In diesem Ratgeber Artikel beschäftigt sich die Wettbasis mit einer philosophischen Frage! Was ist wichtiger beim Wetten? Die Form der Spieler / Teams oder der direkte Vergleich? Philosophisch ist die Frage deshalb, weil es eine ganz klare Antwort gar nicht geben kann. Beziehungsweise muss die Antwort zumindest differenziert gegeben werden. Es hängt nämlich zum einen von der Sportart ab, zum anderen davon, wie man überhaupt Form und den direkten Vergleich definiert. Aus diesen Gründen werden viele Experten auch viele verschiedene Meinungen zu diesem Thema haben. Die Wettbasis versucht Licht ins Dunkel zu bringen. Zunächst wird erläutert, was unter Form zu verstehen ist. Gibt es überhaupt so etwas wie “Form” oder ist dies nur ein gern genutztes Instrument von Medien, Spielern und Fans zur Erklärung bestimmter Phänomene, die sonst keinen Sinn ergeben? Dasselbe gilt es beim direkten Vergleich zu untersuchen. Ist ein direkter Vergleich nur die Head to head-Bilanz? Geht es auch darum, die Teams auf einzelnen Positionen oder Tennisspieler auf verschiedenen Belägen zu vergleichen? Diese Definitionsfrage hängt maßgeblich von der Antwort ab, die am Ende auf die Grund-Frage dieses Artikels gefunden wird.
Inhaltsverzeichnis
Jeder, der diesen Artikel nicht nur lesen, sondern auch verstehen will und daraus sinnvolle Schlüsse für erfolgreiche Sportwetten ziehen möchte, der muss sich Zeit nehmen. Zunächst ist zu empfehlen, sich ein Blatt und einen Stift zu nehmen und die drei wichtigsten Fragen selbst zu beantworten.
1. Was ist Form?
2. Was ist mit dem direkten Vergleich gemeint?
3. Wie müssen die Faktoren ins Verhältnis gesetzt werden und was ist schlussendlich wichtiger?
Es wäre außerdem nicht schlecht, all diese Fragen zweigeteilt zu beantworten – bezogen auf den Fußball und bezogen auf Tennis. Dies ergibt nicht nur Sinn, da diese beiden Sportarten die beliebtesten beim Wetten sind, sondern weil es sich um eine Mannschafts- und eine Einzelsportart handelt. Wer sich nun selbst Gedanken gemacht hat, kann die Wettbasis-Einschätzung mit der eigenen vergleichen und sich am Ende womöglich ein stimmiges Gesamtbild ausmalen. Wie so häufig im Leben ist es nämlich bei dieser Thematik besonders wichtig, differenziert und aus verschiedenen Blickwinkeln an die Sache heranzugehen.
Eines ist klar: Die Frage – Ist die Form einer Mannschaft wichtiger als der direkte Vergleich? – sollte sich jeder Sportwetter stellen, um besser abwägen zu können, wann eine Wette wirklich lukrativ ist und wie Wettquoten stehen müssen.
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Gibt es überhaupt eine Form?
Diese Frage würde die Wettbasis auf jeden Fall mit einem klaren “Ja” beantworten, welches allerdings mit Vorsicht genossen werden muss. Da “Ja” bedeutet nicht, dass ein Team, welches zwei Spiele in Folge verloren hat, sich automatisch in einer schlechten Form oder gar einer Formkrise befindet. Wenn wir uns jedoch einzelne Beispiele ansehen, ist die Antwort zu verstehen. Blicken wir auf Sloane Stephens, eine amerikanische Tennisspielerin, die im Jahr 2017 völlig überraschend die US Open gewinnen konnte. Sie hat also das Potential, alle Spielerinnen der Welt an einem guten Tag zu schlagen. Die Leistung während der zwei Wochen in New York würden wir zwar eher mit einem Lauf oder einem Flow, als mit einer guten Form beschreiben, dennoch hat sie in dieser Zeit ihre Gegnerinnen reihenweise vom Platz gefegt. Nach diesem mit Abstand größten Erfolg ihrer Karriere kam das große Loch – das Formtief. Stehens verlor in den folgenden Wochen alle Spiele, sollte zwischenzeitlich kein einziges Match mehr gewinnen. Ob dies an der Müdigkeit nach dem harten Turnier in Flushing Meadows lag oder an mentalen Aspekten, sei einmal dahingestellt. Jedoch konnte man in dieser Zeit zweifelsfrei von einer schlechten Form von Sloane Stephens sprechen.
