Galatasaray vs. Akhisar Belediyespor 02.03.2016, 17:15 Uhr – Türkiye Kupasi (Endergebnis 1:1)
Für den derzeit schwächelnden amtierenden türkischen Meister und Cupsieger Galatasaray ist der Türkiye Kupasi, angesichts des Ausscheidens aus der Europa League und des großen Rückstands auf die Tabellenspitze in der Süperlig, die letzte verbliebene Chance auf einen Titel in dieser Saison. Dementsprechend ernst nimmt man das Viertelfinal-Rückspiel im Pokal am Mittwoch gegen den Ligakonkurrenten Akhisar Belediyespor. Der Vorteil liegt nach dem Hinspiel, das Galatasaray auswärts mit 2:1 gewann, ganz klar auf Seiten des Istanbuler Spitzenklubs, der mit dem deutschen Nationalspieler Lukas Podolski ohnehin als Favorit in diese Paarung gilt. Nun geht es für die „Löwen“ darum, den Einzug in das Pokalhalbfinale vor heimischer Kulisse in der Türk Telekom Arena auch endgültig perfekt zu machen.
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Gelingen soll dies mit dem Interimstrainer Orhan Atik, der vorerst auf den nun auch offiziell zurückgetretenen Mustafa Denizli folgt, der diesen Entschluss nach der 0:2-Pleite in der Liga bei Gaziantepspor bereits angekündigt hatte. „Ich bin jetzt seit fast 27 Jahren in diesem Geschäft. Ich habe noch nie so hart gearbeitet, und trotzdem reicht das manchmal nicht aus“, sagte der 66-Jährige nach dem Spiel in Gaziantep mit enttäuschter Mine: „Wir wollten im Januar einen neuen Kader zusammenstellen, doch die Umstände haben das nicht zugelassen. Von dem Tag an bis heute bin ich der Leiter dieser Mannschaft. Ich bin für jedes Ergebnis verantwortlich. Wir haben viele Dinge nicht umgesetzt, die ich gerne gesehen hätte. Alle drei Tage fand eine Begegnung statt und ich habe versucht, das Beste aus diesem Kader herauszuholen. Der Klub-Präsident und der ganze Vorstand haben versucht, der Mannschaft zu helfen. Doch der Erfolg hat sich nicht eingestellt. Wenn ich jetzt eigenständig meinen Rücktritt verkünden würde, wäre das eine Respektlosigkeit. Ich werde mich mit Präsident Dursun Özbek zusammensetzen und die Situation besprechen.“
„Uns blieb nichts anderes, als die Entscheidung des Trainers zu respektieren. Wir werden uns die nötige Zeit nehmen, die wir brauchen, um die bestmögliche Lösung für Galatasaray zu finden. Eine Lösung, die langfristiger Natur sein soll.“
Nach dem Gespräch zwischen dem Galatasaray-Präsidenten und dem nun inzwischen offiziellen Ex-Trainer zu Wochenbeginn gab der Klub am Dienstag auf der vereinseigenen Website bekannt, dass man die Zusammenarbeit mit Mustafa Denizli beendet habe und der Vertrag in beidseitigem Einvernehmen aufgelöst worden sei. „Uns blieb nichts anderes, als die Entscheidung des Trainers zu respektieren“, bestätigte auch der Klub-Boss Özbek noch einmal, dass Ende der Ära Denizli: „Wir werden uns die nötige Zeit nehmen, die wir brauchen, um die bestmögliche Lösung für Galatasaray zu finden. Eine Lösung, die langfristiger Natur sein soll.“ Bis ein geeigneter Kandidat gefunden ist, wird Orhan Atik die Geschicke bei den Gelb-Roten leiten – der 49-Jährige fungierte bislang als Trainer der U21-Mannschaft und feiert nun im Viertelfinal-Rückspiel gegen Akhisar Belediyespor sein Debüt auf der Trainerbank der Profimannschaft. Sicher ist aber auch: Atik ist und bleibt nur eine Übergangslösung. In den türkischen Medien wird nun wild darüber spekuliert, wer dann in Zukunft dauerhaft das sportliche Zepter bei den „Löwen“ schwingen wird. Als aussichtsreichste Kandidaten gelten Ersun Yanal, Okan Buruk, Bülent Korkmaz oder Abdullah Avci. Möglich sei sogar eine Doppellösung mit den beiden früheren Galatasaray-Profis Hasan Sas und Ümit Davala. Wer es letztlich wird, dürfte dem Interimscoach Orhan Atik egal sein. Er will die einmalige Chance wahrnehmen und mit dem Titelverteidiger in das Halbfinale des Pokals einziehen. Sollte ihm dies gelingen, wäre dies auch Balsam auf den frischen Wunden der Galatasaray-Fans.
