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EM 2024 News

Mergim Mavraj sieht Albanien nicht chancenlos: “Achtelfinale wäre keine große Überraschung”

Philipp Stottan  15. Juni 2024
Mergim Mavraj glaubt an ein konkurrenzfähiges Albanien. (© Aflo Co. Ltd. / Alamy Stock Photo)

Die EM in diesem Jahr bietet nicht nur eine, sondern gleich zwei Todesgruppen an. Am Schlimmsten erwischt hat es wohl Albanien in Gruppe B, mit Spanien, Kroatien und Italien.

Albanien ist eher unbeschriebenes Blatt und für viele schwer einschätzbar, während die anderen drei Nationen zu den Titelanwärtern zählen. Doch wie wird sich die Gruppe wirklich ausspielen?

Die “Beidfüßig” Vorschau Gruppe B hat dafür Ex-Nationalspieler Mergim Mavraj und Gazzetta dello Sport-Journalist Pierfrancesco Archetti befragt, ob die Ausganslage wirklich so eindeutig ist.

Außerdem gibt es attraktive EM Bonus Angebote, die das Wetten auf diese spannende Gruppe noch interessanter machen.

 

 

Mergim Mavraj über Albanien: “Kollektiv unsere einzige Waffe”

 
Mergim Mavraj über Albaniens Stärken:

“Die Einheit, ganz klar. Also ich glaube, dass das Kollektiv ist unsere einzige, aber auch die größte Waffe, die wir haben. Wir haben individuelle Spieler, die in guten Mannschaften spielen, die auch international Titel geholt haben, wie wie zum Beispiel Berat Djimsiti in Bergamo dieses Jahr, oder Kristjan Asllani der Serie A Meister geworden ist. Aber nichtsdestotrotz ist für uns ganz klar immer die oberste Prämisse das Kollektiv.

Und das war auch in der Qualifikation unser Trumpf. Wir haben nie wirklich spielerisch geglänzt, oder haben den Gegner an die Wand gespielt. Es war immer das Kollektiv, das den Unterschied gemacht hat, auch in der Vergangenheit. Und ich glaube auch das wird wird er das Zünglein an der Waage sein bei der Euro dieses Jahr.”

 

 
Mavraj über individuelle Klasse:

“Naja, also selbst der individuell stärkste Spieler braucht eine gewisse Demut und gewisse Bescheidenheit. Denn wir wissen alle, dass Fußball ein Mannschaftssport ist und dass das ein Innenverteidiger oder ein Sechser nicht wirklich den Unterschied machen kann.

Klar, ein Mal ja, aber auf Strecke wird es immer das Kollektiv sein. Das ist bei uns erst recht der Fall. Wir haben jetzt Einzelfälle, ja, aber wenn man den ganzen Kader sieht, kriegen wir vielleicht die erste Elf zusammen, die, sagen wir mal, 70 bis 80 Prozent ihrer Spiele in der Meisterschaft gemacht haben. Und das ist natürlich wenig, wenn du zwei, drei Individualisten hast, im Vergleich zu 22, 23, 24 anderen, die um ihre Plätze kämpfen innerhalb ihrer Vereine.”

 
Mavraj über Fans als weitere Stärke:

Ja, das ist ein anderer von uns, unsere Heimspiele. Also ich bin das erste Mal 2016 bei der bei der Euro dabei gewesen, habe uns damals erstmalig für eine Europameisterschaft qualifiziert und da waren auch Auswärtsspiele in der Schweiz oder in Norwegen, das waren teilweise Heimspiele. Auch das Spiel bei der Endrunde in Frankreich, in Marseille gegen Frankreich, da waren wir nicht viel weniger albanische Fans als französische Fans.

Das ist für uns schon immer ein Trumpf gewesen, weil die Geschichte unseres Landes ist ein bisschen sehr traurig, sage ich mal. Das heißt, unsere Leute sind überall verstreut um. Auch wenn wir in Amerika waren, hatten wir dort 30, 40 Prozent Albaner im Stadion.Wir haben nicht viele Sportarten, wo wir sozusagen unserem Land etwas zurückgeben können, unserem Volk etwas zurückgeben können.

