Lok Moskau vs. Atletico Madrid, 15.03.2018 – Europa League

Lokomotive Moskau vs. Atletico Madrid 15.03.2018, 17:00 Uhr – Europa League (Endergebnis 1:5)

Am kommenden Donnerstag finden im Achtelfinale der Europa League die Rückspiele statt. Während in diesem Wettbewerb der Ausgang vieler Begegnungen wegen des konstant hohen Überraschungsfaktors auch gestandene Sportwetter wiederholt zur Verzweiflung treibt, setzten sich in den Hinspielen der verbleibenden 16 Klubs meist die Favoriten durch. Für den Knalleffekt sorgte ausgerechnet Borussia Dortmund mit der Heimpleite gegen Salzburg.

Inhaltsverzeichnis

Keine Blöße gab sich dagegen Atletico Madrid. Die Spanier siegten gegen den russischen Vertreter Lok Moskau souverän mit 3:0 und stehen damit schon mit mehr als einem Bein im Viertelfinale. Das klare Ergebnis überrascht vor allem deswegen, weil die Protagonisten aus dem Land des kommenden WM-Gastgebers die Tabelle in der heimischen Premier Liga souverän anführen und in der Runde davor überraschend Nizza mit zwei Siegen aus dem Wettberwerb eliminierten. So hält sich der Spannungsfaktor vor dem Rückspiel in Grenzen und es wird nachstehend auch analysiert, ob die vordergründig animierenden Wettquoten von 4,00 (Bwin) auf einen Heimsieg von Lok zumindest einen kleinen Einsatz wert sind. Anpfiff der Partie Lok Moskau vs. Atletico Madrid ist am 15.03.2018 um 17:00 Uhr in der RZD-Arena.
 

Lokomotive Moskau – Statistik & aktuelle Form

Lok bleibt in der heimischen Premier Liga auf Kurs. Im Montagsspiel der 22. Runde gelang den Grün-Roten durch frühe Treffer von Miranchuk und einem von Manuel Fernandes verwandelten Foulelfmeter ein ungefährdeter und in der Schlussphase  souveräner 2:0-Sieg in Jekaterinburg. Damit hat das Team aus der russischen Hauptstadt in der Tabelle weiterhin acht Punkte Vorsprung auf die Lokalrivalen Spartak und ZSKA. Der erste Meistertitel  seit 2004 nimmt somit langsam Konturen an. Das ist umso überraschender, als “Loko” in den vergangenen Jahren nie besser als auf Platz 5 in der Schlusstabelle platziert war. Der aktuelle Höhenflug wird an zwei Personalien festgemacht: zum einen Trainer Juri Sjomin, der die Mannschaft bereits von 1986 bis 2005 sowie in der Saison 2009/10 betreute. Ein noch größerer Anteil am rasanten Aufschwung der letzten Monate wird dem Deutschen Erik Stoffelhaus zugeschrieben, der seit 2016 als Sportdirektor bei Lokomotive fungiert. Der gebürtige Mühlheimer leitete einst die Schalker Jugendakademie und war maßgeblich an der Entwicklung von Weltmeistern wie Manuel Neuer, Mesut Özil, Julian Draxler und Benedikt Höwedes beteiligt. Der Kontakt nach Moskau wurde über den ehemaligen S04-Sponsor Gazprom geknüpft. Stoffelhaus betreut hauptverantwortlich auch die vereinseigene Jugendakademie sowie die U23. Damit setzt er die Ideologie des Klubs um, wegen der im Vergleich zu anderen russischen Spitzenklubs eher bescheidenen Finanzen möglichst viele Spieler aus diesem Bereich für die erste Mannschaft zu rekrutieren. Darüber hinaus schaffte es Stoffelhaus kurz nach seinem Amtsantritt, mit Jefferson Farfan einen absoluten Königstransfer zu tätigen. Der ehemalige Schalker ist mit wettbewerbsübergreifend zwölf Treffern bester Scorer von Lok, steht aktuell aber verletzungsbedingt nicht zur Verfügung. Vor der laufenden Runde konnten mit dem brasilianischen Stürmer Eder und dem polnischen Nationalspieler Maciej Rybus namhafte Akteure verpflichtet werden, welche die Qualität der Mannschaft weiter verbesserten.