Doch die Gäste aus der westtürkischen Provinz Manisa wollen das Feld, trotz der Hypothek aus dem Hinspiel, nicht so einfach freiwillig räumen, wie Akhisar-Coach Cihat Arslan verspricht: „Wir wissen, dass der Pokal nun umso wichtiger für unseren Gegner ist. Sie werden sicherlich sehr aggressiv zu Werke gehen. Wir sind aber darauf vorbereitet und wollen absolut dagegenhalten. Für uns wäre ein Halbfinale im Pokal auch ein einzigartiger Erfolg. Sollte es uns in der Arena gelingen, das erste Tor zu schießen und in Führung zu gehen, könnte sich der vermeintliche Heimvorteil von Galatasaray vielleicht in einen Nachteil für sie und in einen Vorteil für uns verwandeln.“
Der Schiedsrichter des Viertelfinal-Rückspiels in der 52.000 Zuschauer fassenden Türk Telekom Arena ist der Unparteiische Kutluhan Bilgic. Der Anstoß erfolgt am frühen Mittwochabend um 17.15 Uhr.
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Galatasaray – Statistik & aktuelle Form
In der abgelaufenen Spielzeit sicherte sich Galatasaray angeführt von den Stars Wesley Sneijder, Burak Yilmaz und Fernando Muslera zum 20. Mal in der Vereinsgeschichte die Meisterschaft in der Süperlig. Der Meisterschaftskampf war bis zuletzt spannend, doch die „Löwen“ bewahrten unter der Leitung von Hamza Hamzaoglu, der die Mannschaft in der Hinrunde der vergangenen Saison vom glücklosen Cesare Prandelli übernommen hatte, in den entscheidenden Wochen die Nerven. Mit dem Titelgewinn krönte sich Galatasaray als 20-facher Meister wieder zum alleinigen Rekordmeister in der Türkei vor dem Erzrivalen Fenerbahce (19 Meister-Titel). Als I-Tüpfelchen für die Gelb-Roten kam auch noch der Pokalsieg hinzu. Anschließend wurden trotz des Erfolgs im vergangenen Sommer mit den Brasilianern Felipe Melo und Alex Telles zwei wichtige Stützen verloren, im Gegenzug konnten die Mannschaft aber mit Lukas Podolski (FC Arsenal), Jason Denayer (Manchester City/Leihe), Lionel Carole (AC Troyes) und Bilal Kisa (Akhisarspor) verstärkt werden. Dennoch haben die Gelb-Roten in dieser Saison vom Start weg mit Problemen zu kämpfen. Zunächst legte man in der Süperlig einen Fehlstart mit nur einem Sieg in den ersten vier Ligaspielen hin. Zwar konnte man sich zwischenzeitlich im Laufe der Hinrunde steigern, als zwischen dem 5. und dem 8. Spieltag vier Siege in Serie eingefahren werden konnten, doch just in dieser Phase, als man glaubte, es würde im Großen und Ganzen wieder in die richtige Richtung gehen, gab der Vorstand Mitte November bekannt, dass die Zusammenarbeit mit Hamza Hamzaoglu beendet sei. Ausschlaggebend dabei sollen Unstimmigkeiten zwischen dem Vorstand und dem Meister-Trainer gewesen sein. Als Nachfolger wurde der erfahrene Mustafa Denizli bekanntgegeben, der mit dem Klub in der Vergangenheit schon sowohl als Spieler als auch als Trainer große Erfolge gefeiert hat.
