Giro d’Italia 2018 Favoriten, Wetten & Wettquoten

Giro d’Italia 2018 – Infos, Favoriten & Wettquoten

Wenn das Wetter draußen wieder schöner wird und der Sommer sich langsam ankündigt, dann ist im Radsport die Zeit der großen europäischen Rundfahrten angebrochen. Bevor es mit der Tour de France und der Vuelta a Espana weitergeht, liegt der Fokus erst einmal auf dem Giro d’Italia. Zum 101. Mal wird die Italien-Rundfahrt in diesem Jahr ausgetragen. Der Giro hält dieses Jahr eine besondere Strecke parat, denn die ersten drei Etappen werden in Israel gefahren und damit erstmals außerhalb von Europa. Die Rundfahrt startet mit einem Einzelzeitfahren in Jerusalem und zwei Teilstücken in Richtung Tel Aviv und Eilat. Nach drei Etappen gibt es den ersten Ruhetag, den die 22 eingeladenen Teams dazu nutzen müssen, nach Italien zu reisen, denn ab der vierten Etappe findet der Giro wieder auf italienischem Boden statt.

Inhaltsverzeichnis

Insgesamt stehen 21 Etappen auf dem Plan. Dabei gibt es wie immer zahlreiche Flachetappen, in denen sich die Ausreißer und die Sprinter zeigen werden. Insgesamt stehen neben zwei Zeitfahren aber auch insgesamt acht Bergetappen auf dem Plan, wo sich in aller Regel die Spreu vom Weizen trennt. Das Ziel ist am 27. Mai die ewige Stadt Rom. Im Kampf um das Maglia Rosa, das rosa Trikot, soll heißen um den Gesamtsieg, erwarten die Buchmacher einen Zweikampf zwischen dem viermaligen Toursieger Chris Froome aus Großbritannien und dem Titelverteidiger Tom Dumoulin aus den Niederlanden. Dem jungen Kolumbianer Miguel Angel Lopez, Thibaut Pinot aus Frankreich sowie dem Lokalmatador Fabio Aru werden noch Außenseiterchancen zugerechnet. Damit hätten wir den engsten Favoritenkreis aber auch schon beisammen.

Von den deutschsprachigen Fahrern ist nicht zu viel zu erwarten. Die starken Sprinter um Marcel Kittel und Andre Greipel sind nicht mit am Start. Dafür wird Zeitfahr-Spezialist Tony Martin antreten und alles daran setzen, sich in Jerusalem beim Prolog womöglich in das Maglia Rosa zu fahren. Die deutschen Hoffnungen ruhen eher auf dem deutschen Team Sunweb mit Tom Dumoulin. Allerdings wird sich der Niederländer wohl zahlreichen Attacken von Herausforderer Chris Froome ausgesetzte sehen. Das dürfte wahrscheinlich das Duell dieser Italien-Rundfahrt sein. Der Auftakt zum 101. Giro d’Italia erfolgt am 04.05.2018 mit dem Einzelzeitfahren in Jerusalem und endet am 27.05.2018 mit der letzten Etappe in Rom.

Die Favoriten beim Giro d’Italia 2018

Chris Froome
Erfolge beim Giro d’Italia: Platz 36 im Jahr 2009
Größte Erfolge: Vierfacher Sieger der Tour de France, Sieger der Vuelta a Espana 2017
Team Sky

Der Giro passte bis jetzt nicht so richtig in den Terminkalender von Chris Froome. Seine Priorität liegt ganz alleine auf der Tour de France. Weil zwischen Giro und Tour in diesem Jahr, bedingt durch die Überschneidung mit der Fußball-WM, aber eine Woche mehr liegt als üblich, hat sich der Brite dazu entschieden, nach 2010 wieder einmal an der Italien-Rundfahrt teilzunehmen.

Wer viermal die Tour de France gewonnen hat und amtierender Champion der Vuelta a Espana ist, der sollte auch als großer Favorit in den Giro gehen. Nach Bernard Hinault könnte es wieder einmal einen Fahrer geben, der gleichzeitig alle drei Titel bei den Grande Tours hält. Das ist vorher überhaupt erst zwei Radsportlern gelungen. In dieser Saison hat Chris Froome bisher nur seinen Formaufbau vorangetrieben. Bei der Vuelta a Andalucia wurde er Zehnter und bei der Tour of the Alps reichte es bereits zu Platz vier. Richtig ernst wird es jetzt aber erst beim Giro und dass der Brite diese Gelegenheit beim Schopfe packen will, machen seine Aussagen deutlich: “Der Giro ist etwas ganz Besonderes und steckt voller Geschichte. Ich freue mich, nach fast einem Jahrzehnt wieder dabei zu sein. Natürlich gibt es immer ein gewisses Risiko, den Giro vor der Tour angehen zu wollen. Aber ich würde es für den Rest meines Lebens bereuen, wenn ich es nicht versuchen würde.”

