18+ | Spiele mit Verantwortung | AGB gelten | Glücksspiel kann abhängig machen | Wir erhalten eine Provision von den hier angeführten Buchmachern.

Bundesliga-Wetten

Gonzalo Castro über irre Pferde-Stories mit Arturo Vidal: „War unser tägliches Nachtprogramm“

Philipp Stottan  6. April 2025
Gonzalo Castro
Gonzalo Castro jubelt mit Sinkiewicz und Vidal bei Leverkusen. (© Associated Press / Alamy Stock Photo)

Über 500 Spiele absolvierte Gonzalo Castro auf höchstem Niveau, hat in seiner Zeit im Fußball einiges erlebt.

Neben Titelkämpfen Leverkusen und dem BVB, gab es aber auch Abstiegsangst und 2. Liga mit Stuttgart oder Bielefeld. Im Interview spricht Castro über seine pärgendsten Erlebnisse.

Warum der 37-Jährige den aktiven Fußball zurückgekehrt ist und wo er seine Zukunft sieht, was er ein seiner Karriere geändert hätte, irre Pferdegeschichten mit Arturo Vidal, seine Beziehung zu Thomas Tuchel nach dem Bus-Anschlag beim BVB, sein bester Mitspieler, warum er nie zu den Bayern oder nach Spanien gewechselt ist und vieles mehr!

 


Video: Moderator Carsten Fuß und Tipp-Experte Marcel Niesner besprechen mit Pokalsieger Gonzalo Castro das DFB-Pokal Halbfinale VfB Stuttgart vs. RB Leipzig. (Quelle: YouTube / Wettbasis)

 

Gonzalo Castro über Zukunft als Trainer: „Schreckt mich ab“

 
Wettbasis: Gonzalo Castro war Nationalspieler, lange bei Leverkusen, lange bei Dortmund, aber eben auch bei Bielefeld gespielt. Guten Tag, Herr Castro.

Gonzalo Castro: „Hallo! Guten Tag.“

 
Sie haben tatsächlich eigentlich Ihre Karriere beendet, aber jetzt tauchen Sie wieder in der Kreisliga B auf. War die Ablöse-Beteiligung so hoch?

Castro: „Es war schon schwer zu stemmen alles, aber haben sie dann doch hinbekommen in der Kreisliga B.“

 
Aber aus welchen Gründen? Wollen Sie sich fit halten? Oder sagen Sie Nein, ohne Fußball geht gar nichts?

Castro: „Ich habe ja jetzt ungefähr zweieinhalb Jahre nicht gespielt, oder eben nur ein paar Traditionsmannschaften gespielt in Leverkusen. Aber irgendwann juckt es doch in den Füßen. Ich kenne den Verein schon sehr, sehr lange, ich habe da direkt neben dran gewohnt. Da sind noch ein oder zwei, die ich kenne.

Und dann kam das eine zum anderen irgendwie zustande. Deswegen habe ich gesagt, komm, ich versuchs mal, mich ein bisschen fit zu halten, zweimal die Woche mit Sonntags-Spiel, dass wir da ein bisschen wieder den gleichen Rhythmus kriegen.“

 
TuS Roland Bürrig, ist es richtig? Wo ist er denn genau, der Verein.

Castro: „Ja, ganz richtig. Der ist in Leverkusen. Ein kleines Dörfchen in Leverkusen. Ein kleiner Ort.

Da habe ich sehr lange gewohnt. Meine Eltern, meine Geschwister wohnen noch da. Von daher kenne ich den Verein auch und dann hab ich mal gesagt, ich tu mal ein bisschen was für den Körper.“

 
Das sind Sie jetzt Torschützenkönig, oder spielen Sie nach wie vor im Mittelfeld?

Castro: „Nein, nein, das wird sich auch nie ändern, dass ich Torschützenkönig werde. Da habe ich auch erst zwei Spiele gemacht. Ein bisschen spät angefangen.

Im März hat die Rückrunde angefangen und dann erst nach Karneval, damit die Mannschaft nüchtern zu den Spielen kommt. Aber ich gebe mein Bestes, um auch mal ein Törchen zu schießen. Aber ich glaube, das wird sich nicht mehr ändern.

