Over und Under Wetten sind von den alternativen Wetten zweifellos die beliebtesten Wettarten im Fußball Bereich. Um Value bei solchen Wettarten zu erhalten bedarf es guter Informationen, eine ausführliche statistische Analyse und natürlich die passenden Wettquoten. In diesem Ratgeber Artikel werden wir eine etwas komplexere Herangehensweise vorstellen, die neue Gedankengänge und Überlegungen bezüglich Over und Under Wetten mit einbindet. Eine tiefergehende Befassung mit den zugrundeliegenden Daten, mit statistischen Maßzahlen und mit anderen Faktoren, die Einfluss auf die Anzahl der Tore in einem Spiel haben, kann die Entscheidung bezüglich bestimmter Wetten vereinfachen. In den folgenden Abschnitten werden wir neue Perspektiven eröffnen und aufzeigen, wie vielschichtig Over und Under Wetten sein können.
Inhaltsverzeichnis
Mit Ratgeberartikel wollen wir unseren Lesern Denkanstösse und Impulse geben sich mehr Gedanken über Wetten und Wettmöglichkeiten zu machen. Mit den richtigen Techniken und Prinzipien kann der eigene Erfolg positiv beeinflusst werden. In diesem Artikel widmen wir uns den Over und Under Wetten und gehen dabei zum einen vertiefend auf verschiedene statistische Annäherungen ein, wie auch auf taktische Überlegungen.
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Prognosemodelle und statistische Maßzahlen
Statistische Maßzahlen sind die Arbeitsgrundlage für Prognosemodelle, um Over und Under Wetten zu betreiben. Wichtig ist es, sich aber nicht nur Gedanken um nackte Zahlen, sondern auch um konkrete Informationen, zu machen (zum Beipspiel der Spielweise der Mannschaften, taktische Ausrichtung des Trainers, Verletzungen und Sperren). Aber die Statistiken sind zumindest quantitative Herangehensweisen und kreisen gewisse Wahrscheinlichkeiten für Over und Under Wetten in der Theorie gut ein.
Das Torverhältnis
Das Torverhältnis ist ein erster wichtiger Maßstab für die Spielweise einer Mannschaft. Verglichen mit den anderen Mannschaften lässt sich hieraus ablesen, ob ein Team zu den offensivstärkeren oder defensivstärkeren beziehungsweise -schwächeren Mannschaften gehört. Hat eine Mannschaft die meisten Tore in einer Liga, spricht das sehr wohl für eine funktionierende Offensive. Hier gilt es zu recherchieren, welche Spieler die meisten Tore in der Mannschaft erzielen und ob diese auch in Form sind beziehungsweise überhaupt spielen. Defensivstarke Mannschaften kassieren in der Regel weniger Gegentreffer als die anderen Vereine in der Liga. Meistens liegt der Schnitt an Gegentore unter 1, dass heißt, dass es keine Seltenheit ist, dass eine defensivstarke Mannschaft öfter zu Null spielt. Auch hier eignet es sich die Kader der ausgesuchten Vereinen zu analysieren. Sind alle wichtigen Verteidiger mit an Bord? Wie ist die taktische Ausrichtung in den letzten Matches gewesen? Gibt es eine Serie an Spielen ohne Gegentreffer? Aus dem Torverhältnis lassen sich durchaus defensivorientierte und offensivorientierte Teams unterscheiden. Wichtig ist, dass bereits viele Spiele gespielt worden sind, da es am Anfang der Saison zu einigen Verzerrungen kommen kann, da die Ergebnisse höher gewichtet sind. Ab dem zehnten Spieltag etwa pendelt sich das ein und die “Ausreißer” werden statistisch gesehen aufgefangen. Um mit dem Torverhältnis zu arbeiten empfiehlt es sich einige statistische Maßzahlen heranzuziehen.
Der Mittelwert
Der Mittelwertvergleich ist die wohl einfachste Technik erste Aussagen über die Anzahl von Toren zu machen. Den Mittelwert (auch Durchschnittswert) zu ermitteln ist dabei denkbar einfach. Man nimmt die Gesamtanzahl an Toren und teilt diese durch die Gesamtanzahl der Spiele. Hat eine Mannschaft nach 15 Spieltagen ein Torverhältnis von 24-18, dann wird der Durchschnittswert der erzielten Tore mit 24:15 (=1,6) und der Durchschnittswert der kassierten Tore mit 18:15 (=1,3) berechnet. Mit beiden Maßzahlen kann man dann basierend auf das ausgewählte Modell weiterarbeiten. Insgesamt fielen zudem in den Matches dieser Mannschaft mit dem fiktiven Torverhältnis 24+18 = 42 Tore, also 2,9 Tore im Schnitt (42:15 oder auch 1,6 geschossene Tore im Schnitt + 1,3 kassierte Tore im Schnitt). Viele Wettfreunde tun dies bereits intuitiv. Dass man aber mit einer so einfache Berechnung noch weitaus komplexere Modelle berechnen kann, werden wir in den nächsten Abschnitten noch aufzeigen.
