Zweifelsohne, Sascha Mölders ist eine Legende im deutschen Fußball. Jeder kennt ihn, egal ob aus seiner Zeit bei 1860 München, Augsburg, RW Essen oder einer seiner zahlreichen weiteren Klubs.
Der mittlerweile 39-Jährige hat eine lange und illustre Karriere hinter sich (und auch noch vor sich), was zu einigen lustigen Geschichten, Anekdoten und Infos führt.
Im ungezwungenen, sehr ausführlichen und Kamingespräch hat Mölders bei der Wettbasis von seiner Karriere erzählt. Im ersten Teil spricht Mölders über seine kuriosesten Trainer-Geschichten rund um Markus Weinzierl, die härteste Strafe gegen einen Teamkollegen, warum sein Alkoholkonsum immer übertrieben wurde und warum seine Transfers niemals nur von ihm entschieden wurden.
Ein Streifzug durch die Karriere, was der Trainer Sascha Mölders noch vor hat und was er zum Spieler Mölders sagen würde und im zweiten Teil auch ein Blick auf die aktuelle Lage seiner ehemaligen Teams.
Sascha Mölders: “6:00 Uhr arbeiten, 17:00 Training, 21:00 wieder daheim”
Wettbasis: Was macht man zum Jahresende? Ein Kamingespräch und man lädt gute Freunde ein. Hallo, Sascha Mölders.
Sascha Mölders: “Hallo Carsten.”
Wie finden Sie meine Mütze?
Mölders: “Verrückt, verrückt. Also, ich bin schockiert. Als Voll-Duisburger mit einer Bayern-München-Mütze, Vollskandal.”
Wie geht es Ihnen? Besinnliche Zeit. Wie ist bei Ihnen gerade die Lage?
Mölders: “Bei mir ist echt alles super. Ich bin jetzt wirklich ausgeruht. Ich habe jetzt mal richtig Pause gehabt. Nur Fußball gespielt mit Freunden.
Also mir geht es echt gut. Es hat jetzt nach der langen, langen Fußballzeit echt mal gut getan.”
Man hat Sie gesehen in Burghausen. Sehen wir Sie demnächst auch dort als Trainer, oder in dieser Liga als Trainer?
Mölders: “Man muss ja dazu sagen, ich war nicht in Burghausen, sondern ich war beim FC Augsburg 2 und habe mir das Spiel gegen Burghausen angeschaut, weil ich oft Augsburg 2 anschaue, weil ich ja zehn Minuten vom Rosenaustadion wohne.
Also das hatte jetzt überhaupt gar nichts mit Burghausen zu tun. Ich habe es dann auch gelesen, wir schauen mal, was die Zukunft bringt.”
Schauen wir erst mal in Ihre Vergangenheit. Sie sind ja im Ruhrgebiet im Pott geboren und aufgewachsen, erster Verein Schwarz-Weiss Essen. Wie war es?
Mölders: “Mein erster Verein ist ja ein ganz kleiner Verein, aber ich komme aus dem Essener Norden, da ist Arbeit angesagt, ehrliche Arbeit. So bin ich auch aufgewachsen.
Ich würde zwar heute nicht mehr sagen, dass ich jetzt unbedingt wieder zurück möchte, aber meine Kindheit war echt schön. Es war, facettenreich. (lacht) Da gab es einiges.”
Also Oberliga gespielt, Nebenjobs. Was war noch so los?
Mölders: “Ich habe bei Schwarz-Weiss Essen Oberliga gespielt, das war die damalige vierte Liga und habe bei Stadtwerke Essen gearbeitet. War Anlagenmechaniker im Rohrleitungsbau. Oberliga hieß, man trainiert auch schon fünfmal die Woche.
Das hieß für mich eigentlich 6:00 Uhr anfangen zu arbeiten bis 3:30, 3:45 Uhr. 17:00 Uhr war Training. Also ich war eigentlich immer erst so um 21:00 Uhr wieder daheim. Fünf Mal die Woche, das hat schon echt geschlaucht, muss ich sagen.
Aber ich musste eine Ausbildung machen, sonst hätte mich mein Vater links und rechts abgewatscht, wenn ich das nicht gemacht hätte. Aber es ist auch gut so, es ist auch gut so.”
Mölders: “War nie der Typ, der unterwegs war”
War dann auch feiern angesagt? Also so ein bisschen auch Kirmes und Co.?
Mölders: “Ich muss ganz ehrlich sagen, ich war jetzt nicht so der Typ, der so richtig unterwegs war, weil ich hatte am Wochenende immer noch das Ziel vor Augen, vielleicht klappt es, dass ich nochmal hochkomme.
Also habe ich dem wirklich sehr, sehr viel untergeordnet und auch auf viel verzichtet, tatsächlich sehr, sehr viel verzichtet. Ja, war selten weg, also war wirklich selten unterwegs tatsächlich am Wochenende.”
Das heißt, Sie hatten ein diszipliniertes Leben zu dieser Zeit, da würden Sie sagen, alles gemacht, um Profifußballer zu werden?
Mölders: “Ja, zu der Zeit auf jeden Fall. Ich habe das nicht abgehakt. Also ich habe das immer im Hinterkopf gehabt, das war immer mein großer Traum, irgendwann Bundesliga zu spielen, obwohl ich wusste, das wird sehr, sehr schwer.
Weil von der Oberliga bis in die Bundesliga ist es natürlich ein sehr, sehr weiter Weg, aber es hat funktioniert.”
Würden Sie sagen, Sie sind über den zweiten, dritten Bildungsweg gegangen?
Mölders: “Ja, definitiv. Natürlich, irgendwann kam dann der Punkt, wo ich gesagt habe Arbeit und Oberliga-Fußball, das war zu viel. Also es war schon anstrengend. Dann kam halt der Punkt, dass ich mit der Ausbildung fertig war, noch ein halbes Jahr gearbeitet habe und dann kam das Angebot von MSV Duisburg Amateure, auch damals in der Oberliga.
Da habe ich gesagt, jetzt versuche ich nochmal alles auf Fußball zu setzen und habe dann gekündigt bei Stadtwerke Essen, wo mich echt viele für bekloppt erklärt haben. Wie kannst du bei so einem großen Unternehmen kündigen? Du kommst da nie mehr rein.”
Rente gesichert.
Mölders: “Ja, das muss man wirklich sagen, wenn man da einmal drin ist. Ich kam da auch nur rein über meinen Vater, weil der auch schon zig Jahre dort gearbeitet hat und immer noch arbeitet. Aber ich habe gesagt, wenn ich es jetzt nicht versuche, dann werde ich mir das wahrscheinlich nie verzeihen.
Ich riskiere es jetzt und wenn es klappt, klappt es. Und wenn nicht, dann habe ich mir später nichts vorzuwerfen. Und dann hat es natürlich geklappt.”
Bei diesem Engagement beim MSV Duisburg 2 war Horst Steffen Ihr Trainer. Wie ist er als Trainer?
Mölders: “Das war ja ganz am Anfang von seiner Trainerkarriere. Der kam zum MSV. Ich wurde eigentlich geholt von Bernard Dietz, der war ja vorher Amateurtrainer.”
Eine MSV Legende.
Sascha Mölders: “Genau. Und als ich dann unterschrieben habe, hat er gesagt, er macht jetzt doch nicht mehr weiter. Da habe ich gedacht, ja super, jetzt kommst du zu einem neuen Verein und der Trainer, der dich geholt hat, der hat auf einmal keine Lust mehr. Beziehungsweise nicht keine Lust mehr, sondern er hat gesagt, es reicht jetzt dann.
