Olympia 2018 Rodeln Doppelsitzer Herren, 14.02.2018

Olympia 2018 Rodeln Doppelsitzer Herren, 14.02.2018 – Pyeongchang (Endstand: Gold für Wendl / Arlt aus Deutschland. Österreich gewinnt mit Penz / Fischler Silber vor Eckert / Benecken.)

Drei Läufe dominierte Felix Loch den olympischen Einsitzer Wettbewerb im Rodeln. Alles sah danach aus, als würde der gebürtige Sonnenberger nach 2010 und 2014 zum dritten Mal in Folge die Goldmedaille holen können, doch dann kam der vierte und letzte Lauf.. Der zwölffache Weltmeister leistete sich einen ungewohnten Fehler in der berüchtigten Kurve neun und fiel auf den fünften Rang zurück. Der Österreicher David Gleirscher holte sensationell den Olympiasieg vor Chris Mazdzer und dem Deutschen Johanned Ludwig, der damit wenigstens die deutschen Fahnen bei der Siegerehrung hoch hielt. Das Olympic Sliding Centre in Pyeongchang ist tückisch und verzeiht keine krassen Fehler. Insofern sind Überraschungen durchaus möglich, vor allem wenn es, wie bei den Doppelsitzer, lediglich zwei anstatt vier Läufe zu absolvieren gibt. Mit jenem Doppelsitzer-Wettbewerb wollen wir uns nachfolgend beschäftigen und ihnen die Favoriten etwas näherbringen. Ähnlich wie bei den Einsitzern der Herren und Damen führt auch bei den Doppelsitzern kein Weg an den Deutschen vorbei.

Inhaltsverzeichnis

Topfavorit auf olympisches Gold sind sicherlich Sascha Benecken und Toni Eggert. Die beiden sind amtierende Weltmeister in dieser Disziplin und waren in der laufenden Weltcupsaison quasi nicht zu bezwingen. Wie bei den Damen im Einsitzer kommt die härteste Konkurrenz aus dem eigenen Land, denn mit Tobias Wendl und Tobias Arlt rechnen sich die amtierenden Olympiasieger logischerweise wiederum Chancen auf den Titel aus. Im erweiterten Favoritenkreis sind die Österreicher Penz/Fischler oder die Letten Sics/Sics, die vor vier Jahren in Sochi immerhin Bronze holen konnten. Der erste Lauf wird am Mittwochmittag um 12:20 Uhr mitteleuropäischer Winterzeit über die Bühne gehen. Der zweite und entscheidende Lauf beginnt gegen 15:00 Uhr. Wir wünschen viel Spaß sowie Erfolg bei ihren Wetten und hoffen aus deutschsprachiger Sicht auf Edelmetall.

Olympia 2018 Favoriten Rodeln Doppelsitzer Herren in Südkorea

Sascha Benecken/Toni Eggert
Position im Rodel-Weltcup 2017/18: 1.

Sascha Benecken und Toni Eggert sind die Dominatoren des laufenden Weltcup-Winters. Bezieht man die Sprintrennen im Doppelsitzer mit ein, gewannen die beiden Deutschen zehn von 13 Rennen in dieser Saison. Folgerichtig krönten sich die beiden zum insgesamt dritten und zum zweiten Mal hintereinander zum Weltcupsieger. Den bis dato wahrscheinlich größten Erfolg ihrer gemeinsam Karriere erlangten Benecken/Eggert im vergangenen Jahr, als man in Innsbruck-Igls Weltmeister wurde. 2016 mussten sich die beiden in Winterberg noch ihren größten Rivalen Wendl/Arlt geschlagen geben. Mittlerweile hat die Wachablösung im deutschen Team aber stattgefunden und die beiden jüngeren Athleten sind leistungsmäßig an den erfahreneren Fahrern vorbeigezogen. Die Buchmacher haben jedenfalls keine Zweifel, dass Sascha Benecken und Toni Eggert in Pyeongchang nicht die Goldmedaille holen werden. Wettquoten von 1.10 in der Spitze erscheinen in unseren Augen sogar fast schon ein wenig lächerlich, auch wenn sie aufgrund der Dominanz in dieser Saison nicht unberechtigt sind. Aufgrund der Tatsache, dass die beiden bei ihren ersten olympischen Spielen 2014 in Sochi nicht über den achten Platz hinauskamen und in zwei engen Läufen auf der durchaus schweren Bahn alles passieren kann, sehen wir in den angesprochenen Quoten kein Value.

Tobias Wendl/Tobias Arlt
Position im Rodel-Weltcup 2017/18: 2.

