St. Pauli vs. Bielefeld, 06.05.2018 – 2. Bundesliga

St. Pauli vs. Bielefeld 06.05.2018, 15:30 Uhr – 2. Bundesliga (Endergebnis: 1:0)

Die magische 40-Punkte-Marke hat der FC St. Pauli seit dem vergangenen Wochenende erreicht. Den sicheren Klassenerhalt bedeutet die Überquerung dieser Grenze in der verrückten Zweitligasaison 2017/2018 allerdings trotzdem nicht. Die Hamburger müssen weiterhin um den Verbleib in der zweithöchsten deutschen Spielklasse bangen und sind deshalb gut beraten, auch am kommenden Sonntag zuhause gegen Arminia Bielefeld zu punkten. Der Vorsprung der Kiezkicker auf den Abstiegsrelegationsplatz beträgt momentan magere zwei Pünktchen. Der erste direkte Abstiegsplatz, auf dem der SV Darmstadt 98 derzeit rangiert, hat drei Zähler weniger auf dem Konto als die Mannschaft von Trainer Markus Kauczinksi.

Inhaltsverzeichnis

Der Gegner aus Bielefeld kann indes für ein weiteres Jahr im Unterhaus planen. Oder doch nicht? In Sachen Abstieg kann dem Team von Jeff Saibene logischerweise nichts mehr passieren, doch als erster Verfolger auf den Drittplatzierten Holstein Kiel liebäugeln die Ostwestfalen noch mit den Aufstiegsspielen in Richtung Bundesliga. Bei aktuell fünf Punkten Rückstand müsste an den verbleibenden Spieltagen jedoch alles zusammenpassen, dass Bielefeld noch an den Störchen im Klassement vorbeizieht. Die Buchmacher sehen für das direkte Duell am 33. Spieltag St. Pauli in der Favoritenrolle und veranschlagen höchste Wettquoten von 2.10 für einen Heimsieg. Erfolgreiche Wetten auf den DSC werden mit Quoten bis zu 3.60 belohnt. Der Anstoß erfolgt am Sonntag, den 06.05.2018, um 15:30 Uhr, zeitgleich zu den übrigen acht Partien. Möglicherweise wissen wir also schon um 17:30 Uhr, ob der Kultklub aus dem Norden Deutschlands auch 2018/2019 in der zweiten Liga vertreten sein wird.

St. Pauli – Statistik & aktuelle Form

Kaum auszudenken, was los gewesen wäre, wenn der FC St. Pauli am vergangenen Samstag das Heimspiel gegen den direkten Konkurrenten SpVgg Greuther Fürth nicht gewonnen hätte. Die Hamburger stünden zwei Spieltage vor Schluss auf einem Abstiegsplatz und hätten, trotz großer Ambitionen und einer hohen Erwartungshaltung vor der Saison, mehr denn je um den Klassenerhalt bangen müssen. Glücklicherweise – aus Sicht der Kiezkicker – gewann St. Pauli die Partie gegen das Kleeblatt dank einer starken ersten Halbzeit schlussendlich verdient mit 3:0. Dimitrios Diamantakos, Johannes Flum und Richard Neudecker sorgten für die Tore der Kauczinski-Elf, die damit erstmals nach zuvor sieben sieglosen Matches wieder den Platz als Sieger verlassen durfte. In der Tabelle hatte der überlebenswichtige Dreier zur Folge, dass Pauli die letzten drei Ränge verließ und als 13. eine gute Ausgangsposition vor den verbleibenden beiden Partien innehat. Sicher sein sollten sich die Paulianer jedoch längst noch nicht, denn der Vorsprung auf den Relegationsplatz beträgt bloß zwei Punkte. Der erste direkte Abstiegsplatz ist ebenfalls nur drei Zähler entfernt. Erschwerend kommt hinzu, dass der ehemalige Bundesligist mit -12 die zweitschlechteste Tordifferenz im Tabellenkeller aufweist, sodass man nach 34 Spieltagen vermutlich mindestens einen Punkt mehr eingefahren haben muss als die direkten Konkurrenz.

Am kommenden Sonntag hat der FC St. Pauli wiederum vor heimischer Kulisse die nächste Möglichkeit, den entscheidenden Schritt in Richtung Rettung zu machen. Sollten die Hamburger zuhause gegen Arminia Bielefeld gewinnen, dürfte dies sehr wahrscheinlich zum vorzeitigen Klassenerhalt reichen. Schon ein Punktgewinn würde zumindest dazu führen, dass man am letzten Spieltag in Duisburg alles in der eigenen Hand hat. Nur bei einer Niederlage droht das erneute Abrutschen auf den 16. oder 17. Platz. Die Tatsache, dass die Kiezkicker vor heimischer Kulisse ran dürfen, ist in der laufenden Spielzeit kein wirklicher Vorteil. Nur ein Viertel aller Matches am Millerntor konnte St. Pauli nämlich gewinnen (vier von 16). Den vier Erfolgen standen satte acht Remis sowie ebenfalls vier Pleiten gegenüber. Trotzdem bleibt der sehr positive Eindruck aus der Vorwoche hängen, als der ehemalige Weltpokalsiegerbesieger erstmals seit dem 25. Februar wieder gewinnen konnte. Mit einer ähnlich konzentrierten wie couragierten Leistung sollte auch gegen Arminia Bielefeld ein Dreier im Bereich des Möglichen liegen, wenngleich die Ostwestfalen in der Fremde ein ganz anderes Kaliber sind als die Spielvereinigung aus Fürth.

