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2. Bundesliga Wetten

Sascha Mölders analysiert seine Ex-Klubs: “Führung bei RW Essen hat keinen guten Job gemacht”

Philipp Stottan  2. Januar 2025
Sascha Mölders
Sascha Mölders kann sich 1860 München auch nicht erklären. (© IMAGO / Sven Simon)

In seiner noch immer andauernden Karriere hat Sascha Mölders für einige Vereine die Fußallschuhe geschnürt.

Unter den Teams des heute 39-Jährigen waren unter anderem Rot-Weiss Essen, Duisburg, Augsburg oder 1860 München.

Bei den meisten Vereine tut sich aktuell einiges, weshalb der nunmehrige Trainer eine kurze Analyse wagt und auch auf eine 3. Liga-Prognose von Saisonbeginn eingeht – und wieso er damit massiv daneben lag.

 

 

Sascha Mölders über 1860 München: “Wird alles öffentlich ausgetragen”

Wettbasis: Guten Tag, Sascha Mölders. Elversberg ist in der 2. Bundesliga ja gut unterwegs. Deren Coach Horst Steffen hat Sie bei Duisburg 2 trainiert. Glauben Sie, dass der tatsächlich auch noch den ganz großen Sprung machen kann?

Aascha Mölders: “Als Trainer kann es genauso schnell gehen wie als Spieler. Jetzt ist er ein paar Mal hintereinander fast aufgestiegen mit Elversberg. Jetzt steht er ganz oben.

Ob es dann am Ende klappt mit Elversberg oder nicht, das werden wir sehen. Aber mit Sicherheit wird er in den nächsten ein, zwei, drei Jahren ein Angebot aus der Bundesliga kriegen.”

Sie glauben, er wird ein Angebot bekommen?

Mölders: “Ja, also wenn man so erfolgreich ist oder wenn man immer wieder oben mitspielt, mit in Anführungsstrichen nur Elversberg, die haben jetzt auch kein Riesenbudget, muss man sagen und dann wird Leistung irgendwann belohnt.

Dann wird er da mit Sicherheit das eine oder andere Angebot kriegen, wenn er es nicht schon gehabt hat, wissen wir ja auch nicht.”

Der MSV Duisburg ist ein Verein, dem Sie nahe stehen. Schaffen die den Sprung in die 3. Liga?

Mölders: “Zunächst einmal ist, glaube ich, jeder MSV Duisburg Fan erleichtert, es stand ja im Raum, dass sie da irgendwelche Probleme hatten und das ja zum Glück vom Tisch ist. Auf Strecke glaube ich schon, dass Duisburg den besten Kader der Liga hat.

Man hat ja immer wieder gesehen, was sie eigentlich für eine Qualität haben. Und dann glaube ich schon, dass es am Ende reichen wird, dass sie zurück in die 3. Liga kommen.”

Zuschauerschnitt 15-16.000 in der Regionalliga, das ist der beste Schnitt in allen Regionalligen. Warum ist der MSV Duisburg denn so attraktiv?

Mölders: “Der MSV Duisburg war ja jetzt in den letzten Jahren immer so 2., 3. Liga. Aber ein paar Jahre davor haben sie ja eigentlich immer um den Aufstieg gespielt, wieder in die 2. Liga. Man weiß es doch, im Ruhrgebiet, die Fans, die leben das, die gehen lieber ins Stadion, anstatt sich was zu essen zu holen.

Die stehen zu ihrem Verein, selbst wenn sie mal noch ein, zwei, drei Ligen runter müssten. Und das ist das geile im Ruhrgebiet. Das zeichnet auch Duisburg aus.”

Der Konkurrenzverein Rot-Weiss Essen, dem Sie ja sowieso nahestehen, weil Sie praktisch in der Hafenstraße geboren wurden, hat gerade schwere Zeiten. Was ist im Moment das Problem?

