Olympia 2018 Rodeln Einzel Herren, 10.02.2018

Olympia 2018 Rodeln Einzel Herren, 10.02.2018 – Pyeongchang (Endstand: Gleirscher holt sensationell Gold für Österreich. Loch mit riesigen Fehler im 4. Lauf am Ende nur auf Rang 5. Ludwig holt Bronze!)

Wintersport übt in ganz Mitteleuropa eine große Faszination aus. Einige Sportarten sind aber populärer und andere treten nicht selten nur bei Olympischen Spielen in den Fokus eines breiteren Publikums. Das ist mit dem Rodeln spätestens seit dem Olympia-Triple von Georg Hackl zwischen 1992 und 1998 der Fall. Gerade bei den Winterspielen erfreut sich Rodeln einer sehr großen Beliebtheit in den deutschen Wohnzimmern. Das liegt daran, dass auch in Pyeongchang die deutschen Hoffnungen auf Gold riesengroß sind. Vor vier Jahren in Sotschi holte sich das deutsche Team alle vier möglichen Goldmedaillen im Eiskanal und das ist auch heuer im Alpensia Sliding Centre möglich.

Inhaltsverzeichnis

Die erste Entscheidung auf der Eisbahn gibt es bereits zu Beginn dieser Winterspiele. Die Herren ermitteln ihren Olympiasieger am Samstag und am Sonntag. Anders als im Weltcup gibt es bei den Olympischen Spielen vier Läufe, ehe der Sieger feststeht. Vielleicht lohnt es sich, nach dem ersten Tag noch live auf das Rodeln der Herren zu wetten. Der Weltcup ist in diesem Winter bei den Rodlern bereits abgeschlossen. Felix Loch konnte sich zum sechsten Mal den Gewinn der Weltcupwertung sichern. Der Sonneberger ist auch in Pyeongchang der große Favorit auf die Goldmedaille. Die härteste Konkurrenz könnte ihm vielleicht aus Österreich drohen, denn Wolfgang Kindl war nicht nur der härteste Verfolger im Weltcup, sondern ist auch noch der amtierende Weltmeister. Mit den beiden Russen Roman Repilov und Semen Pavlichenko dürfte der engste Favoritenkreis abgesteckt sein. Bei Olympia kommt es aber nicht nur auf die Gewinner an, sondern seit jeher nehmen auch Sportler getreu dem Olympischen Motto „Dabeisein ist alles“ teil. Das gilt auch im Eiskanal beispielsweise für den Inder Shiva Keshavan oder Lien Te-an aus Taiwan. Solche Sportler, die sich einfach nur freuen, einmal im Konzert der Großen mit dabei zu sein, machen eben den Reiz bei den Olympischen Spielen aus und deshalb finden sie an dieser Stelle auch ihre namentliche Erwähnung. Mit der Medaillenvergabe werden sie freilich nichts zu tun haben. Der Favorit bleibt Felix Loch, aber vier gute Läufe müssen auf einer weitgehend fremden Strecke auch erst einmal in den Kanal gezaubert werden. Die ersten beiden Läufe im Rodeln der Herren werden bereits am 10.02.2018 um 11:10 Uhr und gegen 13:00 Uhr ausgetragen. Die entscheidenden Läufe gibt es aber einen Tag später zu denselben Uhrzeiten.

 

Die Favoriten auf den Sieg im Rodeln der Herren – Olympia 2018

Felix Loch
Position im Rodel-Weltcup 2017/18: 1.

Felix Loch ist seit vielen Jahren die maßgebende Größe im Rodelsport. Der Sohn des deutschen Bundestrainers holte sich bereits 2010 in Vancouver und 2014 in Sotschi Olympisches Gold im Einsitzer.

