HSV vs. Karlsruhe, 28.05.2015 – Bundesliga Relegation

HSV vs. Karlsruhe 28.05.2015, 20:30 Uhr – Bundesliga Relegation (Endergebnis 1:1)

Die Spielzeit 2014/15 ist bereits wieder abgehakt und wieder einmal hat man das Gefühl, dass diese viel zu schnell verflogen ist. Für die Fans einiger Klubs gibt es ja aber immerhin noch Nachschlag, denn die Relegationsspiele stehen noch auf dem Programm. Der Auf- und Abstieg, bzw. der Klassenerhalt zwischen erster und zweiter Bundesliga werden zwischen dem Hamburger SV und dem Karlsruher SC ausgespielt. Das Hinspiel gibt es am Donnerstag in der Hansestadt. Zum letzten Mal wird der HSV dann in der Imtech-Arena spielen, denn in der kommenden Saison heißt die Arena dann ja wieder Volksparkstadion. Das Rückspiel wird dann am Sonntag im Karlsruher Wildpark stattfinden. Der HSV ist durch die Partien in der letzten Saison gegen die SpVgg Greuther Fürth ja schon erprobt in Sachen Relegation. Ob das Nervenkostüm der Hanseaten diesem Druck aber erneut gewachsen ist, wird sich eben in diesen beiden Partien zeigen müssen. Der KSC kann ganz befreit in diese Begegnungen gehen. Natürlich wollen die Badener nun unbedingt in die Bundesliga, doch die Last liegt eindeutig auf den Schultern der Hamburger. Interessant sind in dieser Begegnung einige Personalien. Bruno Labbadia hat seine aktive Karriere beispielsweise beim KSC beendet. Er befindet sich allerdings seit Wochen im HSV-Tunnel und wird sich kaum nostalgischen Gefühlen hingeben. Mit Rouwen Hennings steht der Torschützenkönig der zweiten Liga in den Reihen des KSC. Er ist vor den Toren Hamburgs groß geworden und hat sieben Jahre für die Rothosen gekickt. Den Durchbruch hat er beim HSV allerdings nicht geschafft. Nun kommt er aber als erfahrener Profi zurück in den Volkspark. Auch Oliver Kreuzer ist ein Mann, der im Vorfeld dieser Relegation sicherlich häufig zu seiner Meinung gefragt werden wird. Bis vor einem Jahr war er noch Sportchef beim HSV, formte in der Zeit davor aber in derselben Position weite Teile der heutigen Mannschaft der Karlsruher. Offiziell gibt es sich vor dieser Partie neutral, doch sicherlich wird sein Herz deutlich mehr für den KSC schlagen. In der Favoritenrolle befinden sich aber die Norddeutschen. 16 Mal wurde die Relegation zwischen erster und zweiter Bundesliga bisher ausgetragen. Elfmal behielt der Bundesligist die Oberhand. Es spricht daher schon einiges für die Hamburger, doch man darf nicht vergessen, dass es zwei Nervenschlachten geben wird, in denen es nicht nur auf die Qualität ankommt, sondern vor allem auch auf die geistige Frische. Eine endgültige Entscheidung wird am Donnerstag noch nicht fallen, doch wir werden sehen, welches Team sich die bessere Ausgangsposition für das Rückspiel erarbeiten wird. Der Anpfiff zum Hinspiel in der Relegation zwischen dem Hamburger SV und dem Karlsruher SC in der Imtech-Arena erfolgt am 28.05.2015 um 20:30 Uhr.

