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Der Spielerfehlschluss bei Sportwetten: Zufall ohne Gedächtnis

Kann eine Pechsträhne ewig anhalten?

Der Begriff Spielerfehlschluss hängt mit dem Zufall zusammen und ist eine falsche Schlussfolgerung, die auf mehreren zufälligen Ereignissen beruht. Die Annahme dabei: Ein zufälliges Ereignis wird immer wahrscheinlicher, je länger es nicht eingetreten ist. Das ist aber nicht richtig, denn der Zufall kennt kein Gedächtnis. Oder anders: Jedes Ereignis beginnt wieder bei Null. Bei Sportwetten ist diese Annahme ein schlechter Ratgeber, der einem das Geld aus der Tasche ziehen kann.

Was ist der Spielerfehlschluss?

Grundsätzlich kann der Spielerfehlschluss immer und überall auftreten, eben immer dann, wenn ein falscher Schluss aufgrund von ausbleibenden Zufällen gezogen wird. Sehr häufig trifft ein Zocker aber bei richtigen Glücksspielen auf, da der Zufall dort eine wichtige Rolle spielt. Kommt eine längere Zeit eine bestimmte Farbe – Rot oder Schwarz – nicht, dann wird angenommen, dass die Wahrscheinlichkeit steigt, dass sie bald erscheint. Das ist aber tatsächlich nicht der Fall. Auf Sportwetten übertragen, kann ein Tipper den Fehlschluss beispielsweise auf das eigene Pech münzen, sodass er davon ausgeht, er müsste bald wieder Glück haben. Oder auch bei Serien von Mannschaften, die immer verlieren und dem Fehlschluss nach ja irgendwann wieder gewinnen müssen.

Konkret sei eine starke Mannschaft vor Augen, die in der Liga dominiert und die meisten Spiele in Folge gewinnt. Irgendwann wird ein Spiel verloren. Nun geht der Tipper davon aus, dass das nächste Spiel nicht verloren wird aufgrund des Gedankens, dass eine solche Mannschaft nicht zwei Spiele in Folge verlieren wird. Dem neuen Spiel ist es aber reichlich egal, wie alle anderen Spiele vorher ausgegangen sind. Natürlich kann es Gründe geben, weshalb nicht von einer weiteren Niederlage auszugehen ist. Das aber alleine darauf beruhen zu lassen, dass es dem Zufall nach nicht wahrscheinlich ist, ist ein klassischer Spielerfehlschluss.

 

Die Annäherung an die Wahrheit bei großen Zahlen

Das Gesetz der großen Zahlen besagt, dass sich zufällige Ereignisse in der Häufigkeit ihren tatsächlichen Wahrscheinlichkeiten annähern. Dazu ein Beispiel mit Würfeln: Wenn man einen Würfel zehnmal würfelt, erscheint die Zahl 6 möglicherweise nur einmal. Sie erschien also in diesem Beispiel in 1 von 10 Fällen. Wird aber 1000-mal oder noch häufiger gewürfelt, passt sich die Wahrscheinlichkeit dem Verhältnis von 1/6 an, was der Wahrscheinlichkeit eines Würfelswurfs entspricht. Daraus aber abzuleiten, dass nach längerer Zeit der Abwesenheit automatisch eine 6 gewürfelt werden muss, ist falsch. Jeder Würfelwurf beginnt bei Null und die Wahrscheinlichkeit ist dann immer gleich: 1 zu 6. Es gibt kein Naturgesetz, welches eine tatsächliche Angleichung erwirkt.

Der Spielerfehlschluss in positiver Umkehr

Der Spielerfehlschluss kann auch umgekehrt angewendet werden, wäre dann aber genauso falsch. Aus mehreren Siegen in Folge kann nicht alleine aufgrund der Siege darauf geschlossen werden, dass auch das nächste Spiel gewonnen wird. Wichtig ist dabei, die Faktoren zu unterscheiden. Natürlich ist eine starke Mannschaft nach fünf Siegen auch im nächsten Spiel favorisiert, aber das liegt an der Stärke der Mannschaft und nicht unmittelbar an den nackten Ergebnissen. Natürlich spielt das Selbstvertrauen eine Rolle, doch selbiges ist oft auch bereits in die Wettquoten eingepreist.

