Tyson Fury, der selbsternannte Gypsy King, ist mehrfacher Box-Weltmeister und bisher in jedem seiner Kämpfe ungeschlagen. Als Kind aus einer Gypsy-Familie ist er in einer Wohnwagen-Siedlung aufgewachsen und hat sich von dort bis ganz nach oben gekämpft.
Doch wie tickt Tyson Fury, der am Samstag auf Oleksandr Usyk trifft, privat?
5 Facts zu Furys Imperium mit seinem Vermögen, seiner Frau und seinen Kindern, seiner Herkunft, seinem Vater sowie seinem Kampf gegen Depressionen.
1. Tyson Fury Herkunft: Aus der Wohnwagensiedlung zum Weltmeister-Titel
Tyson Fury polarisiert, teilt gegen andere aus – und das nicht nur im Box-Ring. Er stammt aus einer Traveller-Familie, sie sind irische Sinti und Roma.
Fury wuchs katholisch und konservativ auf – Gewalt und das Kämpfen waren bereits Bestandteile seiner Kindheit. Gab es Konflikte, so lösten die Travellers diese im Bare-Knuckle-Fighting.
Dort hieß es: Eins gegen Eins ohne irgendwelche Hilfsmittel. Vorbei ist der Kampf erst, wenn einer zu Boden geht.
Dass Tyson Fury ein ganz großer Boxer werden sollte, legte sein Vater ihm bereits mit seinem Namen in die Wiege und benannte ihn nach Mike Tyson.
Der Gypsy King hat noch drei Halbgeschwister. Seine Mutter war viele Male schwanger, doch bekam nur vier Kinder. Als Sinti und Roma hatte es die Familie in Großbritannien nicht leicht. Tyson Fury äußerte nach seinem ersten Weltmeistertitel: „Ich bin ein Champion, aber alle denken, wie kann so einer nur Weltmeister werden. Und sie denken das nur, weil ich ein Gypsy bin”.
Tyson Fury ist stolz auf seine Herkunft und betont dies in vielen Interviews immer wieder.
Steckbrief Tyson Fury
Nach seinem ersten großen Sieg gegen Klitschko im Jahr 2015 folgte eine gnadenlose Abwärtsspirale begleitet von Depressionen, Alkohol und Drogen.
Fury wurden die Titel wieder aberkannt, da er sich nicht an Vereinbarungen hielt. Es folgten angekündigte Rücktritte aus dem Boxsport, die kurze Zeit später zurückgenommen wurden, Kampfansagen und -absagen und Interviews, die durch impulsive und provozierende Äußerungen auf Furys Inneres schließen lassen.
Doch Tyson Fury wäre nicht Tyson Fury, wenn er sich nicht immer wieder zurückgekämpft hätte. Dabei half ihm auch stets seine Familie.
2. Tyson Fury Vater: Er legte ihm Talent in die Wiege
Einer der auch heute noch stets an seiner Seite ist, ist Tyson Furys Vater. John Fury, hauptsächlich bekannt dadurch, dass er der Vater von Tyson Fury ist, war selbst ein Boxprofi.
Auch sein Kampfname „Gypsy“ deutet auf seine Herkunft hin. Er war ursprunglich als Bare-Knuckle-Kämpfer aktiv, bevor er in das Profi-Boxer-Business wechselte. Die gesamte Fury-Familie ist dem Boxsport verfallen.
Johns Sohn Tommy kämpft im Halbschwergewicht, Roman im Cruisergewicht und sein Sohn Young kämpfte ebenfalls, wie Tyson Fury, im Schwergewicht.
Tyson Fury ist genau wie sein Vater John ein Hitzkopf, der sich den Mund nicht verbieten lässt. So war es John, der oftmals gegen Medien und Reporter vor und nach den Kämpfen seines Sohnes wetterte. Auch auf Instagram posiert er als starker Mann und veröffentlicht, wie sein Sohn Tyson, Postings rund um den Boxsport.
Furys Vater verbüßte zudem auch eine mehrjährige Gefängnisstrafe wegen schwerer Körperverletzung im Jahr 2010. Doch auch daraus schien er nicht gelernt zu haben und hat seine Emotionen immer wieder nicht unter Kontrolle.
So warf er zuletzt bei einer Pressekonferenz seines Sohnes Tommy einen Tisch. Zudem verpasste er einem Teammitglied von Oleksandr Usyk im Mai 2024 vor dem wohl bedeutendsten Kampf gegen seinen Sohn Tyson nach einer Rangelei einen Kopfstoß.
John Fury, der davon selbst eine blutende Platzwunde erlitt, beruhigte sich aber kaum und entgegnete den Sprechgesangen aus dem Usyk-Lager mit „Fury, Fury“ und suchte nach der nächsten Person, mit der er sich anlegen könnte.
Nur durch zwei Bodyguards konnte John zu Boden gebracht werden und kommentierte im Anschluss: „Der Cut? Das stört mich nicht, wir leben, um zu kämpfen. Für mich ist es normal“.
Wir werden sicher noch den einen oder anderen Kampf abseits des Box-Ringes von John Fury erleben.
3. Tyson Fury Vermögen: So viel Geld hat der Gypsy King
Tyson Fury hat eine beeindruckende Karriere hingelegt und spätestens seit seinem Sieg 2015 gegen Wladimir Klitschko, durch den er sich den Titel als Vierfach-Weltmeister nach WBA, IBF, WBO und IBO sicherte, gilt er für viele Boxbegeisterte als der beste Boxer im Schwergewicht.