Vor vier Jahren triumphierte er dann auch in der neu im Programm befindlichen Teamstaffel. Auch heuer tritt Felix Loch wieder an, um zweimal Gold zu gewinnen. In der Teamstaffel sollte der Olympiasieg beinahe sicher sein. Im Einzel hat er aber einige Konkurrenten, die ihm das Leben schwer machen können. In diesem Winter sicherte sich der Deutsche aber zum sechsten Mal den Weltcup. Allerdings hat er nur überschaubare vier von 13 Rennen gewonnen. Das zeigt deutlich, dass Felix Loch schlagbar ist und der Gold-Hattrick keineswegs bereits in trockenen Tüchern ist. Das sieht der Titelverteidiger auch so, doch der Olympiasieg steht nicht allein im Fokus von Felix Loch: „Ich freue mich riesig auf meine dritten Spiele. Die Konkurrenz ist stark, aber ich werde alles geben, um wieder mit Gold nach Hause zurückzukehren.“

Wolfgang Kindl
Position im Rodel-Weltcup 2017/18: 2.

Runde 50 Jahre ist es her, dass mit Manfred Schmid das erste und einzige Mal ein Österreicher im Einsitzer der Herren Olympisches Gold gewonnen hat. Wolfgang Kindl hat durchaus das Zeug dazu, nach einem halben Jahrhundert in die offenbar großen Fußstapfen seines Vorgängers zu treten. Der 29jährige hat sich in seiner Karriere kontinuierlich gesteigert. 2010 und 2014 reichte es bei Olympia jeweils nur zum neunten Platz. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird er heuer deutlich besser performen. Eine Medaille, vielleicht sogar Gold, liegt im Bereich des Möglichen, denn immerhin tritt Wolfgang Kindl als amtierender Weltmeister an. Allerdings holte er sich den Titel 2017 auf seiner Heimbahn in Innsbruck-Igls. Das soll diesen Erfolg aber nicht schmälern. In dieser Saison sicherte sich der Österreicher die Siege im Sprint von Lake Placid und anschließend im regulären Einsitzer am Königssee und stand drei weitere Male auf dem Stockerl. Eine Medaille dürfte daher das Minimalziel sein.

Roman Repilov
Position im Rodel-Weltcup 2017/18: 3.

Roman Repilov ist gerade einmal 22 Jahre alt und konnte sich dennoch im vergangenen Winter im Weltcup gegen Felix Loch durchsetzen und sicherte sich in jungen Jahren bereits die Kristallkugel. Überdies wurde er in Igls Vizeweltmeister. An die Leistungen der Vorsaison konnte der Russe aber heuer nicht so wirklich anknüpfen. Immerhin gewann er aber das Rennen in Lake Placid und triumphierte zuletzt noch beim Sprint in Sigulda. Bei den Winterspielen vor vier Jahren in Sotschi war Roman Repilov noch nicht mit dabei. Er steht daher auch nicht im Verdacht, zum System des Staatsdopings in Russland gehört zu haben. Vielleicht steht Roman Repilov für eine Generation von neuen und vor allem sauberen russischen Wintersportlern. Jedenfalls hat er gute Chancen in Pyeongchang um die Medaillen mitzufahren. Es wird sich aber zeigen, ob der 22jährige in der Lage ist, vier gute Läufe im Alpensia Sliding Centre hinzulegen.

 

Semen Pavlichenko
Position im Rodel-Weltcup 2017/18: 4.

Semen Pavlichenko ist vier Jahre älter als sein Teamkollege Roman Repilov und war bereits 2014 in Sotschi am Start. Nachweislich hat es auch im Rodeln russisches Doping gegeben. Von daher ist der 26jährige so ganz von dem Verdacht der Manipulation nicht freizusprechen. In Sotschi verpasste er mit dem fünften Platz allerdings die Medaillenränge. Dafür holte er sich ein Jahr später seinen ersten großen Titel. Bei den Weltmeisterschaften in Sigulda gewann Semen Pavlichenko die Goldmedaille. In diesem Winter konnte er in Innsbruck und in Sigulda die regulären Einzelrennen gewinnen und siegte zudem im Sprint von Lillehammer. Von daher ist er sicherlich auch ein Kandidat, der in Pyeongchang weit vorne landen kann. Um die Medaillen wird er wahrscheinlich im Alpensia Sliding Centre mitfahren können. Ob es zum ganz großen Wurf reicht, wird sich zeigen müssen. Immerhin hat der Russe das letzte Rennen in diesem Winter gewonnen und fährt daher mit einem guten Gefühl durch den Olympischen Eiskanal.