Na klar, wenn Fußball auf der großen Bühne bei uns stattfindet, dann ist mächtig was los. Und das trägt uns sehr klar. Das Gute an Deutschland ist ja, dass die Schweiz in der Nähe ist, Österreich in der Nähe ist, Schweden nicht weit weg ist – dadurch hast du ein riesen Einzugsgebiet. Also klar die die Albaner in Deutschland ja, aber vor allem das Drumherum.

Also vor allem gegen Spanien. Kroatien weiß ich nicht, die sind auch immer sehr präsent bei Endrunden, aber gegen Spanien bin ich mir sicher, wird es mehr Albaner im Stadion geben als als Spanier. Und wenn es dann weitergeht gegen die Türkei oder so, dann könnte es 50/50 werden. (lacht)”

 

EM 2024 Gruppe B: Infos & Quoten

 
Mavraj über ein mögliches Weiterkommen:

“Ich hatte ein Interview neulich in Albanien und da habe ich gesagt, dass es keine so große Überraschung wäre, wenn sie weiterkommen. In Anbetracht dessen, dass Italien keine leichte Zeit durchmacht. In Anbetracht dessen, dass Spanien nicht mehr das alte Spanien ist und auch Kroatien nicht mehr das alte Kroatien ist.

Man sieht es, dass das Deutschland, Frankreich und England jetzt auf Strecke nachhaltig arbeiten, aber viele Länder halt nicht. Und wenn du dann als Underdog, wie Marokko bei der letzten WM, oder auch Kroatien in Anführungsstrichen immer ein Underdog war bei den letzten EMs und WMs, kannst du da schon ein bisschen was machen.

Ich würde jetzt nicht nur sagen, dass es an Albanien liegt, weil Albanien ist für mich selber eine Wundertüte. Die Qualifikation war jetzt nicht himmelhoch jauchzend und wir hatten in Tschechien und Polen der Gruppe. Ich hätte damals als Spieler in der Nationalelf gesagt: Müssen wir schaffen, da die auch nicht in einer guten Phase sind.

Also ich muss ganz ehrlich sagen, außer von Deutschland und England, von diesen üblichen Verdächtigen, brauchst du eigentlich als Nationalspieler vor keiner Nation Angst haben.”

 

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Mergim Mavraj über Trainer Sylvinho:

“Ja klar tut sich ein Brasilianer immer schwer damit zu verteidigen. Es liegt nicht in ihrem Naturell. Da war auch ein bisschen, bei der Entscheidungsfindung damals ihn einzustellen, das Zünglein an der Waage, ob er diesen Kompromiss eingeht zu sagen: Ja, wenn’s mal nötig ist, werden wir auch mauern und den Bus parken, weil das immer unsere große Stärke war.

Von defensiv zu offensiv umschalten, diese 1-2 Möglichkeiten im Spiel zu nutzen. Vielleicht auch darauf zu warten, dass wir diese Möglichkeiten bekommen und notfalls ein 0:0 mitnehmen. Ich hab das vorab schon gesagt, wir sind dem italienischen Fußball sehr nahe. Wir sind technisch nicht sehr versiert. Wir sind jetzt keine Zauberer, keine Filigranfußballer.

Aber irgendwie sind Italiener in den Endrunde so unfassbar emotional und es geht um ihr Leben. So wie sie Ihre Hymne singen, spielen sie dann auch. Und das war für Sylvinho schon eine Umstellung. Aber er war bereit, diesen Weg zu gehen. Warum? Weil es auch für ihn eine Sprungbrett sein kann. Und dementsprechend sind glaube ich beide Seiten einen Kompromiss eingegangen, weil auch Albanien als Verband klar den nächsten Schritt machen muss.

Wir sind einmal dabei gewesen, jetzt das zweite Mal dabei. Wir. Wir haben jetzt Spieler in den Eliten sozusagen. Da muss man es schon auch irgendwann mal wagen zu sagen: Ja, wir wollen jetzt in dieser Liga drin bleiben und nicht nur einmal in alle zehn Jahre aufsteigen und dann wieder sang und klanglos absteigen, wie dies so manche Mannschaften tun.”