HSV – Statistik & aktuelle Form

Der Dino lebt noch und darf nun am Donnerstag und Sonntag in die Verlängerung gehen. Der Urlaub der Aktiven wird damit wieder einmal kürzer ausfallen, doch das haben sich die Spieler durch eine wieder einmal schwache Saison selbst zuzuschreiben. Immerhin konnte man am vergangenen Wochenende den Kopf noch einmal aus der Schlinge ziehen, denn zwischenzeitlich sah es sogar nach dem direkten Abstieg des HSV aus. Die Hamburger waren ja darauf angewiesen, wie die weiteren Abstiegsduelle auf den anderen Plätzen ausgehen. Ein Remis zwischen Hannover und Freiburg wäre der Garaus für den Dino. 96 leistete aber Schützenhilfe und so reichte der 2:0-Erfolg des HSV gegen müde und lustlose Schalker zumindest zum Einzug in die Relegationsspiele. Dabei merkte man den Hamburgern an, dass sie sehr nervös waren. Spielerisch lief nicht viel, aber wieder einmal hat der HSV über Kampf den Erfolg eingefahren. Kurz nach dem Seitenwechsel waren es die beiden Balkan-Kicker Ivica Olic und Slobodan Rajkovic, die die so wichtigen Tore für ihre Mannschaft erzielten. Wieder einmal waren es zwei Standardsituationen, die beim HSV zum Erfolg führten. Unter Bruno Labbadia waren es im sechsten Spiel schon die Tore vier und fünf nach Standards. Das könnte die Lebensversicherung der Hamburger im Abstiegskampf werden. Und durch die letzten Erfolge geht der HSV nun auch mit sehr breiter Brust in die Relegation. In der vergangenen Saison musste man aus den letzten fünf Bundesligaspielen fünf Niederlagen hinnehmen. Nun holte man aus den letzten fünf Partien starke zehn Punkte. Die Voraussetzungen sind also heuer etwas anders. Wie groß das Selbstvertrauen ist, brachte Keeper Rene Adler auf den Punkt. Nach dem Erreichen der Relegation gab es euphorisch zu Protokoll: „Jetzt schlagen wir jeden.“ Den ersten Teil der Beweisführung können sie Donnerstag schon einmal antreten. Bis dahin hat Bruno Labbadia aber erneut ein Kurz-Trainingslager in Malente angesetzt, um wieder den dort ansässigen Geist zu beschwören. Dabei kann Bruno Labbadia auch keine Rücksicht auf die Familien seiner Spieler nehmen: „Natürlich verbringt jeder Mensch und so auch unsere Spieler die Zeit am liebsten mit seiner Familie. Aber das Wichtigste für die Familien unserer Spieler ist jetzt – wie für alle anderen HSVer auch, dass wir den Klassenerhalt schaffen.“ Mit welcher Formation der HSV in das erste Relegationsspiel gehen wird, ist noch nicht ganz klar. Rafael van der Vaart könnte nun doch noch einmal im HSV-Trikot auflaufen, nachdem er seine Gelbsperre abgesessen hat. Wahrscheinlich wird der scheidende Kapitän aber erst einmal auf der Bank Platz nehmen müssen. Pierre-Michel Lasogga und Ivica Olic sind angeschlagen. Beide sollten aber rechtzeitig fit werden und von daher sollte sich die Startelf im Vergleich zum Schalke-Spiel wohl nicht verändern. Fehlen werden auch weiterhin Marcell Jansen, Valon Behrami und Jaroslav Drobny,

Voraussichtliche Aufstellung von HSV
Rene Adler – Heiko Westermann, Johan Djourou, Slobodan Rajkovic, Matthias Ostrzolek – Marcelo Diaz, Gojko Kacar – Ivo Ilicevic, Lewis Holtby, Ivica Olic – Pierre-Michel Lasogga – Trainer: Bruno Labbadia

Letzte Spiele von HSV:
23.05.2015 – HSV vs. Schalke 2:0 (Bundesliga)
16.05.2015 – VfB Stuttgart vs. HSV 2:1 (Bundesliga)
08.05.2015 – HSV vs. Freiburg 1:1 (Bundesliga)
03.05.2015 – Mainz vs. HSV 1:2 (Bundesliga)
25.04.2015 – HSV vs. Augsburg 3:2 (Bundesliga)

Karlsruhe – Statistik & aktuelle Form

Die Aufstiegshoffnungen des KSC waren eigentlich schon komplett dahin. Nach den Niederlagen in Aue und daheim gegen Darmstadt, waren die Chancen auf die Beförderung in Liga eins doch eher mäßig. Am vorletzten Spieltag konnte man dann aber von den Patzern der Konkurrenz profitieren und sprang mit einem Sieg in Braunschweig wieder auf den Relegationsplatz. Am letzten Sonntag sah es zwischenzeitlich sogar nach dem direkten Aufstieg aus, denn lange Zeit stand es in Darmstadt noch Unentschieden. Als die Lilien dann aber den Siegtreffer markierten war klar, dass der KSC nach dem 2:0-Sieg über die Münchener Löwen, die ihrerseits nun übrigens in die Relegation zur dritten Liga müssen, in dieser Saison wird nachsitzen müssen oder dürfen. Manuel Torres und Rouwen Hennings waren die Torschützen. Damit hat Hennings 17 Tore auf dem Konto, womit er sich die Torjägerkanone in Liga zwei sicherte. Sollte er mit seinen Toren den HSV in die zweiten Liga schießen, wäre das schon ein Ding, denn der Stürmer macht keinen Hehl aus seiner Verbundenheit zum HSV: „Schon als kleiner Junge war ich häufig im Stadion. Ich wollte unbedingt HSV-Profi sein, darauf habe ich hingearbeitet. Leider hat das ja dann nicht so richtig geklappt.“ Die Favoritenrolle sieht er aber auch klar verteilt: „Der HSV ist Favorit, sie haben die größere fußballerische Klasse“, analysiert Hennings. „Aber das war es auch. Wir machen uns nicht kleiner als wir sind – wir haben unsere Chance!“ Seine Mannschaftskollegen werden da teilweise konkreter. Linksverteidiger Martin Max gibt sich daher auch siegessicher: „Ich glaube, es ist an der Zeit, dass wir die Uhr abstellen.“ Das haben in den letzten Jahren aber auch schon andere versucht und bisher hat sich die Bundesligauhr der Hamburger als sehr resistent gegen jegliche Abschaltversuche gezeigt. Aber personell sieht es für Markus Kauczinski, der die Relegationsspiele nach außen hin sehr lapidar mit dem Satz „Urlaub wird überbewertet“, darstellt, sehr gut aus. Beim Saisonfinale gegen 1860 waren Dominic Peitz und Reinhold Yabo beide gelbgesperrt. Beide könnten nun am Donnerstag wieder in die erste Elf rücken. Allerdings haben Jonas Meffert und Gaetan Krebs im defensiven Mittelfeld eine sehr gute Partie abgeliefert, so dass der KSC-Coach im zentralen Mittelfeld nun ein Luxusproblem hat. Fehlen werden somit nur Jan Mauersberger und Silvano Varnhagen. Ansonsten werden die Badener aber in Bestbesetzung in Hamburg antreten können.