 
Sie haben ja auch eine Ausbildung gemacht zum Sportkaufmann. Ist das jetzt so das Ziel, was Sie demnächst ansteuern oder wie sind Ihre Pläne?

Castro: „Nein, ich glaube das war mehr gezwungenermaßen von meiner Mutter. (lacht) Ich glaube nicht, dass ich da zurückkehren werde in den Beruf. Ich muss ehrlich gestehen, ich weiß auch nicht mehr sehr viel, was ich da gemacht habe.

Ist schon ein paar Jahre her. Aktuell mache ich den Kurs zum Sportmanagement beim DFB und DFL. Der ist aber jetzt im Mai zu Ende.“

 
Und da soll es hingehen. Also Management?

Gonzalo Castro: „Genau, in die Richtung, Kaderplanung, Management. Da sehe ich mich eher. Trainer war auch eine Option, ob ich es mache oder nicht. Aber die Scheine, die man erst mal alle dafür machen muss, das schreckt ein bisschen ab.“

 

Castro über Nationalteam-Position: „Das wollte ich nicht“

 
Lukas Sinkiewicz, den kennen Sie ja auch noch ganz gut. Der hat mal über Sie gesagt: Eigentlich hatte der alles, um ein gefeierter Nationalspieler zu werden. Klar, Sie waren Nationalspieler, aber jetzt eben so auch als Stammspieler und auch bei großen Turnieren dabei. Glauben Sie, er hat recht?

Castro: „Das ehrt mich natürlich sehr, dass so eine Person wie Sinke das über mich sagt. Klar hätte ich vielleicht ein paar mehr Spiele machen können, gar keine Frage. Aber da stand immer zur Debatte rechts hinten, das wollte ich nicht.

Ich bin halt über die Karriere meiner Linie treu geblieben und habe jetzt vor zweieinhalb Jahren die Karriere aufgehört und konnte da so ein bisschen reflektieren und war auch glücklich über die Entscheidung und habe keinen Punkt, wo ich jetzt sage, Oh Mist, hätte ich doch mal lieber. Ich bin sehr, sehr zufrieden aus der Karriere rausgegangen.“

 
Also Sie sagen, das war das, also genauso wie ich es gelebt habe und auch die Entscheidungen die ich getroffen habe. Da gibt es eigentlich überhaupt keine Regrets.

Castro: „Ja, also, es gibt zwei, drei andere Sachen, die ich vielleicht – später ist man immer so ein bisschen schlauer – gemacht hätte. Aber grundsätzlich zur Nationalmannschaft, klar hätte ich ein paar mehr Spiele gehabt oder gerne gehabt, aber ich bin jetzt nicht todtraurig, dass ich jetzt nur fünf Spiele habe.“

 
Sie haben in Ihrer Karriere unglaublich viele Mitspieler gehabt. Einer, der nun wirklich besonders war, war Arturo Vidal. Das war ja schon auch ein irrer Vogel und großer Pferdeliebhaber. Welche Geschichte haben Sie mit ihm noch so in Erinnerung?

Castro: „Ich hatte das große Vergnügen, zwei oder drei Jahre mit ihm das Zimmer zu teilen. Vor Heimspielen und Auswärtsspielen, das war auf jeden Fall sehr, sehr lustig.

Weil, wie Sie schon gesagt haben, er ein Pferdeliebhaber ist und früher gab es nicht die Handys oder das Internet wie jetzt, also musste halt ein Freund von ihm quasi an die Box von der Rennsport-Anlage gehen, das Handy da dran halten, auf Lautsprecher und so konnte er mithören, wie sein Pferd geritten ist.

Das war aber auch durch die Zeitverschiebung dann zwei oder drei Uhr nachts. Also es war schon sehr laut und sehr lustig.“

 
Also Sie waren im Zimmer und er hat über einen Freund den Herzschlag seines Pferdes gehört. Habe ich das jetzt richtig verstanden?

Castro: „Ja genau. Er hat den Freund oder zwei Freunde in Chile gehabt, die immer bei der Pferderennbahn waren. Die hatten ein Handy gehabt, das auf Lautsprecher, da wiederum an den Lautsprecher von der Anlage dran gehalten, damit er weiß wie sein Pferd geritten ist.