Personell muss Markus Kauczinski, der trotz eines verhältnismäßig guten Beginns seiner Amtszeit mittlerweile einen schweren Stand am Millerntor hat, auf zahlreiche wichtige Akteure verzichten. Marc Hornschuh, Clemens Schoppenhauer, Christopher Buchtmann und Ryo Miyaichi fallen für den Rest der Saison aus. Cenk Sahin sowie Sami Allagui müssen Rotsperren absitzen und werden deshalb ebenso fehlen. Ein größeres Fragezeichen steht zudem hinter dem Einsatz von Christopher Avevor, der unter der Woche mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte. Avevors Kollege in der Viererkette Philipp Ziereis sowie die Mittelfeldspieler Bernd Nehrig und Johannes Flum traten ebenfalls kürzer, sollten sich jedoch rechtzeitig fit melden.

Voraussichtliche Aufstellung von St. Pauli:

Himmelmann – Ziereis, L. Sobiech, Avevor, Dudziak – Nehrig, Flum – Kalla, Möller Daehli, Neudecker – Diamantakos

Letzte Spiele von St. Pauli:
28.04.2018 – St. Pauli vs. Fürth 3:0 (2. Bundesliga)
21.04.2018 – Regensburg vs. St. Pauli 3:1 (2. Bundesliga)
14.04.2018 – St. Pauli vs. Union Berlin 0:1 (2. Bundesliga)
07.04.2018 – Aue vs. St. Pauli 2:1 (2. Bundesliga)
01.04.2018 – St. Pauli vs. SV Sandhausen 1:1 (2. Bundesliga)

Bielefeld – Statistik & aktuelle Form

Während sich der FC St. Pauli ernsthafte Gedanken um den Klassenerhalt machen muss, darf Arminia Bielefeld weiterhin leise auf die Relegation in Richtung Bundesliga hoffen. Die Aussichten, an den letzten beiden Spieltagen Holstein Kiel zu überholen, sind allerdings gering. Fünf Punkte beträgt der Rückstand der Ostwestfalen, die sich nichtsdestotrotz zum Ziel gesetzt haben, die maximale Ausbeute von sechs Punkten zu sammeln, um sich im Falle zweier Ausrutscher der Kieler am Ende nichts vorwerfen zu können. Am vergangenen Freitag hatten übrigens nur wenige Minuten gefehlt, dann wäre der angesprochene Traum von der Relegation jäh ausgeträumt gewesen. Zuhause gegen den 1.FC Kaiserslautern lag Bielefeld nach einer Stunde mit 0:2 in Rückstand, ehe Fabian Klos (52.) und Andreas Voglsammer (70.) die Begegnung ausglichen. In einer hektischen Schlussphase, in der beide Mannschaften alles nach vorne warfen und auf Sieg spielten, hatte der DSC hinten das Glück des Tüchtigen und vorne den eiskalten Fabian Klos, der in der Nachspielzeit auf 3:2 stellte. Die Blau-Schwarz-Weißen kletterten im Klassement auf den vierten Platz, sind nach wie vor eine der positiven Überraschungen dieser Spielzeit und darüber hinaus mitverantwortlich dafür, dass Lautern erstmals in der Vereinsgeschichte in die dritte Liga absteigt. Muss mit dem FC St. Pauli am Sonntag der nächste Kultklub die Stärke der Saibene-Elf fürchten?

Die Bilanz der Bielefelder in der Fremde ist absolut ausgeglichen. Es gab fünf Siege, sechs Unentschieden und fünf Niederlagen in 16 Partien. Das Torverhältnis steht bei 26:26. Mit 21 Punkten ist die Arminia damit das sechstbeste Auswärtsteam der zweiten Liga. Von den jüngsten fünf Gastspielen gewannen die Ostwestfalen allerdings kein einziges (eine Niederlage, vier Remis). Der letzte Auswärtssieg datiert vom 29. Januar 2018, als die Mannschaft des luxemburgischen Coaches Jeff Saibene in Bochum mit 1:0 die Oberhand behielt. Sehr gerne wird sich der Rangvierte an das Hinspiel zurückerinnern, denn vor heimischer Kulisse siegte der DSC gegen St. Pauli mit 5:0. In der vergangenen Saison feierten die Hamburger hingegen am Millerntor einen knappen 2:1-Erfolg. Es war im Übrigen der einzige Sieg der Kiezkicker in den letzten elf Pflichtspielduellen dieser ehemaligen Bundesligisten.