 
Mavraj über Qualität trotz geringer Einwohner:

“Ja, also der Geschichte geschuldet. Die meisten, die da jetzt spielen und die letzten 10-20 Jahre gespielt haben, sind im Ausland geboren und aufgewachsen, haben dort ihre sportliche Ausbildung genossen. Dementsprechend sind es glaube ich knapp 3 Millionen in Albanien, aber knapp 10 Millionen über die Welt verstreut, sozusagen.

Jetzt kann man fragen: Woher holt ihr sie? Wir stecken sie in den Flieger. Ausgebildet hat sie jemand anders. (lacht)”

 
Mavraj über Steigerung zur EM 2016:

“Ich bin sehr skeptisch. Ganz ehrlicherweise ist es für mich eine ganz schöne Wundertöte. Also die Qualifikation war jetzt nicht berauschend, die Gruppe sehr stark. Jeder, der da jetzt als als Albaner sagt: Ja, wir werden auf jeden Fall weiterkommen oder wir schlagen die Kroaten…es bleibt abzuwarten. Es sind viele Spieler, die ja die Endrunde noch nicht gespielt haben.

Ich werde jetzt mein Naturell nicht aufgeben, trotzdem dran glauben, immer weitermachen und gucken, wo die Reise hinführt. Ohne jetzt vorher mit einer Erwartungshaltung heranzugehen. Ich glaube, wir sind prädestiniert dafür, den Großen ein Bein zu stellen.

Wenn wir es schaffen, mutig zu sein, wenn wir es schaffen, uns nicht einzulullen, wenn wir es nicht über uns ergehen lassen, sondern wenn wir unser Schicksal in die Hand nehmen, dann glaube ich schon, dass wir den Mannschaften wehtun können. Damals hat uns ein Tor gefehlt, um weiterzukommen. Das hängt natürlich auch von anderen Parteien ab.”

 
Mavraj über Spiel gegen Italien:

“Ich sage Unentschieden, weil die Albaner motiviert sein werden. So 1:1 oder 0:0 kann sein.”

 

 

Gazzetta-Journalist Archetti über Italien: “Erwarten mindestens das Halbfinale”

 
Pierfrancesco Archetti über Italiens Ausfälle:

“Das Problem wird mit der Stärke der Gruppe und dem Inter-Block gelöst. Es gibt fünf Inter-Spieler. Inter hat ja eine fantastische Saison gespielt. Und ich hoffe, dass dieser Block mit Darmian, Dimarco, Bastoni und Barelladie Abwehr festigen können. Vor allem Dimarco, Bastoni und Darmian können der Mannschaft viel mitgeben, die noch nicht titelreif ist.

Wir haben zwar viele gute Spieler und einen guten Trainer, aber in diesem Monat müssen alle zusammenwachsen.”

 
Archetti über Italien-Coach Luciano Spaletti:

“Spalletti ist ein sehr guter Trainer, der mit Napoli den Scudetto gewonnen hat, aber er hat auch andere Erfolge erzielt. Er ist ein Trainer mit starkem Charakter, und oft haben Trainer mit starkem Charakter in der Umkleidekabine dann auf lange Sicht Schwierigkeiten.

Kurzfristig, in einem Monat, kann er meiner Meinung nach die Mannschaft kompakt zusammenhalten und sogar 110% aus den Spielern herausholen.”

 
Archetti über die Offensive der Squadra Azzurra:

“Scamacca war oft nicht dabei. Der Mittelstürmer is ein Problem, das Italien schon seit einiger Zeit plagt. Man kann nur hoffen, dass Scamacca die großartige Form aus der Rückrunde zur EM mitnimmt. Ich möchte daran erinnern, dass Scamacca vor zwei Monaten, als die italienische Nationalmannschaft eine Reise in die USA unternahm, nicht einberufen wurde.