Früher gab es halt keine Liveticker oder irgendwie Videos oder sonst was, wie die Pferde geritten sind oder welche Platzierung sie hatten. Deswegen mussten sie es halt so machen.

Es war auf jeden Fall sehr laut. Ich weiß nicht, was er da zugerufen hat. Ich war da schon halb am schlafen oder versuchte zu schlafen, aber er war auf jeden Fall sehr laut. Das war so, es war unser tägliches Nachtprogramm.“

 

 
Wusste der Trainer davon?

Castro: „Weiß ich nicht. Also ich habe nichts gesagt. Es könnte sein, aber dann am nächsten Tag hat er Leistung geliefert. Deswegen konnte der Trainer nicht viel sagen.“

 
Ansonsten haben Sie sich offensichtlich gut verstanden und haben Sie Spanisch miteinander geredet?

Castro: „Genau dadurch. Durch die Sprache alleine musste ich, oder habe ich für ihn viel übersetzt, auch im Training oder auch außerhalb des Trainings, weil er ganz alleine kam, glaube ich.

Seine Mama kam die ersten Wochen, aber sonst war er sehr alleine hier in Leverkusen. Er hat ja fast direkt neben dem Stadion gewohnt. Da konnte ich ihm auf jeden Fall ein bisschen helfen.“

 
Haben Sie noch Kontakt? Also der hat ja auch noch mal ein paar Schleifen gedreht. Also wie gesagt, in Italien und in Südamerika.

Castro: „Nicht mehr so viel. Es verschiebt sich halt natürlich, jeder hat seine Familie, seine Interessen. Ich weiß auch gar nicht im Moment wo er war. Er war in Brasilien, glaube ich, zuletzt noch irgendwo in Corinthians hat er noch gespielt, aber sehr sporadisch.

Durch die Zeit verliert man sich dann aber auch. Und durch die Reisen und durch die Zeitzonen ist es immer sehr, sehr schwer, Kontakt zu halten.“

 
Er hat unglaublich viele Tattoos. Gibt es irgendein spezielles, was Sie in Erinnerung haben?

Gonzalo Castro: „Von seinen Pferden. Also tatsächlich glaube ich, er hatte damals noch zwei oder drei Pferde, jetzt sind es bestimmt ein bisschen mehr. Da hatte er zwei Tattoos am Bauch von seinen Pferden, das weiß ich noch, die waren aber nicht sehr gut gestochen.“

 
Die sahen dann aus wie welche Tiere?

Castro: „Eher wie Nilpferde, muss ich sagen. (lacht)

Das, was ihn ausgezeichnet hat, war sein Kampfwille und sein Wille, immer alles zu geben. Und in jedem Spiel auch sein Leben zu lassen. Du wusstest, wenn er an deiner Seite ist oder mit dir im Team, man kann sich auf ihn verlassen. Immer nah dran an der gelb-roten Karte oder roten Karte, aber er war schon ein sehr, sehr guter Mitspieler.“

 

Didi Hamann im ausführlichen Interview

 

Castro über besten Mitspieler: „Das Talent habe ich nie wieder gesehen“

 
Sie haben auch mit Ballack, Son, Berbatov, so vielen Kickern gespielt. Jetzt legen Sie sich bitte einmal fest, wer war der Beste, mit dem Sie gekickt haben?

Castro: „Also ich sag mal so, das größte Talent war Ousmane Dembele. Das war unglaublich, was er da die zwei Jahre, oder sagen wir mal 1,5 Jahre, die er hier in Dortmund war, gespielt hat. Das war echt unglaublich, was der für Fähigkeiten hatte, vor allem mit seinen beiden Füßen.

Es war ja nie zu sehen, welcher der starke Fuß ist. Der wechselt ja die Füße wie die Unterhosen. Das habe ich auch danach nicht mehr gesehen, was er für ein Talent hat oder was er mitbekommen hat vom lieben Gott, was er mit seinen zwei Füßen machen kann.“

 
Das Talent ist das eine, aber das immer auf die Straße zu bringen, ist ja das andere.

