Riesenslalom Garmisch-Partenkirchen Männer, 31.01.2016 – SKI Alpin (1. Lauf 10:30 Uhr, 2. Lauf 13:30 Uhr) (ABGESAGT!)
Die Spezialisten im Riesenslalom scharren mit den Hufen. Der letzte Wettkampf liegt mittlerweile über einen Monat zurück. Am Wochenende ist es endlich wieder so weit. Mit dem Weltcuprennen in Garmisch Partenkirchen starten viele Athleten erstmals in diesem Jahr in der obersten Liga im Alpinen Skisport. Der für Anfang Januar geplante Riesentorlauf in Adelboden musste aufgrund der schlechten Wetterbedingungen abgesagt werden. Für die Starts am Wochenende haben die Offiziellen bereits grünes Licht gegeben. Auf dem Programm steht am Samstag die Abfahrt und am Sonntag der Riesenslalom. Die Rennen in Garmisch Partenkirchen sind die ersten und auch einzigen Wettkämpfe in Deutschland. Unmittelbar nach dem Abschluss machen sich die Athleten auf die unbekannte Reise nach Asien um dort, erstmals in der Alpinen Skigeschichte, in Korea an den Start zu gehen.
Wer meldet sich in Topform zurück?
Der letzte Riesentorlauf fand am 20. Dezember im italienischen Alta Badia statt. Damals setzten sich einmal mehr in diesem Winter die beiden Technik-Stars Hirscher und Kristoffersen gegen die Konkurrenz durch. Seither ist viel passiert. Die Fahrer, die auch im Slalom an den Start gehen, haben insgesamt sechs (!) Rennen absolviert und dabei viel Kraft gelassen. Athleten wie der Franzose Thomas Fanara, die sich voll auf den Riesentorlauf konzentrieren, fehlt derzeit die Wettkampfpraxis. Es dürfte also äußerst spannend sein, wer am Sonntag in Topform ganz nach vorne fährt.
Saisonaus für Ligety
Nach den zahlreichen Ausfällen der Speed-Stars durch schwere Verletzungen hat es unter der Woche nun auch den ersten Techniker erwischt. Bei einer Trainingsfahrt zog sich US-Boy und Riesenslalom-Spezialist Ted Ligety einen Kreuzbandriss zu. Für ihn ist die Saison beendet. Er ist bereits zurück in seine Heimat geflogen. Mit Ligety fehlt in Garmisch einer der Mitfavoriten und größten Konkurrenten von Hirscher, Kristoffersen und Co.
Deutsche Fans hoffen Podestplatz
Das Deutsche Team ist, im Vergleich mit den anderen Disziplinen, im Riesenslalom wohl am besten aufgestellt. Die Superstars Felix Neureuther und Fritz Dopfer sind auch in diesem Winter in bestechender Form. Beide konnten bereits Podestplätze erobern und kennen die Strecke in Garmisch ausgezeichnet. Dies könnte für sie ein großer Vorteil sein. Nach den Weltmeisterschaften von 2011 findet der Riesenslalom erst zum vierten Mal in den Deutschen Alpen statt. In der Vergangenheit beschränkte sich das Programm auf Slalom- und Abfahrtsrennen. Neben Neureuther und Dopfer kommen auch die Youngster Luitz und Schwaiger immer besser in Fahrt. Beide zeigten in den ersten Saisonrennen gute bis sehr gute Leistungen und sicherten sich Weltcuppunkte. Besonders Luitz ist an einem guten Tag eine Menge zuzutrauen. Auf ihn sollte man am Sonntag ein Auge haben.
Hirscher wieder in anderer Liga?
Im letzten Jahr sahen die Zuschauer in Garmisch eine unglaubliche Vorstellung von Marcel Hirscher. Bereits nach dem ersten Durchgang hatte er einen Vorsprung von über zwei Sekunden auf die restliche Konkurrenz. Dank eines weiteren perfekten Laufes im Finale distanzierte er Neureuther und Co. am Ende um 3,28 Sekunden – eine Welt im Alpinen Skisport. Nach den Vorstellungen in dieser Saison ist es nicht unwahrscheinlich, dass der Österreicher auch in diesem Jahr das Rennen dominiert. Er hat die letzten drei Riesenslalom-Wettkämpfe gewonnen und führt den Disziplinenweltcup deutlich an. Wer neben den Deutschen und Hirscher noch zum engen Kreis der Favoriten zählt, stellt die Wettbasis im Folgenden vor. Die Wettquoten zu den einzelnen Athleten sind am Ende des Beitrags einzusehen.