Johannes Ludwig
Position im Rodel-Weltcup 2017/18: 5.

Im zarten Alter von 31 Jahren darf Johannes Ludwig nun zum ersten Mal bei Olympischen Spielen mit dabei sein. Zwar zählt er seit Jahren zum Kreis hinter den absoluten Weltklassefahrern, hatte aber eben das Pech, dass in den entscheidenden Situationen immer drei Deutsche besser waren als er. Was aber lange währt, wird dann endlich gut. In diesem Winter fährt Johannes Ludwig konstant gute Rennen, aber ihm fehlen einfach die Top-Resultate. So wird er in Pyeongchang nur als Außenseiter in durch den Eiskanal schlittern. Eine Medaille wäre schon eine große Überraschung, wenngleich er im Sprint von Lake Placid und anschließend am Königssee jeweils auf dem Treppchen stand. Vielleicht kann er seine Routine ausspielen, wobei seine erste Teilnahme an den Winterspielen auch bedeuten können, dass es Johannes Ludwig mit den Nerven zu tun bekommen wird. 2016 holte er in Winterberg seinen ersten und bis heute einzigen Weltcupsieg. Wir können uns deshalb nicht vorstellen, dass der 31jährige für die Goldmedaille in Betracht kommt.

Andi Langenhan
Position im Rodel-Weltcup 2017/18: 6.

2014 in Sotschi legte Andi Langenhan zwei tolle Renntage hin, wurde am Ende aber nur Vierter. Der Silbermedaillengewinner, Albert Demchenko aus Russland, war jedoch nachweislich gedopt und bekam das Edelmetall aberkannt. Anfang dieses Monats wurde Demchenko allerdings vom CAS rehabilitiert und durfte seine Medaille behalten.

Ein bitterer Beigeschmack bleibt, besonders für Andi Langenhan, der nun in Pyeongchang versuchen wird, vielleicht doch noch mit einer Olympischen Medaille dekoriert zu werden. In dieser Saison lief es für ihn aber nicht immer rund. Zwar belegt er in der Weltcupwertung einen guten sechsten Platz, aber in der Summe steht kein einziges Podium zu Buche. Von daher wird es mit einer Medaille heuer sehr schwer werden. Für den werdenden Vater ist aber Edelmetall das einzig erklärte Ziel! Umso mehr, weil er die Geburt seines Kindes, Stichtag ist der 10. Februar, wahrscheinlich verpassen wird.

Dominik Fischnaller
Position im Rodel-Weltcup 2017/18: 7.

Dominik Fischnaller wird sich wahrscheinlich ganz besonders auf das Olympische Rennen in Pyeongchang freuen. Vor einem Jahr gab es im Weltcup im Alpensia Sliding Centre die Generalprobe und dort konnte der Italiener gewinnen. Bis heute hält er dort den Streckenrekord und nur allzu gerne würde er heuer in die Fußstapfen des legendären Armin Zöggeler treten, der für Italien zweimal Olympiagold gewann. Dass Dominik Fischnaller um die Medaillen kämpfen kann, hat er in dieser Saison aber eigentlich zu selten unter Beweis gestellt. In Lillehammer gelang ihm aber trotzdem ein Sieg. Ansonsten war er aber nie auf dem Podium zu finden. Zuletzt hat der 23jährige die Rennen in Sigulda ausgelassen, um sich voll und ganz auf das Unternehmen Olympia vorbereiten zu können. Wir halten es nicht für ausgeschlossen, dass Dominik Fischnaller auch während der Olympischen Spiele seine Klasse zeigt. Klar ist aber, der er in der Form, die er in dieser Saison im Allgemeinen gezeigt hat, wohl keine Chance auf den Olympiasieg haben dürfte.