Castro: „Klar, in Dortmund hat er das geschafft, dann Barcelona war vielleicht ein Schritt zu früh noch für ihn. Der hätte vielleicht noch ein, zwei sich in Dortmund entwickeln können. Aber klar, wenn man so ein Angebot hat von Barcelona, kann man ihm das nicht übel nehmen. Die Art und Weise, klar das, darüber kann man streiten, aber das ist Vergangenheit.

Jetzt kriegt er das wieder hin in Paris. Ich glaube, dass Luis Enrique ihn wieder verletzungsfrei bekommen hat und auch, dass er seine PS irgendwie auf die Straße bringt. Man sieht einfach, dass er, wenn er in der Mannschaft ist, einfach einen riesen Mehrwert hat und dass er da der Mannschaft helfen kann.“

 
Wenn man noch mal auf Ihre Kernzeit in Leverkusen zu sprechen kommt, denn Simon Rolfes war ja auch einer, mit dem Sie viele Spiele und viel Zeit verbracht haben. Hättest Sie jemals gedacht, dass der Geschäftsführer Sport wird?

Gonzalo Castro: „Ja, er war schon immer einer, der vorangeht, der schon immer wusste, was er will. Nach der Karriere war er, so ein bisschen mal, ich würde nicht sagen, verschwunden, aber er hat Sachen ausprobiert.

Und letztendlich hat man gesehen, dass es genau sein Ding ist, dass er in Leverkusen geschäftsführender Sportdirektor und dann Geschäftsführer wurde. Das ist dann genau seine Kernkompetenz, wo er seine besten Stärken hat auf jeden Fall.“

 

Castro über Tuchels Weichei-Sager: „Kann ich mir nicht vorstellen“

 
Vor kurzem lief nochmal eine Dokumentation über diesen Anschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund. Sie waren ja dabei. In diesem Zusammenhang sagte dann aber der damalige Trainer Thomas Tuchel also über einige Spieler, Marco Reus und Sie, das seien Weicheier. Können Sie das irgendwie nachvollziehen?

Gonzalo Castro: „Ich weiß nicht. Ich war nicht im Bus, das muss man erst mal sagen. Ich war auf dem Weg zum Stadion, weil ich verletzt war an dem Tag. Ich weiß nicht, ob er es gesagt hat oder nicht. Das wurde ja immer von vielen Zeitungen zitiert und alles aber ich habe ein sehr, sehr gutes Verhältnis zu Thomas Tuchel.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass er so was in der Art gesagt hat. Keine Ahnung, das wissen nur die Leute, die da irgendwie dabei waren. Aber es war natürlich ein Tag oder eine Woche, die halt sehr, sehr schwer war und auch nicht nachvollziehbar, warum man sowas gemacht hat.“

 
Und vor allen Dingen aber auch nicht, warum dann gespielt wurde, oder?

Castro: „Das war halt am nächsten Tag das große Problem, weil die UEFA da so ein bisschen Druck gemacht hat. Klar, der Verein ist dann unter Zugzwang. Wenn wir nicht angetreten wären, hätten wir das Spiel 2:0 verloren. Wenn man es so sieht, haben wir sowieso verloren, dann hätten wir es auch absagen können.

Aber nein, nicht nachvollziehbar, warum man nicht einen anderen Termin ein paar Tage später genommen hat. Ich kam morgens in die Kabine, die Jungs haben vielleicht zwei Stunden geschlafen und hatten dann abends noch gespielt. Sogar gut gespielt, für die Umstände, die da am Tag zuvor passiert sind.

Von daher es ist sehr, sehr fragwürdig. Aber es ist halt leider so im Fußball, dass man eng getaktete Termine hat und keinen Termin verschieben kann.“

 
Ein gutes Verhältnis haben Sie zu Thomas Tuchel, jetzt ist er englischer Nationaltrainer. Ist das vielleicht sogar gut für die Deutschen, dass er nicht bei Deutschland Nationaltrainer geworden ist?

Castro: „Wir haben ja einen sehr guten Trainer mit Julian Nagelsmann, der macht einen großartigen Job. Und ich glaube, dass Thomas Tuchel sein Soll so ein bisschen auch erfüllt hat, als Cheftrainer der Vereine. Er hatte sehr, sehr gute Vereine, ist Champions-League-Sieger geworden mit Chelsea.

