Olympia 2018 Deutschland – Schweiz Eishockey Männer, 20.02.2018

Deutschland vs. Schweiz 20.02.2018, 13:10 Uhr – Olympia 2018 (Endergebnis  2:1 nach Verlängerung – im Viertelfinale spielt Deutschland am Mittwoch gegen Schweden)

Endlich geht das Eishockey-Turnier der Herren so richtig los. Das Geplänkel in der Vorrunde ist vorbei und nun gibt es nur noch KO-Spiele. Wer die Goldmedaille gewinnen will, der darf sich keine Schwächephasen mehr erlauben. Die Favoriten um Weltmeister Schweden, Olympiasieger Kanada, die Vertretung der Olympischen Athleten aus Russland sowie Tschechien haben sich bereits für das Viertelfinale qualifiziert. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass der Olympiasieg an eines dieser vier Team geht. Allerdings haben auch die acht Mannschaften, die zunächst im Achtelfinale in die Playoffs einsteigen, noch ihre Chancen. Allerdings fehlt der Glaube daran, dass eines dieser Teams am Ende um die Medaillen mitkämpfen wird, vielleicht mit Ausnahme der Finnen.

Inhaltsverzeichnis

Für die Mannschaften, die im Achtelfinale stehen, gilt es zunächst einmal den Sprung in das Viertelfinale zu schaffen. Darauf hoffen auch die Deutschen und die Schweizer. Eine Mannschaft aus dem Heimatgebiet wird sicher mit dabei sein, denn im Achtelfinale treffen sie im direkten Duell aufeinander. Die Schweiz war nach der Vorrunde die achtbeste Mannschaft und Deutschland stand in der gesamten Vorrundentabelle auf dem neunten Platz. Da bedurfte es keiner Auslosung mehr, denn gemäß dem Spielplan duellieren sich die beiden Nachbarn jetzt in einem “Do-or-Die”-Spiel. Ehrlicherweise muss man wohl sagen, dass Deutschland in der Vorrunde etwas besser ausgehen hat. Generell sind die Schweizer in den letzten Jahren aber ein wenig stärker einzuschätzen. In der Summe sollte deshalb ein Spiel entstehen, in dem beide Mannschaften die Chance haben, das Eis als Sieger zu verlassen. Bereits im Vorfeld der Olympischen Spiele haben sich beide Teams zu einem Testspiel getroffen, das Deutschland nach Verlängerung knapp für sich entscheiden konnte. Große Geheimnisse wird es für die Trainer Marco Sturm und Patrick Fischer daher wohl nicht geben. Wir erwarten auch am Dienstag ein enges Match zwischen den beiden alten Rivalen. Wir schließen nicht aus, dass am Ende der Glücklichere gewinnen wird. Vielleicht hilft der deutschen Mannschaft die etwas größere Stabilität in der Defensive, wobei es offensiv nicht so richtig gut funktioniert. Auf alle Fälle dürfte es eine spannende Partie über mindestens drei Drittel geben, ehe feststeht, wer sich im Viertelfinale mit dem Weltmeister aus Schweden duellieren wird. Das erste Bully im Achtelfinale des Eishockey-Turniers bei Olympia 2018 zwischen Deutschland und der Schweiz im Kwandong Hockey Centre erfolgt am 20.02.2018 um 13:10 Uhr (MEZ).

 

Deutschland – Statistik & aktuelle Form

Marco Sturm ist mit seiner Mannschaft keineswegs mit großen Ambitionen nach Pyeongchang gereist. Wenn die Chance auf das Viertelfinale bestehen sollte, dann wollten die Deutschen diese auch ergreifen, aber insgesamt gibt der Kader nicht so viel her, um von einer Medaille zu träumen. Die Auftritte der DEB-Herren in der Vorrunde haben aber durchaus Mut gemacht. Vor allem in der Defensive stand das Team von Marco Sturm ganz gut. Im Auftaktspiel gegen Finnland gab es bei der 2:5-Pleite drei Gegentore in Unterzahl.

Ansonsten haben die Deutschen auch gegen den Angstgegner ganz gut mitgehalten. Im zweiten Spiel hatten sie den Weltmeister aus Schweden sogar am Rande einer Niederlage. Die Tre Kronor gingen zwar früh in Führung, doch Deutschland übernahm anschließend das Heft des Handelns. Viermal trafen die deutschen Kufencracks die Latte oder den Pfosten. Es war schon eine gehörige Portion Pech im Spiel, dass es beim 0:1 blieb. Da zeigt sich aber auch, dass Deutschland im Abschluss so seine Probleme hat. In der Scorerliste ist kein einziger Deutscher im vorderen Bereich zu finden.