Kevin Fischnaller
Position im Rodel-Weltcup 2017/18: 9.

Kevin Fischnaller ist der Cousin von Dominik Fischnaller. Innerhalb der Familie dürften sich die beiden Italiener immer aufputschen, um sich gegenseitig zu Höchstleistungen anzutreiben. Das hat zu Beginn der Saison bei Kevin Fischnaller besser geklappt. Der 25jährige feierte in Winterberg zu Anfang des Winters seinen bisher einzigen Weltcupsieg. Wer gedacht hatte, dass der Italiener dieses Resultat im Laufe des Winters würde bestätigen können, der sah sich getäuscht. Nicht ein einziges Mal fuhr er noch in die Nähe des Podiums. Von daher dürfen wir den Erfolg in Winterberg derzeit noch unter der Rubrik „One Hit Wonder“ verbuchen. Von daher wäre es beinahe schon eine Sensation, wenn er in Pyeongchang überhaupt in die Nähe der Medaillenränge fahren könnte. Wahrscheinlich dürfte ein Platz im Bereich zwischen sechs und acht das Äußerste der Gefühle sein.

 

Prognose & Wettbasis-Trend – Olympia 2018 Rodeln Einzel Herren, 10.02.2018 – Favoriten

Das Rodeln ist eine Sportart, die die deutschen Athleten schon beinahe seit Jahrzehnten, mit kleinen Unterbrechungen, am besten beherrschen. Felix Loch ist in den letzten Jahren der weltbeste Fahrer und konnte 2010 in Vancouver und 2014 in Sotschi bereits Olympischen Gold gewinnen. Damit sollte der Deutsche auch die besten Aussichten haben, in Pyeongchang vorne zu landen. Dass der Titelverteidiger mit neuen Bahnen und auch mit vier Läufen zurechtkommt, hat er oft genug unter Beweis gestellt. Den größten Druck könnte Felix Loch vom amtierenden Weltmeister Wolfgang Kindl aus Österreich bekommen. Hinter dem Deutschen war Kindl in dieser Saison auch im Weltcup am besten platziert. Die beiden Herrschaften sollten am Ende der vier Läufe auf jeden Fall auf einem Medaillenrang liegen. Das dritte Edelmetall könnten die beiden Russen Semen Pavlichenko und Roman Repilov unter sich ausmachen. Hoffnungen machen sich außerdem auch noch die beiden Deutschen Johannes Ludwig und Andi Langenhan, für die eine Medaille auch nicht unmöglich scheint.

Der Olympiasieg geht aber mit großer Wahrscheinlichkeit aber nur über Felix Loch. Die angebotenen Wettquoten verdeutlichen, dass die Buchmacher das ebenso sehen. Die maximalen Quoten auf den Olympiasieg des Deutschen belaufen sich auf 1,90. Wettquoten in einem ähnlichen Bereich kann nur noch Wolfgang Kindl vorweisen. Die Wettanbieter gehen also fest davon aus, dass die Goldmedaille entweder nach Deutschland oder Österreich geht. Schön wäre, wenn Loch und Kindl jeweils dekoriert werden würden. Wir denken aber, dass der Titelverteidiger den Titel-Hattrick perfekt macht. Wir würden daher wahrscheinlich darauf wetten, dass Felix Loch erneut Olympiasieger wird.

Beste Wettquoten* Sieger Einsitzer beim Olympia 2018 Rodeln der Herren

Felix Loch: 1.90 @Bet365
Wolfgang Kindl: 3.00 @Bet365
Semen Pavlichenko: 8.00 @Bet365
Roman Repilov: 10.00 @Bet365
Johannes Ludwig: 19.00 @Bet365
Dominik Fischnaller: 21.00 @Bet365
Andi Langenhan: 26.00 @Bet365
Stepen Federov: 26.00 @Bet365
Kevin Fischnaller: 34.00 @Bet365
Reinhard Egger: 51.00 @Bet365
Tucker West: 51.00 @Bet365

(Wettquoten 06.02.2018 um 15:52 Uhr)

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