Tobias Wendl und Tobias Arlt sind nach wie vor die erfolgreichsten Fahrer im deutschen Team. 2013, 2015 und 2016 holten die beiden 30-jährigen den Weltmeistertitel im Doppelsitzer sowie in der Staffel. 2014 krönten sich der Sportsoldat Wendl und der Bundespolizist Arlt zum verdienten Olympiasieger. Auch damals wurde der Erfolg durch eine weitere Goldmedaille im Team veredelt. Nicht umsonst können sich die beiden “Sunny Boys” Doppelolympiasieger nennen. Damit am Mittwoch ein weiterer Olympiasieg hinzukommt, brauchen Wendl/Arlt sicherlich Schützenhilfe von Benecken/Eggert. In der laufenden Weltcupsaison konnten die beiden ihre großen Widersacher nur zweimal schlagen. Beim Sprint in Winterberg sowie beim Rennen in Königsberg siegten die mehrfachen Weltmeister vor Benecken/Eggert und untermauerten damit noch einmal die Ambitionen für die Olympischen Winterspiele 2018 in Südkorea. Zweifellos ist Deutschland 2 ein Medaillenkandidat, doch ob Wendl/Arlt tatsächlich in der Lage sind, Benecken/Eggert in zwei Durchgängen in die Schranken zu weisen, wagen wir zu bezweifeln.

Peter Penz/ Georg Fischler
Position im Rodel-Weltcup 2017/18: 3.

Österreichische Doppelsitzer haben bei Olympischen Winterspiele eine erfolgreiche Vergangenheit. Unvergessen bleibt beispielsweise das Duo Linger/Linger, das 2010 in Vancouver und 2006 in Turin zum Olympiasieg fuhr. Mit Peter Penz und Georg Fischler wollen zwei gebürtige Tiroler, die schon seit 1992 gemeinsam im Doppelsitzer aktiv sind, in die großen Fußstapfen ihrer Vorgänger treten. Die beiden haben realistische Chancen auf das Podium, denn immerhin waren sie in diesem Winter das einzige Team in der Weltelite, das die beiden deutschen Doppelsitzer schlagen konnte. In Lillehammer gewannen Penz/Fischler den Sprint und sicherten sich damit den dritten Platz im Gesamtweltcup. Nach 2012/2013 und 2015/2016 war es bereits die dritte Saison, die die beiden auf dem dritten Rang in der Gesamtwertung beendeten. Der Ausreißer nach oben fehlt in der bisherigen Karriere jedoch. 2012 holten die Österreicher Bronze in Altenberg, 2015 immerhin Silber in Sigulda. Eine olympische Medaille wäre sicherlich das Highlight ihrer Laufbahn, die sich langsam aber sicher dem Ende naht. Peter Penz ist bereits 33 Jahre, Georg Fischler wird im Juli ebenfalls 33.

Juris Sics/Andris Sics
Position im Rodel-Weltcup 2017/18: 4.

Bei den Bookies kommt uns das lettische Duo Juris Sics und Andris Sics etwas zu schlecht weg. Die Brüder bilden bereits seit 2004/2005 einen gemeinsamen Doppelsitzer und feierten in dieser Zeit viele Erfolge. Speziell bei den Olymischen Spielen wuchsen die beiden 2010 und 2014 regelrecht über sich hinaus. 2010 gewannen die Letten in Vancouver sensationell Silber. 2014 gab es im russischen Sochi wiederum Bronze. Im Weltcup-Winter 2017/2018 belegten sie den vierten Platz hinter den beiden deutschen Duos und Penz/Fischler. Bei der Generalprobe Ende Januar auf der Heimbahn in Sigulda krönten sich Sics/Sics zum Vize-Europameister im Doppelsitzer und im Sprint. Beide Male mussten sie sich nur Sascha Benecken und Toni Eggert geschlagen geben. Zugegebenermaßen waren es die einzigen Podest-Auftritte in der laufenden Saison. Trotzdem erschließt es sich uns nicht, dass die erfahrenen Letten, die nachweislich bei solch Top-Events in Bestform auftreten, höhere Wettquoten aufweisen als die Amerikaner Mortensen/Stediman oder das zweite österreichische Duo Steu/Koller.

Olympia 2018 – Der erweiterte Favoritenkreis in Pyeongchang

Benecken/Eggert, Wendl/Arlt und Penz/Fischler waren die einzigen drei Sieger in diesem 13 Rennen umfassenden Weltcup-Winter. Es entzieht sich deshalb unseres Glaubens, dass ausgerechnet bei den Olympischen Spielen 2018 in Pyeongchang plötzlich ein Underdog ganz vorne liegen sollte. Nichtsdestotrotz wollen wir die Gelegenheit nutzen und drei weitere Duos kurz vorstellen, die sich zumindest im erweiterten Favoritenkreis auf eine Medaille befinden.