Dennoch hat diese Partie gegen den Weltmeister gezeigt, dass Deutschland auch mit den besten Teams, wenn diese ohne ihre Stars aus der NHL antreten, mithalten kann. Die Niederlage hat Auftrieb für die anschließende Begegnung mit den Norwegern gegeben. Dort holt sich Deutschland nach 16 Jahren den ersten Sieg bei Olympischen Spielen. Nach einem torlosen ersten Drittel war es Patrick Hager, der Deutschland im Mittelabschnitt in Überzahl mit 1:0 nach vorne brachte. Insgesamt war dieses Duell nicht auf höchstem Niveau, aber das deutsche Team stand lange Zeit sicher in der Abwehr. Im letzten Dritten kam Norwegen aber doch zum Ausgleich und als Deutschland Sekunden vor dem Ende ein Wechselfehler unterlief, musste die Mannschaft von Marco Sturm in der Overtime beinahe zwei Minuten in Unterzahl spielen. Weitere Tore sollten aber nicht folgen. So entschied das Penaltyschießen, in dem Deutschland durch Patrick Hager, Matthias Plachta und Dominik Kahun dreimal traf, während Danny aus den Birken den Kasten sauber hielt. Die Freude war groß, aber die Deutschen wissen auch, dass dieses Selbstvertrauen aus der Vorrunde nun mit in die KO-Spiele genommen werden muss. Goalie Danny aus den Birken formuliert die Ansprüche vorsichtig, aber durchaus optimistisch: „Das Momentum ist jetzt wichtig, das nehmen wir mit. Es ist einiges möglich.“

Der Kader von Deutschland:
Tor: Danny aus den Birken, Dennis Endras, Timo Pielmeier
Abwehr: Dennis Reul, Daryl Boyle, Christian Ehrhoff, Yannic Seidenberg, Björn Krupp, Jonas Müller, Frank Hördler, Moritz Müller
Angriff: Brooks Macek, Marcus Kink, Matthias Plachta, Frank Mauer, Patrick Reimer, Yasin Ehliz, Gerrit Fauser, Patrick Hager, Felix Schütz, Marcel Goc, Dominik Kahun, Leonard Pföderl, David Wolf, Marcel Noebels
Head Coach: Marco Sturm

Letzte Spiele von Deutschland:
18.02.2019 – Deutschland vs. Norwegen 2:1 n.P. (Olympia 2018)
16.02.2018 – Schweden vs. Deutschland 1:0 (Olympia 2018)
15.02.2018 – Finnland vs. Deutschland 5:2 (Olympia 2018)
06.02.2018 – Schweiz vs. Deutschland 1:2 n.V. (Freundschaftsspiel)
12.11.2017 – USA vs. Deutschland 1:5 (Freundschaftsspiel)

 

 

Schweiz – Statistik & aktuelle Form

Die Schweizer sind bisher mit ihren Auftritten bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang alles andere als zufrieden. Auch wenn die Eidgenossen keine NHL-Spieler in Südkorea haben, wollten sie doch um die Medaillen mitspielen. Immerhin gehört das Team von Patrick Fischer zur erweiterten Weltspitze. Die Schweizer Liga ist international konkurrenzfähig und von daher haben die Alpenländler auch keinen einzigen Legionär mit am Start. Das gilt übrigens auch für Deutschland. Im Auftaktspiel gab es gegen die personell arg gebeutelten Kanadier eine klare 1:5-Niederlage. Der 8:0-Erfolg im zweiten Duell gegen überforderte Südkoreaner konnte da nur wenig trösten. Immerhin hat sich Pius Suter mit drei Toren und einer Vorlage in die Top Ten der Scorerliste gespielt. Südkorea kann aber nicht der Maßstab der Schweizer sein. Viel mehr ist die Tschechische Republik ein Team, an dem sich die Eidgenossen orientieren wollen und eigentlich in letzter Zeit auch konnten. Im abschließenden Gruppenspiel waren die Schweizer aber erneut überfordert.

Head-Coach Patrick Fischer ist mit seiner Mannschaft bei diesem Turnier ohnehin unzufrieden, oder wie er es formuliert – „hässig“. Ihm fehlt es an der nötigen Einstellung bei seinen Spielern. Die Schweiz muss zu viele Scheibenverluste hinnehmen, ist nicht konsequent genug im Powerplay und auch der nötige Kampfeswillen gegen Kanada und Tschechien ließ zu wünschen übrig. So gab es auch gegen die Tschechen nichts zu ernten. In den ersten beiden Dritteln sah es aber gar nicht so schlecht aus. Tschechien ging in Führung, doch Thomas Rüfenacht konnte zunächst noch ausgleichen.

Erst im Schlussabschnitt setzen sich die Tschechen ab und gewannen am Ende mit 4:1. Es hakt bei den Schweizern also noch an vielen Stellen, aber immerhin zeigt Goalie Jonas Holler bisher seine Qualitäten. Nach dem Schweden Jonas Fasth ist er der stärkste Keeper bei diesem Turnier. Darauf wollen sich die Eidgenossen aber im Achtelfinale gegen Deutschland nicht verlassen, Thomas Rüfenacht gibt deshalb die Devise für das erste KO-Spiel für die Schweizer aus: „Wir kennen die Deutschen ja. Die kämpfen auch immer um jeden Zentimeter auf dem Eis. Da müssen wir dagegenhalten können.“ Die Schweizer erwarten also ein Kampfspiel. Dafür muss Patrick Fischer seine Jungs aber richtig heiß machen, wobei das in einem KO-Spiel bei Olympia selbstverständlich sein sollte.