Ja, dann kam genau Horst Steffen und er war für mich in dem Jahr genau der richtige Trainer, weil er natürlich auf mich gesetzt hat. Und ich habe relativ ordentlich getroffen. Er konnte gut mit jungen Spielern, muss man sagen, das hat er echt ordentlich gemacht.
Wir sind, glaube ich, sogar Vierter oder Fünfter geworden in der Oberliga mit einer sehr jungen Mannschaft. Man sieht es ja, der Erfolg gibt ihm recht. Er war jetzt zwischenzeitlich in der 2. Liga Tabellenführer.”
Rot-Weiss Essen? “Habe mich geopfert für den Verein”
Wenn man weitergeht in Ihrer Karriere, da war ja dann auch der FSV Frankfurt. Wie war der Wechsel aus dem Ruhrgebiet nach Frankfurt?
Sascha Mölders: “Das war tatsächlich so, dass wir mit Rot-Weiss Essen in der Winterpause mal wieder irgendwo im Niemandsland standen und ich wieder trotzdem ordentlich Tore gemacht habe. Dann war es so, dass man schon auch gemerkt hat bei Rot-Weiss, dass Spieler eigentlich gehen sollten, weil mal wieder das Geld nicht da war.
Jeder, der mich kennt, weiß natürlich, dass es mein Verein ist. Und ich habe gesagt, gut, wenn das so ist, dass ihr das Geld braucht, dann gehe ich. Also ich habe mich quasi eher geopfert für den Verein. Dann war es auch zum damaligen Zeitpunkt so, von den Spielern die dort waren, habe ich sicherlich das meiste verdient und dann habe ich gesagt gut, dann ist es so, dann gehe ich, ist kein Problem.
Also was heißt mehr verdient, für Regionalliga-Verhältnisse. Dann war das so, dann kam das Angebot halt aus der 2. Liga. und da habe ich gesagt, gut, ich helfe dem Verein, aber mir natürlich auch, ich schaffe den Schritt in den Profifußball wieder, und dann wollte ich auch die Chance ergreifen. Und ja, im Nachhinein muss man sagen, war es perfekt.
Es war wirklich der 31. Januar tatsächlich. Abends waren die Leute aus Frankfurt in Essen, da ging der Deal dann über den Tisch und wir sind in der Nacht noch nach Frankfurt gefahren. Es hat brutal geschneit, dann kamen wir dort an, ich war noch niemals vorher in Frankfurt und da habe ich wirklich gedacht, wir sind in Manhattan.
Und am anderen Tag ging es dann direkt los mit dem Training. Krass eigentlich, weil da wo ich herkomme, das war auch schon eine Großstadt. Aber Frankfurt war noch mal was anderes.”
Anderes Nachtleben, andere Abteilung. Wie war das?
Mölders: “Nachtleben gab es auch da für mich nicht. Also für mich gab es immer nur Fußball. Ich wollte unbedingt, unbedingt wollte ich Profi sein. Und ich habe es dann geschafft, dass ich wieder in der 2. Liga bin. Da war ich ja dann verheiratet schon lange, Kinder.
Das war aber gut für mich. Weil wenn ich alleine gewesen wäre, dann hätte ich das nicht so hinbekommen, weil ich schon auch jemand bin, der muss ständig über Fußball reden. Auch zu Hause und ich hab halt immer einen super Rückhalt gehabt zu Hause von meiner Familie und das ist echt Gold wert, wenn du da immer gepusht wirst, auch zu Hause und das war bei mir immer so.
Aber es war ja genau damals zu dem Zeitpunkt, meine Frau hatte ein eigenes Reisebüro in Duisburg und das haben wir einfach von heute auf morgen schließen müssen, weil wir nach Frankfurt sind. War auch nicht selbstverständlich. Also von dem er habe ich da wirklich immer die beste Unterstützung gehabt, die man sich vorstellen kann.”
Andere Mentalität auch in Frankfurt. Wie sind Sie denn damit zurechtgekommen?
Mölders: “Wenn man aus dem Ruhrgebiet kommt, wir sind ja weltoffen, wir können mit jedem Menschen reden und wir sind da, glaube ich, angenehm und haben auch nie mit Leuten Probleme gehabt. Also gerade auch in Frankfurt, sind die Leute auch sehr, sehr angenehm.
Also das hat echt gut gepasst vom ersten Tag an und wir haben dann das große Glück gehabt, dass wir eine Wohnung gezogen sind, wo unten in dem Haus ein Cafe war und mit den Besitzer haben wir uns angefreundet. Das war echt wirklich super. Da konnte man immer unten schön auch mal Essen gehen oder mal ein Käffchen trinken, gleich im Haus.
Das war überragend, Kinder waren oben, wir haben relativ große Kinder schon gehabt und so waren wir einfach in dem gleichen Haus. Das war immer super, dann konnte man gleich kurz hochgehen, schnell nachgeschaut und konnte wieder runtergehen.”
Dann war der FC Augsburg großes Thema. Haben Sie sich da angekommen gefühlt, als dieser Wechsel dann vollzogen wurde?
Mölders: “Beim FC Augsburg war das dann so, dass ich unbedingt in die Bundesliga wollte. Unbedingt. Und dann hat dieser Wechsel geklappt. Es war natürlich so, dass ich ja nie aus dem Ruhrgebiet weg wollte und auf einmal war ich dann sechs Stunden von daheim weg.
Auch da war es dann so, dass wir hingefahren sind, dann habe ich den sportärztlichen Test in Augsburg gemacht, aber mir nichts angeschaut. Gar nichts. Stadion nicht. Gut, damals haben wir schon gegen Augsburg gespielt gehabt. Aber nichts angeschaut, Test gemacht, unterschrieben und wieder nach Hause gefahren im Zug.
Immer die Sachen, auf die ich Bock hatte, die habe ich gemacht. Und ja, die Mentalität hier ist mit Sicherheit eine andere. Das muss man auch sagen, dass die Leute anders sind. Bei uns ist es so im Ruhrgebiet, wenn dir was nicht passt, dann sagst du es halt den Menschen und hier wird das so ein bisschen umschrieben oder jedem erzählt, aber nicht dir erzählt.
Da habe ich am Anfang ein bisschen Probleme mit gehabt, weil ich dann natürlich die Leute sofort konfrontierte, aber die wussten gar nicht, warum ich das mache, weil die das gar nicht kannten. Aber mittlerweile bin ich auch nunmehr seit 2011 hier in München, also seit 13,5 Jahren, und verstehe mich hier mit den Leuten blendend und fühle mich hier auch echt heimisch.
Eigentlich wollen wir hier auch gar nicht mehr weg.”
Dann hatten Sie als Trainer Markus Weinzierl, auch mit speziellen Methoden, mit speziellen Erfahrungen. Was war Ihr Highlight mit ihm?
Mölders: “Markus war sehr jung, muss man sagen. Der kam zu uns, da war er 37, das war seine zweite Station. Er ist vorher mit Regensburg aufgestiegen in die 2. Liga und kam dann zu uns. Wir haben viele erfahrene Spieler gehabt, sehr, sehr viele erfahrene Spieler oder ältere Spieler. Das hat Markus sicher gut getan, dass er jetzt nicht so eine ganz, ganz junge Mannschaft hatte, weil wir schon auch wussten, wie der Hase läuft, sag ich jetzt mal.
Was der Markus sicher gut gemacht hat, ist, dass er sehr kollegial war zu uns, bis zu einem gewissen Maße natürlich, aber er hat sich immer auch ein bisschen in die Spieler reinversetzt, was für uns Gold wert war. In seiner ersten Saison haben wir im Winter neun Punkte gehabt, da waren wir eigentlich schon weg und dann haben ein super Trainingslager im Winter gehabt und haben uns noch mal eingeschworen.