Mölders: “Ich glaube, das habe ich ja am Wochenende kundgetan. Ich glaube, man muss schon auch ehrlich sagen, es war eine sehr, sehr gute letzte Saison. Bis Spieltag 34 konnten sie sich noch Hoffnungen auf den Aufstieg machen. Haben ihr vorletztes Spiel gegen 1860 daheim verloren.

Wenn sie es gewinnen, hätten sie am letzten Spieltag noch einen Showdown gehabt um Platz drei. Und da haben wir ja gesehen, dass Regensburg auch gepatzt hat. Das heißt, in Wahrheit hätte Essen die letzten beiden Spiele gewonnen, dann wären sie in die Relegation gegangen.

Und wenn du als Aufsteiger so performst, dann ist klar, dass Spieler Aufmerksamkeit erwecken bei anderen Vereinen und so war es dann auch leider. Mit Götze, Sapina, ich weiß gar nicht wer noch, waren es vier, fünf Leistungsträger, die den Verein verlassen haben und das tut dann weh.

Das muss man dann ersetzen und da muss man sagen, hat die sportliche Leitung von Rot-Weiss Essen definitiv keinen guten Job gemacht. Die haben mit Sicherheit Spieler verpflichtet, aber da muss die Qualität bestehen bleiben. Natürlich kann man nicht jeden Spieler eins zu eins ersetzen, aber man kann auch nicht hergehen und sagen, jetzt habe ich fünf, sechs Topleute verloren, jetzt schauen wir mal, jetzt hole ich mal Spieler aus dem Mittelmaß der 3. Liga.

Mit Sicherheit haben die auch den einen oder anderen Spieler geholt, der qualitativ gut ist. Vielleicht braucht man auch Eingewöhnung, kein Thema, ich kenne das alles als Spieler. Aber dann her zu gehen und jetzt den Trainer zu entlassen, der mit voller Emotion, mit Herzblut dabei war, der den Verein mitgelebt hat. Sich dann auszuruhen und zu sagen, jetzt schmeißt man den Trainer raus, weil wir haben ja nichts falsch gemacht.

Da muss ich ehrlich sagen, das ist falschrum gelaufen, da muss man den Trainer stärken und mit der sportliche Leitung sprechen. Ich bin ja sowieso nie einer von Entlassungen, ich würde nie sagen, schmeiß den oder den raus, weil ich das überhaupt gar nicht mag. Aber es kann nicht sein, dass man bei der ersten kleinen Krise gleich den Trainer opfert, also bitte.

Da muss man sich zusammensetzen und sagen, hey, wir kriegen das schon gemeinsam hin. Das war für mich ein Alibi, weil Rot-Weiss Essen ist ja ein Verein, wenn die Fans hinter dem Trainer schon stehen, das sagt alles aus. Da kamen nicht einmal irgendwelche Rufe gegen Dabrowski.

Das heißt, er hat den ganzen Verein hinter sich gehabt, auch die Zuschauer und in der Konstellation mit Christoph Dabrowski bin ich mir 100% sicher gewesen, es wird keinen Abstieg geben. Jetzt muss ich sagen, habe ich echte Bauchschmerzen. Und das hat aber nichts mit dem Uwe Koschinat zu tun, der kann ja gar nichts dafür. Der kriegt den Job, was ja auch okay ist, würde ich auch nie was sagen, weil ich ihn auch gar nicht so genau kenne.

Deswegen würde ich jetzt auch nicht sagen, Uwe Koschinat ist ein guter Trainer oder ein schlechter, das weiß ich nicht. Ihm mache ich auch gar keinen Vorwurf, weil er kann nichts dafür. Aber die sportliche Leitung muss ich hinterfragen, weil das, was da jetzt abgelaufen ist, war für den ganzen Verein nicht gut.”

Bei Rot-Weiss Essen haben Sie wahrscheinlich auch noch Kontakte zu den Spielern. Wie ist im Moment so die Lage?

Mölders: “Ich muss tatsächlich sagen, dass ich echt gar keinen Kontakt zu den Spielern habe. Klar, ich kenne die schon alle, aber dafür bin ich ein bisschen zu weit weg. Ich habe natürlich noch Kontakt mit dem Vorstand, Pfeifer, der war vorher bei 1860 und ich hatte sehr, sehr viel Kontakt zu Dabrowski.

