Fußball genießt weltweit eine immense Popularität – für viele Menschen ist es nicht nur ein Hobby, sondern ein Lebensgefühl, ja fast schon eine Religion. Die sozialen, kulturellen und politischen Komponenten dieser Sportart sind nicht zu unterschätzen und auch außerhalb der Wettbranche hat das Fußballspektakel einen nicht zu unterschätzenden Einfluss für die Gesellschaft – man beachte nur einmal unsere zahlreichen Artikel im Derby Guide und deren historischen Verwurzelungen! Im Zeitalter moderner Massenmedien und globalisierter Netzwerke gehört der Fußballsport zu einer wichtigen Dienstleistungs- und Unterhaltungsbranche für die zahlreichen Fans, die Gründe sind verschieden und wir wollen der Bedeutung des Fußballsports nachgehen!
Inhaltsverzeichnis
Der absolute Durchbruch zum Massensport kann man auf das Jahr 1930 mit der ersten Fußballweltmeisterschaft datieren – das erste gemeinsame globale Ereignis der Fußballnationen. In Sachen Kommerzialisierung und entsprechender wirtschaftlicher Verwertung allerdings hat der Leistungssport erst in den letzten Jahrzehnten rasante Entwicklungen gemacht. Im modernen Profisport spielt zudem das aus der Soziologie und VWL bekannte Marktprinzip eine herausragende Rolle. In der klassischen Wirtschaftslehre ist der Markt als imaginärer Ort von Nachfragern und Anbietern definiert, welche basierend auf rationale Entscheidungen und Informationsverwertungen Transaktionen realisieren wollen. Nicht umsonst haben die Vermarktung und die Rolle der Medien vor allem in den letzten beiden Jahrzehnten an Bedeutung gewonnen für den Fußballsport. Im folgenden Artikel beleuchten wir aber noch andere Faktoren, die die überragende Bedeutung des Fußballs für die Gesellschaft erklären!
Die Kommerzialisierung des Fußballsports
Die Verwertung des Fußballs als Leistungssport ist in Deutschland oder besser gesagt in den weiten Teilen Europas, aber mittlerweile auch in Südamerika, Asien und den Vereinigten Staaten in den vergangenen Dekaden optimiert worden. Die Fußballfans sitzen nicht nur im Stadion und feuern ihre Lieblingsmannschaft an, sondern schauen Woche für Woche die wichtigsten Sendungen und Spiele zu Hause oder in der Kneipe im TV. Für Rundfunkstationen sind somit hohe Einschaltquoten und damit verbunden auch hohe Werbeeinnahmen garantiert. Diese Einnahmen werden wiederum unter die Fußball Clubs verteilt, sodass das wirtschaftliche Potenzial dieser Sportart mittlerweile immens ist.
„Fußball ist eine Premium-Marke, (…) die Einschaltquoten sind gigantisch, (…) wir sind der absolute Hit, Volkssport Nummer 1.“
Zuschauereinnahmen sind allerdings nicht nur für Medien und Sponsoren interessant, sondern auch für den Verein. Durch Eintrittsgelder und Merchandising verdienen die Fußballclubs ebenso mit, somit sind die Zuschauer in den Stadien und die Fans im Allgemeinen ein unabdingbarer Produktionsfaktor in der Wertschöpfungskette, wie es Reiner Calmund einmal treffend formuliert hat. Die Bedeutung und Abhängigkeit der Topteams von Sponsoren lassen sich recht einfach darstellen am Beispiel von Real Madrid und Manchester United. Supporter dieser beiden Mannschaften sind in aller Welt verteilt und verfolgen ihre Spiele unabhängig des Bezuges zur Stadt Madrid beziehungsweise Manchester. Neben dem sportlichen Erfolg ist ein weiteres wichtiges Instrument der Mobilisierung von Fans der systematische Aufbau eines Netzes von Fanklubs, Verkaufsstellen und weltweite Tourneen. Viele weitere Vereine wie der FC Barcelona, Inter Mailand, der AC Mailand, aber auch Real Madrid haben das Potenzial der fernöstlichen Märkte für sich entdeckt und gehen ebenfalls auf Tourneen um Fanmassen zu generieren und ihre Absatzmärkte zu steigern. Dabei spielen allerdings Manchester United und Real Madrid eine besondere Rolle, denn sie waren die ersten Vereine, die – im Gegensatz zu allen anderen – den wachsenden, asiatischen Markt identifiziert und letztendlich auch in ihn investiert haben. Somit haben sie diesbezüglich eine Vorreiterrolle.
