HSV vs. Hannover, 04.02.2018 – Bundesliga

HSV vs. Hannover 04.02.2018, 18:00 Uhr – Bundesliga (Endergebnis: 1:1)

Zwischen 1996 und 1998 kickten Bernd Hollerbach und Andre Breitenreiter gemeinsam beim HSV. Seinerzeit feierten die Hamburger unter Felix Magath noch den Einzug in den UEFA Cup. Lange ist es her. Inzwischen sind beide als Trainer unterwegs und in dieser Eigenschaft treffen sie am Sonntag in der Bundesliga zum ersten Mal aufeinander. Das heißt, dass das Nordderby auf dem Programm steht. HSV gegen HSV oder besser gesagt Hamburg gegen Hannover. Während es beim Aufsteiger in Hannover weiterhin relativ ruhig zugeht, brennt es bei den Hamburgern an vielen Ecken und Enden lichterloh. Unter der Woche kam heraus, dass es offenbar im Aufsichtsrat, der in der kommenden Woche neu besetzt wird, einen Putschversuch gegeben haben soll.

Inhaltsverzeichnis

Heribert Bruchhagen und Jens Todt sollten mit sofortiger Wirkung entlassen werden. Vielleicht hat das mit der vermeintlichen Untätigkeit in der abgelaufenen Transferperiode zu tun. Die anderen Aufsichtsratsmitglieder haben sich aber von einer E-Mail nicht beeindrucken lassen und dem Vorstand weiterhin das Vertrauen ausgesprochen. Das sind aber Nebenkriegsschauplätze, welche die Hamburger in der aktuellen sportlichen Situation überhaupt nicht gebrauchen können. Der HSV versinkt immer mehr im Chaos. Aktuell rangieren die Rothosen auf dem vorletzten Tabellenplatz, was aber nicht ungewöhnlich ist. An 69 von 156 Spieltagen war das in den letzten viereinhalb Jahren der Fall. Häufiger stand kein Team am Tor zur 2. Bundesliga. Hannover stand in diesem Zeitraum beispielsweise nur 27 Mal auf einem Abstiegsplatz, musste 2016 aber den Gang in die Zweitklassigkeit antreten. Heuer sieht es für die Niedersachsen deutlich besser aus. Mit 27 Punkten stehen sie auf Rang zehn und damit im gesicherten Mittelfeld. Der Vorsprung auf den Relegationsplatz beläuft sich auf zehn Punkte. Da kann Andre Breitenreiter am Wochenende ganz entspannt in seine alte Heimat fahren. Allerdings waren die Hannoveraner zuletzt chronisch auswärtsschwach. Der HSV hat in der letzten Woche in Leipzig unter Bernd Hollerbach hingegen einen ordentlichen Auftritt hingelegt. Vielleicht sind die Hamburger deshalb am Sonntag auch leichter Favorit. Mit den eigenen Fans im Rücken soll ein Sieg her und damit könnten die Abstiegsränge, abhängig von den Partien der Konkurrenz, vielleicht vorübergehend verlassen werden. Der Anpfiff zum 21. Spieltag in der Bundesliga zwischen dem Hamburger SV und Hannover 96 im Volksparkstadion erfolgt am 04.02.2018 um 18:00 Uhr.
 

 

HSV – Statistik & aktuelle Form

Nach nicht einmal zwei Wochen im Amt ist es schwer, die Handschrift von Bernd Hollerbach bereits zu erkennen. Allerdings hat der neue HSV-Trainer seine Mannschaft taktisch umgestellt und dann gibt es noch einen Beleg, den wir wahrscheinlich gar nicht gebraucht hätten. Gegen Leipzig liefen die Hamburger so viel, wie in der gesamten Saison unter Markus Gisdol noch nicht. Vor allem im Sprintbereich war der HSV aktiv wie lange nicht mehr. Trotzdem steckt der HSV weiterhin tief in der Krise. Seit sieben Spielen haben die Hamburger in der Bundesliga nicht mehr gewonnen. Kein anderer Erstligist hat derzeit eine so lange Schaffenspause eingelegt. Immerhin gab es am vergangenen Wochenende in Leipzig nach vier Niederlagen wieder einmal einen Punktgewinn zu bejubeln. Ein Ausdruck der Krise ist die Torflaute der Hanseaten. Mit nur 16 Toren hat Hamburg den zweitschwächsten Angriff der Liga. Bobby Wood, einst als Knipser verpflichtet, ist nunmehr seit 999 Minuten ohne Tor in der Bundesliga. Da gibt es am Wochenende gegen Hannover ein großes Jubiläum, welches der Amerikaner aber lieber nicht gefeiert hätte.

