt irgendwann einmal inne haben zu wollen, allerdings würde er es erst im späteren Verlauf seiner Karriere in Betracht ziehen.
Peter Stöger & Andreas Herzog als Favoriten
Die heißesten Namen im Blätterwald sind Peter Stöger und Andreas Herzog.
Andreas Herzog war bereits mehrmals für den ÖFB-Posten bereit, schaffte es dem Vernehmen nach auch öfter in die Verlosung, wurde dann aber nie ausgewählt. Nun wurden Gespräche offiziell bestätigt.
Admira-Präsident Philip Thonhauser meinte gegenüber Sky: “Ich wurde angerufen und gefragt, ob es in Ordnung ist, wenn der Sportdirektor mit unserem Trainer spricht.” Herzogs Fokus soll trotzdem bei der Admira liegen.
Der Rekord-Nationalspieler ist dort recht erfolgreich und dadurch schwerer als neuer ÖFB-Teamchef zu installieren als zuvor.
Von einer Klausel für den ÖFB-Posten im Vertrag des 53-Jährigen ist nichts bekannt, es wird allerdings spekuliert.
Der 55-jährige Stöger wartete vor seiner erneuten Rückkehr zur Wiener Austria 2019 sogar auf einen Anruf des ÖFB. Nun ist er wieder verfügbar, weshalb er als Foda Nachfolger Nummer eins gelten dürfte.
Weitere Premium-Lösungen wie Adi Hütter, Oliver Glasner oder Gerhard Struber haben erst seit kurzem neue Aufgaben und stehen wohl kaum zur Verfügung – selbst bei einer Entlassung Hütters würde dieser aber wohl in der Bundesliga bleiben.
Ebenfalls relevant werden könnten Didi Kühbauer oder Markus Schopp, die beide seit November nicht mehr beim im Amt sind und definitiv finanzierbar wären.
Die letzten 6 ÖFB-Teamchefs im Überblick
Stand: 05.04.2022
Jogi Löw als Foda Nachfolger? ÖFB arbeitet an Deal
Die wohl größte Sensation für den neuen ÖFB-Teamchef bringt kurz nach dem Foda Rücktritt der kicker ins Spiel, denn das Magazin bringt Ex-Bundestrainer Jogi Löw ins Spiel.
Mit 198 Spielen als DFB-Coach, darunter dem WM-Titel 2014 und dem Confed-Cup-Titel 2017, ist er der mit Abstand erfolgreichste ÖFB-Teamchef-Kandidat.
Mit Engagements beim FC Tirol (Meister 2022) und der Wiener Austria ist er auch im österreichischen Fußball kein Unbekannter.
Und das nicht nur als lose Option auf die Foda Nachfolge, es wird sogar betont dass der ÖFB an der Bestellung basteln soll. Größtes Problem: Die Finanzierung des 62-Jährigen könnte problematisch werden.
Das gilt auch für weitere Namen rund um das Teamchef-Amt. Präsident Milletich betonte gegenüber dem Standard: “Der Neue muss gut und finanzierbar sein.”
Einer der prominentesten Namen, der als Foda Nachfolger ins Spiel kommen könnte, ist Ex-BVB-Trainer Lucien Favre.
Mit Marcel Koller hat die Österreichische Nationalmannschaft bereits gute Erfahrung mit einem Schweizer gemacht. Zudem kann Favres Fußball-Philosophie als Mischung aus Fodas Ansatz und dem geforderten Pressing-Fußball gesehen werden.
Favre hat enormes Fachwissen, er gilt zudem als kommunikativ (was Foda nicht gerade nachgesagt wird) und hat in seiner Dortmund-Zeit auch gezeigt, dass er mit Stars umgehen kann.
Aber auch Bruno Labbadia oder Jürgen Klinsmann könnten im Falle eines Foda Aus eine Option sein. Klinsmann hat mit dem DFB und dem Nationalteam der USA sogar schon Nationaltrainer-Erfahrungen vorzuweisen.
Bei (ehemaligen) Bundesliga-Trainern besteht zudem immer das Problem der Finanzierbarkeit. Gerade Corona sorgte beim ÖFB für Verluste und enorme Gagen sind dadurch erst recht nicht möglich.
Der Weg zum Franco Foda Rücktritt
Immer wieder zu Fodas Gunsten angeführt wurde der Punkteschnitt. Unter allen Nationaltrainern mit über zehn Spielen liegt der Deutsche auf Platz zwei (1,83) – hinter Karl Stotz (1,88).
Zwischenzeitlich war er mit 2,07 sogar an der Spitze, unumstritten war er damals aber schon nicht und immer wieder kursierten in den Medien mögliche Foda Nachfolger. Zu bieder ist sein Fußball, zu schwach die Leistungen gegen stärkere oder gleichstarke Teams.
In seiner Amtszeit hat das ÖFB-Team kein einziges Pflichtspiel(!) gegen ein in der Weltrangliste besser platziertes Team gewonnen.
Akut wurden erste Stimmen bezüglich einer Foda Entlassung dann rund um die EM 2021. Erneut präsentierte sich das Team rund um Weltklasse-Spieler wie David Alaba oder Marko Arnautovic zu zurückhaltend. Sehr zum Ärger der Spieler, die revoltierten und eine eigene Taktik ausklügelten – mit Erfolg.
Österreich wurde gefeiert und man fragte sich, ob nun die Wende eingeläutet war. Doch nach der EURO war alles wieder beim Alten. Foda präsentierte sich stur, sein Team passiv und defensiv.
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Spieler wie Sabitzer, Alaba oder Laimer sind von ihren Klubs aggressiven Offensiv-Fußball gewohnt, haben im Pressing ihre Stärken und bespielen regelmäßig tiefe Abwehrblöcke. Nichtsdestotrotz hielt Foda an seiner defensiven Spielweise fest und frustriert Fans, Experten und Spieler gleichermaßen.
Zudem soll auch seine Art gegenüber seiner Mannschaft unterkühlt gewesen sein, weshalb er sogar schon auf Management Weiterbildungen geschickt wurde.
Ein Rauswurf stand immer wieder im Raum, als nun die Qualifikation für die Winter WM verpasst wurde, besiegelte Franco Foda sein Ende.