Zu nennen sind hier die beiden Amerikaner Matt Mortensen und Jayson Terdiman, die im Weltcup den fünften Rang belegen und von den Anbietern als Nummer vier im Eiskanal gehandelt werden. Im gesamten Winter holten die beiden, die bei der Weltmeisterschaft 2017 nicht mal unter die Top sieben kamen, kein Podest. Des weiteren dürfen sich die Österreicher Thomas Steu und Lorenz Koller Hoffnungen auf Bronze machen. Zwar sind die jüngsten Athleten in der Weltspitze in dieser Saison ebenfalls nicht aufs Podium gefahren, doch als Vize-Europameister 2017 wird ihnen eine erfolgreiche Zukunft vorhergesagt. Wo, wenn nicht auf der olympische Bühne sollte das Voralberger-Tiroler-Duo, diese Vorschuss-Lorbeeren besser bestätigen? Weitere interessante Doppelsitzer sind Walker/Snith aus Kanada und Rieder/Rastner aus Italien, die jedoch nur Außenseiterchancen auf einen Platz unter den Top drei haben werden.

Rodeln Doppelsitzer Herren bei Olympia 2018 – Prognose & Wettbasis-Trend

Anders als bei den Einsitzern der Damen oder der Herren, wird der Doppelsitzer-Wettbewerb in nur zwei Läufen entschieden. Jeder Fehler kann für das Aus der Medaillenhoffnungen sorgen. Da können sie mal bei Felix Loch nachfragen. Sollten die beiden deutschen Duos ohne gravierende Patzer bleiben, dürfte es schwer werden, sie zu schlagen. Sasche Benecken/Toni Eggert und Tobias Wendl/Tobias Arlt sind die beiden stärksten Duos, die zwölf von 13 Weltcupsiege in der laufenden Saison unter sich ausmachten. Benecken/Eggert haben spätestens in diesem Winter die Wachablösung geschafft, denn die dreifachen Gesamtweltcupsieger dominierten das Geschehen und krönten sich Ende Januar bei der Generalprobe in Sigulda zum Europameister. Zudem kommen sage und schreibe zehn Weltcuptriumphe in nur 13 Rennen. Deshalb verwundert es kaum, dass die amtierenden Weltmeister als die großen Favoriten in Pyeongchang gehandelt werden.

Wettquoten von 1.10 in der Spitze bieten allerdings überhaupt kein Value, da das Risiko eines Fehlers in einer solch schnellen Sportart wie Rodeln viel zu hoch ist. Darüber hinaus sollte man die Titelverteidiger Wendl/Arlt nicht unterschätzen. Sie haben die Erfahrung bei großen Wettkämpfen und werden nicht nervös sein. Womöglich bieten sich deshalb Wetten auf die vermeintliche Nummer zwei eher an. Hinter den beiden deutschen Duos könnte es einen spannenden Kampf um Bronze geben. Die besten Möglichkeiten haben die Österreicher Penz/Fischler, die in der Saison das einzige Team waren, das die Deutschen bezwingen konnte. Als Dritter im Weltcup wären sie die logischste Option auf ein Platz auf dem Podium. Mindestens genauso gute Aussichten haben aber die Letten Sics/Sics, die von den Wettanbietern in unseren Augen etwas unterschätzt werden. 2010 und 2014 holten sie bei Olympia jeweils Medaillen und untermauerten damit ihre Stärke bei Großveranstaltungen. Ebenfalls Außenseiterchancen auf Edelmetall haben Walker/Snith und Rieder/Rastner. Mortensen/Terdiman und die jungen Österreicher Steu/Koller schätzen wir nicht so stark ein.

Beste Wettquoten* für das Rodeln Doppelsitzer der Herren bei Olympia 2018

Eggert/Benecken: 1.10 @Bet365
Wendl/Arlt: 9.00 @Bet365
Penz/Fischler: 9.00 @Bet365
Mortensen/Terdiman: 15.00 @Bet365
Steu/Koller: 21.00 @Bet365
Sics/Sics: 29.00 @Bet365
Walker/Snith: 34.00 @Bet365
Rieder/Rastner: 51.00 @Bet365
Nagler/Malleier: 51.00 @Bet365

(Wettquoten 12.02.2018 um 13:58 Uhr)

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