Besonders die Erfahrung des 66-Jährigen sollte helfen, die Mannschaft wieder in die Spur zu bringen und zu alter Stärke zu führen, doch unter ihm lief es sogar noch durchwachsener als zuvor: Die 0:2-Auswärtsniederlage bei Gaziantepspor am vergangenen Spieltag war die vierte Niederlage im elften Ligaspiel (4 Siege, 3 Remis) unter der Leitung von Denizli. Besonders die Bilanz in der Fremde war mit Denizli enttäuschend: Nur zwei Punkte holte man aus sechs Auswärtsspielen. Der Meisterschaftszug ist für „Cimbom“, den amtierenden Meister, dadurch schon längst abgefahren, nachdem der Rückstand auf die Tabellenspitze, der bei der Entlassung von Hamza Hamzaoglu fünf Punkte betrug, unter Denizli inzwischen bis auf 16 Punkte angewachsen ist. Man kann nur festhalten: Die zweite Amtszeit des 66-Jährigen bei den Gelb-Roten war ein riesengroßes Missverständnis. Der amtierende Meister muss nun sogar um die Qualifikation für die Europa League fürchten. Mit 37 Punkten ist man aktuell nur Fünfter in der Süperlig-Tabelle. Zwei Punkte fehlen derzeit auf Rang vier, der zur EL-Teilnahme berechtigt.
Umso wichtiger ist nun der nationale Cupwettbewerb, wo der Titelverteidiger als 16-maliger Cupsieger der Rekordsieger ist und auch in dieser Saison trotz der Schwierigkeiten in der Liga als einer der Topfavoriten auf den Pokal gilt. Dieser Rolle wurde man im bisherigen Turnierverlauf gerecht. In der Gruppenphase marschierte Galatasaray in der Staffel E gegen Akhisar Belediyespor, Karsiyaka und Kastamonuspor als ungeschlagener Gruppensieger mit 16 Punkten vor dem Zweiten Akhisar (8 Punkte) in das Pokalachtelfinale, wo man sich in der heimischen Türk Telekom Arena mit 3:1 gegen Gaziantepspor durchsetzen konnte. Im Viertelfinal-Hinspiel bei Akhisar Belediyespor, dem vorherigen Gruppengegner, setzte man sich trotz eines zwischenzeitlichen 0:1-Rückstandes am Ende mit 2:1 durch. Am Mittwoch wird es bei den „Löwen“ einmal mehr vor allem auf die Leistung des Niederländers Wesley Sneijder (5 Tore, 6 Vorlagen) ankommen, bei dem als Kopf der Mannschaft die Fäden in der Offensive zusammenlaufen. Die Hoffnungen vor dem gegnerischen Tor liegen besonders auf den Schultern von Lukas Podolski, der mit 10 Toren (4 Vorlagen) der erfolgreichste Torschütze im Galatasaray-Kader ist. Nach dem Abgang des Torjägers Burak Yilmaz im Winter, ist Podolski nun sogar noch wichtiger als zuvor. Wer auf den Weltmeister als Torschützen gegen Akhisar wetten will: Unter den aktuellen Wettquoten bietet Betclic hierfür mit 2,00 die beste Quote an.
Fehlen werden am Mittwoch im Pokal die verletzten Aurelien Chedjou, Lionel Carole und Sinan Gümüs.
Beste Torschützen in der Liga:
10 Tore – Lukas Podolski
9 Tore – Burak Yilmaz
5 Tore – Wesley SneijderVoraussichtliche Aufstellung von Galatasaray:
Cenk Gönen – Hakan Balta, Semih Kaya, Jason Denayer, Sabri Sarioglu – Ryan Donk, Selcuk Inan – Olcan Adin, Wesley Sneijder, Yasin Öztekin – Lukas PodolskiLetzte Spiele von Galatasaray:
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21.02.2016 – Galatasaray vs. Trabzonspor 2:1 (Süper Lig)
18.02.2016 – Galatasaray vs. Lazio Rom 1:1 (Europa League)
13.02.2016 – Mersin Idmanyurdu vs. Galatasaray 2:1 (Süper Lig)
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