Für die Mission “Sechs Punkte aus zwei Spielen” stehen Saibene fast alle Akteure zur Verfügung. Nur Nils Quaschner, Julian Börner und Brian Behrendt fehlen verletzungsbedingt. Der zuletzt gelbgesperrte Florian Dick stünde wieder zur Verfügung. Gut möglich aber auch, dass erneut der 18-jährige Özkan für ihn in der Viererkette ran darf. Im Mittelfeld hat sich mit Roberto Massimo sogar ein 17-jähriger Youngster festgespielt. Der vielleicht wichtigste Spieler am Sonntag ist jedoch Florian Hartherz, denn der Außenverteidiger hat keines seiner vier Zweitligaspiele gegen St. Pauli verloren (drei Siege und ein Remis) sowie die Hälfte seiner vier Tore im Unterhaus gegen die Kiezkicker markiert.

Voraussichtliche Aufstellung von Bielefeld:

Ortega – Dick, Weigelt, Salger, Hartherz – Massimo, Prietl, Schütz, Kerschbaumer – Klos, Voglsammer

Letzte Spiele von Bielefeld:
27.04.2018 – Bielefeld vs. Kaiserslautern 3:2 (2. Bundesliga)
20.04.2018 – Braunschweig vs. Bielefeld 0:0 (2. Bundesliga)
14.04.2018 – Bielefeld vs. Aue 2:0 (2. Bundesliga)
08.04.2018 – FC Ingolstadt vs. Bielefeld 2:2 (2. Bundesliga)
01.04.2018 – Bielefeld vs. Kiel 1:1 (2. Bundesliga)

St. Pauli vs. Bielefeld Direkter Vergleich

27 Begegnungen gab es bislang zwischen dem FC St. Pauli und Arminia Bielefeld. Die Hamburger führen den direkten Vergleich hauchdünn mit zehn Siegen an. Die Ostwestfalen kommen immerhin auf acht Erfolge, während neun Aufeinandertreffen unentschieden endeten. In der jüngeren Vergangenheit schlug der Zeiger jedoch meist zugunsten der Bielefelder aus, die mit Ausnahme der 1:2-Niederlage am Millerntor in der vergangenen Spielzeit keines der letzten elf direkten Duelle verloren.

Das Hinspiel in der laufenden Saison war eine glasklare Angelegenheit für den Tabellenvierten. Leandro Putaro, Florian Dick, Florian Hartherz, Konstantin Kerschbaumer und Fabian Klos schossen den ungefährdeten 5:0-Erfolg heraus. Im Anschluss an dieses Debakel wurde Olaf Janßen als Cheftrainer entlassen. Es war zudem das einzige Spiel seit dem Bundesliga-Abstieg 2011, in dem St. Pauli fünf Gegentore kassierte.

St. Pauli – Bielefeld Statistik Highlights

Prognose & Wettbasis-Trend St. Pauli vs. Bielefeld

Die Vorzeichen für den FC St. Pauli und Arminia Bielefeld sind vor dem direkten Aufeinandertreffen am kommenden Sonntag unterschiedlich. Während die Hamburger dringend Punkte im Kampf um den Klassenerhalt brauchen, zählt für die Gäste aus Bielefeld ausschließlich ein Sieg, um zumindest den Traum von der Aufstiegsrelegation am Leben zu halten. Vorteile sehen wir in dieser Begegnung eher bei den Ostwestfalen, die nur eines der letzten elf Duelle gegen St. Pauli verloren, das Hinspiel mit 5:0 gewannen und außerdem aus den vergangenen sechs Gastspielen in der zweiten Liga lediglich eine Niederlage hinnehmen mussten.

Der deutlich größere Druck lastet in jedem Fall auf den Schultern der Kiezkicker. Drei Punkte beträgt der Vorsprung auf Platz 17, zwei Zähler ist die Relegation in Richtung dritte Liga entfernt. Der 3:0-Heimsieg in der Vorwoche hat der Kauczinski-Elf neues Selbstvertrauen gebracht, dennoch gehört St. Pauli weiterhin zu den schwächsten Heimteams der Liga. In Verbindung mit dem angesprochenen Druck und der Tatsache, dass mit Bielefeld nun ein ganz anderes Kaliber wartet, würden wir unsere Wetten tendenziell eher auf die Saibene-Elf platzieren. Die Wettquoten für die Doppelte Chance X/2 liegen in einem Bereich, wo wir ordentlichen Value sehen. Ebenfalls interessant scheinen die Quoten, dass Bielefeld mindestens zwei Tore erzielt. Die Pauli-Defensive ist in der laufenden Saison ziemlich anfällig, während die Arminia befreit und mit viel Spielfreude agieren wird. In vier der jüngsten sechs Matches gelangen den Ostwestfalen zwei oder mehr Treffer.

Beste Wettquoten* für St. Pauli vs. Bielefeld 06.05.2018

Sieg St. Pauli: 2.15 @Betvictor
Unentschieden: 3.70 @Bet3000
Sieg Bielefeld: 3.60 @Interwetten

(Wettquoten vom 03.05.2018, 20:39 Uhr)

Quoten-Wahrscheinlichkeiten für Sieg St. Pauli / Unentschieden / Sieg Bielefeld:

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