Und dann haben wir einen super Lauf gehabt, den Klassenerhalt noch geschafft und so Situationen schweißen dann auch zusammen und dann war Mannschaft und Trainer eigentlich eins und es hat mega viel Spaß gemacht. Dann hat er auch ab und zu mal so ein bisschen im Kreis mitgespielt und so, es war schon ganz cool eigentlich die Zeit.”
Aber er hat schon auch krasse Seiten als Persönlichkeit. Was ich Ihnen da so in Erinnerung geblieben?
Mölders: “Man muss ja auch sagen, für alle Trainer gilt das, das ist ja kein einfacher Job. In der Regel hast du 24, 25 Profis, die alle mal irgendwas Gutes geleistet haben. Aber am Ende kannst du nur elf aufstellen und da ist es schon für den Trainer auch nicht so einfach.
Er muss Entscheidungen treffen – klar, dafür bist du halt der Trainer – die auch dem Trainer manchmal weh tun. Es gibt auch Härtefälle. Und ja, das konnte er, also da war er auch rigoros und hat dann auch oftmals nicht erklärt, warum es so ist. Weil er gesagt hat, er hat früher den Ottmar Hitzfeld als Trainer gehabt bei Bayern, er war selber Amateurspieler und ihm wurde auch nichts erklärt.
Man wusste es und man musste damit zurechtkommen und es war okay.”
Mölders über Augsburg-Ende: “Hat richtig weh getan”
Hat er Ihnen auch mal einen vor den Latz geknallt?
Sascha Mölders: “Bei mir war das ja noch mal was ganz anderes, weil ich ja da schon ein bisschen länger beim FCA war. Die haben mich ja dann damals für Europa nicht gemeldet, das war für mich schon ein Schlag ins Gesicht. Also das tat richtig weh tatsächlich. Als das dann so kam, wie angedroht war, aber nicht von Markus Weinzierl, sondern von Stefan Reuter, dann habe ich natürlich Markus und Stefan Reuter zur Rede gestellt. Ist ja ganz klar.
Also das konnte ich ja auch so nicht auf mir sitzen lassen. Für mich war aber auch dann klar und das habe ich denen aber auch sofort mitgeteilt, dass ab dem heutigen Tag das Kapitel FC Augsburg für mich beendet ist. Ich werde ins Training kommen bis zum Winter, ganz klar. Aber ich werde im Winter den Verein verlassen, weil da hatte ich auch echt lange mit zu kämpfen. Muss ich wirklich sagen.
Da bin ich dann wieder beim Thema, wenn ich nicht so eine tolle Familie hätte, dann hätte das meine Karriere kosten können. Da war ich echt in so einem Fußball-Tief, nicht in einem privaten Tief, aber wenn ich da jetzt alleine gewesen wäre als Single, hätte das für mich mein Karriereende sein können, denn das hat mich sehr, sehr getroffen. Aber ich hatte einen echten Rückhalt daheim und die haben mich dann wieder aufgebaut. Meine Frau, meine Kinder.
Wenn du deine Kinder immer wieder lachen siehst, das war dann für mich super. Ja, und so konnte ich dann neue Kraft schöpfen, bin weiter ins Training gegangen und bin dann im Winter nicht zum MSV Duisburg gegangen, wie viele gehofft hatten damals und es stand auch lange im Raum. Tatsächlich habe ich mich auch damit lange befasst, aber damals war es so, dass das für uns nicht in Frage kam, dass ich alleine irgendwo hingehe, sondern das war eine Familienentscheidung.
Eigentlich waren meine Frau und ich neutral, also wir haben gesagt, wir würden das machen, wir würden zum MSV gehen, aber unsere Kinder wollten alle nicht, die wollten hier bleiben, weil hier alle Freunde sind. Der Große war damals auch in der Ausbildung schon und die haben gearbeitet, die beiden Großen, und dann haben wir daraus eine Familienentscheidung gemacht.
Meine Frau und ich waren eigentlich dafür und die anderen waren alle dagegen. Ja, und dann kam das Angebot von 1860. Da habe ich gedacht gut, dann kannst du halt hier wohnen bleiben. Auch ein Traditionsverein, könnte zu mir passen. Und dann bin ich im Winter zu ’60, und es war dann im Nachhinein die absolut richtige Entscheidung.”
Nochmal zurück zur Konfrontation mit Weinzierl und Reuter, wie ist die verlaufen? Sie haben gesagt, das geht gar nicht und wie war dann die Antwort?
Mölders: “Ich war im Auto. Ich bin im Auto gefahren, war auf dem Weg zum Training und ich habe ganz viele WhatsApp Nachrichten von Freunden und Kollegen bekommen. Er kam gerade die Europaliste raus und du stehst da nicht drauf. Also da hätte ich mir natürlich gewünscht, dass das schon richtig kommuniziert wird. Also dann bin ich natürlich ins Training, aber man kann sich vorstellen, dass ich gar keine Lust mehr auf Training hatte und bin dann natürlich bei Markus direkt ins Büro.
Ja, dann hat er mir die Gründe erklärt, dass es nicht seine Entscheidung war und ihm tut es auch sehr leid. Man muss ja bedenken, man darf ja für Europa 25 Spieler nominieren und ich war davor, da waren ja schon fünf oder sechs Bundesligaspiele, immer im 18er Kader. Immer. Werde dann aber nicht für Europa nominiert, wo man ja 25 nominieren darf. Das war dann eine Entscheidung, schon ein bisschen persönlich tatsächlich von jemanden.
Jetzt mittlerweile ist es so, dass es für mich vergessen ist. Also nicht vergessen, sondern okay. Aber na klar, vergessen wird man sowas nie, weil das wäre schon auch ein Highlight in meiner Karriere gewesen. Aber es ist jetzt so, mit Markus bin ich ja befreundet immer noch, also er konnte auch nichts dafür. Ist auch okay.
Markus, muss ich dazu sagen, hat auch meine Entscheidung sofort verstanden, dass ich nicht mehr spielen möchte und dass ich im Winter einen Schlussstrich ziehen möchte. Das hat er auch verstanden, weil er selber gespielt hat, er konnte sich da reinversetzen. Aber wie gesagt, am Ende muss ich sagen, diese Entscheidung war sicherlich nicht schön, aber ich will eigentlich immer die schönen Zeiten in Erinnerung behalten.
Und so ist es auch beim FCA. Mit dem Klassenerhalt, oder wie wir nach Europa gekommen sind. Das sind für mich die schönen Erinnerungen. Und deswegen sage ich immer, hatte ich eine sehr schöne Zeit beim FC Augsburg.”
In der Zeit bei Augsburg gab es ja auch ein paar wildere Charaktere, Caiuby oder Raul Bobadilla, zum Beispiel. Gab es da ein paar Dinge, die recht lustig waren?
Mölders: “Es gab mit Sicherheit viele positiv verrückte Spieler, aber das zeichnet auch eine gute Mannschaft aus. Das haben wir schon öfter mal gelesen.
Caiuby hat ja mal ab und zu seinen Brasilienurlaub verlängert, aber ich muss sagen, bei uns war das so, dass er ein total netter Typ ist. Also hatte immer Spaß, ich habe den noch nie mit schlechte Laune gesehen. Ich kann wirklich über keinen Spieler etwas Schlechtes sagen.”
Geht ja um nichts Schlechtes. Was war denn ein Joke, wo Sie sagen, den habe ich nie vergessen?
