Von 2010 bis 2012 spielte Mikael Silvestre für Werder Bremen und machte dort nicht unbedingt die besten Erfahrungen mit der deutschen Bundesliga.
Nach 27 Bundesliga-Spielen, davon nur eines im letzten Vertragsjahr, verließ der Franzose den Verein und nahm noch zwei Stationen in den USA und Indien mit.
Im Interview blickt er auf die letzten Jahre seiner aktiven Karriere zurück und gibt aktuelle Einschätzungen rund um seine Ex-Klubs in der Premier League ab.
Mikael Silvestre bei Werder Bremen: “Ich hatte großartige Teamkollegen”
Wettbasis: Von 2010 bis 2012 spielten Sie in Deutschland für Werder Bremen. In der ersten Saisonhälfte spielten sie konstant vom 3. bis 12. Spieltag. Ihre kicker-Durchschnittsnote war damals 5,05 und damit die schlechteste der Liga. Wie blicken Sie auf die Bundesliga zurück?
Mikael Silvestre: Das Team hatte eine schwierige Phase und ich habe zu viel trainiert. Ich war 33 Jahre alt und war an Spieltagen komplett erschöpft. Wenn ich zurückgehen könnte, würde ich mein Training und meine Ernährung umstellen. Ich würde wahrscheinlich weniger Fleisch essen.
Ich war extrem müde. Außerdem war es nicht einfach, als Linksverteidiger zu spielen, nachdem ich jahrelang innen gespielt habe.
Wettbasis: Also nur weniger positive Erinnerungen?
Silvestre: Es war dennoch eine gute Erfahrung, in der Bundesliga gespielt zu haben. Bei Werder Bremen hatte ich großartige Teamkollegen wie Claudio Pizarro, Tim Borowski, Per Mertesacker oder Clemens Fritz. Claudio, Clemens und ich sprechen regelmäßig miteinander und Per sehe ich, wann immer ich in London bin.
Nach Station bei Werder Bremen folgt Karriereende in Indien
Wettbasis: Sie beendeten Ihre Karriere 2015 in Indien nach Ihrer Zeit bei Chennaiyin FC. Warum wählten Sie dieses Land nach zuvor einem Jahr MLS?
Silvestre: Ich kannte Indien aus meiner Zeit als WM-Experte 2014, wo ich in Mumbai aktiv war. Weil ich nach einer neuen Herausforderung suchte, dachte ich mir: warum nicht?
Der Wettbewerb lief wie ein Turnier ab und hat Spaß gemacht. Es war klasse, gegen Spieler wie David Trezeguet, Alessandro Del Piero, Robert Pires oder Nicolas Anelka anzutreten. Und wir hatten Marco Materazzi als Trainer.
Wettbasis: Was war Ihre größte Herausforderung in Indien?
Silvestre: Die größte Herausforderung im Vergleich zu Werder Bremen war die Infrastruktur und die Vorbereitung, weil wir kein richtiges Trainingsgelände hatten. Wir spielten auf Cricket-Feldern, was sehr schwierig war.
Ich war 35 und verbrachte die Zeit zwischen den Spielen im Eisbad. Wir hatten alle zwei, drei Tage ein Spiel. Ich glaube, ich habe 17 Spiele in zwei Monaten gemacht. Spieler lieben das, sie wollen nur spielen und nicht trainieren.
Wettbasis: Und das Leben neben dem Fußballplatz?
Silvestre: Ich habe viele Stunden im Stau verbracht. Und du solltest dich unbedingt von scharfem Essen und Streetfood fernhalten.
Silvestre über Ex-Klub United: “Bereit für den Premier League Titelkampf”
Wettbasis: Erfolgreicher waren Sie in England bei Manchester United. Ist Ihr Ex-Klub jetzt bereit dazu, wieder englischer Meister werden?
Silvestre: Ich denke, dass United bereit für den Premier League Titelkampf sein sollte. Letztes Jahr wurden sie Zweiter und sollte damit automatisch nach oben schielen. Die Transfers von Jadon Sancho und Raphael Varane sind Schlüsselelemente für United, um noch erfolgreicher zu sein.
So sollte United Manchester City herausfordern können. Innerhalb des Teams sollte großes Selbstbewusstsein herrschen und der Trainer ist bereits lange im Amt. Er weiß, wie er das beste aus den Spielern holt.
Wettbasis: Muss Ole-Gunnar Solskjaer nach einigen Halbfinals und dem Europa League Finale 2021 nun einen Titel nach Manchester holen?
Silvestre: Solskjaer muss in dieser Saison einen Titel gewinnen. Für die Spieler, den Trainer und den Klub, weil es die DNA von Manchester United ist. Im letzten Jahr waren sie in der Europa League so nah dran. Das könnte jetzt für Extra-Motivation sorgen.
Das Team hat alle Zutaten, um Titel zu gewinnen und erfolgreich zu sein. Aber es geht darum, am Tag X da zu sein und den Job zu beenden. Ohne viele Verletzungen und mit einem fitten Team könnte es gelingen.
Kleinere Ziele für Arsenal: “Müssen zurück in die Top Six”
Wettbasis: Chelsea, Manchester City und United haben im Sommer ihre Kader verstärkt, Liverpool erhielt viele Verletzte zurück. Wird Arsenal aus den Big Six geworfen?
Silvestre: Wenn ein Klub wie Arsenal mit ansieht, welche Qualität die Topteams verpflichten, wird ihnen das Sorgen bereiten. Sie haben ohnehin bereits die schwierige Aufgabe, sich nach der letzten Saison zu verbessern und die Lücke nach oben zu schließen.
Aber das macht es noch schwerer für Mikel Arteta und sein Team, in die Top Six zurückzukehren. Allerdings muss genau das 2021/22 das Ziel von Arsenal sein.
Wettbasis: Kann Ben White, Neuzugang für 50 Millionen Pfund, die Verteidigung stabilisieren oder hätte Arsenal lieber einen erfahrenen Spieler verpflichten sollen?
Silvestre: Es gibt einiges an Druck für englische Klubs, englische Spieler zu holen. Deshalb entschied sich Arsenal am Ende für Ben White.
Auch wenn er bei seinem Debüt gegen Brentford Probleme hatte, ist er talentiert, intelligent und clever, sodass er sicherlich aus seinen Fehlern lernen wird. Es ist ein großer Schritt von Brighton zu Arsenal, aber ich glaube, dass er der Defensive Qualität gibt.
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