Die Favoriten Riesenslalom Garmisch-Partenkirchen 2016
Marcel Hirscher ist in diesem Winter eine Klasse für sich. Während im Slalom der Norweger Kristoffersen kräftig am Thron des Österreichers wackelt, behält er beim Riesenslalom bisher die Oberhand. Nach Platz drei beim Auftakt in Sölden sicherte er sich in den folgenden drei Rennen eindrucksvoll den Sieg. Entsprechend komfortabel ist sein Vorsprung in der Disziplinenwertung (109 Punkte). Damit Hirscher auch im Gesamtweltcup die Konkurrenz auf Abstand hält braucht er in Garmisch-Partenkirchen Punkte. Seine Statistik in Deutschland ist ausgezeichnet. Während er bei seinem ersten Start noch ausfiel, stand er in der Folge zwei Mal auf dem Podest. Den letzten Wettkampf in Bayern gewann er. Der Sieg am Sonntag kann nur über ihn gehen. Die Wettbasis sieht ihn erneut auf dem Podium.
Der junge Norweger fährt eine unglaubliche Saison. Im Slalom, der Disziplin in der die Konkurrenz so groß ist wie nirgends anders, konnte er sechs von sieben Saisonrennen für sich entscheiden. Die Konkurrenz ist ratlos, was sie den Zauberläufen des gerade einmal 21-Jährigen entgegensetzen soll. Im Riesenslalom ist Kristoffersen zwar bisher ohne Sieg, es deutet aber vieles darauf hin, dass dieser nicht mehr lang auf sich warten lässt. In Beaver Creek (Platz drei) und Alta Badia (Platz zwei) hat er gezeigt, dass die Spitze in greifbarer Nähe ist. Durch seine Erfolge im Slalom hat er zusätzlich Selbstvertrauen getankt. Er wird Marcel Hirscher am Sonntag das Leben schwer machen. Siegt er weiter, ist sogar der Gesamtweltcup ein realistisches Ziel. In Garmisch belegte er bei seinem bisher einzigen Start 2015 den 13. Platz. Die Wettbasis ist überzeugt davon, dass er diesen am Wochenende unterbieten wird. Das Podest wird er sehr wahrscheinlich erreichen.
Der Franzose liegt derzeit auf dem zweiten Platz in der Riesenslalom-Wertung. Grund dafür sind hervorragende Leistungen in den ersten Saisonrennen. Während er sich in Sölden noch mit Platz zehn begnügen musste, eroberte er in der Folge drei Mal hintereinander das Podest. In Beaver Creek wurde er Zweiter, in Val d’Isere und Alta Badia reichte es zu Platz drei. Vor diesem Winter hatte er in seiner Parade-Disziplin noch kein einziges mal den Sprung auf das ‘Stockerl’ geschafft. Abzuwarten bleibt, ob er die Form über die lange Pause halten konnte. Bei seinen Starts im Slalom konnte er nicht überzeugen. In Schladming belegte er Rang 24 in Kitzbühel schied er aus. Jeandet startet am Sonntag zum dritten Mal in Garmisch. Bei seinen ersten Versuchen belegte er die Ränge 16 und 9. Die Wettbasis sieht ihn am Wochenende in den Top-5.
Die große Frage ist, ob Neureuther das Drama von Schladming aus dem Kopf bekommt. Beim Slalom, der unter der Woche unter Flutlicht ausgetragen wurde, hatte er bis kurz vor dem Ziel im zweiten Durchgang komfortabel in Führung gelegen. Als alle dachten der Sieger würde feststehen, fädelte er bei einer der letzten Stangen ein und schied aus. Minutenlang saß er auf dem Hang und blickte ins Leere, während im Tal die drei Sieger geehrt wurden. Wer Neureuther kennt, weiß, dass er ein solche Negativ-Erlebnis schnell verarbeiten kann und sogar noch stärker zurück kommt. Im Riesenslalom zeigte er in diesem Winter schon hervorragende Läufer. Er belegte bei jedem Wettkampf mindestens den achten Platz. Auf das Podest schaffte er es in Val d’Isere. In seiner Heimat möchte er den Fans eine gute Show bieten. Im letzten Jahr überzeugte er als Zweiter und die Wettbasis traut ihm ein ähnlich gutes Ergebnis am Sonntag zu.
Der Franzose ist einer der besten Riesenslalom-Fahrer der jüngeren Geschichte. Seiner Statistik der letzten Jahre ist unglaublich. Bei 16 der letzten 22 Rennen erreichte er die Top-5. Die Top-10 verpasste er lediglich zwei Mal. In diesem Winter fehlt ihm bislang ein Podestplatz. Er musste das Rennen in Val d’Isere ausfallen lassen und schied in Beaver Creek aus. Seine beiden gewerteten Rennen in Sölden und Alta Badia beendete er als Fünfter und Sechster. In Garmisch ist es Zeit für die erste Top-Platzierung. Bei seinem ersten Start in Deutschland vor drei Jahren triumphierte Pinturault. Im letzten Jahr reihte er sich auf Rang fünf ein. Die Wettbasis sieht ihn am Sonntag ganz weit vorne. Das erste Podest des Winters winkt.