Häufigkeitsverteilungen
Häufigkeitsverteilungen sind bei Over und Under Wetten sehr beliebt, weil sie auf konkrete Torereignisse eingeht. Bei diesen Wetten ist es von größer Bedeutung ob und wieviele Tore erzielt werden. Die Beispielmannschaft erzielte in 15 Begegnungen immerhin 24 Tore. Interessant wäre es zu wissen, wie sich diese Anzahl an Toren auf die 15 Spiele verteilen. Gab es mehrere Kantersiege mit drei oder vier erzielten Toren? Falls ja würde dies den Umkehrschluss folgen lassen, dass es auch viele Matches gab, in der die Mannschaft torlos blieb oder nur einmal erfolgreich war. Da bei Over Wetten jedes Tor zählt und bei Under Wetten die Mannschaft am besten gleich blass bleibt, ist diese Herangehensweise dazu geeignet, die Standardabweichung und damit die Varianz des Mittelwertes zu ermitteln und zeitgleich auch (tabellarisch) zu überprüfen, ob torreiche und torarme Begegnungen eher zufällig oder systematisch sind.
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Standardabweichung und Varianz
Die Standardabweichung ist eine wichtige Maßzahl der dekriptiven Statistik und zielt darauf ab, wie robust ein Mittelwert ist. Der Mittelwert 24 Tore wird durch die diskrete Anzahl von 15 Ereignissen (Anzahl der Tore in den 15 Matches) ermittelt und durch die Gesamtanzahl der Spiele geteilt. Erzielte unser Beispielteam in den 15 Begegnungen 2x 0 Tore, 5x 1 Tor, 5x 2 Tore und 3x 3 Tore, dann wird die Standardabweichung wie folgt berechnet: der Mittelwert wird mit jedem Ereignis subtrahiert und alle Terme werden miteinander summiert. Dies ergibt die Varianz. Bei diesem Beispiel wäre die Rechung (1,6-0) + (1,6-0) + (1,6-1) + (1,6-1) + …. + (1,6 -3) + (1,6-3) + (1,6 -3). Die Varianz wrde in diesem Beispiel 0,9067 betragen, die Standardabweichung wäre die Wurzel davon. Diese Rechenspiele müssen unsere Leser aber nicht selbst erledigen. Über Excel, aber auch im Internet gibt es effiziente Rechner für solche Zahlenreihen. Die Standardabweichung in diesem Beispiel beträgt 0,9522.
Eine andere Torestruktur würde eine andere Varianz und Standardabweichung für dieselbe Anzahl der Tore in derselben Anzahl an Matches ergeben. Unser zweites Beispiel: in den 15 Begegnungen erzielte das Team, 5x 0 Tore, 3x 1 Tor, 3x 2 Tore, 2x 3 Tore, 1x 4 Tore, 1x 5 Tore, dann wäre die Rechnung (1,6-0)x5 + (1,6-1)x3 + (1,6-2)x3 + (1,6-3)x2 + (1,6-4)x1 + (1,6-5)x1 = 2,373 an Varianz und 1,54 an Standardabweichung. Die diskreten Ereignisse weichen ohnehin schon tabellarisch stark vom Mittelwert ab. Je höher die Standardabweichung und die Varianz, desto weniger robust ist der Mittelwert und die Prognosekraft ist weniger genau. Wettexperten mit statistischen Modellen schauen besonders auf diese Maßzahl.
Die Poissonverteilung
Fortgeschrittene Wettexperten verwenden für die Berechnung von Wahrscheinlichkeiten für Over und Under Wetten nicht selten die Poissonverteilung. Diese Wahrscheinlichkeitsverteilung kommt gemäß der Experten der genauesten Prognose am nächsten. Auch die Poissonverteilung lässt sich mittels einer normalen Excel Tabelle modellieren. Der große Vorteil dieser Verteilung (im Vergleich zur Normalverteilung) ist, dass sie diskrete Ereignisse beachtet. Für diese Verteilung ist sowohl der Erwartungswert wie auch die Varianz von Nöten. Unseren Erwartungswert leiten wir ganz einfach aus dem errechneten Mittelwert ab. Zu beachten ist, dass eine genaue Anzahl an Toren nicht exakt vorherbestimmt werden kann, aber mithilfe dieser Verteilung eine relativ genaue Wahrscheinlichkeits-“Bandbreite” dafür ermittelt werden kann.
Sonstige Faktoren für Over und Under Wetten
Ob in einem Match viele oder wenige Tore fallen ist nicht nur abhängig von der zuvor abgelieferten Datengrundlage. Auch spezifische Besonderheiten spielen eine Rolle für die Prognose, nicht zuletzt auch ein kleiner Restanteil an Glück oder Pech. Das Einholen von Informationen wie die taktische Ausrichtung des Trainers, mögliche Ausfälle und nicht zuletzt der Vereinskultur und des historischen Vergleichs haben zweifellos einen Einfluss auf die Anzahl der Tore in einem Match.