Ein weiteres Beispiel ist Alexander Zverev im Tennis. Er hat während der Sandplatzsaison 2018 seine Bestform erreicht und nacheinander die Turniere in München und Madrid gewonnen. Auch in Rom führte sein Weg bis in das Endspiel, in dem er nur ganz knapp dem Sandplatzkönig Rafael Nadal unterlag. In dieser Phase legte Zverev zwischenzeitlich eine Serie von fast 20 Satzgewinnen in Folge hin. Ganz klar musste man in dieser Zeit von einer guten Form beim DTB-Ass sprechen. Nicht nur im Tennis, auch im Fußball sind derartige Beispiele immer wieder zu finden. Der VfB Stuttgart hat zum Ende der Saison 2018 einen unglaublichen Lauf hingelegt und sich aus dem Abstiegskampf noch fast in den europäischen Wettbewerb gekämpft. Nach dem Trainerwechsel von Hannes Wolf zu Tayfun Korkut wurde die Form der Schwaben von Spiel zu Spiel besser. Am Ende siegte der VfB sogar in Leverkusen und beim Meister in München mit 4:1.
Wie wichtig ist die aktuelle Form?
Den Anfang der Erklärung liefert der Tennissport. Dort ist die Form besser nachzuvollziehen, da in einer Einzelsportart nur eine einzige Person über die Leistung und den Ausgang entscheidet. In einer Fußballmannschaft können fünf Spieler gut und sechs Spieler schlecht drauf sein, was eine Einschätzung der gesamten Elf sehr schwierig erscheinen lässt. Die Form ist deshalb bei Einzelsportarten deutlich wichtiger. Grundsätzlich ergibt es Sinn, bei der Einschätzung der Form ungefähr die Spiele der letzten drei bis vier Wochen anzusehen. Wenn in diesem Zeitraum ein Spieler häufig als Außenseiter gesiegt hat, beziehungsweise sein Handicap (Games- oder Satz-Handicap) geschlagen hat, dann scheint er in einer guten Verfassung zu sein. Ebenfalls ist es aber auch möglich, dass der Akteur einfach grundsätzlich von den Buchmachern ein wenig unterschätzt wird. Man muss sehr aufpassen und darf nicht alle Resultate sofort auf einen Forman- beziehungsweise abstieg zurückführen. Ebenfalls muss man sehr aufpassen, wenn die Begegnungen auf verschiedenen Belägen ausgetragen wurden.
Denn unterschiedliche Spielertypen tun sich auf anderem Untergrund häufig viel leichter / schwerer als andere. Man erkennt sehr schnell, wie schwer es ist, die Form eines Spielers zu erkennen und richtig einzuschätzen. Wenn alle Faktoren wie Belag, Fitness, Motivation und die Gegner in Betracht gezogen werden und dann zum Schluss kommt, dass ein Spieler alles in allem über seinen Verhältnissen beziehungsweise über der Einschätzung der Buchmacher agiert, dann kann von einer guten Form gesprochen werden. Im Gegenzug ist natürlich genauso eine schlechte Form zu erkennen, wobei vor allem bei schwächeren Spielern die Gefahr besteht, diese zu schnell zu unterschätzen. Sie erhalten häufig früh starke Gegner und es ist völlig normal, dass sie bei drei, vier aufeinanderfolgenden Turnieren in der ersten Runde ausscheiden, ohne, dass sie sich in einer besonders schlechten Verfassung befinden.