Wir haben echt regelmäßig geschrieben und ja, deswegen kann ich nur sagen, dass ich einfach traurig bin, weil ich glaube, wir hatten echt einen guten Trainer, einen echten Fachmann und den haben wir leider nicht mehr jetzt.”

Sie haben jetzt schon die Personalie Marc-Nicolai Pfeifer angesprochen. Rot-Weiss Essen im Vergleich zu 1860 oder zu Augsburg, wie muss man das sehen? Was ist da genau Tango?

Mölders; “Also 1860 München und Rot-Weiss Essen ist für mich genau der gleiche Verein. Beides ein Arbeiterverein. Also man kann sich gar nicht vorstellen, dass ’60 in München ist. Giesing ist ja so wie das Ruhrgebiet, also der Verein oder die Fans, wirklich genau eins zu eins Ruhrgebiet.

Und deswegen habe ich auch gerne dort gespielt, das hat auch zu mir gepasst, weil es einfach ein sehr, sehr emotionaler Verein ist mit auf und ab. Die Fans sind treu, die bleiben immer und die kommen immer wieder. Das war so schön, weil die Leute wirklich auch da lieber ins Stadion gehen, anstatt was zu essen.

Das war so schön. Also ich hatte echt sechs wunderschöne Jahre bei ’60.”

Aber haben die nicht jetzt auch die gleichen Probleme, wenn Sie sagen, das haut ja nicht hin und zwar jahrelang haut das nicht hin?

Sascha Mölders: “Bei 1860 muss man das leider so sehen, oder das kriegt ja jeder mit, dass alles öffentlich ausgetragen wird, schon fast immer eigentlich. Was mit Sicherheit nicht schön ist, weil so bekommt man absolut keine Ruhe in den Verein.

Allerdings muss ich dazu sagen, ich habe ja selber sechs Jahre dort gespielt, das darf dich als Spieler gar nicht beeinflussen. Das hat mich auch nie beeinflusst, oder uns. Das darfst du gar nicht an dich ranlassen. Aber, die haben eine gute Mannschaft dieses Jahr wieder.

Und mit dieser Mannschaft musst du es hinbekommen, unter die Top vier, Top drei zu landen. Ich sage sogar, mit dieser Qualität der Mannschaft musst du eigentlich um den Aufstieg spielen.”

Und warum machen sie es nicht?

Mölders: “Ja, das ist eine gute Frage.”

Aber das wissen Sie ja besser.

Mölders: “Nein, natürlich, wenn ich kann, schaue ich da hin. Auswärts funktioniert es. Allerdings muss man sagen, sie spielen keinen schönen Fußball. Das muss man wirklich sagen, aber zumindest holen sie die Punkte auswärts.

Zu Hause, was ja immer 1860 München ausgezeichnet hat, im eigenen Stadion, da ist der zwölfe Mann hinter dir, da sind sie Tabellenletzter oder -vorletzter. Das ist für mich unbegreiflich. Also wenn man da raus geht, dann gibt es nur ein Gas, Vollgas. Ich verstehe das überhaupt nicht.”

Also das können Sie dann auch nicht erklären, was da los ist?

Mölders: “Nein.”

Ist ein Abstieg sogar möglich?

Mölders: “Ich hoffe nicht. Also das wünscht sich keiner. Mit der Qualität im Kader darf das auch gar nicht passieren. Ich glaube auch, dass das nicht passiert. Man sieht leider, wie ausgeglichen die Liga ist. Also für den neutralen Zuschauer super, es kann ja wirklich jeder jeden schlagen, das war leider schon immer so, haben wir auch leider erleben müssen.

Aber ich glaube schon, dass 1860 mit dem Abstieg nichts zu tun hat. Vielleicht eher Wunschgedanke, aber ich hoffe es auf jeden Fall. Und wer weiß, vielleicht mit ein paar Pünktchen mehr, man kann immer wieder oben reinrutschen, es kann immer wieder funktionieren.

