Mit der Verpflichtung von Mathys Tel 2022 für 20 Millionen Euro, sicherte sich der FC Bayern eines der größten damaligen Talente.
Zwei Jahre später und der Franzose hat noch nicht gezündet, stand bei Vincent Kompanys Fußball am Abstellgleis. Nun geht er leihweise zu Tottenham, inklusive Kaufoption über 55 Millionen Euro.
Gemeinsam mit Datenexperte Mats Beckmann von CREATEFOOTBALL hat die Wettbasis ein Spielerprofil des 19-Jährigen erstellt und analysiert, ob er zu den Spurs passt oder eher zu einem anderen Premier-League-Klub hätte gehen sollen.
Mathys Tel Analyse: Zu welchem Team passt er?
Mathys Tel ist ein Schnellstarter am Ball. Er ist ein äußerst agiler Stürmer mit einer explosiven Herangehensweise.
Mit starken +6 Dribblings pro 90 Minuten und mehr als drei Abschlüssen pro Spiel bereichert er die Offensive, indem er 1-gegen-1-Situationen löst und viele Abschlüsse sucht, wodurch er eine ständige Torgefahr darstellt.
Er ist beidfüßig stark, was ihm Vorteile im Kombinationsspiel und eine schnelle Abschlusstechnik verleiht. Tel kann sowohl als Mittelstürmer, als auch auf beiden Flügeln spielen.
Seine Spielweise passt am besten zu Mannschaften, die den Fokus auf Umschaltmomente und Tempoerhöhungen legen, denn Tel braucht Tiefe in die ihr starten kann.
Daher war er unter Trainer Vincent Kompany bei Bayern München außen vor, da er nicht ins stark positionsbasierte Spielsystem passt. Dringend benötigte Spielpraxis blieb ihm verwehrt.
Tottenham Hotspur
Geplagt von Verletzungen, darunter Abstinenzen von Dominic Solanke, Brennan Johnson, Timo Werner und kürzlich auch Richarlison, unterstreichen den aktuellen Bedarf bei Tottenham.
Dies könnte sich jedoch ändern, sobald einige der Stammkräfte zurückkehren. Tels Spielstil würde gut zu Ange Postecoglous Tempo- und Wechselspiel passen — Tottenham befindet sich auf Platz drei in der Liga für progressive Pässe und Läufe. Mit zehn Kontertoren führen sie die Liga an, was Tels Stärken perfekt ergänzt.
Allerdings steckt der Klub in einer Krise; weitere Niederlagen führen zu wachsender Unruhe in der Führung und im Umfeld der Mannschaft. Ein rascher Trainerwechsel und damit verbundener Strategiewechsel sind nicht ausgeschlossen und bergen Risiken.
Aston Villa
Nach dem Abgang von Jhon Durán hätte Aston Villa einen klaren Bedarf. Mehr als die Hälfte der Premier-League-Teams geben mehr Schüsse ab als Villa, die lediglich 33% ihrer Torversuche im Netz unterbringen (Ligadurchschnitt: 36%).
Im offenen Spiel sind sie aktuell zu harmlos (21 Tore aus dem Spiel heraus sind nur Durchschnitt) und auch bei Umschaltaktionen mangelt es (nur ein Kontertor; lediglich vier Premier-League-Teams sind in solchen Situationen ineffizienter).
Schlussendlich fiel ihre Wahl auf eine Leihe von Marcus Rashford.
Chelsea FC
Offensiv ist Chelsea so stark besetzt wie der FC Bayern und daher wäre Mathys Tel nur Stürmer Nummer 2 hinter Nicholas Jackson gewesen, selbst bei einem Tauschdeal mit Christopher Nkunku.
Jackson spielte in nur 6 von 22 Partien über die volle Distanz, was Tels Aussichten auf mehr Spielzeit aber erhöhen könnte, im Vergleich zu Bayern, wo Kane als unantastbar gilt.
Chelsea ist das effizienteste Team der Liga im Konterspiel und verwandelt 26 Prozent aller Konter in Tore (10% besser als der Ligadurchschnitt).
Arsenal FC
Kai Havertz ist aufgrund von Gabriel Jesus‘ Verletzung derzeit die einzige echte Option als Nummer Neun. Mikel Arteta favorisiert häufig die „falsche Neun“, wobei der Stürmer zurückfällt und Raum für Flügelspieler wie zum Beispiel Leandro Trossard schafft.
Tels Spielstil hätte die Optionen der Gunners erweitert, passt jedoch nicht unbedingt in ihr Konzept. Arsenal setzt kaum auf Konter, sondern auf positionsbasierte Angriffe, ähnlich wie Bayern.
Der Franzose hätte zwar dennoch von Arsenals herausragender Chancenerschaffung profitieren können; 2,8 kreierte Chancen pro 90 Minuten sind der zweitbeste Wert in der Premier League. Ernsthaft beschäftigt haben sich die Gunners aber nie mit ihm.
Manchester United
United sucht nach einem anderen Sturmprofil als Tel. Ein ausgewogener „Knipser“ würde dem Team erheblich helfen, da sie mit Rasmus Højlund bereits einen ähnlichen Spielertyp im Kader haben.
Tels Spielweise ist wenig kompatibel mit den Anforderungsprofilen der beiden hängenden Stürmer im 3-4-2-1-System unter Ruben Amorim, ein Deal lag nie in der Luft.