Kommen wir zum Fußball, beziehungsweise allgemein zu Mannschaftssportarten. Wie bereits erwähnt ist es dort noch schwieriger die Form einzuschätzen. Alles in allem lässt sich auf alle Fälle sagen, dass in der Medienlandschaft mit dem Begriff “Form” inflationär umgegangen wird. Wenn die Bayern einmal zwei Spiele trotz großer Überlegenheit verlieren, spricht man sofort von einer Formkrise und wenn Freiburg dreimal in Serie nicht verliert, ist der Sportclub vermeintlich in einer Super-Form. Man sollte sehr aufpassen, was man liest oder hört und sich stets selbst ein objektives Bild von den einzelnen Teams machen. Es ist völlig normal, dass eine Mannschaft während einer Saison einmal ein paar positive und negative Resultate nacheinander abliefert, ohne, dass das Team viel besser oder schlechter spielt. Dies hängt ganz einfach mit dem Zufall und der mathematischen Varianz zusammen – zwei Dinge, die der Mensch häufig nicht hören will, da er es sich nicht logisch erklären kann. Ein Beispiel aus dem heutigen Fußball-Geschäft: Wenn alle 18 Trainer in der Bundesliga perfekte Arbeit leisten und ihre Truppe optimal vorbereiten, wird dennoch am zehnten Spieltag ein Team auf dem letzten Tabellenplatz stehen – das ist ja auch gar nicht anders möglich. Gefühlt zu 90% haben nach dieser Zeit bereits zwei oder drei Klubs ihre Coaches entlassen, obwohl diese womöglich gar nichts falsch gemacht haben. Dieser Aktionismus ist nicht Thema dieses Artikels, jedoch zeigt er gut, wie der Mensch tickt. Für alles muss es eine Antwort und somit auch Lösung geben. Klar, jeder Manager macht sich lächerlich, wenn er nach zehn Spieltagen als Tabellenletzter vom Zufall oder Pech spricht. Da sucht man lieber einen Sündenbock und sieht sich danach in den besser werdenden Ergebnissen bestätigt, obwohl auch diese mathematisch komplett logisch sind, wenn sich Glück und Pech auf Dauer wieder bei einem Mittelwert einpendeln.
Beenden wir hiermit den kurzen Exkurs in die heutige Welt des Sport-Geschäfts, welche sowieso nicht zu ändern sind. Verstehen sollten jeder Sportwetter jedoch die Problematiken dieser Denkweise und daraus die richtigen Schlüsse ziehen. Wie lässt sich also Zufall, Pech und Glück von guter oder schlechter Form unterscheiden? Zum Beispiel sollte bei Spielen einer Mannschaft nicht nur das Ergebnis betrachtet werden. Es lohnt sich ein Blick auf die Statistik, sprich: die Anzahl der Torschüsse, den Ballbesitz, die Ecken oder Verletzungen. Im Resultat lässt sich häufig nur die halbe Wahrheit ablesen. Wenn eine Mannschaft 26:10-Torschüsse hat (Beispiel Eintracht Braunschweig vs. 1. FC Kaiserslautern in der Rückrunde 2017/18) und das Spiel dennoch mit 1:2 verliert, dann wird danach in den Medien von schlechter Form gesprochen, die Mannschaft sei verunsichert, es fehle die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor – absoluter Quatsch! Wenn ein Team 26 Mal auf das gegnerische Tor feuert und dabei nur einen Treffer erzielt, mag dies vielleicht mit fehlender Qualität bei den Angreifern, aber auch mit einer Menge Pech zu tun haben.
Ein Ball muss nur mal abgefälscht, verdeckt werden oder ein Spieler steht zufällig zur richtigen Zeit am richtigen Ort und schon schlägt das Leder im Gehäuse ein. Eine Partie mit diesen Statistiken würde Eintracht Braunschweig sicherlich in mindestens acht von zehn Fällen gewinnen. Wenn jedoch der eine oder die zwei von zehn Fällen eintreten, dann werden sofort falsche Schlüsse gezogen. Im Übrigen holte Braunschweig im Anschluss an die Niederlage gegen die Roten Teufel elf Punkte aus sechs Spielen und war auf einmal wieder in einer vermeintlich guten Form.
Ein kleines Fazit dazu, was die Form im Sport ist: Die Form ist nicht greifbar, sie ist ein Phänomen, welches nicht unbedingt immer logisch ist, welches sich im Kopf der Athleten abspielt. Ein Thomas Müller kann nicht zwei Monate lang gut und zwei Monate lang schlecht spielen. Er kann jedoch einen Lauf haben, das nötige Glück besitzen und damit Selbstvertrauen gewinnen und Tore schießen, während er ein paar Wochen später viermal nur den Pfosten trifft, der Torhüter bei einem Elfmeter zufällig in die richtige Ecke springt und er auf einmal nur noch von der Bank eingewechselt wird. Wenn es Sportwetter schaffen, alle Faktoren zu sortieren und richtig zu bewerten, dann ergibt sich recht schnell ein gutes Bild von der Form einzelner Mannschaften oder einzelner Spieler, welches dann natürlich auch in die Wahl von guten Wetten miteinfließen soll. Insgesamt raten wir jedoch dazu, keinesfalls eine Form zu überbewerten und immer mit Vorsicht die Einschätzungen von Medien und Experten wahrzunehmen.
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Was ist der direkte Vergleich?