Mölders: “Das kann man jetzt gar nicht so einzeln sagen, weil wir jeden Tag Spaß hatten. Wir haben rund um die Uhr immer Streiche, immer Mist gebaut, wie auch immer, also untereinander. Das hat brutal viel Spaß gemacht und deswegen waren wir auch so erfolgreich.
Wir haben nicht diesen Topspieler gehabt, so wie andere Topklubs. Das hätte bei uns gar nicht funktioniert, wenn wir jetzt einen Topstar gekriegt hätten. Sondern wir waren so gut, weil wir alle relativ auf einem Level waren. Aber wir haben starke Persönlichkeiten gehabt und wir wussten genau, wir können jede Mannschaft in der Bundesliga schlagen. Wir wussten das und das war natürlich der Spielstil von Markus Weinzierl.
Wir haben sehr offensiv gespielt, wir sind sehr oft vorne draufgegangen, auch gegen Bayern München, weil wir immer wussten, wenn wir uns auf unsere eigenen Sachen verlassen, wir sind wirklich in der Lage, jede Mannschaft zu schlagen. Das haben wir auch geschafft.
Der Boba [Bobadilla, Anm.], der war auch wirklich ein Pfundskerl. Also wirklich, mit Sicherheit, ab und zu unterwegs, aber auch das gehört dazu Mal, nach einem gewonnen Spiel. Das haben wir alle gemacht. Das haben wir wirklich alle gemacht.
Aber auch da bei ihm muss ich sagen. Okay, der hat mit Sicherheit nicht alles mitgemacht in seiner Karriere, der ist auch oftmals überall gestanden, aber sehr, sehr kollegial. Also auch ein Spieler, wo ich sage, der hätte für seine Mannschaftskollegen wahrscheinlich alles gemacht.
Genau das haben wir damals verinnerlicht, es war wirklich eine eingeschworene Truppe. Das hat so Spaß gemacht, wirklich.”
Während Ihrer Zeit in Augsburg gab es auch Angebote aus dem Ausland. Stimmt das?
Sascha Mölders: “Ja, das ist wirklich wahr. Und ich weiß, die meisten werden es mir wahrscheinlich gar nicht glauben. Aber nach diesem Jahr, wo wir den Klassenerhalt geschafft haben, habe ich zehn Tore gemacht beim FCA und ungefähr noch mal zehn Assists oder so gegeben und dann habe ich tatsächlich ein Angebot vom FC Everton bekommen damals.”
Was hat Sie daran gehindert, dahin zu gehen?
Mölders: “Ich hatte damals noch zwei Jahre Vertrag in Augsburg. Ja, die haben ein Angebot gemacht, aber ich habe mich auch sehr, sehr wohlgefühlt, muss ich sagen. Bei mir war das ja immer so, wenn ich mich irgendwo wohlfühle, dann ging es mir nicht um Geld. Also dann wollte ich lieber da sein, wo ich richtig Spaß hatte.
In England, das wissen wir alle, da kann man richtig, richtig Kohle verdienen. Ja, das ist auch klar. Aber mir hat das so viel Spaß gemacht und dann habe ich gesagt, gut wir verlängern den Vertrag in Augsburg lieber noch mal um zwei Jahre und dann hatte ich einen Vier-Jahres-Vertrag in Augsburg.
Für mich war wichtig, die ganze Familie hat sich hier wohlgefühlt. Ich habe mich privat und sportlich sehr wohl gefühlt und für mich gab es dann gar keine Diskussion, dass wir jetzt irgendwo hingehen.”
Und nicht bereut?
Mölders: “Nein, nein. Ich habe in meiner Karriere gar nichts bereut. Ich habe mit Sicherheit immer wieder lukrativere Angebote gehabt. Aber ich habe mir gesagt, ich muss das machen, was mir selber Spaß macht und wo ich voll dahinter stehe. Deswegen bereue ich eigentlich überhaupt gar nichts.”
Sascha Mölders: “So ernährt, damit ich am Wochenende topfit war”
Hat sich 1860 zu früh von Ihnen getrennt?
Mölders: “Hm, das weiß ich nicht. Also im Nachhinein, der eine würde sagen Ja, der andere würde sagen Nein. Ich glaube zu der Zeit, wo das mit mir auseinander ging, da war ich noch gut drauf. Da haben wir jetzt mit Sicherheit nicht unsere beste Saison gespielt, wir hatten zwei Niederlagen am Stück, aber davor haben wir auch drei oder vier Mal gewonnen.
Ich war Kapitän, also es lief schon eigentlich trotzdem noch okay. Aber am Ende müssen das natürlich andere Leute entscheiden, ob es der richtige Zeitpunkt war oder nicht. Also ich war fit, ich hatte Bock, ich habe auch den Verein gelebt. Ich bin immer vorangegangen, habe mich nie vor irgendwas versteckt, auch wenn es nicht lief. Habe mich vor das Mikrofon gestellt, habe gesagt, dass es scheiße läuft.
Bin mir meiner Verantwortung immer bewusst gewesen und ich habe mich immer gestellt, im Sinne der Mannschaft, mit Sicherheit oder im Sinne des Vereins. Natürlich hätte ich der Mannschaft immer noch helfen können damals, keine Frage.”
Michael Köllner hat mal gesagt, was soll ich denn jetzt Sascha Mölders sagen, dass nach den Spielen Weißbier und Weißwurst vielleicht nicht das Beste ist für einen Sportler? Hätten Sie da zu dem Zeitpunkt gesagt, er hat recht.
Mölders: “Man muss ja dazu sagen, wenn ich jetzt mal in so einem Interview irgendwo sage, dass ich ja gerne mal ein Weißbier trinke, dann ist es tatsächlich so, dass ich am Wochenende mal ein Bier trinke. Ich trinke unter der Woche überhaupt gar keinen Alkohol zum Beispiel und auch nicht jedes Wochenende. Also nur, wenn wir jetzt mal ein Spiel hatten oder so.
Gerade wenn ich jetzt in der Kreisliga bin, nach einem gewonnenen Spiel, dann trinken wir mal ein Weißbier. So eins, zwei vielleicht am Wochenende, also unter der Woche trinke ich gar nichts. Kommt ja manchmal so rüber, als ob. Und auch da kann ich sagen, dass das alle Sportler machen, oder die meisten. Ich trink vielleicht mal Bier und die anderen, die hauen sich die Birne voll und gehen abends weg und trinken Wodka und so was alles und essen auch genau das Gleiche dann wie ich. Ich habe auch nicht unter der Woche jeden Tag Pizza gegessen oder so. Das stimmt natürlich auch nicht.
Ich habe mich auch genauso ernährt, damit ich am Wochenende topfit war. Das war ja auch klar. Also das ist manchmal ein bisschen falsch rüber gekommen, wie es eigentlich ist, weil wenn ich das gelesen habe, dann stand das ungefähr so, als wenn ich da jeden Tag Bier trinken würde. Stimmt natürlich nicht. Das ist auch heute immer noch nicht so, ich trink vielleicht, wie gesagt mal ein Bier am Wochenende oder auch mal gar keins. Ich bin also jetzt nicht jemand, der immer Bier trinkt, aber so kam es ja teilweise rüber.
In meiner aktiven Karriere oder auch danach. Also klar, wenn ich Bock hab, dann trinke ich halt ein Bier und das habe ich immer schon gemacht. Aber mit Sicherheit habe ich noch nie in meiner Karriere ein Tag vor dem Spiel irgendwas gemacht. Da ernähre ich mich gut und da hab ich auch niemals in mein Leben auch nur ein Schlückchen Bier getrunken.