Konkrete Anwendung bei Sportwetten

Es gilt den Spielerfehlschluss zu vermeiden, was technisch gesehen einfach ist, doch in der Realität näher beleuchtet werden muss. Die Form einer Mannschaft beziehungsweise die letzten Ergebnisse sind niemals nackt zu betrachten. Natürlich können diese Ergebnisse Anzeichen der Stärke der Mannschaft sein. Wer eine Mannschaft als stark einschätzt, kann sie favorisieren.

Die reinen Ergebnisse jedoch erlauben nicht davon auszugehen, dass wieder gewonnen wird, auch wenn vorangegangene Siege aufgrund des Selbstvertrauens Wahrscheinlichkeiten leicht verschieben.

Ursprünge des Spielerfehlschlusses

Der Spielerfehlschluss ist im Grunde eine sehr verkürzte Sichtweise, die auf falschen Folgern beruht. Tendenziell neigt der Mensch dazu, nur kurzfristige Ereignisse in eine Bewertung mit einfließen zu lassen. Drei Siege in Folge lesen sich auf den ersten Blick auch sehr gut, doch die Ergebnisse sagen nichts darüber aus, wie die Mannschaft gespielt hat. Von wenigen Ergebnissen wird auf ein Prinzip geschlossen, jedoch lässt das vollkommen aus, dass diese Siege auch zufällig respektive glücklich zustandegekommen sein können. Bekannt als Typ 2 Spielerfehlschluss ist der Aspekt, dass viele nicht wissen, wie viele Ergebnisse es braucht, um von repräsentativen Zahlen ausgehen zu können, um den Zufall ausschließen oder zu minimieren.

Diese Zahl ist gerade bei Sportwetten abhängig von der Quote. Wer immer Quoten um 2,00 anspielt, sollte schon nach etwa 200 Wetten sehr konkret einschätzen können, wie gut seine Wetten sind. Bei hohen Quoten um 4,00 ist der Zufall erst etwas später ausreichend eliminiert. Wer nach 1000 Wetten ein klares Plus hat, kann sicher davon ausgehen, dass er ein wirklich guter Sportwetter ist und nicht nur von einer Glückssträhne profitierte.

Der direkte Nutzen bei Sportwetten

Falsche Rückschlüsse lassen sich nicht nur in Bezug auf Mannschaften und deren Ergebnisse ziehen. Manch Sportwetter liegt auch dreimal oder häufiger in Folge mit einem Wett-Tipp richtig und schlussfolgert daraus ein besonders hohes Können. Die Gefahr dabei ist, im Anschluss mit einem gewissen Sicherheitsgefühl noch mehr zu setzen. Tatsächlich können die erfolgreichen Wetten aber auch auf zufälligen Ergebnissen beruhen, womit die nächste Wette nicht von der vorherigen Serie profitieren kann. Es gilt immer jede Wette neu zu betrachten. Ob ein Tipper wirklich gut ist, lässt sich wie erwähnt erst ab einer bestimmten Menge von Wetten erkennen.

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Falsche Fehlschlüsse entlarven

Mit dem Zufall und den Wahrscheinlichkeiten ist es so eine Sache. Wir haben bereits thematisiert, dass jeder Würfelwurf wieder bei Null beginnt. Jede Seite hat die Wahrscheinlichkeit von 1 zu 6. Es kann sein, dass fünfmal in Folge die 6 gewürfelt wird. Nun bleibt grundsätzlich klar, dass Wurf 6 wieder die Wahrscheinlicheit 1 zu 6 für jede Seite hat. Möglicherweise aber ist der Würfel kaputt oder wurde gezinkt. Das würde sich womöglich bei noch mehr Würfen herausstellen. Wichtig ist an diesem Beispiel, dass man natürlich bei einer bestimmten Serie auch darauf schauen muss, ob sie nicht aus einem bestimmten Grund entstanden ist.

Bei Sportwetten gibt es das natürlich auch. 15 Siege in Folge einer Mannschaft haben vermutlich einen guten Grund, könnten theoretisch aber auch mit dem Zufall zusammenhängen. Wichtig ist bei der Bewertung einzelner Ergebnisse, sie immer unabhängig voneinander zu betrachten. Gibt es aber einen Zusammenhang zwischen den Ergebnissen, wie bei einem gezinkten Würfel die manipulierte Stelle, dann kann man von einem falschen Spielerfehlschluss ausgehen oder muss diesen zumindest in Betracht ziehen.

Eine Übersicht über alle Sportwetten Empfehlungen, Wetttipps und Strategien finden Sie in unserem Artikel: Wettempfehlungen, Tipps & Strategien in der Übersicht