Immerhin war der letzten Eindruck, den Hamburg am letzten Wochenende in Leipzig hinterlassen hat, streckenweise durchaus positiv. In der ersten halben Stunde hätte die Partie aber auch schon gelaufen sein können. Leipzig führte früh 1:0 und hatte die Gelegenheit auf 2:0 zu stellen. Dann wäre der HSV wahrscheinlich nicht mehr zurückgekommen. So konnten die Hamburger aber zum ersten Mal in dieser Saison nach einem Rückstand noch punkten. Kurz vor der Pause war es der sehr agile Filip Kostic, der den 1:1-Endstand besorgte.

Unter dem Strich war es ein glücklicher Punktgewinn, wobei der HSV durchaus Möglichkeiten hatte, sogar drei Punkte zu entführen. Bernd Hollerbach konnte mit dem Zähler aber leben, zumal er seine Mannschaft so etwas ruhiger auf das Derby gegen Hannover vorbereiten konnte. Rick Van Drongelen, der eine gute Partie in Leipzig ablieferte, macht deutlich, worauf es gegen Hannover ankommt: „Der Druck ist groß, klar. Aber so ist nun mal unsere Situation. Wir brauchen jetzt jeden Spieler, ob auf dem Platz, der Bank oder der Tribüne. Und jeden Fan! Alle müssen 100 Prozent geben. Sollten wir gewinnen, wäre das ein Gefühl, das uns in den nächsten Wochen tragen könnte.“ Allem Anschein nach wird Hamburg mit unverändertem Personal in das Spiel gegen Hannover gehen. Fiete Arp wäre aber nach endgültig überstandener Krankheit vielleicht ein Kandidat, der Bobby Wood ersetzen könnte. Gideon Jung hatte nach einem Trainingsunfall Rückenbeschwerden. Sollte er passen müssen, würde Albin Ekdal nach überstandener Verletzung wohl direkt in die erste Elf rutschen. Fehlen werden weiterhin nur Nicolai Müller und Bjarne Thoelke.

Voraussichtliche Aufstellung von HSV:
Christian Mathenia – Gotoku Sakai, Kyriakos Papadopoulos, Rick van Drongelen – Gideon Jung, Walace – Dennis Diekmeier, Aaron Hunt, Douglas Santos – Filip Kostic, Bobby Wood – Trainer: Bernd Hollerbach

Letzte Spiele von HSV:
27.01.2018 – RB Leipzig vs. HSV 1:1 (Bundesliga)
20.01.2018 – HSV vs. Köln 0:2 (Bundesliga)
13.01.2018 – Augsburg vs. HSV 1:0 (Bundesliga)
07.01.2018 – Freiburg vs. HSV 1:1 (Freundschaftsspiel)
04.01.2018 – Malaga vs. HSV 1:2 (Freundschaftsspiel)

 

 

Hannover – Statistik & aktuelle Form

Wenn wir über die Partie zwischen Hamburg und Hannover reden, dann müssen wir über eine Personalie sprechen. Das sind nicht etwa die Ex-Hamburger Matthias Ostrzolek oder Coach Andre Breitenreiter, sondern es ist Felix Klaus. Sein Vater hat die Schuhe einst für den HSV geschnürt und vielleicht ist der Filius jetzt deshalb ein solcher Spezialist für die Hamburger. Sechsmal spielte Felix Klaus gegen den HSV und ging kein einziges Mal als Verlierer vom Platz. Am Sonntag steht er in der Startelf von 96. Das dürfte schon einmal ein gutes Omen sein. Allerdings haben die Hannoveraner in den letzten Wochen, vor allem in der Adventszeit, große Probleme, vorwiegend auswärts. Auf fremden Plätzen holte Hannover in den letzten fünf Spielen nur einen einzigen Punkt. Das lag auch nicht selten daran, dass Philipp Tschauner zuletzt nicht mehr der gewohnt sichere Rückhalt der Hannoveraner ist. Andre Breitenreiter liebäugelt bereits mit einem Wechsel zwischen den Pfosten. Einen Grund dafür gab es auch in der letzten Woche beim Niedersachsenderby gegen den VfL Wolfsburg.

Wieder einmal war es bemerkenswert still in der HDI-Arena. Der Stimmungsboykott wegen der Übernahmepläne durch Martin Kind hält weiterhin an, auch wenn diese unter der Woche nun nach der Abweisung durch die DFL vorerst vom Tisch sein sollten.

