Es ist wieder einmal eine dieser Geschichten, die gefühlt nur der Sport schreibt. Romed Baumann wurde nach langen Jahren im ÖSV abgesägt und trotz Zweifel beim DSV aufgenommen.
Nun, zwei Jahre später, holt der 35-Jährige sensationell Silber bei der Ski WM 2021 im Super-G – nicht einmal seine Parade-Disziplin. In der Abfahrt nimmt er nun sogar Gold ins Visier.
Es ist eine Geschichte, die sich nun mehr denn je zu erzählen lohnt.
Ski WM 2021 in Cortina: Auftritt Romed Baumann
“Aus dem Selbstbewusstsein und der Freude heraus passiert dann auch was Besonderes”, meinte Romed Baumann bei der Ski WM. Und nachträglich betrachtet, zeichnete sich der Erfolg im Super-G ab.
Im Lauf der Saison hatte er sich in dieser Disziplin von Rennen zu Rennen gesteigert und bessere Ergebnisse geholt.
In Cortina hatte sich Baumann “selten so gut gefühlt im Starthaus”. Der griffige Schnee, das etwas gemächlichere Tempo des DSV-Athleten und schon hantierte er sich souverän über den schwierigen Hang. Schlussendlich fehlten sogar nur sieben Hundertstel auf den Sieg und seinen Ex-Kollegen Vincent Kriechmayr.
Von einem 35. Platz zu Saisonbeginn über einen 7. Platz als bestes Saison-Ergebnis, zur Silber-Medaille bei der Ski WM 2021 – dem besten Super-G-Resultat seiner langen Karriere.
Damit schaffte er auch gleich Historisches: Er ist der erste Ski-Athlet in der Nachkriegszeit, der für zwei Nationen eine Medaille bei einer Ski WM erfahren konnte. Außerdem ist es das beste Super-G Ergebnis Deutschlands bei einer Weltmeisterschaft.
Dabei wurde ihm schon das Karriereende nahegelegt.
ÖSV sortiert Romed Baumann aus
Rückblick: 2004 feierte der heute 35-Jährige Tiroler sein Weltcup-Debüt, damals für seine Heimat Österreich. Richtig im Weltcup angekommen ist er dann 2006/07 und seitdem war er aus dem ÖSV-Team nicht mehr wegzudenken.
Zwar war Baumann nie die große Podest-Hoffnung, doch ein wichtiger Bestandteil seines Teams und speziell in der Kombination wusste er auch zu überzeugen. In dieser Disziplin konnte er auch seine bislang einzigen zwei Siege einfahren – sowie zweimal einen 3. Platz in der Weltcup-Wertung.
Auch bei Ski-Weltmeisterschaften war er für Österreich zweimal erfolgreich. 2011 holte er Mannschafts-Silber, zwei Jahre später Bronze in der Kombination – im heimischen Schladming.
Nach 2013 blieben die großen Erfolge aus. Menschlich eine wichtige Komponente im Team, wurde er sportlich immer mehr von den nachstoßenden Generationen verdrängt.
Bis der Österreichische Ski-Verband keine Verwendung mehr für Baumann hatte und ihn eiskalt abservierte.
Romed Baumann: DSV nimmt ihn auf
Nach 15 Jahren, rund 300 Weltcup-Starts und zehn Podestplätzen im Weltcup war also plötzlich Schluss im ÖSV.
Romed Baumann war ganz unten, doch die Karriere sollten noch nicht enden: “In Deutschland bekam ich dann Hilfe. Ich muss denen danken, die an mich geglaubten.”
“Viele sagten, der ist zu alt, der traut sich nicht mehr, seit er Familie hat.”
Möglich machte den potenziellen Verbandswechsel 2019 seine Hochzeit mit der ehemaligen Ski-Rennläuferin Veronika Eller und die Annahme der deutschen Staatsbürgerschaft. Dabei waren die Verantwortlichen im Deutschen Ski-Verband auch nicht von Beginn an überzeugt.
Alpinchef Wolfgang Maier meinte er “war skeptisch”, doch vor allem menschlich war der damals 33-Jährige eine Bereicherung. “Romed hat sich zu einer Führungsfigur entwickelt, (…) jemand an dem man sich anlehnen kann”, so Maier.
Zudem lieferte er aber auch ‘Betriebsgeheimnisse’ wie Tipps zu den Anzügen oder Passagen im Weltcup.
Aber auch sportlich zeigte die Kurve stetig nach oben, weil er hier die Nestwärme bekommen hat, die er im ÖSV zuletzt schmerzlich vermisst hatte.
In seiner Kombination, aber auch im Super-G und der Abfahrt näherte er sich wieder der Weltspitze an, obwohl er in den beiden Speed-Disziplinen fast von ganz hinten anfangen musste – mit Startnummern zwischen 30 und 50.
Was geht für Baumann bei der Abfahrt der Ski WM 2021?
Nach der Silbermedaille im Super-G sind jetzt in der Abfahrt am Sonntag die Augen auf Baumann gerichtet.
Gelingt dem Verstoßenen jetzt sogar der Gold-Coup?
“Dieses Gelände liegt mir”, so Baumann und das ist beinahe als Drohung an die Konkurrenz zu verstehen.
Interwetten
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Wettquoten Herren Abfahrt | 14.02.2021 | |
Beat Feuz | 4.50 |
Dominik Paris | 4.50 |
Matthias Mayer | 4.50 |
Vincent Kriechmayr | 6.00 |
Romed Baumann | 16.0 |
Max Franz | 16.0 |
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Quoten Stand vom 12.2.2021 11.30 Uhr. Angaben ohne Gewähr. Die Quoten unterliegen laufenden Anpassungen und können sich mittlerweile geändert haben. 18+ | AGB beachten!
Mit dem Selbstvertrauen, den Glückwünschen und der Leichtigkeit des Seins in seinem Rücken, ist für Romed Baumann, der auch noch in der Kombination eine Medaillen-Chance haben wird, einiges möglich.
Bei den Ski Wettquoten der Buchmacher gilt er zwar nur als Außenseiter, doch seine Siegquote ist nach dem Super-G-Silber bereits drastisch gefallen.
Auch wenn der Super-G bereits der Höhepunkt gewesen sein sollte, kann Romed Baumann dennoch einiges mitnehmen: “Es gibt so viele Menschen, die so an mich geglaubt haben.”
Die Schlagzeilen und die Freude des Ski-Sports hat der sympathische Wahl-Deutsche ohnehin sicher.
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