Damit verbunden ist die Kommerzialisierung des Fußballsports auch mit dem Begriff des Marketings verknüpft. Ein treffendes Beispiel für eine marketingorientierte Verpflichtung wäre die Verpflichtung von David Beckham, der für die Saison 2003/2004 von Manchester United zu Real Madrid wechselte. Obwohl David Beckham sicherlich ein sehr guter Fußballer ist, war das Image und die weltweite Popularität, besonders in Japan und China, ausschlaggebend für eine Verpflichtung des Engländers durch Real Madrid. So konnte die Königlichen die hohe Ablöse schon frühzeitig allein durch den Verkauf von Trikots und anderen Produkten mit dem Namen Beckhams tilgen und haben darüber hinaus zusätzliche Werbeverträge eingefahren. Auch Beckham selbst profitierte von einem Wechsel, so schätzte man sein Jahresgehalt bei Real Madrid damals auf stramme acht bis neun Millionen Euro ein. Heute sind solche Gehälter keine Seltenheit mehr. Spieler wie Zlatan Ibrahimovic, Lionel Messi oder Cristiano Ronaldo verdienen sogar wesentlich mehr.
Überhaupt sind die Summen, die im Profifußball kursieren, astronomisch. Dreistellige Ablösesummen sind immer öfter im Gespräch. Durch die immer weiter steigenden Gehälter der Spieler und die immer höheren Umsätze in der Werbe- und Medienbranche ist allerdings auch die Verschuldung der Topteams ein wichtiges Element des modernen Fußballzeitalters. Ein etwas älteres Beispiel: Zwar hat Chelsea London im Jahr 2004 Einnahmen von 230 Millionen Euro erwirtschaftet, allerdings stehen diesem Umsatz Ausgaben in Höhe von 370 Millionen Euro gegenüber, was unter dem Strich einen Verlust von 140 Millionen Euro macht. Unter normalen Umständen würde dies die Bankrotterklärung des Vereins bedeuten. Allerdings steht hinter dem Verein ein Investor – der Ölunternehmer Roman Abramovich. Er kaufte den Club 2003 auf und investierte mehrere 100 Millionen für neue Spieler und eine verbesserte Infrastruktur. Unter seiner Leitung beziehungsweise seinem Geld entwickelte sich Chelsea in einer sehr kurzen Zeit zu einer europäischen Topmannschaft. Der Erfolg gibt ihm Recht, so hat der Verein es geschafft 2005 zum ersten Mal seit über 50 Jahren wieder die englische Meisterschaft zu gewinnen. Einige Jahre darauf schaffte Chelsea London sogar den Triumph der UEFA Champions League. Überhaupt haben sich viele Mannschaften in den letzten Jahren hoch verschuldet um durch neue Spieler oder modernen Stadien konkurrenzfähig und attraktiv zu bleiben. Durch den Einstieg der Investoren konnten sich Teams wie Chelsea London, Manchester City, Paris St. Germain oder auch Schachtjor Donezk an die Spitze des europäischen Fußballs spielen. Man hat sich die Finanzierbarkeit dieser Projekte mit den erwarteten steigenden Einnahmen erhofft. Durch die Umgestaltung der europäischen Turniere (zum Beispiel wurde aus dem Pokal der Landesmeister die Champions League) wurden wesentlich mehr Gelder in Form von Übertragungsrechten, Sponsoring und Kartenverkäufe ausgeschüttet – seitdem steigen Jahr für Jahr die Umsätze der Vereine, die sich dauerhaft in der Königsklasse befinden.
Die kulturelle Komponente des Fußball
„Fußball ist mehr als ein Spiel: Über den Fußball haben sich ganze Nationen definiert und mit ihm identifiziert. Er trägt zum nationalen Selbstbewusstsein bei.“
Für viele Menschen – das sieht man in den Zeiten einer EM oder WM optimal – ist der Fußball ein Bindeglied zwischen Patriotismus und Sport. Selbst fußballdesinteressierte deutsche Hausfrauen werden während einer Europameisterschaft zur Tipp-Expertin. Natürlich lässt sich der regionale Bewusstseinscharakter nicht nur auf Nationalitäten, sondern auch auf Lokalitäten anwenden. Ein Beispiel: Das Ruhrgebiet brachte in der Geschichte des deutschen Fußballs zwei sehr bedeutsame Vereine heraus: Der FC Schalke 04 und Borussia Dortmund. Wer sich mit den wirtschaftlichen und sozialen Strukturen des Ruhrgebiets auseinandergesetzt hat, der weiß, dass jenes Gebiet durch den modernen Industrialismus mitgeprägt worden ist. Regionale Sportclubs gewannen dort zunehmend an Bedeutung im Hinblick auf die lokale Verbundenheit der Menschen. Sowohl der BVB, als auch Schalke, verstanden sich ursprünglich als sogenannte Arbeitervereine, denn sie repräsentierten die weitaus stärkste Bevölkerungsschicht des Reviers. Viele Menschen aus dem Ruhrgebiet begannen mit den beiden Mannschaften zu sympathisieren, weil der sportliche Erfolg jener als Synonym für die eigene Tatkraft und Lebenstüchtigkeit verstanden wurde. Die eigene Sehnsucht nach Anerkennung, Achtung und Erfolg wurde also durch die Vereine erfüllt.