Tom Dumoulin
Erfolge beim Giro d’Italia: Sieger 2017
Größte Erfolge: Sieger Giro d’Italia 2017, Silber im Zeitfahren bei Olympia 2016, Weltmeister im Zeitfahren 2017
Team Sunweb

Erst seit rund zwei Jahren ist Tom Dumoulin in die absolute Weltklasse aufgestiegen. Schon vorher war der Holländer ein exzellenter Zeitfahrer, aber den Durchbruch schaffte er mit Silber im Zeitfahren bei den Olympischen Spielen in Rio. Diese Medaille hat ihm offenbar den Aufwind gegeben, um beim Giro 2017 den ersten Gesamtsieg eines Holländers überhaupt einzufahren. Als Titelverteidiger gehört er nun zu den Favoriten in diesem Jahr. Seine Stärken liegen vor allem in den Zeitfahren, wo er 2017 Weltmeister wurde. Wenn er es schafft, in den Bergen an Chris Froome dranzubleiben, dann könnte das deutsche Team Sunweb wieder eine Top-Platzierung nach Hause bringen, vielleicht sogar den erneuten Sieg. Bisher ist der Holländer in dieser Saison aber noch nicht richtig in Schwung gekommen. Bei der Abu Dhabi Tour, bei Tirreno-Adriatico und bei den Frühjahrsklassikern konnte er noch nicht überzeugen. Vielleicht hat er sich seine Erfolge erneut für den Giro aufgehoben.

Miguel Angel Lopez
Erfolge beim Giro d’Italia: noch nicht am Start
Größte Erfolge: Platz acht bei der Vuelta a Espana 2017
Team Astana

Der Kolumbianer gehört mit seinen 24 Jahren noch zu den Nachwuchskräften im Peloton. Seine internationalen Erfolge sind daher auch noch relativ überschaubar. Ein Ausrufezeichen hat er aber in der letzten Saison bei der Vuelta gesetzt, als er bester Nachwuchsfahrer wurde und in der Gesamtwertung den achten Platz belegte. Miguel Angel Lopez hat in dieser Saison bereits einige Etappenrennen hinter sich gebracht. Bei der Oman-Tour und auch bei der Abu Dhabi Tour gewann er jeweils die Nachwuchswertung. Bei der Abu Dhabi Tour reichte es in der Gesamtwertung zum dritten Platz. Eben jenen dritten Rang belegte der Kolumbianer auch bei der Generalprobe für den Giro. Bei der Tour of the Alps wurde er Dritter und hat auch dort mit einem Tagessieg wieder auf sich aufmerksam gemacht. Noch befindet sich Miguel Angel Lopez in der Entwicklung und der Giro kommt dieses Jahr vielleicht noch zu früh. Die Zukunft dürfte aber eine Menge für den Kolumbianer bereithalten.

Thibaut Pinot
Erfolge beim Giro d’Italia: Platz vier im Jahr 2017
Größte Erfolge: Platz drei bei der Tour de France 2014, Sieger Tour of the Alps 2018
Team Groupama FDJ

Auch Thibaut Pinot ist noch vergleichsweise jung, doch mit seinen 27 Jahren hat er sich bereits in den Favoritenkreis beim Giro gefahren. Bereits 2014 landete der Franzose in der Gesamtwertung der Tour de France auf dem dritten Rang. Das dürfte bis heute der größte Erfolg seiner Karriere gewesen sein. 2016 war er der letzte Sieger des inzwischen eingestellten Criterium International. 2017 holte er sich dann den Gesamtsieg bei er Tour de l’Ain. Außerdem fuhr er im vergangenen Jahr mit Rang vier knapp am Podium des Giro vorbei. Heuer scheint er noch einmal ein wenig stärker einzuschätzen zu sein. Im April gewann er die Generalprobe für den Giro und triumphierte erstmals bei der Tour of the Alps. Dort hat er deutlich gemacht, dass vor allem in den Bergen mit ihm zu rechnen ist. Das Profil mit acht Bergankünften beim diesjährigen Giro könnte ihm auf den Leib geschneidert sein. Thibaut Pinot ist auf jeden Fall ein aussichtsreicher Kandidat, sollten Froome und Dumoulin Schwächen zeigen.