Diese Frage hängt unmittelbar damit zusammen, wie sehr der direkte Vergleich Wetten beeinflussen sollte. Wird als direkter Vergleich ausschließlich die H2h-Bilanz herangezogen, dann spielt er vor allem bei Mannschaftssportarten fast überhaupt keine Rolle. Bei Einzelsportarten sieht die Sache wieder ein wenig anders aus, da dort Spielertypen aufeinandertreffen, denen wiederum die Spielweise des Gegners entgegenkommt oder nicht. Als direkter Vergleich kann auch der Vergleich auf einzelnen Positionen, beziehungsweise bei verschiedenen Schlägen angesehen werden. Dabei wiederum wird das ganze deutlich interessanter.
Spontan fällt einem vielleicht das Duell FC Barcelona vs. FC Bayern München vor gut einem Jahrzehnt ein, als Jürgen Klinsmann bei den Münchnern auf der Bank saß. Wenn man nun die einzelnen Positionen der Teams direkt verglich, stellte man schnell fest, dass das Duell auf der linken Abwehrseite der Bayern recht aussichtslos war. Ohne Christian Lell zu nahe treten zu wollen, war er faktisch nicht in der Lage, einen mehrfachen Weltfußballer wie Lionel Messi auch nur ansatzweise zu stoppen. Das 4:0 zur Halbzeit für die Katalanen war demnach nur folgerichtig. Dieser Aspekt des direkten Vergleichs war gewiss deutlich wichtiger, als die Duelle der beiden europäischen Topteams in den Jahren zuvor.
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Wie wichtig ist der direkte Vergleich?
Zuerst sei der typische direkte Vergleich untersucht, als das, was meist darunter verstanden wird – nämlich die Bilanz im Head to head. Diese Bilanz sollte vor allem im Fußball zu einem hohen Prozentsatz aus den Wettüberlegungen ausgeklammert werden. Der Grund ist einfach: Die Spiele liegen meist mehrere Jahre zurück und zu diesem Zeitpunkt waren die Teams noch völlig anders aufgestellt, hatten manchmal einen anderen Trainer und somit auch eine andere Formation. Daraus dann Schlüsse für die anstehende Begegnung zu ziehen, ergibt nicht wirklich Sinn. Auch das Phänomen Angst- oder Lieblingsgegner ist in Wettbasis-Augen nur bedingt logisch. Grund hierfür ist der Zielscheibenfehler, welchen kurz vorgestellt werden soll. Wie der Name schon sagt, geht es beim Zielscheibenfehler darum, dass eine Zielscheibe falsch aufgetragen wird. Man stelle sich vor, man schießt zehnmal beliebig auf eine leere Wand und trägt danach erst die Zielscheibe auf. So erhält man stets ein gutes Ergebnis. Dasselbe lässt sich auf den Sport übertragen. Lassen wir die 18 Bundesligisten jeweils 20mal gegeneinander spielen und nehmen an, alle Teams sind ungefähr gleich stark. Dann wird es einzelne Paarungen geben, bei denen rein zufällig eine Mannschaft 15mal gewinnt. Die allgemeine Meinung wäre nun sofort, dass es sich hierbei um einen Angstgegner der unterlegenen Mannschaft handelt, was natürlich nicht zwingend der Fall ist. Aufmerksame Leser werden merken, dass auch da wieder der Begriff Zufall fällt, welcher tatsächlich ein wesentlicher Bestandteil beim Sportwetten ist und auch sein muss. Dieser Zufall ist der Grund für viele typische Fehler bei der Analyse von Spielen. Die Head to head-Bilanz wird ein wenig bedeutender, wenn wir auf Einzelsportarten wie zum Beispiel Tennis blicken. Dort kann es tatsächlich eher passieren, dass ein Spielstil einem Spieler liegt oder überhaupt nicht entgegenkommt. Ein bekanntes Beispiel ist die fast endlose Geschichte zwischen Maria Sharapova und Serena Williams. Sharapova ist eine der größten Spielerinnen der heutigen Zeit, war Nummer 1 der Weltrangliste und hat diverse Grand Slam-Turniere gewonnen. Gegen Serena Williams sah sie jedoch stets schlecht aus, da die Amerikanerin ein ähnlich schnelles Spiel wie die Russin beherrscht und dieses jedoch effizienter umsetzen kann. Im h2h steht es deshalb auch sehr deutlich 19:2. Wenn diese beiden Athletinnen aufeinandertreffen, ist dieser Fakt ganz zwingend ein bedeutendes Argument, welches für Serena Williams spricht. Aufpassen muss man, wie immer beim Tennis, auf den Belag. Wenn ein Rafael Nadal beispielsweise in einer Saison die bisherigen fünf Matches gegen Roger Federer (alle auf Sand) gewonnen hätte, wäre er deshalb auf Rasen noch lange nicht im Vorteil.