Ich glaube, dass er auf jeden Fall den Engländern den Kick geben kann, mit der Truppe, die sie ja immer jahrelang haben, da vielleicht mal einen Titel zu holen.“

 

5 Facts zu Julian Nagelsmann

 
Er hat relativ viel kontroverse Meinungen zu hören bekommen. Also sowohl von Lothar Matthäus, als auch von Philipp Lahm. Die Persönlichkeit ist offensichtlich schwierig zu packen. Sehen Sie das genauso?

Castro: „Es ist kein einfacher Typ, also er eckt schon an und er will auch anecken, weil er einfach so als Typ ist. Er war schon immer so und es war zur Dortmunder Zeit oder zur Mainzer Zeit so. Man muss aber einfach wissen, wie er es meint, was er damit bezwecken will.

Das hat er über die letzten Jahre auch gemacht. Aber man sieht, ihn interessieren ja nicht die Meinung anderer Leute. Von daher ist es seine Marschroute, seine Richtung und er hat auf jeden Fall ein Ziel vor Augen, was er bezwecken will. Und dafür, da tut er alles.“

 
Also zusammenfassend, das geht ihm am Popo vorbei, was die anderen denken und sagen.

Castro: „So ziemlich. Ich gehe davon aus, also er eckt schon gerne an, er mag es auch so Reibereien zu haben, zu diskutieren und Sachen zu hinterfragen. Er ist ein sehr, sehr kritischer Mensch, der sehr viel auf Kleinigkeiten achtet.

Deswegen eckt er auch so viel an, hat ja in Deutschland auch Sachen dann auch gesagt, aber er ist so als Typ. Man muss wissen, wie er ist, wenn man ihn einstellt.“

 
Haben Sie noch Kontakt zu ihm?

Castro: „Ab und zu. Aber das ist auch durch die Zeit beschränkt, weil er sehr viel zu tun gehabt hat. Davor mit der Vorbereitung auf seine Teams und alles, aber ab und zu haben wir Kontakt.“

 
Sie standen damals vor der Entscheidung Borussia Dortmund oder Bayern München, dann ist es Borussia Dortmund geworden. Warum?

Gonzalo Castro: „Letztendlich war der Kontakt zu Dortmund viel, viel früher. Das war nach dem Jahr von Kloppo, wo sie noch in den Europa-League-Wettbewerb reinkamen. Da war schon alles unterschrieben in Dortmund. Und dann kam Michael Reschke, Kaderplaner in München und hatte mich angerufen und meinte, wie sieht es aus?

Da hatte ich aber schon in Dortmund unterschrieben. Das war, glaube ich, sogar einen Tag später. Er meinte, dass Pep noch einen Spieler suchte und ich habe gesagt, das geht leider nicht. Ich habe schon in Dortmund unterschrieben.“

 

 
Und dann waren ja immer mal Kontakte zu spanischen Vereinen. Wer wollte eigentlich mehr, dass Sie mal in Spanien spielen? Die Eltern oder Sie?

Castro: „Nein, ich wollte schon. Meine Eltern hätt’s gefreut, meine Familie in Spanien hätte es gefreut. Aber ich wollte schon immer in Spanien spielen. Es war immer das große Ziel, aber es hat sich einfach nie ergeben, bezüglich Vereine oder Zeitpunkt der Vereine, für die ich spielen wollte und interessant waren für mich. Und es hat sich dann nicht ergeben.

Es gab Kontakte, es war immer so ein bisschen im Gespräch, aber es war nie konkret richtig. Aber es gab immer Kontakte. Allein durch meine spanischen Wurzeln gab es immer Kontakt zu Vereinen, aber es wurde nie richtig konkret.“

 

Castro über Manuel Friedrich: „Wilder Vogel, hatte mit Fußball nix zutun“

 
Leverkusen, Stuttgart, die spielen heutzutage einen attraktiven, schnellen Ballbesitzfußball. Würden Sie sich in diesen Teams heute auch noch sehen oder denken Sie, das wäre genau mein Ding?