Die Taktische Ausrichtung
Die Aufstellungen der Mannschaften sind ein erster Indikator für die Spielweise einer Mannschaft. Die klassischen Aufstellungen sind ganz klar das 4-4-2, 4-3-3 und 3-5-2. Von diesen drei Aufstellungen ist vor allem das 4-3-3 eine relativ offensive Ausrichtung. Trotz einer Viererkette bieten drei Stürmer weitaus mehr Durchschlagskraft als zwei Spitzen. Die anderen beiden klassischen Aufstellungen sind dabei eher auf Ballbesitzfußball aus, während ein 4-3-3 ganz klar auch Konterfußball möglich macht. Es gibt allerdings auch Trainer die ihre Aufstellung je nach Situation variieren. Juventus Turin spielt beispielsweise ein typisches 3-5-2 System, hat aber dennoch oft nicht mehr Ballbesitz als der Gegner, weil sich diese Taktik bei einer Führung zu einer defensiven 5-3-2 Ausrichtung formatieren kann. Das ist auch der Grund, warum Juve trotz drückender Dominanz ihre Spiele nicht so hoch gewinnt wie beispielsweise Barcelona und Real Madrid. Das macht Juve – auch gegen klare Underdogs – zu einer sehr guten Option für Under Wetten, da eine solche Mannschaft es sehr gut versteht auf Ergebnis zu spielen. Den Italiener reicht oft genug schon ein 1-0 oder 2-0. Es gibt darüber hinaus Ligen (vor allem die ägyptische und argentinische), bei der zum einen auf eine Vierer- oder sogar Fünferkette in der Abwehr gebaut wird und zum anderen oft nur eine einzige echte Spitze aufgeboten wird. Ein 5-4-1 (oder ein 4-5-1) ist vor allem in diesen Ligen eine häufige Ausrichtung. Auffallend ist, dass Teams mit solchen Aufstellungen häufiger Unentschieden spielen (sehr oft mit 0-0 oder 1-1) und allgemein sehr torarme Spiele produzieren. Zwar sind die Wettquoten für Under Wetten in solchen Ligen geringer, dafür aber kommen diese Wetten mit höherer Wahrscheinlichkeit. Eine Spezialisierung auf solche Ligen und solche Wettarten kann deswegen lukrativ sein.
Verletzte Spieler und geschonte Spieler
Eine der wichtigsten Informationen ist neben der taktischen Ausrichtung natürlich auch die Aufstellung. Auf unzähligen Webseiten gibt es schon Tage vor den Spielen ganze Auflistungen an verletzten und gesperrten Spielern. Fehlen wichtige Verteidiger, dann kann dies die Defensive ordentlich durchschütteln. Abstimmungsschwierigkeiten und eine höhere Fehlerwahrscheinlichkeit der Hintermannschaft sind die Folgen. Dies begünstigt natürlich, dass tendenziell mehr Tore fallen werden. Fehlen allerdings wichtige Stürmer, dann kann eine offensivstarke Mannschaft schnell am Limit sein. Statt dem erwarteten Torregen gibt es dann nur einen knappen Sieg, wenn überhaupt. Wird die Offensive umgebaut spricht dies eher dafür, dass der Spielfluss gestört wird und Under Wetten eher eintreten. Ein Blick auf den kommenden Spielplan kann auch sehr wertvoll sein. Im Hinblick auf anstehende Pokal- oder Topspiele neigen vor allem die Topteams dazu, wichtigen Spielern Verschnaufspausen zu geben. Auch dies hat natürlich Einfluss auf die Dominanz und das eigene Spiel, logischerweise auch auf die Anzahl der Tore.
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Fazit – Over und Under Wetten für Fortgeschrittene
Ein Modell, dass die Anzahl der Tore zu 100 % vorhersagt gibt es nicht. Wie könnte es auch? Zufall, Glück und individuelle Situationen haben ebenfalls Einfluss auf ein Ergebnis wie die statistischen Daten und die taktischen Begebenheiten. Allerdings lässt sich mit der vorgestellten Herangehensweise approximativ gewisse Wahrscheinlichkeiten oder Chancen für Ereignisse (wie die Anzahl der Tore) einkreisen. Ein gutes Gespür hierfür, einen gesunden Fußballverstand und vor allem die Identifikation lukrativer Wetten können somit Over und Under Wetten zu einer sehr gewinnbringenden Angelegenheit machen. Weitere Überlegungen sind denkbar und könnten ebenfalls einen signifikanten Einfluss auf Torereignisse haben.
Eine Übersicht über alle Sportwetten Empfehlungen, Wetttipps und Strategien finden Sie in unserem Artikel: Wettempfehlungen, Tipps & Strategien in der Übersicht