Wenden wir uns dem zweiten Punkt des direkten Vergleichs zu, welcher der deutlich wichtigere ist. Wenn Mannschaften auf einzelnen Positionen oder anhand der Spielweise direkt verglichen werden, dann lassen sich wichtige Schlüsse auf die anstehende Partie ziehen. Mannschaften wie Atletico Madrid oder oft auf Juventus Turin lieben es, aus einer stabilen Defensive heraus zu kontern. Sollten die Teams aber beispielsweise aufeinandertreffen, müssen sie selbst das Spiel machen, da der Gegner die Räume in der Rückwärtsbewegung kaum anbietet. Auch im Tennissport gibt es gute Beispiele. Der Coup von Mischa Zverev bei den Australian Open 2017 gegen die Nummer 1 des Turniers Andy Murray war nur möglich, da der Brite mit dem offensiven und teilweise wilden Spiel des Deutschen überhaupt nicht zurechtkam und seine eigenen Rallys von der Grundlinie nicht aufbauen konnte. Gegen einen Federer im späteren Turnierverlauf hatte Zverev dann überhaupt keine Chance, da der Schweizer in der Defensive deutlich besser ist und den älteren der beiden Zverev-Brüder somit regelmäßig passierte. Alles in allem halten wir fest, dass der direkte Vergleich auf jeden Fall Teil einer guten Match-Analyse sein muss, vor allem die Bilanz im Head to head aber nur wenig Aussagekraft besitzt.
Bewegungen am Wettmarkt verstehen!
Wettbasis Fazit – Was ist wichtiger: Form oder direkter Vergleich?
Es bleibt die abschließende, ja eigentlich entscheidenden Frage, welcher auf den Grund gegangen werden sollte. Wer unsere Abschnitte aufmerksam verfolgt hat, der kann die Antwort wohl mittlerweile selbst geben. Alles in allem ist die Form von zwei Teams / Spielern deutlich wichtiger als der direkte Vergleich, selbst wenn man sie richtig einschätzt. Auch der direkte Vergleich im üblichen Sinne (also die H2h-Bilanz) darf zweifelsfrei nicht vernachlässigt werden, doch spielt er vor allem bei Mannschafts-Sportarten keine so große Rolle. Dazu ein Beispiel: Angenommen Arsenal hat in den letzten Jahren gegen den Chelsea FC immer gut ausgesehen und sieben der letzten acht Duelle gewonnen. In der laufenden Saison läuft es bei den Gunners überhaupt nicht und die Londoner haben seit fünf Spielen keinen Sieg mehr einfahren können. Chelsea dagegen reitet auf einer Welle des Erfolgs und hat zuletzt viermal in Folge zu Null gewonnen. Welcher dieser Fakten ist nun ausschlaggebender für das anstehende Match?
„Sport ist eine Tätigkeitsform des Glücks!“
Ganz offensichtlich wohl die aktuelle Form. Die Spieler der Gunners werden nicht voller Selbstvertrauen auf das Feld laufen, nur weil sie in der letzten Saison gegen die Blues gut gespielt haben. Genauso wird das das Selbstvertrauen bei Chelsea nicht darunter leiden, dass Arsenal in der jüngeren Vergangenheit der Angstgegner war. Wir kommen fast zum Schluss mit einem Zitat von Martin Kessel: „Sport ist eine Tätigkeitsform des Glücks!“ Wer dies im Hinterkopf behält, wird den Sport besser verstehen und auch Wetten besser verstehen.
An das Wettbasis-Thema dieses Artikels könnte sich eine weitere philosophische Frage anschließen: Wie gewichten die Buchmacher die aktuelle Form beziehungsweise den direkten Vergleich? Beziehungsweise noch interessanter: Wie schätzt der Durchschnittstipper das oben analysierte Verhältnis ein? Buchmacher legen die Wettquoten bekanntlich nicht anhand der eigens prognostizierten Sieg-Wahrscheinlichkeit fest, sondern nach dem erwarteten Tippverhalten der Kunden. Wer die verschiedenen Faktoren eines Spiels optimal gewichten kann, der wird mittelfristig beim Sportwetten das große Potential ausschöpfen können.
Eine Übersicht über alle Sportwetten Empfehlungen, Wetttipps und Strategien finden Sie in unserem Artikel: Wettempfehlungen, Tipps & Strategien in der Übersicht