Der Kader der Schweiz:
Tor: Jonas Hiller, Tobias Stephan, Leonardo Genoni
Abwehr: Patrick Geering, Felicien Du Bois, Raphael Diaz, Dominik Schlumpf, Philippe Furrer, Romain Löffel, Eric Blum, Ramon Untersander
Angriff: Vincent Praplan, Thomas Rüfenacht, Andres Ambühl, Gregory Hofmann, Reto Schäppi, Simon Bodenmann, Pius Suter, Tristan Scherwey, Fabrice Herzog, Denis Hollenstein, Enzo Corvi, Simon Moser, Cody Almond, Gaetan Haas
Head Coach: Patrick Fischer

Letzte Spiele der Schweiz:
18.02.2018 – Tschechien vs. Schweiz 4:1 (Olympia 2018)
17.02.2018 – Südkorea vs. Schweiz 0:8 (Olympia 2018)
15.02.2018 – Schweiz vs. Kanada 1:5 (Olympia 2018)
11.02.2018 – Schweiz vs. Norwegen 4:2 (Freundschaftsspiel)
06.02.2018 – Schweiz vs. Deutschland 1:2 n.V. (Freundschaftsspiel)

 

 

Olympia 2018 Deutschland vs. Schweiz Direkter Vergleich

In diesem Jahrtausend standen sich die Nationalteams aus Deutschland und der Schweiz in insgesamt 26 Spielen gegenüber. In diesem Zeitraum führen die Eidgenossen den direkten Vergleich mit 13:12-Siegen bei einem Remis hauchdünn an. Bei Olympischen Spielen gab es dieses Duell zuletzt 2006 in Turin. Seinerzeit trennten sich die beiden Nachbarn in der Vorrunde mit einem 2:2-Unentschieden. Das letzte Duell überhaupt gab es am 6. Februar. Es war für Deutschland das einzige Vorbereitungsspiel auf die Spiele in Pyeongchang. Am Ende konnte sich das Team von Marco Sturm mit 2:1 durchsetzen. David Wolf brachte Deutschland mit 1:0 nach vorne, doch Ramon Untersander gelang der 1:1-Ausgleich. In der Overtime war es Dominik Kahun, der den entscheidenden Treffer für die DEB-Herren erzielte.

Prognose & Wettbasis-Trend Deutschland vs. Schweiz Olympia 2018

Die bisherigen Auftritte bei diesem Turnier haben gezeigt, dass beide Mannschaften offenbar nicht das Zeug haben, um die Medaillen mitzuspielen. Deutschland hat zwar weniger Punkte geholt als die Schweiz, doch insgesamt haben die Auftritte, vor allem gegen Weltmeister Schweden, etwas mehr Mut gemacht, als bei den Eidgenossen die Pleiten gegen Kanada und Tschechien. Nur ein Team wird den Sprung in das Viertelfinale schaffen. Die Frage ist dabei, welcher Mannschaft aus dem Heimatgebiet wir nach diesem direkten Duell die Daumen halten müssen. In einem Testspiel hat Deutschland in diesem Monat noch knapp in der Overtime gegen die Schweiz die Nase vorne gehabt. Diese Partie hat aber auch gezeigt, dass wir jetzt auch in Pyeongchang eine enge Begegnung erwarten dürfen.

 

 

Wir denken, dass es in dieser Begegnung keinen Favoriten gibt. Die Wettquoten verdeutlichen aber, dass die Buchmacher die Schweizer leicht im Vorteil sehen. Auf einen Sieg der Eidgenossen werden nämlich Quoten von bis zu 2,00 angeboten, während es für einen deutschen Erfolg Wettquoten von bis zu 3,20 gibt. Das Testspiel vor zwei Wochen hat aber gezeigt, dass ein Blick auf die Quoten für ein Remis durchaus seine Berechtigung haben könnte. Wir können uns nämlich vorstellen, dass es am Dienstag ein dramatisches Nachbarschaftsduell geben wird. Wir sind der Meinung, dass der Sieger nach der regulären Spielzeit noch nicht feststehen wird. Wir würden daher wahrscheinlich nach drei Dritteln auf ein Remis wetten. Logischerweise enthalten bei dieser Einschätzung auch Wetten auf die doppelte Chance 1/X einen Value.

 

Beste Wettquoten* für Deutschland vs. Schweiz Olympia 2018

Sieg Deutschland: 3.20 @Bwin
Unentschieden: 4.50 @Interwetten
Sieg Schweiz: 2.00 @Betway

(Wettquoten vom 18.02.2018, 21:01 Uhr)

Quoten-Wahrscheinlichkeiten für Sieg Deutschland / Unentschieden / Sieg Schweiz: