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Premier League

Bundesliga-Senkrechtstarter als Salah-Ersatz? Didi Hamann: “Ihm traue ich das zu”

Philipp Stottan  17. Oktober 2024
Didi Hamann
Didi Hamann sieht einen möglichen Salah-Ersatz in der Bundesliga. (© dpa picture alliance / Sportimage Ltd / Alamy Stock Photo)

Die meiste Zeit seiner aktiven Karriere verbrachte Didi Hamann im England, vor allem beim FC Liverpool, mit denen er Champions League- und UEFA-Cup-Sieger wurde, aber auch alle nationalen Pokal-Titel ergatterte.

Wenig überraschend ist der ehemalige Mittelfeldspieler daher überaus versiert in der Premier League, bei den Reds und seinen zwei anderen Klubs Manchester City und Newcastle United, die nun in Scheich-Hand sind.

Während es im ersten Teil des Interviews um Hamanns Rolle als Experte ging und im zweiten Teil um die Bundesliga, Klopp und Tuchel, blickt der 51-Jährige im finalen Teil auf Liverpool nach Klopp, die kommerzielle Schiene der Liga und welche zwei Bundesliga-Senkrechtstarter in England im Visier sind.

 

 

Didi Hamann warnt den Fußball: “..dann werden die Leute nicht mehr zuschauen”

 
Wettbasis: Sie haben in England für Liverpool, Newcastle und ManCity gespielt. Zwei dieser Vereine sind mittlerweile einen sehr kommerziellen Weg gegangen. Bei Liverpool wird es immer so ein bisschen kaschiert. Ist das eine Entwicklung, die Sie gutheißen, oder eher nicht?

Didi Hamann: “Es ist so, wie es ist. Also, wie bereits gesagt, ich kann es gutheißen oder nicht, es wird sich nichts ändern deswegen. Es ist so, wie es ist. Wo wir nur vorsichtig sein müssen, und da ist nicht nur die Premier League dabei, das ist in allen Ligen: Wir müssen schauen, dass wir irgendwo noch versuchen, Chancengleichheit herzustellen.

Es wurde Vereinen letztes Jahr Punkte abgezogen, es müssen natürlich auch in England irgendwelche Richtlinien her, dass da nicht grenzenlos Geld ausgegeben werden kann. Weil natürlich die Folge sein wird, so wie es die letzten zehn Jahre schon der Fall war, dass die Engländer die Besten kaufen und die englischen Vereine werden besser, die Italiener, die Spanier, die Deutschen werden schwächer, weil sie denen die Spieler wegkaufen.

Jetzt wurde das gemacht mit dem Financial Fair Play, letzte Saison wurden Nottingham Forest und Everton Punkte abgezogen. Da muss man mal schauen, wie sich das weiterentwickelt, weil natürlich der Wettbewerb lebt von der Chancengleichheit.

Und wenn die nicht mehr gegeben ist, dann werden die Leute irgendwann nicht mehr zuschauen.”

 
Jetzt spielt am Wochenende Liverpool gegen Chelsea. Glauben Sie, dass van Dijk und Co. in der Lage sind, Cole Palmer zu stoppen?

Hamann: “Sie haben die Saison sehr gut angefangen in Liverpool, machen einen sehr guten Eindruck unter dem neuen Trainer [Arne Slot, Anm.] und haben jetzt natürlich gegen Mannschaften von unten gespielt, die richtigen Brocken kommen jetzt.

In den nächsten sechs Spielen ist Chelsea dabei, ist Manchester City dabei, sind Leverkusen und Leipzig dabei. Also die nächsten sechs Spiele werden richtungsweisend sein. Aber bisher macht der Trainer das wunderbar, sehr unaufgeregt und sie spielen sehr guten Fußball auch. Abgesehen von dem Nottingham Forest Spiel, das sie verloren haben, machen sie das bisher wunderbar.

Bei Chelsea muss man mal abwarten. Sie haben ja einen sehr, sehr großen Kader. Man scheint es jetzt geschafft zu haben, dass da langsam ein seichtes Pflänzchen anfängt zu wachsen, aber das ist noch sehr früh bei denen. Also ich glaube auf alle Fälle, dass Liverpool das am Wochenende packen kann.”

 

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Omar Marmoush ist auch ein Senkrechtstarter. Ist das einer, der schon für die Premier League, also für die großen Klubs wie Liverpool und Co., taugen würde?

Hamann: “Ja, absolut. Ich glaube, dass beide Frankfurter Stürmer auf dem Radar sind von den Engländern. Ein wunderbares Pärchen, dass sehr gut miteinander harmoniert. Bei Ekitike wusste man, dass er großes Potenzial hat. Das hatte er angedeutet, letzte Saison, also im Winter, kam und jetzt scheint er durchzustarten.

Bei Marmoush habe ich mich immer gewundert in Wolfsburg, dass er da nicht wirklich in die Gänge kam. Aber er ist ein wunderbarer Spieler, super Abschluss, hat Tempo. Also das sind beides Spieler, die für die Premier League natürlich sehr interessant sind.”

 
Könnte das ein Nachfolger für Salah werden?

Didi Hamann: “Salah zu folgen wird schwer. Er hat, glaube ich, in den acht oder neun Jahren keine zehn Spiele verpasst. Also dem zu folgen wird schwer, aber Marmoush würde ich das zutrauen.”

 

 
Dann haben wir noch Erling Haaland. Ist das für Sie der beste Mittelstürmer aller Zeiten?

Hamann: “Er spielt natürlich auch bei der besten Mannschaft im Moment, das darf man nicht vergessen, wenn man ihn vergleicht mit anderen Spielern. Es ist immer schwer, Spieler aus verschiedenen Generationen zu vergleichen. Aber es gab wahrscheinlich, wenn man die Spieler als Allrounder anschaut, in der Vergangenheit und auch vielleicht jetzt Spieler, die ähnlich gute oder vielleicht sogar bessere Anlagen haben als er.

Nur was er halt macht, gefühlt jede Torchance schießt er auch rein, er hat ein unheimliches Durchsetzungsvermögen, hat wahnsinniges Tempo und er ist einfach phasenweise unbespielbar. Die Kombination von seinen Qualitäten, gepaart damit, dass er in der besten Mannschaft der Welt spielt im Moment, führt dazu, dass er eben die Tore schießt. Aber er hat auch in Salzburg Tore geschossen und bei Dortmund Tore geschossen.

Seine Torquote und die Zahlen, was er macht in noch sehr jungen Jahren, man darf sein junges Alter nicht vergessen, das ist phänomenal. Dazu ist er kaum verletzt, seit er auf die Insel gegangen ist, was mich auch etwas überrascht. Daher steht außer Frage, dass er im Moment der Beste ist.”

 

Hamann über ManCity: “Beste Mannschaft der Welt”

 
Wenn Sie sagen die beste Mannschaft der Welt ist ManCity, dann sollte man meinen, die gewinnen auch die Champions League?

Hamann: “Das kann man nicht planen, aber das muss natürlich der Anspruch sein. Da muss man mal schauen, wie lange Guardiola noch bleibt, aber sie haben natürlich letztes Jahr ein Spiel verloren, zu Hause gegen Real Madrid, wo sie ausgeschieden sind, obwohl sie 100 Minuten mit Verlängerung im Strafraum von Real Madrid gespielt haben und es nicht geschafft haben, ein Tor zu machen.

Solche Spiele gibt es, das kann man nicht planen. Die Madrilenen haben wahnsinnige Widerstandskraft und Fähigkeit gezeigt, deswegen kann so was natürlich mal passieren. Aber wenn man sich die Mannschaft anschaut, wie sie Woche für Woche spielt und wie sie auch in der Champions League, auch wenn sie nicht gewonnen haben, immer aufgetreten ist, würde ich doch dabei bleiben, dass sie im Moment die beste Mannschaft sind.”

 
Thomas Tuchel bekommt Kritik, weil er als Deutscher England-Coach wird. Ähnlich wie für Sie, als es eigentlich zu einer Didi Hamann-Bridge kommen sollte? Kurz für diejenigen, die das nicht wissen: Sie haben das letzte Tor geschossen gegen England im alten Wembley. Und deshalb wollte man ja auch diese Bridge, also diese Brücke, die dort hinführt, zur Didi Hamann-Bridge machen. Und da kamen irgendwie dann auch deutsche Ressentiments zum Tragen.

Hamann: “Das [Abstimmung zum neuen Namen der Brücke, Anm.] hat ein Deutscher gesehen, der hat das dann seinen Freunden geschickt, die haben es weitergeschickt und irgendwann hatte ich dann 90 oder 95 Prozent der Stimmen.

Also wie gesagt, es sind faire und tolle Sportsmänner die Engländer, aber so weit ging dann die Freundschaft doch nicht, dass sie die die Brücke nach einem Deutschen benennen. Deswegen wird es da von vielen Leuten schon die Frage geben oder vielleicht Meinungen geben, die sich mit diesem Trainer-Kandidaten vielleicht weniger anfreunden könnten. Also ich bin sehr gespannt, was passiert.

Das ist offen und wir werden sehen, wie sich das weiterentwickelt. Da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen und vom fachlichen würde ich das Thomas Tuchel absolut zutrauen. Er hat natürlich eine wunderbare Mannschaft und tolle Spieler dort zur Verfügung. Da kann man mit Sicherheit einiges machen in England.”

 

 
Was sagt eigentlich David Seaman, wenn Sie ihn treffen? [Sein Patzer führte zu Hamanns Tor im Wembley, Anm.]

Hamann: “Also ich habe mich bedankt bei ihm. Ich habe ihn schon das eine oder andere Mal getroffen und ja, wir haben das natürlich thematisiert und ich habe ihn nicht gefragt warum, wieso, weshalb.

Aber ich habe gesagt: ‘David, das hättest Du vielleicht besser machen können. Er sagt: ‘Weiß ich’. Mir war es ganz recht.

 
Wunderbar. Vielen Dank Didi Hamann, für dieses ausführliche Interview.

Didi Hamann: “Sehr gerne.”

 

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Philipp Stottan

Philipp Stottan

Alter: 31 Nationalität: Österreich Lieblings-Wettanbieter: Bet-at-home, Bet365

Das Thema Sport und all seine Facetten begleiten Philipp seit er denken kann, zu Uni-Zeiten kamen dann auch die Sportwetten hinzu. Nach diversen Stationen im Journalismus entschied er sich dann dazu, seiner Wett-Leidenschaft auch beruflich nachzugehen. Vor allem in den Bereichen Fußball sowie US- und Kampfsport, kann man sich auf seine angesammelte Expertise verlassen.   Mehr lesen