Die Frage, wie hoch die Tyson Fury Gage ist, scheint etliche Sportbegeisterte zu interessieren.
Nachdem Fury in seinem ersten großen Kampf gegen Klitschko noch eine Gage von 7 Millionen US-Dollar erhielt, lag diese bei seinem mehrfach angekündigten Comeback 2019, bei dem er gegen Trowman gewann, bereits bei 14 Mio. US-Dollar.
Mit einer Rekordgage von 30 Mio. US-Dollar wurde im Oktober 2021 der dritte Kampf gegen Deontay Wilder ausgetragen. Auch hier stieg Fury als Gewinner aus dem Ring.
Schon vor dem Usyk-Fight im Mai 2024 wurde das Tyson Fury Vermögen auf knappe 100 Mio. US-Dollar geschätzt. Der Kampf gegen den Ukrainer spült alleine für das Erscheinen im Ring schon satte 78 Mio. US-Dollar in die Kasse von Fury.
Neben der Tyson Fury Gage hat er auch ein Vertrag über 80 Millionen Pfund mit dem US-Bezahlsender ESPN, der fünf seiner Kämpfe überträgt.
Zudem bestehen weitere Deals mit Sponsoren und auch die Fury Biographie „Behind the Mask“, die allein in Großbritannien 200.000 Mal verkauft wurde, sorgt für weitere Einnahmen.
Auch die Netflix-Reality-Show „At Home With The Furys“ erhöht das Tyson Fury Vermögens nochmals. Der Gypsy King darf neben seiner Villa, die er mit seiner Familie bewohnt, weitere Immobilien, Autos und einen Privatjet zu seinem Vermögen zählen.
4. Wer ist die Frau von Tyson Fury?
Ohne Zweifel: Tyson Fury gilt als der beste und polarisierende Boxer im Schwergewicht. Doch nicht nur seine Kämpfe sorgen für Aufsehen.
Auch das Interesse an seinem Privatleben ist enorm, sodass Netflix in der Reality-Serie „At Home With The Furys“ tiefe und authentische Einblicke in das Leben vom Gypsy King gibt.
Dabei werden auch Tyson Furys Frau Paris sowie die sieben gemeinsamen Kinder thematisiert.
Paris Fury ist Tysons Jugendliebe. Das Paar ist bereits seit 2006 zusammen und hat 2008 geheiratet. Inzwischen haben sie sieben Kinder, drei Mädchen und vier Jungen.
Die Fury Frau Paris und die Kinder sind es, die das Bild des knallharten Boxers in ein anderes Licht rücken. Auf Instagram postet sie häufig Familienfotos mit Tyson Fury als liebendem Ehemann und Vater.
Auch in der wohl schwierigsten Zeit von Tyson Fury steht seine Frau Paris Fury ihrem Ehemann bei. Sie steht zu ihm, als er nach dem Sieg gegen Klitschko von seinen Depressionen übermannt wird und er Alkohol und Drogen konsumiert.
Schon früh ist es Paris Fury, die die Depressionen ihres Ehemannes offen anspricht. Auch seine wiederkehrenden Eskapaden und fragwürdigen Auftritte und Äußerungen entkräftet sie und sagte in einem Interview „Glaubt ihr, ich wäre noch mit ihm zusammen, wenn er all das denken würde, was er sagt? Ganz sicher nicht. Der öffentliche und der private Tyson sind zwei ganz unterschiedliche Menschen. Ich weiß auch nicht, was ihn manchmal reitet“.
Abseits des Boxringes scheint der Gypsy King tatsächlich eine weiche Seite zu haben. So zeigt er nach einem Interview Fotos von seinem Neugeborenen oder pausiert ein Interview, da sein Sohn nicht alleine zur Toilette gehen wolle.
5. Härtester Kampf neben dem Box-Ring: Die Fury Depressionen
Nach seinem Klitschko-Sieg im November 2015, ging es für Tyson Fury erstmal nur in eine Richtung: bergab.
Er wurde positiv auf Steroide und Drogen getestet, kündigte weitere Kämpfe an und sagte diese wieder ab. Fury musste die Weltmeistertitel abgeben, nachdem er in den zwei Jahren nach seinem Sieg nicht erneut gegen Klitschko antrat und die Kämpfe immer wieder absagte.
Fury stand vor dem Nichts, er hatte nur sich und seine Familie – und einen langen Kampf gegen seine Depressionen vor sich.
Von 2015 bis 2018 hatten die Depressionen Fury fest im Griff. Es gab Tage, da wollte er nicht mehr aufwachen und sehnte den Tod herbei, fuhr mit seinem Ferrari mit extrem hoher Geschwindigkeit auf eine Brücke zu und wechselte in letzter Sekunde die Spur. Die Gedanken an seine Familie und die Rolle als Familienvater hielten ihn am Leben.
In einem Interview sagte er dazu: „Ich wollte nur noch sterben, hatte keine Lust mehr zu leben. Alles Geld der Welt, Ruhm und Ehre, bedeutet nichts, wenn man nicht glücklich ist“.
Fury erkannte den Ernst der Lage und begab sich in psychiatrische Behandlung. Dort erfuhr er, dass er eine manisch-depressive Erkrankung habe. Der Gypsy King sprach neben seiner Depression auch darüber, dass er sehr viel Alkohol und Kokain konsumiert habe.
Es bleibt zu hoffen, dass Tyson Fury auf lange Sicht als Sieger aus diesem ganz persönlichen Kampf gehen wird.