Aber zurück zum Sportlichen und zu Philipp Tschauner. Eine Viertelstunde vor dem Ende kam Wolfsburg per Fernschuss, bei dem der 96-Keeper wieder einmal nicht gut aussah, zum 1:0-Siegtreffer. Hannover macht sich das Leben im Augenblick teilweise selbst schwer. Dennoch gibt der Ex-Hamburger Matthias Ostrzolek am Sonntag klar einen Sieg als Devise aus: „Wir wollen die drei Punkte unbedingt holen, um die 30 voll zu machen. Das hatten wir uns schon fürs Wolfsburg-Spiel vorgenommen. Aber der HSV wird schon viel Druck verspüren, auch von außen, das kenne ich ja. Sie müssen Punkte gutmachen.“ Mit welchem Personal Andre Breitenreiter dieses Derby angeht, wird sich erst kurzfristig zeigen. Julian Korb könnte nach abgesessener Gelbsperre wieder in die Mannschaft rücken. Im Angriff stellt sich die Frage, ob Martin Harnik in seiner Heimstadt vielleicht Ihlas Bebou ersetzen wird. Unter der Woche war Niclas Füllkrug grippegeschwächt. Vielleicht kommt Harnik auch für Füllkrug in die Mannschaft. Fehlen werden weiterhin Felipe, Edgar Prib, Noah-Joel Sarenren Bazee und Jonathas.

Voraussichtliche Aufstellung von Hannover:
Philipp Tschauner – Josip Elez, Salif Sane, Waldemar Anton – Julian Korb, Pirmin Schwegler, Iver Fossum, Matthias Ostrzolek, Felix Klaus – Ihlas Bebou, Niclas Füllkrug – Trainer: Andre Breitenreiter

Letzte Spiele von Hannover:
28.01.2018 – Hannover vs. Wolfsburg 0:1 (Bundesliga)
21.01.2018 – Schalke vs. Hannover 1:1 (Bundesliga)
13.01.2018 – Hannover vs. Mainz 3:2 (Bundesliga)
09.01.2018 – Hannover vs. Paderborn 4:1 (Freundschaftsspiel)
06.01.2018 – Bielefeld vs. Hannover 2:1 (Freundschaftsspiel)

 

 

HSV vs. Hannover Direkter Vergleich

Schnapsige 66 Mal standen sich die Nordrivalen HSV und Hannover inzwischen in einem Pflichtspiel gegenüber. Die Hamburger liegen im direkten Vergleich mit 29:21-Siegen noch relativ deutlich vorne. 16 Duelle endeten mit einem Remis. Historisch gesehen ist der HSV der Lieblingsgegner der 96er, denn gegen keinen anderen Klub gab es in der Bundesliga mehr Siege. Das Hinspiel gewannen die Hannoveraner daheim mit 2:0. Martin Harnik und Ihlas Bebou waren dabei die Torschützen. Allerdings gelang es Hannover erst zweimal, in einer Saison beide Spiele gegen die Rothosen zu gewinnen. Das letzte Mal ist das in der Saison 2004/05 gelungen.

HSV – Hannover Statistik Highlights

Prognose & Wettbasis-Trend HSV vs. Hannover

Die Frage wird sein, ob der HSV beim Heimdebüt von Bernd Hollerbach nach langer Zeit wieder einen Sieg holt. Sieben Partien sind die Hamburger in der Bundesliga ohne dreifachen Punktgewinn. Die Lage spitzt sich für die Rothosen langsam zu. Bernd Hollerbach ist derzeit der Hoffnungsträger auf eine bessere Zukunft. Ein Sieg im Nordderby wäre aber auch nur der Anfang und mehr ganz sicher nicht. Vielleicht ist 96 aktuell der prädestinierte Gegner, denn in den vergangenen fünf Auswärtsspielen holten die Niedersachsen nur einen einzigen Punkt. Allerdings haben sie Felix Klaus in der Startelf, der in sechs Spielen gegen den HSV noch nie verloren hat.

 

 

Trotzdem sehen wir Hamburg am Sonntag in der etwas besseren Position. Gerade zu Hause werden die Rothosen versuchen über sich hinauszuwachsen. Die Wettquoten zeigen an, dass auch die Buchmacher leichte Vorteile auf Seiten der Hamburger sehen. Die maximalen Quoten auf einen Heimsieg belaufen sich auf 2,40. Das ist aber schon noch relativ hoch, weshalb ein enges Spiel nicht unwahrscheinlich ist. Angesichts der Auswärtsmisere der Hannoveraner, sehen wir den Value aber in den Quoten auf einen Heimsieg. Wahrscheinlich würden wir darauf wetten, dass der HSV seine schwarze Serie beendet und am Samstag drei Punkte einfährt.
 

 

Beste Wettquoten* für HSV vs. Hannover 04.02.2018

Sieg HSV: 2.40 @Bet3000
Unentschieden: 3.40 @Bwin
Sieg Hannover: 3.40 @Interwetten

(Wettquoten vom 02.02.2018, 06:26 Uhr)

Quoten-Wahrscheinlichkeiten für Sieg HSV / Unentschieden / Sieg Hannover:

 

 

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