Nachdem Lok die letzte Saison auf einem enttäuschenden achten Platz beendete, konnte sich das Team als russischer Pokalsieger für die Europa League qualifizieren. Dort sorgten die Grün-Roten in der letzten Runde für Furore, als sie beim französischen Vertreter Nizza einen 0:2-Rückstand zum 3:2-Sieg drehten und auch das Rückspiel gewannen (1:0). Im Achtelfinal-Hinspiel bei Atletico waren die Russen aber auf verlorenem Posten und verloren deutlich mit 0:3. Weil sich Lok auch wegen des dort demonstrierten Klassenunterschiedes keine ernsthaften Chancen auf ein Weiterkommen ausrechnet und die heimische Meisterschaft ohnehin absolute Priorität hat, wird die Equipe von Trainer Sjomin wohl mit zahlreichen personellen Änderungen aufwarten.

Voraussichtliche Aufstellung von Lokomotive Moskau:
Kochenko- Rybus, Kvirkvelia, Gorluka, Lysov- Kolomeytsev, Denisov- Miranchuk, Kasaev, Manuel Fernandes-Eder

Letzte Spiele von Lokomotive Moskau:
08.03.2018 – Atletico Madrid vs. Lokomotive Moskau 3:0 (Europa League)
04.03.2018 – Lokomotive Moskau vs. Spartak Moskau 0:0 (Premier League)
22.02.2018 – Lokomotive Moskau vs. OGC Nizza 1:0 (Europa League)
15.02.2018 – OGC Nizza vs. Lokomotive Moskau 2:3 (Europa League)
10.02.2018 – Lokomotive Moskau vs. Ferencvaros 1:2 (Freundschaftsspiel)

Atletico Madrid – Statistik & aktuelle Form

Rein sportlich ist bei den “Rojiblancos” alles im Lot. Von den letzten elf Pflichtspielen hat Atleti zehn gewonnen und nur die Begegnung beim designierten Meister FC Barcelona verloren (0:1). Zwar hat Madrid mit acht Zählern Rückstand auf die Katalanen keine realistischen Titelchancen mehr, doch satte sieben Zähler Vorsprung auf den schwächelnden Lokalrivalen Real sind ein kräftiges Ausrufezeichen. Mit nur zwölf Gegentreffern haben die Colchoneros die stärkste Defensive von La Liga, doch zuletzt überzeugten die ansonsten als minimalistisch bekannten Protagonisten aus der spanischen Hauptstadt auch in der Offensive und erzielten in fünf der vergangenen sechs Pflichtspiele mindestens drei Treffer. Nach dem ungefährdeten 3:0-Erfolg im Achtelfinal-Hinspiel der Europa League gegen Lok Moskau konnte sich Atletico zuletzt mit dem gleichen Resultat auch in der Liga gegen Vigo behaupten.

Jenseits dieser beeindruckenden Bilanz kämpft der spanische Traditionsverein jedoch ums nackte finanzielle Überleben. Die Schuldenlast des Klubs beträgt aktuell fast eine halbe Milliarde Euro und unter diesem gigantischen Druck hat sich Atletico auf dubiose Deals eingelassen, welche die Existenz des Vereins nachhaltig gefährden. So wurden seit 2010 die Transferrechte von 20 Spielern an windige Agenturen abgetreten und damit das Heft des Handelns aus der Hand gegeben. Erst kürzlich hat man absolute Leistungsträger wie Yannick Carrasco und Nico Gaitan für eine angesichts heutiger Verhältnisse fast symbolische Ablöse von insgesamt 48 Millionen Euro an den chinesischen Klub Dalian Yifang verramscht. Nächster auf der Liste scheint Mittelfeld-As Saul Niguez zu sein, dessen Vertrag erst kürzlich mit einer Ausstiegsklausel von 150 Millionen Euro verlängert wurde. Auch Atleticos Topscorer und Superstar Antoine Griezmann (20 Pflichtspiel-Tore) steht für eine festgeschriebene Summe von 100 Millionen Euro vor dem Absprung zum FC Barcelona. Wieviel von den möglichen Erlösen in neue Spieler reinvestiert werden kann, ist wegen eines nach 2016 erneut im Raume stehenden Transferverbots seitens der FIFA höchst fraglich. Zu allem Überfluss droht nun auch noch der Verlust von Kult-Trainer Diego Simeone, der von Arsenal und Chelsea heftig umworben wird. Bei diesem gigantischen Problemkonstrukt fällt es allen Beteiligten verständlicherweise schwer, sich auf die sportliche Aktualität zu konzentrieren. Beim anstehenden Europa-League-Rückspiel bei Lok Moskau wird Trainer Simeone nach dem klaren Hinspielsieg wohl etlichen Akteuren aus der zweiten Reihe eine Einsatzchance geben, sodass über die mögliche Aufstellung nur spekuliert werden kann.