Und da war ich auch immer spätestens um 22:00 Uhr am Pennen, weil ich immer genug Schlaf drin haben wollte, weil ich am Spieltag topfit sein wollte. Das wissen aber die meisten Leute nicht.”
Nein, aber man merkt ja, dass Sie ein Typ sind, der gerne lebt und den Fußball auch zelebriert.
Mölders: “Also wenn man jetzt sagen würde, der macht das und das. Aber ich war eigentlich schon ein richtiger Sportler, ein richtiger Profi, weil ich mich, mein Leben danach ausgerichtet habe. Ich war nie weg, ich war nie weg. Ich habe nie vor dem Spiel Alkohol getrunken oder sonst irgendwas. Ich habe mich auch da super ernährt.
Was dann überall immer steht, das stimmt dann einfach nicht. Aber ich habe es ja akzeptiert. Mir war das, was über mich da stand, eigentlich wirklich immer wurscht. Die Leute kennen mich ja nicht, die das geschrieben haben. Also war es mir immer egal. Ja, und dann auf die Frage hin gerade mit Michael Köllner, da war es dann so, das hat der Michael Köllner mit Sicherheit gut gemacht, dass wir dann nach dem Spiel in der Alm waren, in der VIP Alm, was sehr schön ist und da war es dann egal.
Dann haben auch alle Spieler mal ein Bier getrunken, da war er überhaupt nicht so, dass er gesagt hat, bei mir dürft ihr kein Bier trinken oder so, das war auch gut. Auch wenn man mal verloren hat, wenn man sich da mal zusammensitzt und dann anstatt, dass mit dem Finger auf den anderen gezeigt wurde, sich die Wahrheit ins Gesicht zu sagen bei einem Bierchen. Das war echt gut dann auch, da war der Michael Köllner schon sehr, sehr locker. Das hat ihn auch ausgezeichnet, dass er da so ein bisschen so dieses Lockere reingebracht hat.”
Sie waren aber natürlich auch immer eine Galionsfigur. Weil das Ihr Naturell ist, oder weil Sie vielleicht von den anderen so auch gesehen werden?
Sascha Mölders: “Eine Sache war für mich immer klar, wenn ich bei einem Verein spiele und ich streife mein Trikot über, dann habe ich immer dieses Wappen was da drauf war, mit Stolz getragen. Und für mich war klar, dass ich dadurch, dass ich das Trikot anziehe, habe ich eine Verpflichtung. Alles was ich kann, mache ich zu 100 Prozent und versuche das zu 100 Prozent zu machen.
Meine Art und Weise, wie ich Fußball gespielt habe, kam bei den jeweiligen Vereinen gut an, denn die Vereine habe ich mir natürlich auch ausgesucht, weil die genau diese Mentalität auch verkörpert haben, wo das gepasst hat. Und die Leute haben das immer gemocht. Ich sage ja immer, für die Vereine, wo ich gespielt habe, die haben mich mit Sicherheit gemocht, gegen die ich gespielt habe, die haben mich mit Sicherheit alles andere als gemocht.
Aber das ist okay, ich hätte mich selber auch nicht gemocht als Gegner-Fans. Von daher habe ich immer 100 Prozent alles für den jeweiligen Verein getan, für den ich gespielt habe.”
Sie haben auch mal mit Stefan Ortega zusammengespielt. Hätten Sie jemals gedacht, dass der mal bei Manchester City landet?
Mölders: “Nein, daran konnte man gar nicht denken. City ist ja ein Topklub, sage ich jetzt mal, also da hat keiner mit gerechnet.
Er war ja am Anfang bei uns die Nummer zwei, hinter Jan Zimmermann, der hat gespielt. Die letzten Spiele hat er dann gemacht, mit dem Ausgang, wo wir abgestiegen sind. Deswegen hätte niemals jemand daran gedacht.”
Glauben Sie denn, das ist zu Recht so?
Mölders: “Er wurde ja als Nummer zwei geholt bei City. Es ist generell für Topclubs auch gar nicht so einfach, Nummer zwei oder Nummer drei zu holen, weil klar ist, der Torwart spielt nicht, wird natürlich ordentlich bezahlt, aber spielt halt nicht und da musst du erst mal einen finden, der schon Qualität hat, aber der keinen Anspruch hat zu spielen.
Den hat er ja dann gehabt, da hat er offen gesagt, dass er spielen will, was ja auch gut ist. Aber mit Ederson haben sie schon einen sehr, sehr starken Torwart.”
Wie war Ihre Reaktion, als Sie davon gehört haben, von diesem Wechsel?
Mölders: “Ich gönne ja jedem immer eigentlich alles und wenn man die Chance hat, zu so einem Klub zu gehen, dann muss man das natürlich auch wahrnehmen.”
Trainer Sascha Mölders: “Ich will in die Bundesliga!”
Jetzt Ihre erste Trainerstation in Landsberg, wie würden Sie das so einordnen in Ihrem Leben?
Sascha Mölders: “Gut, ich habe neben meiner Karriere immer schon trainiert, Jugendmannschaften, beim SV Mering, auch in der Landesliga. Also ich trainiere ja mittlerweile schon seit elf oder zwölf Jahren Mannschaften. Nach 1860 war ich in Großaspach Co-Trainer, hab da auch schon mal ein bisschen Einfluss genommen auf die Trainerschiene, dann war aber für mich schnell klar, Co-Trainer ist nicht meins.
Ich bin schon der, der vorne stehen muss. Das gleiche wie als ich Spieler war, da war ich oft Kapitän, weil ich immer Verantwortung übernehmen will. Als Trainer will ich in der ersten Reihe stehen. Das habe ich dann gemerkt. Dann bin ich zu Landsberg gegangen, was sicherlich mehrere Gründe hatte. Zum einen wollte ich zu der Zeit nicht weg, Landsberg ist von mir 25 Minuten weg. Zum anderen hatte der Verein Ambitionen, dass wir in die Regionalliga wollen und deswegen hat es dann ganz gut gepasst.
Allerdings hat sich ja dann rausgestellt, dass der Verein doch nicht in der Regionalliga will und dann hat sie sich das für mich auch mehr oder weniger erledigt. Weil klar ist, wenn du mit einer Mission irgendwo anfängst, dann willst du das schaffen. Wenn du dann im März gesagt bekommst, wir werden den Antrag nicht stellen für die Regionalliga, muss man auch akzeptieren, hat verschiedene Gründe, die der BfV auferlegt hat mit Stadionumbau, was auch für kleine Vereine sicherlich nicht einfach ist.
Trotz alledem, war das für alle Spieler schon ein Nackenschlag, wenn du die ganze Saison glaubst, dass du aufsteigen kannst. Zu der Zeit waren wir Erster oder Zweiter, also voll in der Verlosung drin und dann hätten wir das wahrscheinlich auch geschafft. Aber dann war klar, dass wir nicht aufsteigen können und da hat man es so ein bisschen gemerkt, bei dem einen oder anderen, wenn du nicht aufsteigen kannst, was total legitim ist.
Trotz alledem waren es zwei Jahre, die mir echt Spaß gemacht haben. Aber dann war auch die Reise für mich beendet. Ist ja okay, ist auch alles schön und gut. Der Verein hat dann gesagt, wir wollen Bayernliga, Mittelmaß, was ja auch total in Ordnung ist. Aber dann war ich natürlich raus.”
Was würde denn eigentlich der Trainer Sascha Mölders dem Spieler Sascha Mölders sagen?