Fabio Aru
Erfolge beim Giro d’Italia: Platz zwei im Jahr 2015
Größte Erfolge: Sieger der Vuelta a Espana im Jahr 2015
UAE Team Emirates

Fabio Aru ist die große Hoffnung der italienischen Radsportfans. Er hat bereits unter Beweis gestellt, dass er eine der großen Rundfahrten gewinnen kann. 2015 triumphierte er bei der Vuelta a Espana. Beim Giro hat er den Gesamtsieg zweimal hauchdünn verpasst, als er 2014 Dritter und 2015 sogar Zweiter wurde. Nun könnte Fabio Aru auch in der Heimat an der Reihe sein. Allerdings fehlt ihm 2018 noch ein wenig die Topform. Mit der Abu Dhabi Tour, Tirreno-Adriatico, der Volta Ciclista a Catalunya und der Tour of the Alps hat er in dieser Saison bereits vier kleinere Rundfahrten absolviert, dabei aber nicht wirklich gut abgeschnitten. Sein bestes Resultat war der sechste Platz bei der Tour of the Alps. In dieser Verfassung wird er beim Giro die italienischen Träume nicht erfüllen können. Gerade beim Giro erwarten wir aber eine Steigerung, vor allem durch den enormen Zuspruch der Fans und Medien in der Heimat. Für uns ist Fabio Aru nicht der Top-Favorit, aber er könnte bei optimalem Verlauf sicher vorne mit dabei sein.

Domenico Pozzovivo
Erfolge beim Giro d’Italia: Platz fünf im Jahr 2014
Größte Erfolge: Platz fünf beim Giro d’Italia im Jahr 2014
Bahrain Merida

Domenico Pozzovivo ist das zweite heiße Eisen, das die Italiener im Feuer haben. Der 35-jährige Routinier läuft immer dann zu guter Form auf, wenn es in Richtung Giro geht. Während andere Fahrer eher die Tour de France als Saisonhöhepunkt sehen, liegt der Fokus beim Italiener ganz klar auf der großen Heim-Rundfahrt. Fünfmal erreichte er beim Giro bereits einen Platz unter den Top Ten. Sein bestes Resultat erzielte er 2014 mit dem fünften Platz. In der letzten Saison reichte es zu Rang sechs. Zu Beginn des Jahres ist Domenico Pozzovivo bei einigen Rundfahrten nur mitgeradelt. Im April hat er aber gezeigt, dass auch heuer beim Giro wieder mit ihm zu rechnen ist. Bei der Tour of the Alps fuhr er auf den zweiten Platz. Anschließend holte er sich beim Klassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich den fünften Rang. In dieser Form ist der Italiener ein Kandidat, der sicher in der Gesamtwertung vorne mit dabei ist. Auf den Gesamtsieg von Domenico Pozzovivo würden wir aber eher nicht wetten.

Johan Esteban Chaves
Erfolge beim Giro d’Italia: Platz zwei im Jahr 2016
Größte Erfolge: Platz zwei beim Giro d’Italia im Jahr 2016, Platz drei bei der Vuelta a Espana im Jahr 2016
Mitchelton Scott

Johan Esteban Chavez wurde immer zugetraut, ähnliche Erfolge wie sein Landsmann Nairo Quintana einzufahren. Inzwischen ruhen die kolumbianischen Hoffnungen eher auf den Schultern von Miguel Angel Lopez. Dennoch ist Chavez durchaus zuzutrauen, dass er beim Giro eine Duftmarke setzt. Immerhin wurde er bei der Italien-Rundfahrt vor zwei Jahren hinter dem Italiener Vincenzo Nibali Zweiter. Anschließend holte er noch Rang drei bei der Vuelta. Der 28-jährige weiß also, wie er die großen Rundfahrten anzugehen hat. Mehr als ein Außenseiter wird er aber heuer beim Giro nicht sein, denn dafür erscheint die Konkurrenz einfach zu stark. In dieser Saison gewann der Kolumbianer die Herald Sun Tour in Australien. Bei der Katalonien-Rundfahrt und auch bei Paris-Nizza wusste Johan Esteban Chavez allerdings nicht zu überzeugen. Ein Platz im Bereich der Top Ten, vielleicht sogar bis Platz sechs erscheint möglich. Viel mehr dürfte für den Kolumbianer aber nicht drin sein.