Voraussichtliche Aufstellung von Atletico Madrid:
Oblak- Vrsaljko, Giminez, Godin, Lucas- Koke, Gabi, Saul Niguez, Correia- Torres, Gameiro

Letzte Spiele von Atletico Madrid:
11.03.2018 – Atletico Madrid vs. Celta Vigo 3:0 (La Liga)
08.03.2018 – Atletico Madrid vs. Lokomotive Moskau 3:0 (Europa League)
04.03.2018 – FC Barcelona vs. Atletico Madrid 1:0 (La Liga)
28.02.2018 – Atletico Madrid vs. CD Leganés 4:0 (La Liga)
25.02.2018 – Sevilla vs. Atletico Madrid 2:5 (La Liga)

Lokomotive Moskau vs. Atletico Madrid Direkter Vergleich

Im Achtelfinal-Hinspiel der Europa League gelang Atletico Madrid ein souveräner und ungefährdeter 3:0-Erfolg gegen Lok Moskau. Saul Niguez eröffnete den Torreigen mit einem sehenswerten 25-Meter-Treffer, danach traf Diego Costa mit Abpraller nach Griezmann-Schuss. Koke sorgte gegen völlig überforderte Russen in der Nachspielzeit für den Endstand. Lok hatte während der gesamten Spieldauer nur eine Torchance durch Lysov.

Das erste Aufeinandertreffen beider Kontrahenten fand im Oktober 2007 in Moskau statt, als sich Lok und Atletico in der Gruppenphase des damaligen UEFA-Cups mit einem launigen 3:3-Remis trennten.

Lokomotive Moskau – Atletico Madrid Statistik Highlights

Prognose & Wettbasis-Trend Lokomotive Moskau vs. Atletico Madrid

Lok Moskau ist souveräner Tabellenführer in der russischen Premier Liga, hat aber wegen der erst kürzlich beendeten Winterpause noch nicht ausreichend Spielpraxis. Das wurde beim klaren 0:3 im Achtelfinal-Hinspiel in Madrid deutlich, als die Russen beim Tabellenzweiten von La Liga nicht den Hauch einer Chance hatten. Atletico befindet sich offensichtlich unbelastet von den geschilderten finanziellen Probleme in blendender Verfassung und hat von den letzten elf Pflichtspielen zehn gewonnen. Dementsprechend sehen die Buchmacher mittels der ausgegebenen Quoten Atletico Madrid als Favoriten dieser Begegnung.

Da Lok Moskau nach der desillusionierenden Hinspielpleite wohl nicht mehr ernsthaft an ein Weiterkommen glaubt und ohnehin alles dem ersten nationalen Meistertitel seit 2004 unterordnet, ist mit dem Einsatz einiger Akteure aus der zweiten Reihe zu rechnen. Auch Atletico wird wohl nicht mit voller Kapelle in die russische Hauptstadt reisen, sodass eine seriöse Prognose in diesem Spiel kaum möglich ist. Wegen der beiderseits starken Defensive könnten am ehesten Wetten auf wenige Tore lohnen. Für die spekulative ” Unter 1,5 Tore”-Variante bietet Unibet verlockende Wettquoten von 3,05.
 

Beste Wettquoten* für Lokomotive Moskau vs. Atletico Madrid 15.03.2018

Sieg Lokomotive Moskau: 4.00 @Bwin
Unentschieden: 3.40 @Interwetten
Sieg Atletico Madrid: 2.10 @Bet3000

(Wettquoten vom 13.03.2018, 14:23 Uhr)

Quoten-Wahrscheinlichkeiten für Sieg Lokomotive Moskau / Unentschieden / Sieg Atletico Madrid:

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