Sascha Mölders: “Ich weiß, wenn du Trainer bist und du hast einen Spieler wie mich, mit dieser Emotion und alles, dann ist das schon für den Trainer eigentlich ganz gut, weil der Trainer musste nie in der Kabine irgendwo dazwischen hauen oder so, weil das haben wir alles intern gemacht. Das war für alle Trainer die ich hatte, glaube ich, eigentlich ganz gut.
Weil ich denen auch viel Arbeit abgenommen habe, was gerade so in der Kabine abgeht. Da mussten die Trainer nie runterkommen und sagen hey, was läuft denn hier für ein Schmarrn in der Kabine. Das hat alles funktioniert. Und ehrlich gesagt, auf dem Platz glaube ich schon, dass wenn du alles gibst, dass ein Trainer das immer gerne mag.
Ich bin auch selten mit dem Trainer richtig aneinander gerasselt. Mit Sicherheit habe ich immer mal wieder meine Meinung gesagt, ja, was aber immer positiv war und was die Trainer auch immer gut aufgenommen haben.”
Also generell würden Sie sagen, der Trainer Sascha Mölders nimmt den Spieler Sascha Mölders genau so wie er ist?
Mölders: “Aber einhundert Prozentig.”
Sie praktizieren jetzt als Spielertrainer. Ist das etwas, was man so leben kann oder gibt es da Reibungspunkte?
Mölders: “Fakt ist, wenn man Spielertrainer macht, so wie ich es jetzt zwei Jahre zum Beispiel in Landsberg gemacht habe, du musst performen auf dem Fußballplatz. Weil wenn du schlechter bist oder nicht performst, dann machst du dich natürlich angreifbar. Aber ich habe, wenn ich eine Nachanalyse gemacht habe vom Spiel, dann habe ich erst mal mich selber kritisiert und dann habe ich erst gesagt, was die anderen schlecht gemacht haben.
Ich habe das dann differenziert. Ich habe quasi als Trainer mich als Spieler erst mal selber kritisiert. Und ich habe mich immer kritisiert, also wirklich immer, auch wenn ich das beste Spiel gemacht habe. Es gab auch Spiele, wo ich mich selber hab draußen lassen, weil ich gesagt habe, letzte Woche habe ich nicht gut gespielt, jetzt spiele ich nicht. Oder einer war gut in der Trainingswoche, weil mir macht es ja genauso viel Spaß, draußen zu stehen. Mittlerweile ja sogar mehr Spaß.
Also habe ich dann gesagt, ich muss ja nicht spielen und so war es dann auch. Ich habe dann schon zum größten Teil gespielt, aber musste ich nicht unbedingt. Und so ist es bei Mering jetzt auch mit den Jungs. Bin jetzt in der vierten Saison Trainer, jetzt zweimal hintereinander aufgestiegen. Die haben also performt. Dann habe ich auch gesagt, mir reichen noch 20 Minuten.
Ich liebe Fußball, ich will kicken, aber ich dränge mich da nicht auf. Ich habe gesagt, wenn ihr performt, dann spielt ihr, ganz klar.”
Sehen Sie sich weiter im Trainingsberuf? Also da sehen Sie sich in der Zukunft.
Mölders: “Absolut, ja. Und ich will jetzt auch schauen, dass ich so schnell wie möglich in der Regionalliga Trainer mache. Ich habe jetzt ein halbes Jahr wirklich mal Pause gemacht, was echt schön war, nach so vielen Profijahren, wenn man mal echt runterkommen kannst.
Aber jetzt kommt so der Punkt für mich, jetzt bin ich eigentlich wieder heiß. Jetzt habe ich wieder Lust.”
Gibt es Aussichten?
Mölders: “Ja, es gibt immer mal wieder Anfragen. Aber es muss natürlich da dann alles passen, weil auch klar ist, dass wenn ich wegziehe, dass ich dann alleine wegzieht, ohne Familie. Und dafür muss alles passen, das Gesamtpaket. Man hat meistens einen sportlichen Leiter in den Vereinen.
Da muss man schauen, wenn man mit den Leuten zusammensitzt, wie funktioniert das? Wenn du schon gleich merkst, im ersten Gespräch, er läuft in die Richtung und ich laufe in die andere Richtung, dann bin ich eher der Typ, der sagt, das mache ich dann nicht, weil dann sind die Probleme hausgemacht.”
Lieblingstrainer?: “Weinzierl und Bierofka”
Wer war Ihr Lieblingstrainer und warum?
Mölders: “Ich würde auf zwei Trainer gehen. Also na klar, mit Sicherheit Markus Weinzierl. Ganz klar. Ich habe die meisten Bundesligaspiele in Augsburg gemacht und da habe ich auch einige tolle Erlebnisse gehabt. Und, wie gesagt, mit Markus bin ich heute noch befreundet. Seine Spielidee, die Taktik, die Ausrichtung war richtig gut und hat echt Spaß gemacht. Wir wussten immer, was wir zu tun hatten.
Ja, und natürlich Daniel Bierofka, das ist auch ein Freund von mir. Biero hat mich damals echt überredet, 100 mal angerufen, dass ich mit in die Regionalliga gehe und wir haben gesagt, wir ziehen das zusammen durch. Wir haben es zusammen durchgezogen. Mit Sicherheit ist der Biero manchmal ein bisschen sehr verbissen, aber ich glaube, so ein Spieler wie ich, hat ihm gut getan.
Ich hab ihn immer wieder ein bisschen runtergeholt. Aber auch der Biero ist 100 Prozent hinter seiner Arbeit gestanden. Der war von morgens bis abends am Trainingsgelände und hat das gelebt. Und das habe ich geliebt. Wenn einer so sein Job liebt und nur alles für den Verein tut. Ich habe das gelebt, und das waren schon zwei richtig, richtig gute Trainer.”
Die krasseste Geschichte, die Sie jemals mit einem Trainer erlebt haben?
Mölders: “Also zum Beispiel mal mit dem Hans-Jürgen Boysen, der war mein Trainer in Frankfurt, als er mich überreden wollte, dass ich in Frankfurt bleibe, wo das im Raum gestanden ist, dass ich Angebote aus der Bundesliga habe.
Direkt neben dem Stadion haben wir die Kirmes gehabt. Da ist ja das Eisstadion von Frankfurt, und direkt dort ist der Parkplatz, da war die Kirmes und wir waren dann auf dem Riesenrad oben. Seine Frau, meine Frau und wir beide. Und dann hat er angefangen, bleibt doch bei uns, bleibt doch bei uns.
Ich habe mich schon gewundert, warum wir zum Riesenrad gegangen sind, aber dann wusste ich warum. War interessant und war echt schön da.”
Welche Argumente hatte er dann? Dann siehst du Frankfurt von oben weiterhin?
Mölders: “Ja, auch. Aber er hat natürlich auch gesagt, bei mir weißt du was du hast, bei mir spielst du.”
Warum dann Riesenrad?
Mölders: “Unsere Frauen waren ja auch befreundet, das ist auch heute immer noch so. Aber wie gesagt, nach dem Spiel gehen wir auf die Kirmes und dann im Riesenrad, weiß nicht, ob das so gewollt war von ihm, kein Ausweg mehr rechts und links? Keine Ahnung.
Aber war echt ein schönes Erlebnis. War cool. Er hat mir natürlich gesagt, was ich da habe. Und ich sag ja auch, Frankfurt habe ich schon mit einem weinenden Auge verlassen. Also für einen anderen Zweitligisten, da wäre ich nie im Leben gegangen, aber ich wollte unbedingt in die Bundesliga.”
In welcher Liga haben Sie am liebsten gespielt?