Der deutsche Hoffnungsträger hat es in den letzten Rennen geschafft etwas mehr Sicherheit in die Läufe zu bringen. Ihm fehlen zwar seitdem die absoluten Top-Zeiten, er bringt die Wettkämpfe jedoch zu Ende. Nach heftigen Patzern in Sölden und Beaver Creek, die ihm die Plätze 18 und 22 einbrachten, überzeugte er in Val d’Isere und Alta Badia mit Top-10-Platzierungen. Will er in Zukunft um Siege mitfahren, wozu er definitiv das Potential hat, muss er eine richtige Mischung finden. Er sollte seinen Stil nicht ändern, muss aber eine gewisse Sicherheit in die Läufe bekommen. In Garmisch geht er zum zweiten Mal an den Start. Bei seiner Premiere im Vorjahr belegte er Rang 20. Die Wettbasis könnte sich am Sonntag einen furios fahrenden Luitz weit vorne im Klassement vorstellen.
Der Riesenslalom-Spezialist hat ein großes Problem: Ihm fehlt die Wettkampfpraxis. Seit dem 20. Dezember ist er mit Ausnahme eines Slalom-Starts in Wengen (den er nicht beendete) keinen einzigen Weltcup mehr gefahren. Sein Vorteil könnte sein, dass er körperlich ausgeruht ist und die schwachen Ergebnisse der Rennen vor der Pause verarbeitet hat. Ungewohnt unsicher präsentierte er sich bei den Wettkämpfen in Beaver Creek und Val d’Isere (jeweils Ausfall), sowie bei seiner Fahrt auf Platz 18 in Alta Badia. Seine Klasse hatte er beim Auftakt in Sölden gezeigt, als er auf Platz zwei fuhr. Am Sonntag ist ihm von einem Platz jenseits der Top-20 bis Platz eins alles zuzutrauen.
Der Deutsche zeigt in diesem Winter zwei völlig verschiedene Gesichter. Während er im Slalom ein Top-Ergebnis nach dem anderen holt, läuft es im Riesenslalom noch überhaupt nicht rund. Sein bestes Ergebnis ist ein 14. Platz von Val d’Isere. Die lange Pause und die erfolgreichen Rennen im Slalom dürften ihm sehr entgegen kommen. Bei seinem Heimspiel in Garmisch wird man einen anderen Dopfer als im Dezember sehen. Die Wettbasis sieht ihn erstmals unter den Top-10. Vielleicht kann er sogar um das Podest kämpfen.
Garmisch Partenkirchen 2016 – Riesenslalom Männer – Analyse & Wettbasis Trend
Die lange Wettkampfpause im Riesenslalom ist vorbei. Bei den einzigen Weltcuprennen in Deutschland gehen die Athleten am Sonntag in Garmisch-Partenkirchen auf Punktejagd. Nach dem Aus von Ligety sind Hirscher und Kristoffersen die großen Favoriten auf den Sieg. Nach dem Ausfall von Svindal könnte dies auch das Neue Duell im Kampf um die große Kristallkugel für den Gesamtweltcup werden. In den deutschen Alpen wollen jedoch auch andere Athleten um den Sieg mitfahren. Besonders zwei Nationen dürften gute Chancen auf einen Podestplatz haben: Die Franzosen schicken mit Pinturault, Jeandet und Fanara drei ausgezeichnete Techniker ins Rennen. Die Deutschen kämpfen mit Neureuther, Dopfer und Luitz um den Heimsieg. Die Wettbasis gibt folgende Prognose aus: Marcel Hirscher zeigt Kristoffersen, der Rang zwei belegt, die Grenzen auf. Das Podest wird von Pinturault komplettiert. Viel Erfolg beim Wetten!
Key-Facts – Riesenslalom Garmisch-Partenkirchen 31.01.2016
- Hirscher siegte in diesem Winter bei drei der vier Riesentorläufe. In Garmisch-Partenkirchen war er auch im Vorjahr nicht zu schlagen
- Kristoffersen trotzt nach vier Slalomsiegen in Folge vor Selbstvertrauen. Im Riesenslalom stand er bereits zwei Mal auf dem Podest
- Pinturault holte in 11 der letzten 22 Rennen einen Podestplatz. In Garmisch siegte er bereits vor drei Jahren
Beste Wettquoten Sieger Riesenslalom Garmisch-Partenkirchen 31.01.2016
Marcel Hirscher: 1,60 (Bwin)
Henrik Kristoffersen: 6,00 (Bet365)
Victor Muffat Jeandet: 9,00 (Bwin)
Fritz Dopfer: 67,00 (Bet365)
Felix Neureuther: 12,00 (Bet365)
Alexis Pinturault: 19,00 (Bwin)
Stefan Luitz: 51,00 (Bwin)
Thomas Fanara: 26,00 (Bwin)
(Wettquoten Garmisch vom 29.01.2016 – 16:15 Uhr)