Heute existieren diese sozialen Spannungen nur noch bedingt. Der FC Schalke 04 und die Borussia ziehen allerdings immer noch enorme Zuschauermassen speziell aus ihrer Region an und liegen in der Zuschauerskala vor allen anderen Mannschaften der Fußball Bundesliga. Dementsprechend geladen sind auch die Duelle dieser beiden Teams. Solche Rivalitäten gibt es zur Genüge und repräsentieren nicht nur soziale, sondern teils auch politische oder gar religiöse Rivalitäten. So ist das Old Firm zwischen Celtic Glasgow und den Rangers durch die religiösen Spannungen zwischen Protestanten (Celtic) und Katholiken (Rangers) geprägt, während in Argentinien das Derby zwischen River Plate (Oberschicht) und Boca Juniors (Arbeiterklasse) ganz klar einen sozialen Klassenkampf repräsentiert. In unserem Derby Guide finden sie zu diesen und vielen anderen Begegnungen sehr gute Zusammenfassungen! Die kulturelle Komponente des Fußballs ist also neben der wirtschaftlichen und sozialen Komponente von größter Bedeutung! Man spricht zurecht davon, dass König Fußball die Welt regiert, da dieser Sport Menschen zusammenbringt, aber auch deren gesellschaftliche Standpunkte widerspiegelt und diese auf den Platz trägt.
Wettanbieter als Fußballsponsoren
Die Rolle des Fußball als Massensport kann man nicht von der Hand weisen. Durch technische Errungenschaften der Neuzeit wie die Globalisierung der Märkte und die Optimierung von Vernetzung und Kommunikation sind auch Sportwetten mittlerweile an der Tagesordnung. Vor einigen Jahrzehnten gab es die ersten Ansätze in Form von lokalen Wettanbietern. Im Zeitalter des Internets haben sich Sportwetten weitestgehend im World Wide Web niedergelassen und jeder renommierte Buchmacher bietet zahlreiche Wettangebote Online an. Mit der Zeit überboten sich die Wettanbieter mit neuen Werbeaktionen, Bonusangeboten und Innovationen, denn auch für sie galt ein Wettbewerb um die Kunden. Ein großer Teil der Fußballfans riskiert kleines Geld für den Klassiker: Die sogenannte Wochend-Kombi-Wette. Neben dem sportlichen Mitfiebern werden die Fußballergebnisse nun auch auf dem Tippschein erst interessant und ein nettes Sümmchen am Wochenende zu gewinnen ist sicherlich eine sehr erfreuliche Sache. Allerdings gilt, dass es einen Unterschied zwischen erfolgreichen Sportwetten und Spaßwetten gibt. Selbst das Sponsoring der Topklubs arbeitet schon seit längerem mit Buchmachern zusammen. Der Buchmacher Tipico sponsort beziehungsweise sponsorte bereits etliche Topteams, darunter im deutschsprachigen Raum beispielsweise den HSV, Red Bull Salzburg und Werder Bremen, Bwin sponsorte bereits Real Madrid, den FC Bayern München und den AC Mailand. Dass Wettanbieter zu Trikotsponsoren fungieren und überhaupt der Wettsport ein wichtiges Element des kommerzialisierten Fußballs ist, das ist heutzutage eine Tatsache. Und daran ist überhaupt nichts verwerfliches dran, denn die Fußballclubs sind darauf angewiesen Gelder zu generieren und die großen Buchmachern sind für ihre Professionalität, Seriösität und Transparenz mittlerweile bekannt und dementsprechend nicht anders zu bewerten, als das Sponsoring durch Topmarken wie Opel, Adidas oder Allianz!
[top5bookmakers]
Fazit – König Fußball regiert die Welt
Wir von Wettbasis konzentrieren uns auf Sportwetten. Die Buchmacher profitieren natürlich mit vom riesigen Boom der Sportart. Selbst Sportwetten sind in der Regel nicht losgelöst von sozialen oder kulturellen Elementen des Profisports zu betrachten. Die kommerzielle Bedeutung des Fußballs liegt im Zeitalter der Globalisierung und der Verschmelzung der Märkte auf der Hand. Der gesamte Sportbereich wurde in wirtschaftlichen Denkweisen und Ideologien eingebettet und verfolgt dementsprechende Ziele. Inwiefern die überzogenen Gelder und Ablösesummen moralisch vertretbar sind, steht auf einem anderen Blatt. Allerdings ist es immer noch so, dass der Fußball und ihre Mannschaften immer noch unabhängig der gnadenlosen Kommerzialisierung als regionale Vertreter verstanden werden. Traditionsreiche Duelle, die ihre Wurzeln aus historischen Ereignissen oder territoriale Vorherrschaft ziehen, sind weltweit noch vorhanden und haben eine große soziale Bedeutung. Fußball versteht sie wie kein anderer Sport als Bindeglied zwischen Kultur, Gesellschaft und Sport – dementsprechend regiert König Fußball die Welt! Und das ohne Untertreibung!