Mölders: “Grundsätzlich war mir das wirklich egal, weil ich einfach Fußball liebe. Ich liebe Fußball immer noch heute. Deswegen bin ich mit ’60 auch zum Beispiel in die vierte Liga gegangen, weil ich gesagt habe, ich möchte einfach Spaß haben, weil nur deswegen mache ich das.
Aber klar ist schon auch, in der Bundesliga spielst du in den tollen Stadien mit vielen Zuschauern. Das hat schon immer Spaß gemacht.”
Was war das wichtigste Tor in Ihrer Karriere?
Mölders: “Da gibt es mehrere eigentlich. Also natürlich, emotional gesehen, ganz klar das Tor 2014 gegen Bayern mit Augsburg, keine Frage. Weil es für mich persönlich wichtig war, weil ich davor sechs oder sieben Mal gar nicht mehr gespielt hatte.
Das war in Augsburg, der erste Sieg überhaupt gegen Bayern München und die haben ja davor 53 Spiele am Stück nicht verloren. Erste Niederlage von Pep Guardiola in Deutschland. Also es war schon geil an dem Tag, da werde ich heute noch darauf angesprochen, wenn ich Augsburg-Fans sehe. So laut wie es da im Stadion war, war es nie mehr.
Und dann, na klar, mit 1860 die Relegation gegen Saarbrücken. Sind daheim 2:0 hinten gelegen, brauchten ein Tor. Dann gibt es Elfmeter. Da war schnell für mich klar, dass ich schieße, weil wenn ein anderer geschossen hätte und er hätte verschossen, dann hätte ich mir das nie mehr im Leben verziehen.
Das war mit Sicherheit eins der wichtigsten Tore, weil mit dem Tor sind wir eigentlich aufgestiegen.”
Es gab mit Sicherheit auch Tor-Prämien in Ihren Verträgen?
Mölders: “Nein, Tor-Prämien gab es nie. Aber ich habe den einen oder anderen Vertrag gehabt, wo ich eine Assist-Prämie drin hatte.”
Spannend.
Sascha Mölders: “Ja, weil wenn du eine Tor-Prämie hast und läufst allein auf das Tor zu, einer steht frei, dann spielst du den im Leben nicht an. Ich schon, aber das wird es bestimmt geben.
Ich habe immer Assist-Prämien gehabt. Dann ist es egal, ob du das Tor schießt oder vorlegst, gibt immer das Gleiche.”
Was gab es für eine Bundesliga-Vorlage?
Mölders: “Ich glaube in der Bundesliga gab es das nicht.
Das ist ja Verhandlungssache. Aber ich muss ehrlich sagen, ich weiß es gar nicht mehr. Aber wir reden da von ein paar hundert Euro. Also nicht brutal viel, aber die Summe macht’s.
Wenn du dann viele Tore machst, oder viele Vorlagen gibst, dann wird es belohnt. Es gibt ja auch beim Torwart zu null Prämien.”
Wie viel kriegt der denn?
Mölders: “Ich bin kein Torwart, aber kann mir schon vorstellen, in der Bundesliga ist das mittlerweile Gang und Gebe, dass die da schon ein paar tausend Euro bekommen für ein zu null Spiel.”
Wer war Ihr lustigster Mitspieler? Gibt es da irgendwie eine Geschichte? Wahrscheinlich einer aus dem Pott?
Mölders: “Sie stellen Fragen.”
Ja, wenn man so eine lange Karriere hat, hat man ja auch Spieler, wo man sagt, also der war richtig gut drauf.
Mölders: “Auch da gibt es bei den unterschiedlichen Vereinen immer wieder Spieler in den vielen Jahren. Aber ein richtiger Spaßvogel war beim MSV Duisburg der Idrissou. Der war wirklich ein Spaßvogel.
Der hat so viele Streiche gemacht, der war immer am Lachen, hat immer gute Laune gehabt. Stimmt ja, der war ein richtiger Spaßvogel.
Beim Idrissou gabe es jeden Tag irgendwas. Also der hat Sachen versteckt von Spielern, teilweise weggeschmissen. Also da gab es immer was. Aber war ein guter Typ, war echt ein guter Typ.”
Wer war denn fußballerisch Ihr bester Mitspieler?
Mölders: “Kann man so gar nicht sagen, aber ich habe sehr, sehr gerne mit Mike Wunderlich zusammen gespielt, in Essen und in Frankfurt. Der war richtig gut. Richtig gut. Halil Altintop war mit Sicherheit ein super Spieler in Augsburg. Jan Moravek war mit Sicherheit ein richtig, richtig guter Spieler. War leider oft verletzt.
Also ich habe da schon das Glück gehabt, dass mit richtig, richtig vielen Guten zusammen gespielt habe. Habe auch mit zwei echt brutalen Torhütern, mit Manninger und mit Hitz zusammengespielt. Es gibt so viele, also Ragnar Klavan war ein Bomben-Innenverteidiger beim FC Augsburg. Dani Baier war mit Sicherheit ein super Spieler. Paul Verhaegh ist ja dann damals mit Holland zur WM gefahren auch noch.
Andre Hahn, der ist bei uns dann zum Nationalspieler geworden für Deutschland. Also ich könnte jetzt gar nicht sagen der oder der. Sondern ich sage auch, Mike Wunderlich hatte mit Sicherheit das Zeug und das Potenzial für einen richtig, richtig guten Bundesligaspieler. Aber hat dann halt alles aus diversen Gründen nicht sein sollen.”
Welche Gründe?
Mölders: “Ja, der Mike hatte ja damals dann mit Burnout zu kämpfen. Da hat er uns ja verlassen beim FSV. Wenn das nicht kommen wäre, er hatte damals richtig gute Angebote aus der Bundesliga. Aber Gesundheit geht immer vor.”
Karriere am Ballermann?: “Ich kann nicht singen”
Ist die Karriere am Ballermann noch ein Thema?
Mölders: “Ja, da fliegen wir einmal im Jahr hin. Das ist einfach ein Muss. Da sind wir jetzt wieder aufgestiegen und diesmal sogar direkt auf den Ballermann, weil die Relegation der 2. Runde war dran. Und es ist genau für uns so gelaufen, dass wir im Megapark aufgestiegen sind.
War richtig schön, da konnten wir noch mal ein bisschen Gas geben. Aber einmal am Saisonende muss zum Ballermann geflogen werden. Das gehört einfach dazu.”
Das ist vertraglich festgelegt.
Sascha Mölders: “So ungefähr.”
Aber Ihre Karriere da oder eine Karriere generell dort als Alleinunterhalter?
Mölders: “Mein Problem ist, ich kann nicht auf so einer Bühne stehen und singen. Also ich kann auf einer Bühne stehen, aber ich kann nicht singen. Im Sommer bin ich mit meinem Kumpel länger geblieben extra, bis 1:30 Uhr, da waren wir noch unten in seinem Raum. Bevor der auftritt haben wir noch ein Bierchen getrunken und dann ist er hoch und dann hat er mich halt auf die Bühne geholt.
Da hat er mich überrumpelt und dann hat er gesungen und mir ein Mikrofon hingehalten, aber das kann ich nicht. Icke Hüftgold hat mich auch mal auf die Bühne geholt. Ist ja mein Manager, der Icke. Aber keine Chance, ich kann das nicht. Aber man darf niemals nie sagen im Leben.
Ich hätte auch nie gedacht, dass ich ins Sommerhaus gehe oder dass ich beim Turmspringen mitmache. Man darf niemals nie sagen. Grundsätzlich bin ich ja ein Mensch, der für alles offen ist.”