Castro: „Vom Fußballerischen auf jeden Fall, klar. Das ist genau das, was ich am Fußball mag. Dieses Spielerische, Lösungen finden ohne lange Bälle. Das zeigt Leverkusen jetzt über ein paar Jahre, auch der VfB Stuttgart mit mit Sebastian Hoeneß. Also von daher, das wären auf jeden Fall Vereine, wo ich mich gesehen hätte.“

 
Zum VfB Stuttgart sind Sie ja gegangen. Damals war Markus Weinzierl Trainer. Da ist ja auch relativ viel Kurioses im Umlauf. Hatten Sie auch eine verrückte Begebenheit?

Castro: „Wir haben uns eigentlich relativ gut verstanden. Ich habe auch relativ viele Spiele in den Monaten, wo er da war, gespielt. Nach Korkut sollte er so ein kleiner Weckruf sein, aber es hat dann leider nicht geklappt, dass wir da irgendwie noch mal die Kurve kriegen kam.

Leider, leider. Mit der Truppe, die wir hatten, hätten wir eigentlich nicht absteigen sollen. Aber ja, es ist leider so passiert.“

 
Aber auch er ist schon ein spezieller Charakter, oder?

Gonzalo Castro: „Also es geht. Ich habe schon schlimmere Charaktere in Fußball erlebt.“

 
Wen?

Castro: „Nein, nicht schlimmere, aber eben auch andere Charaktere.“

 
Wer ist besonders steil gegangen? Manuel Friedrich?

Castro: „Also von den Spielern her, da könnte ich ein ganzes Buch drüber schreiben, aber bei den Trainern…“

 
Sagen Sie uns nur eine Zeile, die Überschrift.

Castro: „Manuel Friedrich hat natürlich ein besonderes Kapitel bei mir im Buch auf jeden Fall. Ein ganz, ganz wilder Vogel.“

 
Ein Beispiel?

Castro: „Dass er eigentlich mit Fußball nix zutun hatte. Also vom Wissen her. Vom Fußballerischen auf jeden Fall, aber vom Wissen her.

Der hätte dir keine drei Namen vom Gegner sagen können, aber war ihm auch egal. Der hat schon Fußball gemocht. Aber bei ihm war das so Mittel zum Zweck. Er konnte es gut, war ein guter Verteidiger, aber man wusste ganz genau, wenn er kein Fußball mehr spielt, wird er auch keinen Ball mehr anfassen muss. Ist auch so.“

 
Worüber hat er dann gesprochen?

Castro: „Eine Sache war Golf, in der Zeit wo ich da war. Golf und Immobilien hat er sehr viel gemacht. Er konnte gut spielen und er wusste viel, cleverer Junge. Aber Fußball war nicht so sein Ding.

Er hat da keinen beeinflusst, er war einfach so als Typ, der war einfach so gestrickt.“

 
Ein Trainer, der Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist? Gut, Christoph Daum ist einer, der ja Maßstäbe gesetzt hat im Trainerwesen. Aber vielleicht noch irgendeine Sache, die Sie besonders in Erinnerung haben im Zusammenhang mit ihm?

Gonzalo Castro: „Ich war ein Jugendspieler noch, aber Christoph Daum hat schon eine prägende Zeit in Leverkusen gehabt und erfolgreiche Zeiten. Er hat schon Sachen gemacht, die so ein bisschen neu waren im Fußball, auch im deutschen Fußball.

Und dann allein seine Trainerstation, dass er sehr lange in Deutschland war, er war aber auch sehr, sehr lange in der Türkei. Dass man es da als deutscher Trainer so lange aushält, muss viel über seinen Charakter sagen.

Er war einfach ein großartiger Mensch. Für den Fußball, aber auch persönlich hat er sehr viel beigetragen, dass der Fußball da ist, wo er heute ist.“

 

Weitere Sportwetten News

 

Passend zu diesem Artikel:

Philipp Stottan

Philipp Stottan

Alter: 31 Nationalität: Österreich Lieblings-Wettanbieter: Bet-at-home, Bet365

Das Thema Sport und all seine Facetten begleitet Philipp, seit er denken kann. Zu Schulzeiten entwickelte sich dann die Leidenschaft fürs Schreiben, weshalb er schon früh Erfahrungen in der Medienbranche sammeln konnte.   Mehr lesen