Simon Yates
Erfolge beim Giro d’Italia: noch nicht am Start
Größte Erfolge: Platz drei bei der Vuelta a Espana im Jahr 2016
Mitchelton Scott

Auch Simon Yates fährt im Team Mitchelton Scott. Von daher streitet sich der Brite mit Johan Esteban Chavez um die Kapitänsrolle im Team. Vielleicht beflügeln sich die beiden auch gegenseitig, vor allem in den Bergen. Dabei war Simon Yates eher auf der Bahn zu Hause und 2013 Weltmeister im Punktefahren. Inzwischen hat er seine Klasse aber auch schon auf der Straße und dabei speziell bei den großen Rundfahrten unter Beweis stellen können. Vor zwei Jahren stand er mit Rang drei bei der Vuelta a Espana auf dem Podium. Das scheint heuer beim Giro aber eher nicht möglich zu sein, wenngleich der Formanstieg in diesem Jahr deutlich erkennbar ist. Bei der Volta a la Comunitat Valenciana und bei der Abu Dhabi Tour kam er zwar über die Statistenrolle nicht hinaus, aber bei Paris-Nizza fuhr er in der Gesamtwertung auf Rang zwei. Mit Platz vier bei der Katalonien-Rundfahrt konnte er seine gute Form noch einmal bestätigen. Ob das beim Giro für ein Top-Resultat reicht, wagen wir aber dennoch zu bezweifeln.

 

Prognose & Wettbasis-Trend – Giro d’Italia 2018

So wie es ausschaut, wird es beim Giro d’Italia einen Zweikampf zwischen Chris Froome und Vorjahressieger Tom Dumoulin geben. Der Holländer ist in den Zeitfahren stärker, während beim Briten das Gesamtpaket stimmt und er vor allem in den Bergen die Zeit herausfahren kann. Chris Froome wird versuchen, als erster Fahrer seit dem legendären Bernard Hinault alle drei großen Rundfahrten binnen zwölf Monaten zu gewinnen. Das Hauptaugenmerk liegt aber weiterhin auf der Tour de France. Sollte es also Rückschläge für den Briten geben, können wir uns auch vorstellen, dass er den Giro vielleicht für die Tour herschenken wird. Neben den beiden Top-Favoriten würden wir wohl dem Franzosen Thibaut Pinot die besten Chancen zurechnen. Immerhin hat er im April die Tour of the Alps in Italien bereits gewonnen. Ansonsten wird sich zeigen, wozu der Italiener Fabio Aru in der Lage ist und was der Kolumbianer Miguel Angel Lopez leisten kann. Außerhalb dieser fünf Fahrer sehen wir aber im Grunde genommen niemanden, der um den Sieg mitfahren kann.

Die Wettquoten machen deutlich, dass auch die Buchmacher von einem Zweikampf zwischen Chris Froome und Tom Dumoulin ausgehen. Die Quoten für den Briten und den Holländer liegen nur um den Wert 0,5 auseinander. Es könnten also heiße drei Wochen in Italien werden. Wir gehen davon aus, dass Chris Froome der stärkste Fahrer im Feld ist. Mit der Portion Extra-Motivation, alle drei Titel bei den großen Rundfahrten zu vereinen, sollte der Brite wohl kaum schlagbar sein. Die Wettquoten könnten bei einer dreiwöchigen Rundfahrt allerdings gerne auch ein wenig höher liegen, aber insgesamt würden wir wohl dennoch auf den ersten Giro-Titel von Chris Froome wetten.

Beste Wettquoten* für den Sieg beim Giro d’Italia 2018

Chris Froome: 2.50 @Bet365
Tom Dumoulin: 3.00 @Bet365
Miguel Angel Lopez: 5.50 @Bet365
Thibaut Pinot: 8.00 @Bet365
Fabio Aru: 9.00 @Bet365
Domenico Pozzovivo: 23.00 @Bet365
Johan Esteban Chavez: 29.00 @Bet365
Simon Yates: 34.00 @Bet365

(Wettquoten 02.05.2018.2018 um 8:00 Uhr)

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