Und wenn Icke irgendwann mal sagt: Komm, jetzt machst du hier die Show zusammen mit mir, warum denn nicht?
Mölders: “Man darf niemals nie sagen. Mal schauen, was kommt. Vorstellen kann ich es mir im Moment auch nicht, aber ich habe mal beim Turmspringen mitgemacht und das hat so viel Spaß gemacht. Deswegen schauen wir mal, was noch kommt in Zukunft.”
Hätten Sie denn eine Idee? Also, wenn Sie sagen, Sie können nicht singen, aber Sie können die Menschen ja unterhalten.
Mölders: “Ja, schauen wir mal. Ich habe mir da jetzt auch tatsächlich noch gar keine Gedanken darüber gemacht, was man da machen soll oder kann. Aber ich könnte ja jetzt sagen, das mache ich nicht als Beispiel und auf einmal habe ich richtig Bock darauf in vier, fünf Jahren.
Ich weiß ja nicht. Deswegen würde ich nie sagen, das mache ich nicht, sondern ich bin eigentlich ein sehr, sehr offener Mensch.”
Icke Hüftgold ist Ihr Manager, wie kam denn das?
Mölders: “Icke ist ja der Gründer von Summerfield und Tobi die Kreisliga-Legende arbeitet ja bei ihm und ich habe Tobi damals kennengelernt. Kreisliga-Legende, so ein Künstlername passt natürlich eigentlich auch zu mir, so haben wir uns irgendwo getroffen, uns unterhalten die ganze Zeit und gemerkt, dass es eigentlich ganz gut passt.
Dann sind wir immer so in Kontakt geblieben und irgendwann hat er mich dann so richtig gefragt, er hätte da ein paar Ideen, wie schaut es aus. Bin offen für alles und dann kam die Anfrage vom Sommerhaus über ihn. Dann war für mich ja klar, dass wir dann zusammenarbeiten. Und so kam es dann. Das ist ja auch schon wieder ein paar Jahre her jetzt, also ich glaube vier Jahre oder so arbeiten wir jetzt schon zusammen und da kommt ja immer wieder irgendwas.
Manche Sachen lehnen wir auch ab, wo ich sagen ne, da habe ich kein Bock drauf. Das mache ich dann auch nicht. Aber wenn jetzt so Sachen kommen, wie gesagt, das Turmspringen, das habe ich mir mal angeschaut im Fernsehen, das machen wir, da hab ich Bock drauf, das ziehen wir durch.”
Wok WM?
Mölders: “Ja, wäre auch vielleicht mal eine Möglichkeit. Habe ich auch noch nie gemacht. Wäre ich auch offen für.”
Wie muss man sich das vorstellen, wenn da jetzt ein Regionalligist anruft, dann sagen Sie, hier ist mein Manager Icke Hüftgold, jetzt verhandeln sie mit ihm?
Mölders: “Mit Fußball hat der gar nichts zu tun. Also da geht es wirklich darum, alles, was Fernsehen oder sonst irgendwas oder Social Media ist.
Aber das ist klar getrennt. Fußball ist das eine und Fernsehen ist ein anderes Thema.”
Okay, haben Sie da auch einen Manager für die Fußball-Themen?
Mölders: “Grundsätzlich ist es ja meistens so, Vereine kontaktieren den Spieler oder den Trainer selber. Dann habe ich immer gesagt, wenn der jeweilige Berater irgendwas Vernünftiges hat, das war in meiner Spielerkarriere oft auch so, dann kann man sich immer zusammensetzen und das haben wir dann gemacht.”
Wenn Sie jetzt noch mal in Ihre Jugend zurückschauen, gab es da eine Geschichte, die Sie noch mal aufleben lassen wollen?
Mölders: “Ich hatte ja immer einen Jugend Verein, der hieß Atletico Essen und dann mussten wir natürlich ein internationales Turnier in Spanien spielen. Das mussten wir in der D-Jugend, weil wir haben den super Namen gehabt und dann haben wir das da gewonnen und der Pokal war genauso groß wie ich damals.
Ich war Kapitän und musste mir einen zweiten hochholen, weil ich den Pokal gar nicht tragen konnte. Da haben wir im Finale gegen Slavia Prag gewonnen, das war so ein internationales Turnier, das war wirklich gut. Und das haben wir dann damals gewonnen tatsächlich. Das war auf jeden Fall ein internationales Turnier und wir haben eine gute Mannschaft gehabt.”
Was war denn die übelste Strafe, die Sie mal erlebt haben?
Sascha Mölders: “Ich glaube schon, dass das der Caiuby war, der dann eine Woche oder zwei Wochen länger in Brasilien geblieben ist. Das wissen wir tatsächlich auch nicht, weil sonst gibt es ja immer Strafen von der Mannschaft, für die Mannschaftskasse.
Aber da hatten wir dann nichts mehr damit zu tun. Da gab es dann eine Strafe vom Verein. Keine Ahnung wie viel, aber ich glaube, das war schon richtig, richtig heftig.”
Also da war schon ein Monatsgehalt weg.
Mölders: “Könnte ich mir vorstellen.”
Wenn Sie überlegen, das ist noch mal ein Ziel, wenn Sie 15 Jahre vorausblicken. Was würden Sie da definieren?
Sascha Mölders: “Die höchsten Ziele setzte ich mir immer als mein Ziel. Ich war als Spieler in der Bezirksliga und ich habe damals gesagt, ich will Bundesliga spielen und die Leute haben alle zu mir gesagt und ich will den Sechser im Lotto haben, das Leben ist kein Wunschkonzert.
Aber ich habe mir das als Ziel gesetzt und ich habe gesagt, eines Tages werde ich in der Bundesliga spielen. Die haben mir den Vogel gezeigt, du bist größenwahnsinnig, verstehst die Welt nicht. Ich habe gesagt, ihr werdet es alle sehen, ich werde in Bundesliga spielen und gleiches gilt für mich als Trainer. Ich will auch als Trainer in die Bundesliga, weil ich sage, was ich als Spieler geschafft habe, war unmöglich, es war so fremd, dass es funktionieren kann.
Aber wenn ich mit meiner Art das hinbekommen habe für mich, dass ich über 100 Mal Bundesliga gespielt habe, dann sage ich zu mir selber, ich will als Trainer genau dahin, wo ich als Spieler war. Das ist mein absolutes Ziel.”
Was glauben Sie, wie ist der Weg dahin? Wie würden Sie den Weg jetzt vorzeichnen?
Mölders: “Zunächst einmal muss ich ja jetzt erst mal in der Regionalliga trainieren. Dann musst du ja auf jeden Fall mal ein Jahr trainieren, damit du die Fußballlehrer-Lizenz machen kannst. Mein Ziel ist also jetzt erst mal die Regionalliga.
Ein paar Jahre mit Sicherheit. Und in der Zeit irgendwann, will ich einen Fußballlehrer machen und dann kommt dann irgendwann der nächste Schritt, ob das dann die 3. Liga ist, das wäre schon mal schön. Aber wie gesagt, ich will so hoch es geht auf jeden Fall.”
Lieblingsverein?
Sascha Mölders: Mit Sicherheit würde ich gerne mal Rot-Weiss Essen trainieren. Ich würde mit Sicherheit gerne mal 1860 München trainieren. Von mir aus auch den FC Augsburg, ist auch ein Ex-Verein von mir.
Essen oder München jetzt mal als ersten Schritt im Profibereich wäre schon ganz cool. Möglich ist immer alles?”
Sascha Mölders, vielen Dank.
Mölders: “Hat wie immer Spaß gemacht.”