Aber die sollten jetzt erst mal schauen, jetzt gar nicht, so wie immer, von Aufstieg reden, sondern wirklich Punkt für Punkt schauen.”

 

 

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In der Saison-Vorschau haben Sie gesagt Wehen Wiesbaden, Mannheim und Essen steigen auf. Wehen Wiesbaden ist irgendwie dran, die beiden anderen weniger. Was glauben Sie, was wird denn jetzt passieren? Wer steigt denn auf, zum jetzigen Zeitpunkt, nach Ihrer Prognose?

Mölders: “Also da habe ich ja komplett danebengelegen, offensichtlich. Jetzt ist es wieder so, dass wirklich sieben, acht Mannschaften dran sind. Also ich glaube schon, dass Wehen Wiesbaden noch mal ranrücken kann.

Sie haben trotzdem eine gute Qualität, denke ich. Aber ja, ich könnte jetzt tatsächlich gar nicht sagen, wer am Ende hochgeht, weil keiner hätte gedacht, dass Cottbus zwischenzeitlich Tabellenführer ist.”

Pele Wollitz, auch ein Junge aus dem Leben.

Mölders: “Die haben sechs Punkte Vorsprung schon auf Platz vier. Ich mag ja solche Typen, der lebt es ja.”

Kennen Sie ihn persönlich?

Mölders: “Nur paar mal gesehen bei den Spielen, aber jetzt so persönlichen Kontakt nicht. Aber ich mag es ja, wenn Leute das so leben und er ist ja auch manchmal drüber, aber nur weil er das Ganze richtig lebt. Das ist die Mentalität, die ich sehr, sehr gerne habe.

Deswegen freut es mich für ihn persönlich tatsächlich, dass er so erfolgreich ist. Relegation vor zwei Jahren verloren gegen Unterhaching, viele Mannschaften brechen oder viele Vereine brechen, er hat es aber hinbekommen, dass er gleich ein Jahr danach aufgestiegen ist, in die 3. Liga.

Und jetzt muss er sich wahrscheinlich selber manchmal zwicken, weil das kann in Cottbus keiner glauben. Allerdings muss man sagen, stehen sie zu Recht da oben, weil sie echt einen guten Fußball spielen. Ich habe mir das Spiel gegen Rostock jetzt angeschaut. War echt gut, muss man so sagen.”

Also glauben Sie, die haben gute Chancen, auch am Ende da oben zu stehen?

Mölders: “Ja, aber bei Rostock zum Beispiel kann ich mir vorstellen, dass sie auch noch mal oben angreifen, weil die haben auch eine enorme Qualität im Kader. Dresden muss man immer dabei haben.

Saarbrücken hat auch eine super Mannschaft, Ingolstadt hat eine gute Mannschaft. Also ich könnte jetzt echt gar nicht sagen, wer am Ende tatsächlich dann hochgeht.”

FSV Frankfurt, fußballerisch sind die jetzt weg irgendwie. Kommen die noch mal hoch? Was ist da los?

Mölders: “Leider spielen sie aktuell 4. Liga. Ich glaube, dass es gar nicht so einfach ist. Man hat viele Konkurrenten, mit Eintracht, mit Offenbach. Ich hoffe trotz alledem, dass der FSV Frankfurt irgendwann mal wieder in den Profifußball kommt.”

 

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Philipp Stottan

Philipp Stottan

Alter: 31 Nationalität: Österreich Lieblings-Wettanbieter: Bet-at-home, Bet365

Das Thema Sport und all seine Facetten begleiten Philipp seit er denken kann, zu Uni-Zeiten kamen dann auch die Sportwetten hinzu. Nach diversen Stationen im Journalismus entschied er sich dann dazu, seiner Wett-Leidenschaft auch beruflich nachzugehen. Vor allem in den Bereichen Fußball sowie US- und Kampfsport, kann man sich auf seine angesammelte Expertise verlassen.   Mehr lesen