Voraussichtliche Aufstellung von Karlsruhe
Dirk Orlishausen – Philipp Max, Daniel Gordon, Manuel Gulde, Enrico Valentini – Jonas Meffert, Gaetan Krebs – Dimitrij Nazarov, Hiroki Yamada, Manuel Torres – Rouwen Hennings – Trainer: Markus Kauczinski

Letzte Spiele von Karlsruhe:
24.05.2015 – Karlsruhe vs. 1860 München 2:0 (2. Bundesliga)
17.05.2015 – Braunschweig vs. Karlsruhe 0:2 (2. Bundesliga)
11.05.2015 – Karlsruhe vs. Darmstadt 0:1 (2. Bundesliga)
03.05.2015 – Aue vs. Karlsruhe 3:1 (2. Bundesliga)
25.04.2015 – Karlsruhe vs. Fürth 2:1 (2. Bundesliga)

HSV vs. Karlsruhe Direkter Vergleich

Bisher standen sich der HSV und der KSC in insgesamt 55 Pflichtspielen auf dem Rasen gegenüber. Der direkte Vergleich ist dabei komplett ausgeglichen. Beide Klubs konnten jeweils 18 Duelle für sich entschieden. 19 Mal trennte man sich mit einem Unentschieden. Allerdings hat der KSC zum letzten Mal im September 1992 in Hamburg gewonnen. HSV-Europapokalheld Wolfgang Rolff war dabei übrigens doppelter Torschütze für die Badener. Die letzte Begegnung zwischen beiden Klubs gab es im August 2012 in der ersten Runde des DFB-Pokals. Marcus Berg und Maximilian Beister brachten den HSV zwar zweimal in Führung, doch durch die Treffer von Koen van der Biezen, Selcuk Alibaz, Martin Stoll und Elia Soriano siegte Karlsruhe am Ende mit 4:2.

Prognose & Wettbasis-Trend HSV gegen Karlsruhe

Am Donnerstag dürften viele kleine Faktoren in die Bewertung dieses ersten Relegationsspiels einfließen. Die Imtech-Arena war binnen weniger Stunden ausverkauft. 57.000 Zuschauer werden vorwiegend den HSV nach vorne schreien wollen. Darüber hinaus sollte die Qualität in Kader der Hamburger sicherlich um einiges größer sein. Das sind schon einmal zwei Pluspunkte für den Bundesligisten. In Sachen Selbstvertrauen sollten beide in etwa auf einer Schiene liegen. Der HSV war in den letzten fünf Partien aber sogar noch einen Punkt erfolgreicher. Darüber hinaus haben die Hamburger in der letzten Saison schon ihre Erfahrungen mit der Relegation gemacht. Aber man darf den Druck, der auf den beiden Mannschaften lastet, nicht unterschätzen. Dieser ist für den KSC allerdings eher positiv, denn die Badener haben nichts zu verlieren. In der Summe spricht in diesem Hinspiel aber sicherlich etwas mehr für den Gastgeber. Wir denken daher, dass sich der HSV mit einem Sieg eine vernünftige Ausgangsposition für das Rückspiel erkämpfen kann.

Beste Wettquoten für HSV vs. Karlsruhe 28.05.2015

Sieg HSV: 2,10 @Sportingbet
Unentschieden: 3,50 @Bet365
Sieg Karlsruhe: 4,00 @Interwetten

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