Er hatte einige Probleme in den Rückwärtsbewegung. Das war sicher nicht leicht für ihn und da hat es in seinem Kopf Klick gemacht, weil von da an hat er hervorragende Leistungen gezeigt, vor allem auf internationaler Bühne in der Europa League. Er ist ein guter Spieler, er hat einen direkten, starken, präzisen Schuss und er ist der Mittelstürmer, den Italien lange nicht hatte.

Sagen wir, dass er auf psychologischer Ebene einige Höhen und Tiefen hatte. Nach dieser Nicht-Berufung ist etwas nei ihm passiert. Hoffen wir, dass er noch einen Monat seine Leistung aufrecht erhält. Die Qualität hat er, er muss nur das psychologische Gleichgewicht finden.”

 

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Archetti über die Zielsetzung:

“Wie in allen großen Fußballnationen! Ich habe ich auch mit ehemaligen deutschen Spielern gesprochen, die mir sagten, dass in Deutschland bis zum Finale von Borussia Dortmund nicht über die Nationalmannschaft gesprochen wurde. So ist es auch in Italien. Dort gab es eine sehr gute Saison, in der Atalanta die Europa League gewonnen und Fiorentina die Conference League verloren hat, aber zwei Mannschaften im Finale standen.

Zwei italienische Trainer haben zwei europäische Pokale gewonnen, Carlo Ancelotti und Gian Piero Gasperini. Aber jetzt beginnt das EM Fieber, und in Italien erwartet man immer das Beste. Beim letzten Mal war es ein Wunder, aber wir glauben immer an Wunder, also erwartet man in Italien mindestens das Halbfinale.

Ich hoffe Halbfinale, ich glaube Viertelfinale!”

 
Archetti über Vergleich mit Kroatien:

“Meiner Meinung nach ist der Unterschied nicht so groß. Kroatien hat ältere, aber erfahrene Spieler und sie sind gute Teamplayer. Zweiter bei der Weltmeisterschaft 2018, Dritter bei der Weltmeisterschaft 2022. Meiner Meinung nach sind die Nationalmannschaften ebenbürtig, es wird als auf die Tagesverfassung ankommen.

Ich glaube, die Gruppe ist für Italien schwieriger als für die anderen. Wenn sie die Gruppe überstehen, können sie gut ins Halbfinale einziehen. Aber die Gruppe zu überstehen, wird mit Spanien und Kroatien sehr schwierig. Das letzte Spiel, in Leipzig gegen Kroatien, wird ein Finale sein. Hoffentlich nicht, aber ich fürchte, es wird ein Finale sein.”

 
Archetti über mögliches Achtelfinale gegen Deutschland:

“Nein, das ist für mich kein Wunsch. (lacht) Weil es psychologisch gesehen immer ein schwieriges Spiel ist. Hoffen wir, dass sie im Finale aufeinander treffen.”

 
Archetti ob Donnarumma den Unterschied ausmachen kann:

“Ja, er war auch bei der Europameisterschaft dabei, im Elfmeterschießen. Er hat mehr Erfahrung gewonnen bei Paris Saint-Germain, auch wenn er ab und zu Fehler macht. Die sollte er bei der EM vermeiden. Man muss aber dazu sagen, in der Ligue 1 steht nicht allzu viel auf dem Spiel, weil PSG eh immer gewinnt und deshalb muss er nicht glänzen.

In der Champions League hat er durchwegs gute Leistungen gezeigt. Der zweite Torhüter, Guglielmo Vicario, ist aber nicht schlechter als Donnarumma. Wenn es nötig ist, kann Vicario spielen.”

 

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Philipp Stottan

Alter: 31 Nationalität: Österreich Lieblings-Wettanbieter: Bet-at-home, Bet365

Das Thema Sport und all seine Facetten begleiten Philipp seit er denken kann, zu Uni-Zeiten kamen dann auch die Sportwetten hinzu. Nach diversen Stationen im Journalismus entschied er sich dann dazu, seiner Wett-Leidenschaft auch beruflich nachzugehen. Vor allem in den Bereichen Fußball sowie US- und Kampfsport, kann man sich auf seine angesammelte Expertise verlassen.   Mehr lesen